Rasse-Hundeausstellungen-Zirkus der Eitelkeiten ?
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Hi,
ich finde, in ein Hundeforum gehören nicht nur nette Frage- und Antworten-Threads, sondern auch kritische Themen, auch wenn die vielleicht einen Sturm der Entrüstung auslösen
Gleich zu Anfang: ja, ich habe keinen Rassehund, sondern seit Jahren Hunde aus Tierheimen....und nein, es geht mir nicht darum, alle Züchter zu verteufeln, sondern ....es geht mir darum, Mißstände aufzuzeigen und darüber zu diskutieren !
In Berlin findet in diesem Jahr wieder eine Rasse-Hundeausstellung statt. Auch ich gehe dort oft hin, um die eine oder andere Messeneuheit zu ergattern....
In einer großen Halle wird ausgestellt. Viele Hunde sind in Käfigen untergebracht, ohrenbetäubender Lärm, unzählige Geruchseindrücke, hektisches Hin- und Herlaufen
Die Stimmung ist oft angespannt...ein Kommunizieren der Hunde untereinander nicht möglich und auch nicht erwünscht.
Die Hunde sind teils panisch, teils aggressiv oder apathisch.....
Es riecht nach Haarspray und Haarfestiger, es wird gefönt und geschmiert und so manche rötliche Hundenase wird mit Schuhcreme lackiert :/
Natürlich weiß ich, worum es geht (...jeder möchte seinen Hund vorteilhaft präsentieren und hochprämierte Hunde bringen nicht nur Spaß, sondern auch Geld )......aber warum sich dem Urteil irgendeines fremden Menschen ( Richter ) aussetzen, der den Hund gar nicht kennt und nur an den Standards interessiert ist
Geht es um den Fortbestand der Rasse oder darum, persönliche Eitelkeit zu befriedigen....( mein Auto, mein Haus, mein Champion...)
Ich finde diese Großveranstaltungen sind sicher nicht im Interesse der Hunde, aber die werden ja nicht gefragt...... - Vor einem Moment
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Zitat
Geht es um den Fortbestand der Rasse oder darum, persönliche Eitelkeit zu befriedigen....( mein Auto, mein Haus, mein Champion...)
Ich finde diese Großveranstaltungen sind sicher nicht im Interesse der Hunde, aber die werden ja nicht gefragt......Da gebe ich dir zum einen natürlich RECHT!
ich finde diese extremen messen unmöglich, viel zu hektisch, viel zu laut, viel zu groß, viel zu grell und viel zu aufgepusht!Zumal ich mittlerweile auch den Vorteil von den kleineren Shows kenne, welche NUR eine oder zwei Rassen in den Blick nehmen.
Hier sind die Richter absolute Spezialisten der jeweiligen Rasse und die Richtkriterien manchmal auch noch etwas andere
Zudem fällt es a) schneller auf wenn ein Hund gepimpt wurde und b) ist es nicht so laut, nicht so voll und nicht so hektisch - weil eben weniger los ist als auf diesen internationalen Shows mit Messeanhang.
Dies betrifft nämlich oftmals DIE Rassezuchtvereine welche sich auf eine oder zwei Rassen spezialisiert haben und nicht übergreifend züchten bzw. eine große Bandbreite an Rassen vertreten.Ich bin ja ein Russellfan und bei diser Rasse ist es so, es gibt 3 Standards.
1. den Jack Russell Terrier Standard nach FCI (wird vom VDH gezüchtet)
2. den Parson Russell Standard nach FCI (wird vom VDH gezüchtet)
3. den Parson Jack Russell Terrier Standard nach dem alten englischen Originalstandard und dem Britischen Russell Terrier ClubViele größere Vereine und auch VDH zugehörige Vereine züchten nach den beiden FCI Standards und ein "paar" kleine (oft auch als Dissidenz bezeichnet) züchten nach dem alten Englischen Standard.
Ich als "Beobachter" und nicht aktiver Züchter bzw. extremer Kenner und vorallem Wisser sehe den Unterschied auch oft darin WIE die Shows gestaltet sind bzw. wonach hier gerichtet wird.
man bekommt schnell das Gefühl das die Richter auf den größeren-übergreifenden Sows mehr anch dem Äußeren schauen.
Auf den kleinen Sows wird hingegen auch auf "Arbeitstauglichkeit" geprüft.
Das heißt sie schauen ob der Hund gut "spannbar" ist. Das heißt ob man seinen Brustkorb zwischen beide Hände nehmen kann. Das hat eine wichtige Bedeutung denn der Russell wurde ja für die Baujagd gezüchtet.
Hunde die zu groß sind, würden auch NIE lockern in einen Bau einschliefen können, würden also gleich nen Abzug bekommen.
Das habe ich auf größeren Shows so noch nie beobachtet, wie ich es auf ein paar kleineren beobachten konnte.
Wir haben unsere Hunde bisher nicht ausgestellt, uns ist das zu viel Trubel gewesen bisher.Und ja, wir haben sowohl derzeit nen Mischling (hatten wir früher auch), Hunde aus dem Tierschutz (haben wir früher auch gehabt), derzeit einen Hund aus einer Familie und einen Hund aus einer seriösen Zucht (hatten wir auch schon).
Und ja Züchter tun was für den Erhalt der Rasse und von den Vereinen ist es vorgeschrieben so und soviele Sohws im Jahr zu besuchen und der Hund muss eben eine bestimmte Mindestbewertung bekommen haben...
Damit man eben "vergleichen" kann und auch die Ebntwicklung der Rasse sehen kann.Naja, wie gesagt ich finde die großen auch nicht schön... aber die Shows machen durchaus SINN, ich würde nur eben kleinere, spezifischere vorziehen. Die bringen meiner Meinung nach eher DAS was den Nutzen bringt.
Nina
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Eine Hundeausstellung ist ja eigentlich kein Schönheitswettbewerg sondern eine Zuchtschau, in der festgestellt werden soll, wie sehr ein Hund optisch seinem Standard entspricht.
Das Problem ist halt, dass der Standard meistens sehr breit ist und je nach Mode immer ein anderer Typ bei den Richtern "in" ist. Ich stimme deswegen Scherbenstern zu, wenn man mal eine ECHTE Ausstellung sehen woll, dann soll man auf die Rassenzuchtschauen gehen, wo immer nur 1, maximal 2 Rassen dran sind und die Richter auch echte Kenner der Rasse sind (und so den Standard in seiner ganzen Bandbreite kennen).
Auf den internationalen Show geht es dann ja auch um ganz andere Dinge. Ich habe Huskies mit Papieren und will vielleicht irgendwann mal züchten. Bei den Arbeitshuskies haben die Shows da natürlich einen ganz anderen Wert. Mit einem Arbeitshusky brauchst du gar nicht erst auf eine dieser Riesen-shows gehen. Kenne eine Züchterin, der wurde am Huskyring gesagt, dass die Wolfshunde nicht in diesem Ring dran sind
(und das von einem Richter!). Ein guter Richter, der Huskies wirklich kennt, kann aber sehr wohl gut beurteilen und sagen, wie sehr auch ein Arbeitshusky (oder gerade, der Husky ist schliesslich laut Standard ein Arbeitshund!) dem Standard entspricht.
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ja....ich gebe euch da völlig Recht
Früher haben noch viele Vereine dementiert, dass es eine Schönheits- und eine Leistungslinie gibt, aber Schönheit lässt sich vielleicht auch besser verkaufen....In meinem weitläufigen Bekanntenkreis gibt es eine "wunderschöne" Schäferhündin, vom Züchter gekauft.....und mit schwerster HD. Sie hat trotz unermüdlicher Motivation ihrer Halterin keine Prüfung ablegen können, ihr Blick ein wenig einfältig und leer....stand sie manchmal nur so herum :/ Sie ist jetzt 9 Jahre alt und optisch ein Wrack mit diesen schleifenden Hinterbeinen. Ist das nun der Preis der "Schönheit "
Was für ein Züchterwahn! -
Zitat
Eine Hundeausstellung ist ja eigentlich kein Schönheitswettbewerg sondern eine Zuchtschau, in der festgestellt werden soll, wie sehr ein Hund optisch seinem Standard entspricht.
Klingt wie eine Prüfung durch Stiftung Warentxxx. Die prüfen auch nur, ob das, was drauf steht, auch drin ist, aber nicht, ob das, was drin ist, wirklich gesund ist
Ehrlich, sowas würde ich mir nicht mal als Zuschauer antun.
schlaubi
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Hey Scherbenstern, du hast doch das Russell-Forum! Da bin ich auch! Unter "Bubi S."
Ich finde das Start-Posting klingt genauso, wie ich Ausstellungen nicht mag....Ich finde zumindest unsinnig, einen Hund für eine Show zurecht zu fönen und so wie bei diesen "typischen" Ausstellungsrassen wie Pudel und so. Dieses Aufgeilen von Hundehaltern an Pokalen finde ich auch unverständlich. Zumindest würde das nie ein Hobby von mir werden wollen, jede Woche quer durch Europa zu fahren und meinen Fiffi irgendwelchen Jurys vorzustellen.
ABER: Ich würde gerne mal auf eine kleine Rasseausstellung gehen mit Bubi, einfach mal um zu hören dass er hübsch ist.
Kleiner Ego-Push von Professionellen...(wenn sein zweiten Ei langsam mal erscheint
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Zitat
Hi,
ich finde, in ein Hundeforum gehören nicht nur nette Frage- und Antworten-Threads, sondern auch kritische Themen, auch wenn die vielleicht einen Sturm der Entrüstung auslösen
Gleich zu Anfang: ja, ich habe keinen Rassehund, sondern seit Jahren Hunde aus Tierheimen....und nein, es geht mir nicht darum, alle Züchter zu verteufeln, sondern ....es geht mir darum, Mißstände aufzuzeigen und darüber zu diskutieren !
In Berlin findet in diesem Jahr wieder eine Rasse-Hundeausstellung statt. Auch ich gehe dort oft hin, um die eine oder andere Messeneuheit zu ergattern....
In einer großen Halle wird ausgestellt. Viele Hunde sind in Käfigen untergebracht, ohrenbetäubender Lärm, unzählige Geruchseindrücke, hektisches Hin- und Herlaufen
Die Stimmung ist oft angespannt...ein Kommunizieren der Hunde untereinander nicht möglich und auch nicht erwünscht.
Die Hunde sind teils panisch, teils aggressiv oder apathisch.....
Es riecht nach Haarspray und Haarfestiger, es wird gefönt und geschmiert und so manche rötliche Hundenase wird mit Schuhcreme lackiert :/
Natürlich weiß ich, worum es geht (...jeder möchte seinen Hund vorteilhaft präsentieren und hochprämierte Hunde bringen nicht nur Spaß, sondern auch Geld )......aber warum sich dem Urteil irgendeines fremden Menschen ( Richter ) aussetzen, der den Hund gar nicht kennt und nur an den Standards interessiert ist
Geht es um den Fortbestand der Rasse oder darum, persönliche Eitelkeit zu befriedigen....( mein Auto, mein Haus, mein Champion...)
Ich finde diese Großveranstaltungen sind sicher nicht im Interesse der Hunde, aber die werden ja nicht gefragt......Hallo
als ehemalige Ausstellerin kann ich nur sagen, dass Du mit einem panischen, aggressiven oder apathischen Hund überhaupt nicht auf eine "grosse" Ausstellung gehen brauchst. Schliesslich soll der Hund sich präsentieren - im entspannten Stand, im freien Lauf und er muss es auch zulassen, dass der Richter ihn anfasst, ins Maul schaut und den Hodenstand prüft *gg*.
Das macht man einmal mit einem Schisser und das war es. Natürlich gibt es immer Aussteller, die ihr Ego befriedigt haben wollen, aber auch hier wird wieder nur pauschal verurteilt. Viele Hunde haben überhaupt kein Problem mit Ausstellungen, im Gegenteil, viele geniessen die Aufmerksamkeit ihrer Besitzer und sind total relaxed.
Man muss sich nur vorher klar werden, was man von seinem Hund verlangen kann. Für einen verantwortungsvollen Züchter sind diese grossen Ausstellungen sehr wichtig, weitere Kontakte auch ins Ausland knüpfen zu können, um sich Insiderwissen anzueignen und um vergleichen zu können, wo er mit seiner Zucht steht.
Trotzdem sagten mir die Spezialzuchtschauen - in unserem Fall die der Windhunde - mehr zu. Die waren von der Lautstärke überhaupt nicht mit den CACIB-Ausstellungen vergleichbar. Da ging es viel "familiärer" zu und mein Hund fühlte sich inmitten seinen vielen Rassevertretern pudelwohl.
EDIT: Und was ich die ganze Zeit schon sagen wollte, mir geht die"Anti-Rassehund-Stimmung" in diesem Forum langsam ziemlich auf den Geist.
Mein Rassehund ist kein Krüppel, wurde liebevoll aufgezogen, an mich abgegeben und lebt seit 15 Jahren an meiner Seite.
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Zitat
Die Hunde sind teils panisch, teils aggressiv oder apathisch.....Ich war auch öfter auf dieser Ausstellung, aber die Hunde, die ich gesehen habe, waren weder panisch noch agressiv, denn das hätte sofort zu einem Ausschluss geführt.
Und wenn sie apathisch wirkten, dann hast Du das vielleicht falsch interpretiert, denn sie haben sich den Gegebenheiten einfach völlig selbstverständlich angepasst und darin wohl gefühlt. Zu denen auch diese Käfige gehören, um für die Hunde einen klar umgrenzten Bereich zu schaffen. Die Hunde werden auf jeden Fall gefragt, inwieweit sie da mitmachen, denn ohne ihr "Einverständnis" geht gar nix.
Und es geht nicht um die Anerkennung "irgendwelcher fremder Menschen", sondern um die Beurteilung sehr fachkundiger Richter, inwieweit der eigene Hund dem Standard entsprechend und für den Weiterbestand der Rasse eingesetzt werden kann.
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Zitat
Hey Scherbenstern, du hast doch das Russell-Forum! Da bin ich auch! Unter "Bubi S."
Na des weiß ich doch
ZitatEDIT: Und was ich die ganze Zeit schon sagen wollte, mir geht die"Anti-Rassehund-Stimmung" in diesem Forum langsam ziemlich auf den Geist.
Mein Rassehund ist kein Krüppel, wurde liebevoll aufgezogen, an mich abgegeben und lebt seit 15 Jahren an meiner Seite.
Aber die Stimmung ist doch nicht nur in diesem Forum sondern derzeitig allgemein wieder stärker geprägt.
Es sind wieder viele neue Gesichter hier und die müssen erst richtig "eingenordet" werden*frechgrins*
Ne im ernst, ich finde es sehr schade das die bemühungen der seriösen und guten Vereinszüchter in den Dreck gezogen werden!
ABER: es gibt viele Problematiken, einige schwarze Schafe und manche Züchter verlieren über gewissen Merkmalen den Blick fürs "ganze". Das ist Schade - aber irgendwie müssen die ganzen "Einmalwürfler" ja auch ihren Wurf "rechtfertigen"Das Problem ist, klar gibt es bei vielen "Rassehunden" probleme - das Ding dabei ist allerdings meistens das es sich dabei nicht um Hunde mit Ahnentafel aus seriösen Vereinen handelt sondern GANZ oft aus Privater bzw. familärer Hand...das sind eben die, die NICHT auf Gesundheit etc. achten. und DA fängts dann an...denn diese Hunde gelten auch gemeinhin als reinrassig und somit ist es doch Logisch das es dann heißt: Jack Russell Terrier (Ich bring das Beispiel immer wiel ich mich ein bissel auskenne) werden Krankheitsanfälliger und Goldenretriever bzw. Labradore, Schäferhunde auch.
Schau ich mir aber seriöse, kleine Vereine an - ist das eher weniger der Fall!
Und DA steckt meines erachtens der zweite Knackpunkt. Zum einen in imemr extremer werdenden Merkmalen die sich herausgezogen wird und darüber den Überblick verlkieren UND daran das Rassehund mit Rassehund aus verein verwechselt wird. Da stülpen wir dann mal eben alles über.
Leider haben die wenigsten die eklatanten Unterschiede einfach noch nicht kennengelernt bzw. verpennt oder wollen es nicht Wahrhaben
Da sist es an uns eben immer und immer und immer wieder Aufklärungsarbeit zu leisten.Das es keine Gesundheitsgarantie gibts ist klar, aber man kann versuchen sie im Zaum zu halten und in seriöser, guter Vereinszucht passiert genau DAS!
Warum ich das so ausführlich schreibe? In der Hoffnung es lesen viele diesen Thread
Also: es sind nicht alle und wenn es doch viele sind, ist es doch auch usnere Aufgabe aufzuklären und den Züchtern dabei unter die Arme zu greifen um sie zu unterstützen!
Nina
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Nein, "Anti-Rassehunde-Stimmung ist nicht mein Thema ! Es geht mir eher darum, was unseren Hunden so alles in ihrem kurzen Leben zugemutet wird !
Warum können sie nicht einfach "Hund" sein
Ob Rassehund oder Mix...in unserer Gesellschaft muß immer alles bewertet werden....Schönheit, Leistung, Nutzwert und manchmal wird da eben mit zweifelhaften Mitteln nachgeholfen :/
Diese Großveranstaltungen haben jegliche Methode verloren....tausende von Hunden, Hunderte von Rassen ( beim Crufts ! ) und die Kür des "Superdogs".
Das ist doch Wahnsinn....
Ach so, als Kind hatten wir einen Dackel vom Züchter, wunderschöner Hund, gerader Rücken, glänzendes Fell, tolles Wesen. Mit dem bin ich auf eine kleine Ausstellung gegangen....er wurde begutachtet und gelobt
....aber der Richter sagte mir dann, der wird nie ein Sieger, denn seine Nase wäre an der Spitze rosa.....
Natürlich hatte ich von Standards keine Ahnung, und ich war auch der Meinung, die rosa Nase käme vom " am Boden schnüffeln"
Ob das ein prima Hund war, spielte damals schon keine Rolle....
Was hat sich denn inzwischen geändert ?? - Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
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