Beruf Hundetrainer(in)

  • Hallo, ich bin ziemlich neu hier im Forum und es sei mir bitte nachgesehen, wenn dieses Thema schon existiert, ich hab es nicht gefunden. :smile:

    Ich habe trotz meiner erst 27 Jahre im Verhältnis eine lang Zeit von 17 Jahren Hunde-Erfahrung vorzuweisen. Im November 08 musste ich meine Hündin wegen Nierenversagen einschläfern lassen.

    Nachdem Tinka über die Regenbogenbrücke gegangen ist fühlte ich mich sehr allein und konnte mir ein Leben ohne sie erst gar nicht vorstellen. Ein neuer Hund kam erst einmal nicht in Frage (dieses Denken hat sich mittlerweile geändert - und ich bin auf der Suche)
    Da ich aber nicht ganz ohne Hund(e) sein wollte, habe ich mich über verschiedene Berufe mit Hunden informiert und bin zum Entschluss gekommen Hundetrainerin also mit Hund aber auch vor allem mit Menschen arbeiten zu wollen gekommen.
    Im Internet findet man viele Hunde-Gurus die einem ihr wissen über DVD und Fernlehrgänge vermitteln wollen. Nichts für mich wenn dann richtig!
    Da ich aus Norddeutschland komme bin ich schließlich über den Hamburger Tierschutz zu einem Tierarzt verwiesen worden der mir Canis-kynos empfahl. Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit diesem Studium?
    Ich weiß, dass Hundetrainer zurzeit ein absoluter Trendberuf ist (nicht zuletzt durch diverse TV-Sendungen) trotzdem denke ich dafür geeignet zu sein. Habt ihr vielleicht Denkanstöße für mich? Was erwartet ihr von einem Hundetrainer (mal zum selbstcheck) ?
    LG Miriam

  • Hallo liebe Miriam,
    damit du meine Meinung einordnen kannst kurz ein paar Hintergrundinfos.
    Bin schon über ein halbes Jahrhundert,hab schon viele Hunde an der Leine gehabt, vom harten Gebrauchshund ( ist wohl ausgestorben , weil wohl die " Arbeitsplätze " nicht mehr vorhanden bzw. er nicht auf die dekatente Sofa Hundekultur passt ) als auch liebe Sensibelchen. Die Art der Hundeführer bzw. innen hat sich nicht geändert . kaufe einen Hund
    ( z.B eine " Familienhund ?? Border Collie Hochleistungsrakete und wundern sich warum er ne Macke hat. Früher versuchten wir ohne Bezahlung aber mit viel Idealismus das irgendwie in die Reihe zu kriegen. Heute gibt es viele sogenannte Hundetrainer die für das verbreiten von Banalitäten von einfachen Menschen viel Geld verlangen aber nicht wirklich überzeugen.
    möchtest du dich da einreihen ? Lerne dafür von Leuten die Ihren Hund als Partner bei der Bewältigung Ihrer beruflichen Aufgabe einsetzen.
    Da sind sowohl die Führer als auch Hunde von Bedeutung sind,
    und sag ade zur dekanten Hundewelt.
    PS Ich hoffe das gibt ´nun eien heftige Diskussion.
    Grüsse hans

  • :smile:

    Ist echt schwierig mit Ausbildung da die Berufsbezeichnung- Hundetrainer- nicht geschützt ist und sehr viele angebote über Fernstudium, mehr oder weniger seriös angebote werden.
    schau dochmal im internet über den begriff -Kynologie- also -hundelehre, von -kynos- --> hund ( grie.)
    aber das weiß du ja schon.
    Was ich von einer Trainerin / Trainer erwarte?? Ich denke daß sie genau meine eigene wünsche verwirklichen kann indem sie mir hilft mit meinem Hund die Ziele zu erreichen, die ich mir gesetzt hab.
    Manche HH möchten Sporttraining machen, andere haben nur ein problem mit Leinenführigkeit speziel oder andere wieder möchten eine Grundausbildung als Therapiehund, Schutzhund ect...
    Ich denke als Hundetrainer brauchst du fast noch mehr Menschenkenntnis als Hundekenntnis...
    Ich würde mir eventuel einige Hundeschule anschauen und wenn eine dabei ist, die du super findest, dann Trainer fragen welche ausbildung/ seminare er gemacht hat ? eventule auch dort Praktikum machen?
    :gut:

  • Canis *wink* hier ;-)

    Das wäre meine Wahl, wenn ich etwas abgeschlossenes haben wollte. Ich habe dort einiges gemacht und bin auch dieses Jahr dabei, habe die Studienzulassung, bin aber (noch) nicht offizieller Student.

    Alle Dozenten, die ich bei den Seminaren und Workshops bisher hatte, waren sehr kompetent und eine ideale Wahl für den Bereich. Theorie und Praxis haben einen ausgewogenen Anteil und man hat viele Möglichkeiten zu zusätzlichen Praktika bei Canis-Partnern.

    Für mich eine fundierte Ausbildung, in allen Bereichen und eine gute Grundlage - die aber natürlich nicht die Erfahrung des eigenen Lernens am Hund ersetzt.


    Du kannst dir auch selber alles zusammensuchen. Arbeite in einer HS, einem Hundeverein mit, hilf im TH und parallel suchst du dir passende Seminare, Vorträge, Workshops zusammen. Die Grundlagen sollte man schon lernen, die Basics kennen. Aber Erfahrungen, lernen, zuschauen, beobachten und einschätzen können ... das ist genauso wichtig.

    Gruß, staffy

    ja, es gibt das Thema ungefähr 9,376 mal ;-)

  • Schöne Aussage, Hans.

    Was mich stört ist, daß die Ausbildung oft sehr theoretisch ist (Fernstudiengänge), bei canis-kynos gibt es noch praktische Seminare und Workshops.
    Früher kamen Trainer aus dem Hundesport oder aus dem Gebrauchshundewesen im weiteren Sinne: Praktiker mit langjährigen Erfahrungen. Heute versuchen Hundetrainer mit Scheintiteln (Hundepsychologe, Kynopädagoge, etc.) Eindruck zu schinden und glauben, nur weil sie ein paar Bücher gelesen haben und ihren Dackel ohne zu Brüllen um den Block führen können, sie seien Hundeflüsterer.

    Ich denke, daß jemand der Hunde und Halter ausbilden will, seinen Hund schnappen und verdammt hart arbeiten sollte, um ein Ziel und Erfolge mit seinem Hund zu haben und an der Aufgabe zu lernen und zu wachsen. Parallel dazu sollte man Seminare und Workshops bei den Größen der Hundeszene besuchen, auch bei Leuten, die einem vielleicht nicht so liegen. Und die Theorie wie Anatomie, etc., kann man sich dann abends selber reinziehen.

    Man wird nicht innerhalb von 2/3 Jahren "Ausbildung" ein guter Trainer.

  • Ich muss sagen, dass mich der Preis etwas abeschreckt, dass muss ja nebenbei mal eben dazu verdient werden! Vielleicht beginne ich mit einzelnen Kursen um mir erst einmal einen Einblick in die Philosphie von Canis zu verschaffen :smile:
    Sorry für den 9,377 Eintrag :headbash:

  • Ich mache gerade eine Ausbildung bei Canisterra.
    Ist für mich genau das richtige, da ich nicht zur Wattebäuschchen-Fraktion gehöre und da genau die richtige Mischung finde. Natürlich muss man später nicht alles übernehmen, aber eine gute Basis ist das schon.
    Mir war es auch sehr wichtig, dass ich viel Praxis mitbekomme, und bei meiner Ausbildung ist das Verhältnis Theorie/Praxis ca. 1 zu 2, also genau richtig.
    Hoffentlich wird der Beruf bald offiziell anerkannt, nur die Richtlinien dazu würden mich interessieren.... denn wer wird beurteilen, wer sich Trainer schimpfen darf? ;)


  • Das ist zumindest eine provokante Aussage, denn im Umkehrschluß würde dass ja bedeuten, dass jeder der ein Problem mit seinem Hund hat und zu einem bezahlten Hundetrainer geht, weil er selbst nicht Rat weiß, sich zu einer dekanten Hundebesitzerwelt zählen müsste.
    Was ist mit Tierheimhunden, die vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht haben und Menschen die vielleicht nicht über das Fachwissen rund um den Hund verfügen, aber Liebe und Geduld mitbringen, um sich bewußt diesem Problem stellen? (Sozialer Faktor)
    Ich habe ein wichtigen Aspekt vergessen, ich interessiere mich nicht dafür Alleinunterhalter auf dem Hundeplatz zu werden um Menschen zu erklären wie sie ihrem Hund sitz und platz beibringen, sondern eher für die "Härtefälle"
    Ich habe ein persönliches Problem mit dem öffentlichen Umgang der sogenannten Listenhunde und will meinen Beitrag zu einem besseren Image leisten! Ich hatte nie einen solchen Hund, aber da spielt eben mein sozialer Faktor mitrein ;)
    Auch Menschen die ihren Hund nicht vom Züchter mit guter Sozialisierung haben, sondern sich vielleicht für den Hund aus dem Tierheim ohne Hintergrund-Informationen entscheiden (Fundtiere / Besitzer verstorben / oder einfach falsche und unvollständige Angaben) brauchen doch oft eine Hilfestellung. Das ich einem Jagdhund das jagen nicht austreiben kann, will und muss ich keinem Erklären, aber vielleicht kann man auch Beratung über Rassen und deren Veranlagungen im Vorfeld klären und damit die ein oder andere Entscheidung lenken BEVOR der Hund ein "Problem" wird.
    Am liebsten würde ich direkt mit Tierheimen zusammen arbeiten. Mensch und Tier ins neue gemeinsame Leben begleiten und beratend zur Seite stehen, wenn Unsicherheiten auftreten.
    Brauche ich dafür eine fundierte Ausbildung? Ich selbst sage JA und ich meine damit nicht, dass ich wissen muss wie die Anatomie des Hundes ist, sondern dass ich lerne den Hund zu lesen und vielleicht etwas Übersetzung für den neuen Besitzer leisten kann. Lernen möchte ich von Profis! Durch Selbststudium und (es geht einfach nicht ohne) aus Fachliteratur.

  • Hallo Mollitokki,
    war eine gute Stellungnahme zu meinem Beitrag. Ich denke wir sind da schon "Brüder im Geiste". Das Hunde " lesen " ist sehr wichtig und das kann man nur wenn man sich auch theoretisch mit der Verhaltensforschung auseinander stetzt, zudem sollte der "Ausbildungswerkzeugkasten" gut gefüllt sein, dazu gehört der grobe Keil genauso wie Watte für unsere sensiblen vierbeinigen Freunde.
    Erfolgreich in der Ausbildung von Führer und Hund kann mann meiner Meinung so oder so nur sein wenn mann beiden Spezies mit Freude begegnet und dabei den Hund als Hund behandelt.
    Gruß Hans

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