Wenn er nicht zu anderen Hunden darf flippt er aus.

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    Wobei ich versuch immer ganz locker zu sein.


    Er riecht dein Adrenalin :D da hast du null Chance. Erst seit ich aktiv ne richtige Scheißégaleinstellung hab und wirklich auch fühle das es mir schnuppe ist, wenn er ausflippt, ist vieles besser geworden. Ganz wenige Momente sind es noch, die mich zur Anspannung bringen.

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    Das lies mich schmunzeln, da muß ich auch hin.


    Jaa, ich auch! :gott:


    Aber irgendwie hab ich trotzdem noch die Ilusion, dass zumindest durch aktives, ganz tiefes Durchatmen ein bißchen Entspannung eintritt. Ist es nicht nachgewiesen, dass durch ruhige Atmung z.B. die Herzfrequenz gesenkt werden kann? Folglich müsste dann ja auch der Adrenalinspiegel wieder etwas runter gehen.
    Bestimmt merkt der Hund trotzdem meine Anspannung, auf jeden Fall! Vielleicht aber nicht so doll, als wenn ich schon Schnapp-Atmung kriege, weil gleich eine Kurve kommt, überspitzt gesagt.


    Das wäre doch übrigens eine Marktlücke, so ein Menschen-Training für Besitzer leinenaggressiver Hunde. Man könnte da direkt so ein Psycho-Seminar draus machen, "Lerne, Dinge zu tun, die Dir unangenehm sind und fühle Dich wohl dabei" oder so, ähnlich wie diese Pferde-Alpha-Seminare, wo Chefs lernen sollen, Autorität auszustrahlen. :roll:


    @ Fantasmita: Ich hab das irgendwie immer noch nicht so richtig, verstanden, was genau ihr bei Hundebegegnungen macht (die alltäglichen Sachen sind klar), geht ihr immer wieder an Hunde ran und lasst Euren ausflippen, oder haltet Ihr doch noch Abstand und versucht, Hundis Aufmerksamkeit auf Euch zu lenken?
    Habt Ihr es "nur" durch die Dinge wie Leinenführigkeit, runter schubsen, wenn er nicht freiwillig geht etc. erreicht, dass er auch bei Hundebegegnungen entspannter bleibt?

  • @ SlyJeanny: deinen Beitrag kann ich so unterstreichen :D


    Wir machen es jetzt ganz ähnlich: kein TamTam mehr, kein wichtig machen der Situation, kein ablenken... Wobei es mir immer noch schwer fällt, Lucy nicht zumindest einen kurzen Blick zuzuwerfen, ob ihr Nackenfell oben ist :roll:


    Ob man (alleiniger) Verursacher der Leinenagression ist, da kann man sich vermutlich in vielen Fällen drüber streiten. Aber durch die eigene Aufregung bei Hundsichtungen verstärkt man es halt ratzfatz...


    Das schöne ist, wenn man erst mal merkt, eine Methode funktioniert, wird man selbst ja auch wieder ruhiger :smile:


    Das Problem, in gewissen Situationen gezwungen zu sein, irgendwie zu reagieren, kenne ich aber auch. Ein Hund taucht auf, machen lassen kann ich Lucy im Freilauf nicht. Also muss da eine Reaktion auf den anderen Hund her :/
    Ich habe es zuletzt versucht, möglichst "nebenbei" zu machen. Z.B. hat bei uns ein kurzer Strick am Halsband (bzw. ein Halsband mit Kurzführer) bewährt. Den kann man schön nebenbei nehmen und einigermaßen normal weiter laufen. Wenn ich die Nerven dazu habe: Ansage rauszögern, bis Lucy reagiert, erst dann hinter mich schicken (als hey, so nicht, nimm dich zurück). Dabei selbst gleichmäßig weiter gehen und nicht mehr "kommunizieren" als nötig. Klappt bei uns auch gut.


    Wenn ich an der Leine in hundereichen Gegenden übe (wie gestern), nehme ich die Leine permanent relativ kurz, so dass Lucy in etwa neben mir ist. Dadurch brauch ich dann auch nicht weiter reagieren, wenn ein Hund auftaucht.
    Und wie gesagt: wenn es erst ein paar mal gut geklappt hat, wird der Adrenalin-Ausstoß bei einem selbst ja auch immer geringer. So bin ich dann mit der Zeit auch in der Lage, diese Hilfsmittel nicht mehr zu brauchen (und die kurze Leine bzw. der "Führstrick, sind Hilfsmittel für mich, nicht für Lucy...)

  • Ach so, hatte ich eben vergessen zu fragen: Ich finde ja staffys Ansatz sehr interessant, diese "Souverinität im Alltag" auszustrahlen (kann man das so zusammen fassen?). Ähnliche Begriffe werden ja auch von anderen erfahrenen Hundeleuten immer wieder benutzt. Hat jemand dazu vielleicht eine Buchempfehlung??? Ich hab schon verstanden, dass das bestimmt auch eine Erfahrungs- und Einstellungssache ist, die man nicht einfach auswendig aus einem Buch lernen kann, schön wärs. Aber diese Begriffe sind immer so abstrakt, staffy schrieb z.B. dass man "an kleinen Problemen die Kompetenzen einfach und nachhaltig klären kann" oder "den Konflikt mit dem Hund suchen und zusammen mit dem Hund klären soll, dass man meint, was man sagt". Das verstehe ich und es leuchtet mir total ein, aber ich weiss einfach nicht konkret, wie ich es umsetzen kann. :???:

  • das heißt nix anderes, dass es auf Dauer nix nutzt, immer abzubiegen, wenn man nen anderen Hund sieht :)
    du musst Hundebegegnungen schon gezielt üben :)


    und das "locker bleiben" ist natürlich richtig, allerdings bei gestressten Hundehalter oftmals genauso hilfreich wie "sei mal spontan" als Aufforderung an verkrampfte Menschen :)
    Oftmals brauchts dann halt schon nen Trainer vor Ort, der dich und dein Verhalten direkt korrigiert.

  • Zitat


    @ Fantasmita: Ich hab das irgendwie immer noch nicht so richtig, verstanden, was genau ihr bei Hundebegegnungen macht (die alltäglichen Sachen sind klar), geht ihr immer wieder an Hunde ran und lasst Euren ausflippen, oder haltet Ihr doch noch Abstand und versucht, Hundis Aufmerksamkeit auf Euch zu lenken?


    Es ist situationsabhängig, wenn der Weg breit genug ist, dann gehen wir auch an Hunde ran, ansonsten ist es eher so, dass wir die Distanz einer Straßenbreite bevorzugen und solange er da noch nicht entspannt gehen kann denke ich auch nicht, dass eine direkte Konfrontation Sinn macht. Wir gehen jedoch schon aktiv hinter oder vor Hunden her. Wir gehen nicht frontal auf sie zu.
    Ausflippen tut Max jedoch kaum noch ... wir haben ihn an der lockeren aber kurzen Leine, so das wir im Fall eines Falles schnell in die Leine greifen können, so dass er keinen Anlauf zum ausflippen nehmen kann, er drückt sich dann zwar doch hoch aber er kann nicht mehr durch die Gegend springen und ich kann ihn dann relativ gut unten halten. Oft kommt es aber dazu gar nicht mehr, weil er sich sehr schnell wieder einkriegt.


    Zitat

    Habt Ihr es "nur" durch die Dinge wie Leinenführigkeit, runter schubsen, wenn er nicht freiwillig geht etc. erreicht, dass er auch bei Hundebegegnungen entspannter bleibt?


    Jein. Bevor wir bei der neuen Trainerin waren haben wir schon massivst an uns gearbeitet, sprich das wir entspannt sind und das wir auf mehr Feinheiten im Umgang mit Max achten. Ansonsten ja .... mehr war es nicht. Ich denke, dass wir jetzt einfach so weitermachen und dann wird das alles schon ... ich bin da momentan recht zuversichtlich.

  • Zitat

    das heißt nix anderes, dass es auf Dauer nix nutzt, immer abzubiegen, wenn man nen anderen Hund sieht :)
    du musst Hundebegegnungen schon gezielt üben :)


    Auch wenn er dann Theater macht? Also einfach Augen zu und durch? Ich dachte immer, dass sich das Verhalten dann festigt und man lieber immer diesen Wohlfühl-Abstand einhalten soll. Was dann natürlich bedeutet, dass man eben mal abbiegt, bevor ein anderer Hund bis auf 2 m an meinen rankommt.

  • Da wo ich wohne ist viel Wald und Feld und Wasser. Die vielen Wege dahin und quer durch, sind nicht immer einsehbar. Nun ist es so, daßgut 80% der HH ihre Hunde frei laufen lassen. Ich seh dann , wie sie reagieren wenn sie mich kommen sehen. Oder eben andere HH. Sie rufen fix fix mehrmals ihren Hund mit hinrennen und Aufregung. Also schnell schnell an die Leine.


    So und meine Hunde sind da schon von weitem alarmiert; Achtung Hund.
    Jaaaa ich auch. :ops:


    Bei mir ist es dann so , daß ich nach der Rasse schau. Soll jetzt nix heißen, nur soviel , daß ich bei großen Rassen oder Mixen, viel eher nervös werde wenn deren Hunde frei laufen als bei kleinen.
    Bei kleinen Rassen pöpelt der Jacko erst wenn sie anfangen zu kläffen. Sonst machen beide garnichts. Also Jacko und der andere kleinere Hund.
    Aber ab Größe Schäfi oder Goldi da wirds dann aggro. Da läuft der Jacko erst aufgeregt hin und her. Ich sag dann , ; Habs gesehen, alles o.k. Dann gehts wieder ein Stück.
    Bei Abstand von ca. 10m bleibt Jacko dann einfach stehen. Ich versuch weiter zu gehen. Nehm die Schlepp allerdings kürzer ohne an der Leine zu ziehen. Und wenn die Hunde dann auf fast gleicher Höhe sind , legt sich Jacko ins Zeug. Manche Hunde springen drauf an andere beachten sein Gehabe nicht. Ich selbst bin dann nur versucht den Hund zu halten und manchmal auch beide (meine) da sich Kira manchmal anstecken lässt.
    Ich schrei nicht ich schimpf nicht. Ich sag nur : Aus. Wenn ich es schaffe vor Jacko zu stehen und ihm Blickkontakt aufzwinge ist er sofort stil. Dann können wir auch weiter . Wenn nicht ist das so ein typisches blödes Bild von HH die ihre pöpelnden Hunde weiter ziehen. Ich hasse das. Ich ärger mich dann immer.
    Jacko dreht sich auch nicht mehr um , dann ist plötzlich alles wieder gut.


    So und wo mache ich nun den ersten Fehler. Wo könnte ich schon meine Körperhaltung ändern. Ich war ja in der Huschu deshalb. Ich mache das was ich dort gelernt hab. Ist ja auch schon besser. Aber eben nicht weg. Und da will ich gern hin.
    :D :D :D

  • Zitat

    Aber ab Größe Schäfi oder Goldi da wirds dann aggro. Da läuft der Jacko erst aufgeregt hin und her. Ich sag dann , ; Habs gesehen, alles o.k. Dann gehts wieder ein Stück.



    das dürfte der erste Fehler sein ;) :
    du bestätigst sein Verhalten, statt es SOFORT zu unterbinden. Hier kann das Absitzen und Augenkontakt herstellen, bestimmt schon mal hilfreich sein, um Ruhe in den Hund zu bekommen.


    Am besten sogar noch BEVOR er anfängt, unruhig hin- und herzulaufen :)




    und nochmal generell zum Absitzen und Augenkontakt herstellen lassen:
    das ist nicht "der Situation eine besondere Aufmerksamkeit widmen", sondern schlicht ne Unterordnungsübung, wo ich mich auch auf alle Fälle durchsetzen muss. Je sorgsamer ich sie aufbaue, je häufiger ich sie übe, desto besser klappt sie.




    Und wenn er an kleinen, nicht kläffenden Hunden problemlos weiterläuft, dann kannst du damit super das "vorbei" aufbauen:
    einfach "vorbei" sagen, schnurstracks weiter gehen ohne Kontaktaufnahme, wenn er das gut gemacht hat, über den grünen Klee loben!!!
    Sobald das da gut klappt, dürfen die Hunde, wo du das "vorbei" übst, langsam größer werden :)

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