Wie gewöhne ich meinen Hund an einen Zweithund

  • Hallo......seit dem Wochende wissen wir dass wir vollkommen unerwartet in den nächsten Tagen einen zweiten Hund haben werden. Eine 8 Monate alte Hündin aus Polen, die bis vor 3 Wochen auf der Straße gelebt hat. Seit Anfang Januar ist sie hier bei einer entfernten Bekannten auf Pflegestelle, muss aber umständehalber schnellstens ein festes zu Hause bekommen. Soweit ich erkennen kann ist es eine etwas ängstliche, aber ganz liebe mittelgroße Mischlingshündin die sich sehr gut mit anderen Tieren verträgt.
    Mein Hund, auch eine Hündin, 15 Monate alt ist auch eine ganz Liebe, verträgliche.... allerdings noch recht verspielt, was ja in diesem Alter glaube ich nicht ungewöhnlich ist. Mit verspielt meine ich dass sie ein recht intensives Spiel und rumtollen mit anderen Hunden liebt. In der Wohnung ist sie eher ruhig und schläft viel.
    Meine Bedenken sind, wenn ich 2 Junge Hunde in der Wohnung habe, tollen die unendlich herum, oder finden die auch mal ein Ende :hilfe: ...bzw. kann ich sie daran gewöhnen dass die Wohnung eher ein Ruhebereich ist, und getobt wird draussen. Es gibt hier im Forum ja etliche Leute die 2 oder mehr Hunde besitzen. Kann mir vielleicht jemand aus eigener Erfahrung einen (oder auch mehrere :0)).gute Ratschläge geben. Alleine in der Wohnung muss ich die Hunde vorerst nicht lassen, ich bin erstmal für 6 Wochen zu Hause.
    Kann es sein dass meine Hündin, obwohl sie andere Hunde sehr gerne mag erstmal eiferüschtig ist? wie kann ich dem von vorne herein entgegen wirken.
    Ich denke auch Gassi gehen wird erstmal schwierig.....vermutlich wird der neue Hund einige Zeit nur an der Leine gehen müssen, ich kann mir vorstellen dass so ein Hund auch wegläuft, solange er noch keine feste Bindung hat.
    Wie ihr seht, ich habe Fragen über Fragen und wäre für reichlich Antworten dankbar.
    Lieben Gruß
    mia-maria

  • Hallo,
    momentan habe ich nur einen Hund, bin aber in einem Haushalt aufgewachsen wo 2-6 Hunde Standard waren bzw. immer noch sind (Mama hat mittlerweile mit Freundin zusammen 15 Hunde :D ).
    Du kannst die Hunde dran gewöhnen, dass in der wohnung Ruhe herrscht.
    Mach das aber von der ersten Minute an!
    Deine Hündin wird wohl schon halbwegs hören, so dass du sie auf ihren Platz schicken kannst, oder?
    Die neue Hündin, nach deiner Schilderung ängstlich, wird am Anfang vermutlich eh vorsichtig sein, da kannst du sie gleich daran gewöhnen, dass sie einen Platz hat, und Ruhe in der wohnung herrscht. Mach es zur Gewohnheit, solange das neu ist, dann sollte es keine Probleme geben.
    Wenn sie was anfangen, schicke beide auf ihren Platz, bzw. schick deine Hündin und bring die andere zu Beginn.
    Wenns gar nicht klappt, kurz trennen, räumlich.

    lg susanne

  • hallo mia-maria,
    wir haben die zusammenführung unserer beiden auf einem für beide ungekanntem gelände gemacht und sind dann unsere abendrunde zusammen gegangen und wie selbstverständlich mit beiden ins haus gegangen.

    unserem "neuen" haben wir erst mal zeit gelassen, sich alles anzusehen, dann haben wir ihm seinen platz gezeigt.

    gefüttert haben wir erst mal mit einem abstand zueinander. er ist zwar verfressen, aber nicht futterneidisch, unsere hündin auch nicht, also war das thema schnell durch.

    er wollte mit der hündin den platz tauschen, oder zu ihr ins körbchen. von der idee war sie nicht begeistert und wir haben dafür gesorgt, dass er das akzeptiert. zweimal gesagt und ihm seinen platz gezeigt, und gut war.

    am anfang habe ich mit ihm allein geübt, später dann auch mit beiden. einen hund abgelegt, der andere durfte arbeiten usw.

    leckerlies gibt es entweder gleichzeitig, oder die hündin bekommt es zuerst.

    eigentlich lief alles genauso, wie sonst.

    gruß marion

  • Hallo,

    wie Marion es bereits beschrieb, unbedingt mehrere Treffen organisieren und darauf achten, dass diese auf NEUTRALEM Gelände stattfinden.

    Hintergrund: deine Hündin wird die Wohnung als ihr "Revier" betrachten und wenn sie den neuen Hund dort das erste Mal zu Gesicht bekommt, wird sie diesen als Eindringling einstufen. Balgerei ist dann meist schon vorprogrammiert.

    Wir haben unseren Zweithund, nachdem wir wussten dass wir einen bekommen, regelmässig besucht und haben die beiden Hunde zusammengeführt. Zunächst auf, für beide Hunde, fremden Gelände. Dann mal bei ihm und im Wechsel auch bei uns. Dann haben wir den Hund auch schonmal übers Wochenende zu uns geholt und geguckt, wie das harmoniert und dann erst haben wir den Hund komplett rübergeholt.

    Diese "Übernahme-Phase" hat ca. 4 Wochen gedauert und es hat bestens geklappt. Ich kann dir das also nur empfehlen.

    Lg
    Volker

  • mein Problem ist dass wir praktisch keine *Übernahme Phase* haben.
    Die Pflegestelle kann den Hund maximal noch bis Mittwoch behalten, dann MUSS er weg. Ich kann meine Hündin letztendlich nur mit zum Abholen nehmen, dann mit beiden Hunden spazieren gehen ( ich weiss überhaupt nicht ob der neue Hund schon eine Leine kennt, bzw. an der Leine läuft.)
    Ich hätte es auch gerne anders, aber das ist wohl ein absoluter Notfall.....und ich möchte auch gerne irgendwie helfen.
    Ich habe bis jetzt nur Bilder von der Kleinen gesehen, und mich schon fast verliebt.
    Lieben gruß
    mia-maria

  • Zitat

    mein Problem ist dass wir praktisch keine *Übernahme Phase* haben.

    wir hatten auch keine :D mein mann hat ihn geholt und wir haben uns dann getroffen. der rüde hat so ein theater gemacht, als er unsere hündin sah, dass ich angst um sie hatte. er stand schon in der leine, als wir noch 500 meter voneinander entfernt waren.
    ich habe im inneren schon mal unser haus für das wochenende aufgeteilt. (hund war zur probe auf ein verlängertes wochenende geholt) mein mann hätte mit ihm in der oberen etage leben müssen und ich mit unserer hündin auf der unteren.

    dann haben wir uns angenähert und als er merkte, dass sie ihm nichts tat, sah man richtig, wie ihm ein stein vom herzen viel. die beiden sind nebeneinander her nach hause gelaufen, wie ein altes ehepaar. :D

    am montag haben wir angerufen und gesagt, dass er nicht mehr ins tierheim zurück kommt.

    vielleicht klappt es ja bei euch auch. ich drücke die daumen. warum muß der hund denn so plötzlich weg?

    gruß marion

  • ich verstehe,

    aber einfach nur helfen, weil das Herz es einem sagt ist nicht immer der beste Weg.

    Was wenn die Übernahme nicht klappt und dann?

    Dann hast du 2 Hunde am Back und weisst nicht mehr vor und zurück - und dann?

    Mir wäre das Risiko einfach zu hoch, dass da was schieflaufen könnte. Kennst du nicht jemanden, wo du den Hund hin vermitteln könntest?

    Lg
    Volker

  • Zitat

    Was wenn die Übernahme nicht klappt und dann?

    Dann hast du 2 Hunde am Back und weisst nicht mehr vor und zurück - und dann?

    Mir wäre das Risiko einfach zu hoch, dass da was schieflaufen könnte.

    ja, da ist was dran.
    bei uns war es ja so, dass wir ihn dann am montag wieder zurück geben können.
    ich wußte, dass unsere hündin ihm nichts tun würde, sie war immer zweithund und es gewohnt. von ihm wußte ich, dass er einfach ohne orientierung war und angst hatte, im tierheim alles allein regeln mußte und gebissen wurde. ich war sicher, dass er kein wirklich "böser" war. :D

    wir hatten glück - manche meinen, er auch :D

    gruß marion

  • Ja, wenn es überhaupt nicht klappt, dann muss sie ins Tierheim. Ich stelle mir das sehr schlimm vor. Sie kommt aus Polen, wo sie auf der Straße lebte, kommt hier in ein föllig fremdes Leben....die Pflegefamilie hatte wohl aus Familiären Gründen nur ein paar Tage Zeit für sie eingeplant, in der Hoffnung dass sie praktisch sofort weitervermittelt werden kann....was aber sichtlich nicht so war. Nun soll sie ins Tierheim...da möchte ich dann doch probieren ob es bei uns klappt. Die Möglickeit sie ins Tierheim zu geben bleibt mir immer noch. ich habe auch weniger Angst dass die beiden sich Gegenseitig etwas tun.....meine ist sehr *hundefreundlich* und akzeptiert auch die Hunde von Freunden und Bekannten in unserer Wohnung. Ich mache mir eher Gedanken wie ich im Ablauf mit den beiden meistere. Wie lange dauert es bis ich mir sicher bin dass ein Hund aus solchen Verhältnissen nicht mehr jede Gelegenheit zum ausbüxen nützt? Versuche ich sie gleichberechtigt zu behandeln....oder versuche ich meiner Hündin einen höheren Staus zu geben ? kann ich diesen Hund sfort in unser tägliches Leben integrieren, oder muss ich erstmal den Ausnahmezustand einhalten. ? ich möchte möglichst wenig Fehler machen, in der Hoffung dass alles so wie ich es hoffe.
    lieben gruß
    mia-maria

  • Hallo Mia-Maria,

    also in meinen Augen kann dein Hund der "hundefreundlichste" Hund auf der Welt sein - wenn das Gegenstück nicht mitspielt ist das völlig egal! Sie kann so fromm sein wie sie will.....sollte sie sich tatsächlich böswilligen Angriffen ausgesetzt sehen, wird sie sich zur Wehr setzen.

    Was das dann bedeutet, brauch ich nicht näher zu erläutern, oder?

    Ich weiß nicht.....aber wäre es vielleicht nicht sinnvoller den Hund bei der Nothilfe abzugeben, damit hier nach einem geeigneten Halter Ausschau gehalten werden kann? So wird der Hund mitunter nach kurzem Gastspiel von euch wieder abgegeben und ich denke, je mehr HH da jetzt drin rumwurschteln, umso schwerer wird es dieser Hund haben.

    Die Nothilfe schaut sich den potentiellen HH genau an, prüft sämtliche Umstände und kann entscheiden, wer den Hund bekommt. Logo, auch das bürgt nicht davor, dass sich auch mal die Nothilfe vertut, aber die Chancen stehen hier bei weitem besser.

    Wenn es bei dir klappen sollte - wunderbar - ganz ehrlich!! Aber ich habe so meine Bedenken und schon so manchen Fred hier gelesen, die aus den von Dir genannten Gründen den Zweithund aufgenommen haben und sich kurze Zeit später händeringend und um Hilfe flehend hier im Forum wieder gemeldet haben.

    Trotz allem...LG
    Volker

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