Ersthund verhält sich so anders

  • Zitat

    Dazu mal eine Frage an die Mehrhund-Besitzer. Haben Eure Hunde feste Schlafplätze, wo immer nur der eine Hund liegen darf bzw. möchte??


    Bei mir hat jeder Hund sein eigenes Körbchen im Wohnbereich und eine Faltbox im Schlafzimmer. Diese Plätze sind fest zugeordnet und ich achte da sehr genau drauf. Der Platz am Ofen steht zur freien Verfügung. Da ist es leider aus Platzgründen nicht möglich einen weiteren einzurichten.


    Nachdem Emma nun 5 Monate alt ist haben es auch beide Hunde verstanden, dass sie nur aus dem eigenen Napf fressen dürfen. Wobei das Problem weniger die junge Hündin war.


    Ich kann auch nur den Tipp geben dem Verhalten der Hündin locker gegenüber zu treten. Es dauert eine ganze Weile, bis sich alles mal so eingespielt hat. Emma ist jetzt etwas über 3 Monate bei uns und Bobby fühlt sich manchmal noch gestört von ihr. Aber eine halbe Stunde später spielen die beiden dann wieder miteinander. Und da liegt ein Altersunterschied von 8 Jahren zwischen. Du wirst feststellen, dass sich das Verhalten des Ersthundes nach der Zeit wieder ändern wird. Es dauert nur seine Zeit. Gib beiden Hunden die Zeit sich aneinander zu gewöhnen. Schließlich ist der zweite ja gerade erst ein paar Tage bei euch.

  • Ich denke auch, dass du da zu ungeduldig bist.
    Der Alltag deines Hundes hat sich stark verändert, sie muss das erstmal für sich sortieren,
    und jedes Tier hat da so seine eigene Art der Reaktion.


    Bei meiner Hündin war es genau umgekehrt. Sie ist sehr eigenständig,
    aber als damals der neue dazukam hat sie viel viel aktiver am geschehen teilgenommen, brachte sich mehr ein, war viel aufgeschlossener und lustiger, wollte plötzlich auch mit ins Bett etc.


    Das hat mir sehr gut gefallen und darum hol ich jetzt (nach meiner kürzlichen Trennung u wieder mit ihr allein, und sie macht wieder so ihr Ding) relativ zeitnah (in drei Wochen) wieder einen Welpen dazu- um sozusagen das sicher noch nicht verblasste Verhaltensrepertoire der alten Dame zu reaktivieren.


    Ob sie wieder so reagiert weiß ich natürlich nicht, baue aber darauf...


    Lass deiner Hündin Zeit.
    Solange sie frisst würd ich mir wenig Sorgen machen.
    Gib bloß Mex nicht weg... ich denke da würdest du mit Kanonen auf Spatzen schießen.


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  • Ich kann deine Ängste gut verstehen. Als wir Rusty zu uns geholt haben, hat Kira sich auch erstmal zurück gezogen. Nur beim Thema "Leckerli" gab`s kein Pardon. Nach einer Woche hab ich abends im Bett gesessen und geheult, weil ich dachte, es funktioniert nicht. Am nächsten Morgen sah ich beim Aufwachen zwei "lachende" Hundegesichter zusammen vor meinem Bett. :lol: :lol: :lol: Ab da ging`s steil bergauf! Und heute sind die zwei ein Team (mit denen wir aber auch mal einzeln unterwegs sind)! Kopf hoch!!! :gut:


    LG Fragglemama und Hundis

  • Danke für eure Antworten!


    Ich würde nicht sagen, dass wir Luna anders behandeln als vorher. Kann natürlich unterbewußt schon sein, aber wir sind uns bewußt, dass das falsch wäre.
    Wir laufen ihr nicht hinterher oder sprechen sie die ganze Zeit an, sie bekommt im Grunde genauso viel Aufmerksamkeit wie vorher auch.


    Eben gabs zum ersten mal zwischen den beiden eine ernstere Situation, bisher hat keiner von beiden gezickt.
    Ich war kurz draußen, komm zurück, beide begrüßen mich. Luna packt Mex am Nacken und zieht ihn von mir weg. Luna gleich wieder in meine Richtung, Mex hinterher. Luna hat Mex sofort wieder am Nacken gepackt, worauf er sich duckte, fiepte und Luna angesetzt hat ihn zu schütteln.
    Durch mein Eingreifen wurde die Situation dann aufgelöst.
    Das ganze spielte sich in Sekunden ab.
    Ich hab noch nie gesehen, dass Luna einen anderen Hund am Nacken packt und vor allem nicht, dass sie zum Schütteln ansetzt.


    Ich hätte nie damit gerechnet, dass Luna sich so verhalten wird.
    Bevor wir uns für Mex entschieden haben, gabs Gespräche mit unserer Tierärztin, die Luna schon von Welpe auf kennt, ich habe mit den Pflegerinnen im Tierheim sehr lange gesprochen und mit allen möglichen hundeerfahrenen Menschen. Keiner hat irgendwelche Bedenken geäußert, was Luna angeht.
    Dass sie ihren Standpunkt in der Familie verteidigen wird, damit haben wir gerechnet, aber nicht so.
    Oder ist das jetzt auch wieder weniger dramatisch?


    Während ich das hier geschrieben habe, musste ich wieder eingreifen. Mex liegt im Korb, Luna trampelt auf ihm herum, beißt ihm in den Hals, zieht sein Fell lang, er dreht sich auf den Rücken, fiept und sie hört nicht auf.

  • Dramatisch finde ich auch das nicht,
    aber du als Boss solltest natürlich schon eingreifen, wenn Luna ihre Kompetenzen derart überschreitet.


    Durch ein neues Rudelmitgleid werden die Karten, sprich die Rangfolge neu gemischt. Gib Luna als soube´veräner und gerechter Chef die Möglichkeit, ihren Platz zu finden.

  • Ich weiß, dass wird dich jetzt nicht sonderlich aufbauen. Streitigkeiten wird es aber bestimmt noch öfters geben. Gerade was solche Dinge wir Begrüßungen, Futter, Spielzeug etc angeht. In der Regel klären Hunden das untereinander. Nur, wenn einer von beiden zu heftig wird solltest du eingreifen.


    Bei mir war das genau umgedreht. Da hat der ältere rüde ständig eine drauf bekommen. Die kleine hat sich eine Menge rausgenommen. Mein Rüde war die ersten Wochen total vermackt und hat sogar beim Streit um einen Ball ein blaues Auge kassiert. Das sind Dinge die passieren nunmal! Klar habe ich mir da auch Sorgen gemacht. Aber wie gesagt, irgendwann sind die Kompetenzen verteilt.

  • Zitat

    Ich würde nicht sagen, dass wir Luna anders behandeln als vorher.....


    Du glaubst gar nicht, was wir alle unbewußt machen. Sich selber im Umgang mit dem Hund auf Video aufnehmen lassen ... da wunderst du dich nachher, daß dein Hund dich überhaupt versteht :D


    Man will ja eigentlich dem Ersthund auch was Gutes tun, mit dem Zweithund, also versucht man ja auf menschliche Art, die zwei einander näher zu bringen. Aber, ab dem zweiten Hund ändert sich sehr vieles. Vorher hat Luna sich nie Gedanken über ihre Ressourcen machen müssen, Futter gabs reichlich, ihre Menschen hatte sie für sich (Einzelhunde sind immer verwöhnt ;-) ) und nu gibts da plötzlich jemand, mit dem man sich auseinandersetzen muß.


    Da sich der Rüde ja scheinbar völlig unterordnet (so sind die Männer, möglichst unauffällig bleiben :roll:), wird sie das ein oder andere Privileg einfordern. Da hilft anfangs nur ein gewisses Zurückhalten, feste Regeln und - wider der Natur des Menschen - ein bisschen mehr Ignoranz den Hunden gegenüber.


    Mußt das gesunde Mittelmaß zwischen "mein Haus" und "regelt das selbst" finden. Im Zweifel einfach beide Hunde völlig ruhig und emotionslos auf ihre Plätze schicken. Und gib ihnen Zeit ...


    Wenn es erstmal funktioniert, dann möchtest du nieeeee wieder nur einen Hund haben !!


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Du glaubst gar nicht, was wir alle unbewußt machen. Sich selber im Umgang mit dem Hund auf Video aufnehmen lassen ... da wunderst du dich nachher, daß dein Hund dich überhaupt versteht :D


    Da möcht ich ebenfalls drauf wetten!! ;)


    Vielleicht ist dir ja schonmal mental geholfen,
    wenn du Lunas Verhalten nicht als "Leiden" wahrnimmst,
    sondern eben als (wahrscheinlich vorrübergehende) ganz normale Anpassungsreaktion, völlig wertfrei.
    Schuldgefühle deinem Hund gegenüber musst du wirklich nicht haben.
    Auch im normalen Rudel ändern sich Konstellationen,
    keine Sorge, die genetische Ausstattung das zu bewältigen hat sie.

  • Eure Zuversicht baut mich etwas auf, ETWAS.
    Ich hab natürlich nicht vor die Flinte ins Korn zu werfen, dazu ist noch zu wenig Zeit vergangen.


    Ich wünsche mir nur ein Ergebnis, mit dem alle Beteiligten zufrieden leben können, Luna, Mex und auch wir Menschen.

  • hi,
    einen wahnsinnig tollen tip kann ich dir jetzt leider nicht geben, aber ich kann dir aus eigener erfahrung zumindest sagen: es wird besser!!!
    aller anfang ist schwer. der ersthund kennt diese situation nicht. er braucht in jedem fall zeit sich an die neue situation zu gewöhnen. das beinhaltet leider auch, dass er sein verhalten ein bisschen ändert.
    wir haben unseren zweiten hund jetzt seit einem jahr, und wirklich gut ist es erst in den letzten 3 monaten geworden. wir hatten zwar nie die probleme, dass sich unsere beiden buben wahnsinnig in die wolle gekriegt haben, aber ab und zu mussten wir schon auch mehr oder weniger hart durchgreifen um den beiden klar zu machen, dass immer noch wir bestimmen was hier läuft. war aber ganz selten, meistens haben wir die beiden das untereinander ausmachen lassen.
    naja, unser ersthund benimmt sich nicht mehr so wie er das getan hat als er noch alleine war, und das wird er auch nie mehr. das ist auch ok so, bzw. das war ok, nachdem WIR das akzeptiert haben. jeder der beiden hunde hat seinen platz in unserem rudel und dementsprechend verhalten sie sich auch. nachdem wir verstanden haben, dass das für die hunde in ordnung ist, war es das auch für uns.
    wie hier schon vorher öfter gesagt wurde, das rudel ändert sich einfach.


    ich bin nicht sicher ob dieses posting wirklich hilfreich war, aber es war zumindest so gedacht :)

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