Kastration- ja, nein, vielleicht...

  • Unser Terrier-Rüde ist 1,5 Jahre alt. Eigentlich ein sehr lieber Terrier, zwar mit ein paar kleinen Macken durch seine Vorbesitzer, aber naja. Wir arbeiten dran und es sind Fortschritte zu sehen. Wir waren schon mit ihm zur Ausstellung, er brachte beste Ergebnisse. Eigentlich wollten wir ihn auch weiterhin ausstellen. ABER: er ist nun geschlechtsreif und haut ständig ab. Hier sind im Umkreis sehr viele Hündinnen, somit ist ständig eine läufig. Gerade heute hat er sich bei meinem Vater am Bein vorbeigedrückt nach draussen und ehe dieser reagieren konnte, war er weg. Nach ewiger Sucherei wurde diese durch einen Anruf beendet. Wir haben ihn gute 10 km von uns entfernt einsammeln dürfen. Dort daß er vor einer fremden Tür und jaulte was das Zeug hält.
    Er hat einen starken Jagdtrieb, der jedoch immer durch Abrufen zu unterbinden ist. Wenn er jedoch die Witterung einer Hündin aufnimmt ist alles vorbei.
    Meine Eltern nehmen ihn halt regelmäßig in Pflege und waren heute echt kurz davor ihn zu erwürgen.
    Jetzt bin ich am überlegen...ist dieser Trieb durch Erziehung zu unterbinden oder ist das echt drin bei einigen Rüden?
    Würde jetzt mit 1,5 Jahren noch die Chance bestehen, das es durch eine Kastration besser wird?
    Bei meinen Eltern hat er sogar schon mal die Terrassentür aufbekommen und war weg. Ausserdem einen sowieso schon versenkten Zaun innerhalb weniger Minuten untergraben. Man dreht sich quasi um und er ist weg. Wie egsagt, der Jagdtrieb ist zwar auch stark ausgeprägt, aber da gehorcht er wenigstens noch bestens! Wir haben bisher Fährtenarbeit und Agility gemacht, aber momentan ist da auch nicht mehr dran zu denken.
    Austellungen hin, Ausstellungen her- ich bin echt kurz davor ihn kastrieren zu lassen. Auch wenn mein Mann nicht begeistert davon ist. Aber wenn tatsächlich mal etwas passieren sollte (Unfall etc.) darf ich das letztendlich ausbaden.
    Habt ihr Tips, Erfahrungen, Ratschläge? Momentan bin ich für alles dankbar!

  • Es gibt doch diese Spritze, mit der man eine Kastration simulieren kann über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Musst mal über die Suche gehen, da gab es glaub sogar einige Erfahrungsberichte drüber. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit zu testen, ob es helfen würde. Denn wenn er laufend weg ist, steht er sicher auch laufend unter Stress.

  • Hallo :)
    ich halte zwar eigentlich überhaupt nix vom Kastrieren (nur in sehr sehr seltenen Fälle finde ichs ok ) , aber eine Idee kam mir da ....wenn du dir nicht sicher bist,ob eine Kastration den gewünschten "Effekt hat" , dann lasse ihn doch mal diesen Kastrationschip einsetzen (chemische Kastration) ....hält glaube ich 6 Monate an und sollte dir eigentlich bei deiner Entscheidungsfindung helfen. versuchs mal mit dem Chip

    Liebe Grüße

    sweety und Anhang :D

    EDIT : Faeser du warst schneller :D egal

  • Zitat

    Denn wenn er laufend weg ist, steht er sicher auch laufend unter Stress.

    Das auf jeden Fall. Er ist dadurch auch total unkonzentriert. Und durch frühere Erlebnisse beim Vorbesitzer reagiert er halt im Kontakt mit fremden Menschen oft panisch und läuft dann wieder weg, wenn er angesprochen wird und jemand versucht ihn zu locken. Wenn er danach wieder bei uns ist, ist er immer völlig durch den Wind. Durch Aussagen von Anwohnern weiß ich, das er mehrfach auch schon fast unter die Räder kam. Ganz abgesehen von Stacheldrahtverletzungen, blutigen Pfoten etc.
    Wir versuchen schon alles, damit er gar nicht erst die Möglichkeit zum abhauen hat. Aber dann denkt man, jetzt ist alles abgesichert (wir haben den Zaun z.B. gute 30 cm in der Erde versenkt und unten direkt mit Steinplatten einen Rand gelegt), aber dann gräbt er halt tiefer, weiter und schneller. Oder er überrumpelt einen (wie Situation heute, Paketbote klingelt, mein Vater unterschreibt gerade und er quetscht sich durch).
    Er findet immer einen neuen weg, ist uns beim Lüften auch schon aus dem ersten Stock aufs Vordach und dann nach unten gesprungen :???:

  • Zitat

    Hallo,
    zum Thema chemische Kastration findest du auch hier https://www.dogforum.de/ftopic64772.html
    einen Erfahrungsbericht über einen längeren Zeitraum. Wir haben heute auch diesen Chip einsetzen lassen. Bin gespannt, was daraus wird.


    Hmmm...hab mir das jetzt mal durchgelesen. Interessant ist es auf jeden Fall, um erstmal den Nutzen herauszukristallisieren. Muss das mal mit meiner Tierärztin durchsprechen, was sie dazu meint.

  • Und wenn ihr einfach besser aufpasst ?? :???:
    Die von dir beschriebenen Situationen lassen sich ja durchaus auch anders lösen.

    Z. B. braucht der Hund ja nicht die Möglichkeit zu bekommen, an die Tür zu kommen, wenn jemand klingelt.

    Er braucht auch nicht unbeaufsichtigt im Garten rumstreunern und sich freischaufeln...

    Wäre das keine Alternative ??

  • Mein Terriermix Idefix büxte auch ständig aus. Ich war am verzweifeln. Auf Rat der TÄ habe ich ihn kastrieren lassen. Er war damals gut ein Jahr alt.

    Das war vor 12 Jahren. Geändert hat sich nichts. Er geht heute im Alter von 13 Jahren immer noch alleine seine Runden. Er findet seine Wege.

    Durch Kastration kann man keinen Hund am rumtreiben hindern.

    Ich würde es nicht wieder tun.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • 10km für eine läufige Hündin finde ich schon heftig, ABER bekommt es ein Rüde aus 10km Entfernung überhaupt mit, dass eine Hündin läufig ist?
    Vielleicht war er aus ganz anderen Gründen streunen und hat unterwegs erst die Spuren der Hündin gefunden? Ist dem so, dann wird die Kastration, wie bei Quebecs Idefix, das Streunen nicht verhindern.

    Bevor du über eine Kastration nachdenkst, überlege ehrlich, ob du die folgenden Fragen mit einem klaren JA beantworten kannst.

    1. Ist dein Hund ausgelastet?
    2. Ist dein Hund gut erzogen, d.h. stimmt der Grundgehorsam oder habt ihr noch andere Baustellen?
    3. Ist jedes Weglaufen tatsächlich immer auf eine läufige Hündin zurückzuführen?

    Kannst du diese Fragen mit Ja beantworten, dann lass dich und deinen Hund auf der Grundlage dieser Fragen von (d)einem Hundetrainer einschätzen. Kommt dieser zu dem selben Schluss wie du, dann versuch es zunächst mit einer chemischen Kastration (den Link hast du ja schon).

    Diesen Rat würde ich dir geben.

  • Zitat

    10km für eine läufige Hündin finde ich schon heftig, ABER bekommt es ein Rüde aus 10km Entfernung überhaupt mit, dass eine Hündin läufig ist?

    Also ich glaube Du unterschätzt die Fähigkeit von Rueden läufige Huendinnen zu riechen gaaaanz erheblich. 10 km sind ja nix... :lol:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!