
Wohin geht die Zucht???
-
Fräuleinwolle -
5. März 2009 um 15:46
-
-
Zitat
Allerdings finde ich nicht, das es bei Mischlingen so furchtbar schwierig ist einen Hund zu finden, der vom Charakter zu einem passt. Sicher, ich habe auch konkret nach Berner-Mixen gesucht, und mir war auch klar, dass ich in keinem Fall irgend ne Rasse mit Jagdtrieb wollte, aber trotzdem kann man meines Erachtens auch bei Mischlingen schon beim Welpen den ungefähren Charakter erkennen.Neben seiner Funktion als Familienhund ist ein Hund bei mir auch ein Arbeitshund.
Ich brauche einen Hund mit einem gesunden Nervenkostüm, einem gradezu unermüdlichen Arbeitseifer, viel Beutetrieb (weil der eben auch ermüdet) und gut ansprechbaren Wehrbereichen. Das Nervenkostüm muss schnelle und saubere Wechsel in den Trieblagen zulassen. Dazu muss dann auch noch die Chemie stimmen.
Das finde ich sicherlich nur schlecht zielgerichtet in einem Mischlingswurf. Da ist es viel einfacher, wenn man die Elterntiere und viel Verwandtschaft, die auch gern kombiniert mit den verschiedensten Linien, gesehen hat. So weiß man, welche Verbindungen man sucht. Dann muss man sich die Welpen ansehen, denn auch bei bester Vorauswahl kann man nicht davon ausgehen, dass der Wunschwelpe dabei ist. Weil was nützt mir der beste Welpe, wenn dieser mich nun so gar nicht anspricht? Es ist ja eben nicht nur ein "Arbeitsgerät", sondern ein Partner für viele Jahre.LG
das Schnauzermädel - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
-
-
Zitat
Neben seiner Funktion als Familienhund ist ein Hund bei mir auch ein Arbeitshund.
Ich brauche einen Hund mit einem gesunden Nervenkostüm, einem gradezu unermüdlichen Arbeitseifer...Danke!
So seh ich das auch. Allerdings mache ich keinen Schutz, also weicht mein Anforderungsprofil etwas ab- aber eigentlich nur geringfügig.
Und genau da wirds auch schwierig. Ich will den Partner Hund, den Sportler Hund mit dem man wirklich arbeiten kann und den Familienhund der keinen Stress schiebt wenn die Kinder mal irgendwas blödes machen (zu schnelle Bewegung, zu unberechenbar sind etc.).
Und das setzt eben schon eine gewisse Sorgfalt voraus von Züchterseite.
Und dann sind wir auch wieder beim eigentlichen Thema:
Warum um alles in der Welt, werden Hunde völlig weggezüchtet von ihren eigentlichen Fähigkeiten?
Ganz klar: Weil die Nachfrage das angebot bestimmt. Und nachgefragt werden dann "so niedliche Retriever" (das ist auf diverse Rassen mit leicht abweichenden Adjektiven auch zuteffend), aber bei jedem Wetter mit dem Hund arbeiten, morgens um 4 in nem Matschacker ne fährte legen... neee, dass sollte dann doch nicht unbedingt nötig sein. Es sollte schon reichen wenn der Hund eben "überall hin mit darf".
Und genau drum entstehen solche, sorry, Zuchtkrüppel.
Und dann hat es schon was mit dem Geld zu tun, den jemand der die Rasse wegen ihrer Eigenschaften liebt, würde niemals Hunde verpaaren die eigentlich "schlecht" sind, im Sinne ihrer Leistungsfähig/willigkeit oder gesundheitlich gar nicht die Leistung bringen können. (übelste Kombi: Hund will, kann aber nicht weil kaputtgezüchtet).
Das heißt aber auch nicht, dass sie gleich getötet werden- das ist ja nun keine sehr gängige Praxis... aber solche Hunde gehören halt nicht in die Zucht.Schnauzermädl: Ich glaube, dass es beim PSK auch besser klappt, weil die Hunde eher weniger von "Otto- Normalo" gefragt sind. (zum Glück!)
Der ACD hat das Pech, gerade etwas in Mode zu kommen, und ich wüßte keine Rasse der das gutgetan hätte...lg Susanne
-
Ne, es klappt nicht besser
.
Für einen Riesenschnauzer reichen 3 Ausstellungeergebnisse und eine B-Hüfte, sicherlich kann man eine Körveranstaltung besuchen, Leistungsprüfungen ablegen, der Wesentest ist freiwillig, die Augenuntersuchung auch, Ellbogen schaut kaum mal jemand nach...
Auf Austellungen stehen träge Haarmonster mit unglaublicher Übergröße vorn...
Viele Züchter sehen für den Gebrauchshund Riesenschnauzer keine Verwendungsmöglichkeiten mehr, bestreiten gar, dass ein Arbeitshund alle Qualitäten als Familienhund hat, und züchten puschelige Allerwelts-Sofadekorationen.
Dazu kommt, dass der Verein ja verschiedene Rassen betreut und alle immer über die Belange aller Rassen abstimmen. Das ist wenig zielführend, denn die Belange der Zucht unterscheiden sich deutlich.
Ich hoffe einfach mal auf die neue ZO, die durch die neue VHD-ZO notwendig wird.
Wenn ein Verein in den letzten Jahren einen Riesenschritt zum nicht nur schönen Allerweltshund gemacht hat, dann der Verein der Hovawarte. Und die Ergebnisse sind deutlich sichtbar.LG
das Schnauzermädel -
ok.
Ich muss sagen, gerade in Bezug auf RS kenne ich wirklich niemanden, der einen hat, und nichts mit ihm macht. Schlimm, wenn es da auch schon soweit ist...
Bei den kleineren Schnauzern, dann schon eher, aber eigentlich sind das doch eher seltene Hunde (bei uns, in Deutschland hab ich da aktuell keinen Überblick).
Und wenn jemand mit einem Hund züchtet, weil der "ja sooo knuffig" ist, dann setzt es einfach aus... dass sind die Leute die irgendwann solche hunde nachgefragt haben und ihren Hund dann für so gut befinden, dass dieses, eigentlich völlig Rasseuntypische, Verhalten weitergegeben werden soll.
Das sowas dann auf ausstellungen auch noch gut (bzw. mit V oder SG) bewertet wird, ist noch schlimmer.
Aber schlußendlich, egal bei welcher Rasse, hat es dann doch mit Geschäft zu tun. Die Nachfrage bestimmt das Angebot und danach richten sich Verband und Züchter...
Und nachdem das nun schon über Generationen passiert, ist es irrwitziger Weise doch tatsächlich so, dass man größere Schwierigkeiten hat, einen hund zu finden der seiner Rasse entspricht (nicht nur "verkleidet" ist) als einen der es nicht tut.
Bleibt die Frage: Wo soll uns das hinführen? Wird man in 50 Jahren überhaupt noch Hunde finden die wirklich ihrem Arbeitsstandard entsprechen?lg Susanne
-
Ich finde das wirklich interessant zu lesen!
Ich persönlich habe weder eine Schafherde, noch gehe ich jagen, insofern wäre ein richtiger "Arbeitshund" bei mir auch fehl am Platz.
Meine Zwergpinscher habe ich, weil ich vor vielen Jahren mal per Zufall einen Zwergpinscher aus einem Tierheim auf Teneriffa bekommen habe, und der sich als der beste Hund der Welt herausgestellt hat. Vorher wußte ich ja nichtmal wirklich, daß es diese Rasse überhaupt gibt. ;o) Nach ihm konnten es erstmal nur noch Zwergpinscher sein .... aber die sind alle anders als mein ursprünglicher, hässlicher, zerschnibbelter Tierheimhund. Ich liebe sie trotzdem über alles, und würde keinen jemals missen wollen! :o)
Aber was ich eigenlich sagen will .... so als NICHT- Arbeitshund-Halter ...
ich habe mir nie einen Hunde nach meinen Bedürfnissen ausgesucht, sondern mich immer auf den jeweiligen Hund eingelassen. War nicht immer einfach, aber man muß dann eben nach kreativen Lösungen suchen.
Und bei meinen Pflegehunden weiß ich sowieso nie im Vorraus, was mich erwartet. Immer eine neue Herausforderung, und ich mag das eigentlich auch so.
Mir muß man keinen Hund extra backen, ich mache mich dann schon passend. ;o) -
-
vielleicht sollte man sich überhaupt mal fragen welches Ziel es rechtfertigt derart manipulativ in die Natur einzugreifen und etwas nach seinen persönlichen (menschlichen) Wünschen zu (ver)formen. Ein zuverlässiges Werkzeug? Ein belastbares Sportgerät? Ein angenehmer Begleiter? Ein hübsches Statusobjekt?
-
Zitat
vielleicht sollte man sich überhaupt mal fragen welches Ziel es rechtfertigt derart manipulativ in die Natur einzugreifen und etwas nach seinen persönlichen (menschlichen) Wünschen zu (ver)formen. Ein zuverlässiges Werkzeug? Ein belastbares Sportgerät? Ein angenehmer Begleiter? Ein hübsches Statusobjekt?
Sehr wahre Worte!!!!
-
Zitat
vielleicht sollte man sich überhaupt mal fragen welches Ziel es rechtfertigt derart manipulativ in die Natur einzugreifen und etwas nach seinen persönlichen (menschlichen) Wünschen zu (ver)formen. Ein zuverlässiges Werkzeug? Ein belastbares Sportgerät? Ein angenehmer Begleiter? Ein hübsches Statusobjekt?
Wenn Menschen diese Ziele nicht über Jahrtausende verfolgt hätten, dann hatten wir heute überhaupt keine Haushunde!!!
Haushunde sind doch kein zufällig entstandenes Naturprodukt - von daher greift auch niemand in die Natur ein - sondern sie sind ein über Jahrtausende entstandenes Kulturprodukt, sie wurden von Anbeginn vom Menschen züchterisch verändert und an seine Bedürfnisse angepasst... -
Zitat
Sehr wahre Worte!!!!
Ähm, wie ist denn der Hund anders entstanden? Wie erfolgreich ist denn Stammvater Wolf in der von Menschen dominierten Umwelt?
Wären Hunde nicht als Arbeitsgeräte entdeckt worden, würde es sie nicht geben. Gemessen an der Zahl der Hunde sieht man doch, dass deren Erfolg eben grade in der Wandelbarkeit liegt.
Und haben es in der Familie gehaltene Arbeitshunde nicht durchaus gut?
Wie gut geht es einem Hund, der grade mal 2 Stunden am Tag spazieren geführt wird (und das ist hoch gegriffen, wenn ich die Nachbarschaft betrachte) und ansonsten eben so nebenher läuft?LG
das Schnauzermädel -
Also ich persönlich wehre mich schon gegen den Begriff "Arbeitsgeräte" oder "Sportgeräte". Bei der Vermittlung meiner superlieben, von jedweger Gerätschaft freier Pflegehündin, habe ich von einer Insiderin Einblick in die Hundesport - Szene bekommen, und mir wurde schlecht!
Ich denke auch, gesund ist, was dem Wolf am Nächsten kommt, und evtl. was einen ordentlichen Genpool hat.
"Wie erfolgreich ist denn Stammvater Wolf in der von Menschen dominierten Umwelt?"
Genauso erfolgreich, wie ein streunender Hund! Das liegt aber weder am Hund noch am Wolf!!!! - Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
Interessiert dich dieses Thema Hunde ? Dann schau doch mal hier *.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!