Ist meine Hündin verhaltensgestört????

  • Hallo zusammen.

    Ich habe eine jetzt 4 jährige Parson-Russel Hündin. Diese Hündin habe ich im letzten September sozusagen "gebraucht" gekauft. Sie lebte in einer Mietwohnung mit zwei Kindern in der Familie und diente als Spielzeug.
    Aus Zeitmangel wurde sie angeboten und abgegeben.
    Nun...gelernt hatte sie nicht viel. Sie ist in der Wohnung lieb und artig und pariert auch. Aber........
    Es ist fast unmöglich mit diesem Hund draussen spazieren zu gehen. Wenn man sich nicht gerade ein Gebiet aussucht wo man sie frei laufen lassen kann und mehr oder weniger alleine ist....ist es die reine Katastrophe.
    Jeder andere Hund der einem begegnet....wirklich JEDER.....egal ob Rüde oder Hündin, groß oder klein....wird gnadenlos angemacht. Es ist wirklich Stress pur, ich weiß langsam nicht mehr weiter. Sie greift wirklich alles an. Am allerschlimmsten ist es wenn sie an der Leine ist. Aber ich kann sie nicht immer und überall frei laufen lassen und man weiß ja auch nie auf was für einen Hund man trifft und wie der reagiert.
    Ich vermute einfach mal sie hat nie den sozialen Kontakt zu anderen hunden kennengelernt. Ich bin auch schon beim Hundetrainer gewesen. Der versuchte mir zu vermitteln es in jedem Fall und bei jeder Begegnung mit einem Kettenwürger zu korrigieren und sie nicht damit durchzulassen.
    Hört sich gut an....funktioniert aber nicht. :???:

    Was kann ich noch tun??????

  • Zitat

    Ich bin auch schon beim Hundetrainer gewesen. Der versuchte mir zu vermitteln es in jedem Fall und bei jeder Begegnung mit einem Kettenwürger zu korrigieren und sie nicht damit durchzulassen.
    Hört sich gut an....funktioniert aber nicht. :???:

    Was kann ich noch tun??????

    trainer wechseln :D ein würger ist eher ungeeignet.

    gruß marion

  • Eine Verhaltensstörung in dem Sinne sehe ich nicht, sondern nur ein Verhalten, welches der Hund an den Tag legt, weil er nichts anderes kennt und wohl bei der beschriebenen Haltung nie einen anderen Hund gesehen hat oder geschweige mit einem gespielt.

    Eines wird dir klar sein müssen, von hier aus kann man nicht sagen, ob das Verhalten aus Unsicherheit heraus kommt oder nicht, das kann nur jemand, der sich das Tierchen mal vor Ort anschaut. Zum anderen kann man vielleicht das eine oder andere noch machen, aber ob der Hund jemals ein "Schmusie" gegen über anderen Hunden wird oder lieber ein Einzelgänger bleiben wird, das kann man so ebenfalls nicht sagen.

    Ein Trainerwechsel oder eine sehr gute Hundeschule, welche über Motivation und positive Bestärkung arbeitet wäre der richtige Weg.

  • muss mich meinen Vorrednern anschließen.
    Ferndiagnosen und Tipps kann man da kaum geben.

    Suche dir einen anderen, guten Hundetrainer, der mit positiver Bestärkung arbeitet. Einzelstunden wären hier sicherlich angebracht.

    Wenn du uns sagst, wo du wohnst, kann dir vllt. jemand einen guten Hundetrainer in der Nähe vorschlagen.

    Edit: hab geschaut:
    Sie wohnt in Bad Oeynhausen, gob gesagt zwischen Osnabrück und Hannover, hat da jemand einen Tipp?

  • *arrrrrrrrrgh* Nienicht mit einem Kettenwürger! Ich muss mir leider dieses Schauspiel tagtäglich anschauen, weil ein Nachbar das Gleiche mit seinem Hund macht, den er völlig unerzogen von seiner Tochter übernommen hat! Ich krieg ihn leider nie zu packen, weil er sich eilig aus dem Staub macht, wenn er mich sieht! Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, wie er seinen Hund , einen Dobermann, ständig würgt, sag ich ihm mal Bescheid, so geht das nicht weiter!

    Vielleicht entdeckt dein Hundi jetzt, dass es ein echter Terrier ist. Es gehört sicher viel Geduld dazu, ihn zu erziehen, versuch mal Kontakt zu einer anderen HuSchu aufzunehmen , ich bin sicher, dass das wieder wird mit deinem Hundi, wenn du nur bereit bist, die entsprechende Geduld aufzubringen.

    Ich wünsche dir viel Erfolg und berichte mal weiter, bitte

  • ja richtig...ich wohne in Bad Oeynhausen.
    Neulich trafen wir beim Spaziergang auf eine Dame mit einer Labrador-Hündin. Ich hatte schon das P vor der STirn und ahnte schreckliches.
    Und was passierte? Meine Hündin in gewohnter Manier macht die Labrador Hündin übel an...aber....oh Wunder die reagierte in keinster Weise, hörte sich das Gezeter äusserst gelassen an und man hatte wirklich das Gefühl sie wartete bis sich mein Kampfterrier ausgekollert hatte.
    Nach ca. 10 Minuten war das auch der Fall und man konnte förmlich sehen wie überrascht sie selbst war, mit dem Gebelle und Gekeife so gar keine Reaktion hervorlocken zu können. :???:

  • *lach* Cool. Aber typisch.

    Wie schön das es öfter noch solche gelassenen Hunde gibt.
    Bei meinen Terrierbuben (ich habe zwei davon) wäre das nicht so einfach, wobei Mädels eigentlich fast alles dürfen.
    Unser Großer, seines Zeichens GoldenRetriever-Hovawart-Mix ist da auch so ein gelassener Bursche, früher eingesetzt für genau solche Hunde.


    Was genau vorliegt kann man nicht sagen.
    Habt ihr noch andere Hundeschulen bei euch in BO?
    In Löhne (komme eigentlich aus Bünde, wohne nur derzeitig in Osna) war früher unsere Trainerin, ich weiß aber nicht ob die noch dort ist .
    Ich würde mir vor Ort jemanden suchen der wirklich gut und kompetent ist, der ruhig und souverän arbeitet und nicht mit Gewalt oder Zwangmitteln da ran geht.
    Und am besten jemand der sich mit Russell Terriern auskennt.

    Meine beiden Russells sind leider mittlerweile mehrfach heftig gebissen worden und wir arbeiten an diesen austickern und haben schon gute Erfolge erziehlt, komplett OHNE Zwang und Druck und Strachler etc.

    Da kann wirklich alles möglich zusmamen kommen:

    - schlechte Erfahrungen und mangelnde Sozialisierung/Prägung
    - keine Leinenführigkeit
    - Unsicherheit von dir, Druck der sich aufbaut etc.
    - Angst, Unsicherheit, "Stress" (negativer) beim Hund
    - falsch angegangene Hundebegegnung
    - Druck, schmerz durch schlecht sitzendes Halsband/Geschirr
    - Fehlverknüpfung
    - unterschreiten der Individualdistanz
    - Hund fixiert den anderen und steigert sich noch mehr hinein in Stress, Angst, Wut etc.
    - eingeschlichenes Verhalten/ gefestigtes Verhalten/ keine anderen "Auswahlmöglichkeiten" aus dem Verhaltensrepertoire
    - a.s.o.
    Natürlich alles auch in Kombinationen möglich.

    Aggression und Ängste/Unsicherheiten sind ziemlich eng miteinander verknüpft und recht schwer zu bearbeiten.
    Da man einen Aggressionskreislauf durchbrechen muss.

    Der Hund handelt ja immer so wie er es selbst für Sinnvoll findet und genau das ist das problem. Man muss den kreislauf durchbrechen um dem Hund die Chance zu geben eina nderes verhalten sinnvoller zu finden, an der Stelle, als das was er bisher gezeigt hat.

    Alles andere dient nur der Symptombekämpfung und das gerne auch mit druck und Zwang. Heißt, es wird lediglich unterbunden, dem Hund wird aber nichts Sinnvolles an die Stelle gesetzt.
    Zum einen kann das schwere Psychische Störungen hervorrufen oder in einem Teufelskreis enden weil der Hund, ebenso wie der Mensch: kann nicht nicht reagieren.
    Das heißt es MUSS ein Verhalten an die Stelle treten, der Hund muss es aber auch sinnvoll finden.

    1. Ich kann ihm also derartige Schmerzen zufügen und Hoffen das Hund von seiner Persönlichkeit so angelegt ist das er es hinnimmt und die Angst vor dem "Schmerz" / Strafe so groß ist das er es wirklich unterbindet und dann ruhig ist und durch das ausbleiben der Strafe quasi die belohnung bekommt.
    2. Oder ich kann anfangen und die Situation so verändern das Hund auch ein anderes Verhalten zeigen kann, von selbst, weil er es sinnvoll findet.
    Wie z.B. nen Bogen um den anderen Hund gehen der soweit ist das dein Hund ruhig bleiben kann, dafür gelobt wird. Man übt dann die Aufmerksamkeit auf sich zu beziehen vom Hund, nimmt jeglichen druck und Stress aus der Situation raus und arbeitet dran diese Situation gaaaanz langsam wieder so zu verändern das sie der Ausgangssituation wieder ähnlicher wird.
    3. Oder ich kann dem Hund ein Alternativverhalten beibringen und das langsam an die Stelle pflanzen, das Verhalten generalisieren und dann in langsam immer schwererer Ablenkung einfügen bzw. abfragen.
    4. Ich kann den Hund merken lassen das er mit seinem jetzigen Verhalten keinen Schritt weiter kommt bis er selbst merkt das es nichts bringt und dann eben selbst eine andere Variante ausprobiert, die dann gelobt und belohnt wird und langsam für den Hund sehr viel Sinn macht (was ihr da gemacht habt, problem: finde nen Haufen anderer Hunde die genau SO reagieren ;) )
    5. Ich kann das derzeitige Verhalten des Hundes mit nem Abbruch-Signal abbrechen (z.B. Schluss!) und dann im abgebrochenen Moment ein neues, anderes Verhalten was vorher geübt wurde abfragen.

    usw.

    Also es gibt x Möglichkeiten was man tun kann, immer angepasst an Hund, Halter und Umgebung.
    Ich würde nebenbei auch dafür Sorgetragen das der Hund langsam an solche Dinge wie andere Hunde etc. gewöhnt wird.

    So, weiterhin hast du gesagt draußen geht es gar nicht. Ist das nur darauf bezogen das sie mit anderen Hunden gar nicht kann, oder gibt es noch andere Probleme?

    Nina

  • Nina
    du hast es auf den Punkt gebracht.
    Trifft alles genau zu.

    Nur leider fehlt mir jede Erfahrung das zu korrigieren
    War ja schon in einer Hundeschule....aber leider war der Trainer wohl nicht der richtige. :hilfe:

  • Hi,

    ich wohne in Herford, nicht weit weg von Bad Oeynhausen.

    Wenn Du magst, kann ich Dir anbieten, dass wir mal gemeinsam spazieren gehen und ich mir den kleine Parson-T-Rex ;-) mal anschaue.

    Verhaltensgestört sicherlich nicht nur kein gutes Sozialverhalten gelernt !

    KEIN Kettenwürger, damit kannst Du ihr nicht verständlich machen, worum es geht. Sie hat ne Menge nachzuholen !!!

    Abgesehen davon, dass die meisten Terrier ( besonders die Kleinen an Größtenwahn ;- ) leiden. ABer auch ein Jacky kann nett sein :D

    Liebe Grüße
    ALexandra und Jette

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