Sind weiße (Schäfer-) Hunde krankheitsanfälliger?

  • Ich wüsste gerne mal Eure Erfahrungen, Meinungen und Euer Wissen zu weißen Hunden.


    Ich habe eine weiße Schäferhündin, mein Traumhund schlechthin und möchte einen zweiten Hund, als Welpen, im Juni übernehmen.


    Ich schwanke zwischen einem zweiten weißen Schäferhund und einem Aussie, hier geht es mir aber mal nur um weiße Hunde:


    Ich habe gehört, dass weiße Hunde anfälliger sein sollen für Krankheiten, da weiß auch keine natürliche Farbe, sondern ein Zuchtergebnis ist.


    Viele weiße Hunde werden taub geboren zum Beispiel.


    Wie sind da Eure Erfahrungen!?


    Meine Chary zum Beispiel ist hochallergisch und wird deswegen gebarft, das hätte natürlich auch bei einem anderen Hund auftreten können.


    Würde mich freuen zu erfahren,w as ihr so darüber wisst!!


    Danke!! ;)

  • Hallo,


    habe grade beim Stöbern diese Seite über weiße Boxer entdeckt und finde die Ausführungen sehr interessant...:


    http://stadt.heim.at/entenhausen/121436/boxerseite.htm


    Ich bin kein Wissenschaftler, aber ich bin der Meinung, daß weiße Hunde keinesfalls anfälliger für Krankheiten oder Allergien sind wie andersfarbige. Unterscheiden sollte man allerdings bei den Albinos, wo ein Gendefekt für die mangelnde Pigmentierung sorgt, was Folgeerscheinungen mit sich bringt (z.B. Taubheit).


    Aber meiner Meinung nach ist "Weiß" eine Fellfarbe wie jede andere auch und soweit ich darüber gelesen habe, gibt es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Zusammenhang von Krankheiten und Fellfarbe (ausgenommen wie gesagt die wirklichen Albinos).


    Weiß ist kein Zuchtergebnis. Im Gegenteil, weiß wird aufgrund von Nicht-Gefallen oder was auch immer in der Zucht selektiert. Es ist nicht erwünscht. Weiß ist sehr wohl eine natürliche Fellfarbe. Das widerum ist für viele Rassen wissenschaftlich erwiesen. Der Ur-Boxer war weiß (nachzulesen in oben genanntem Link).


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja


    PS.: Es gibt genügend nicht-weiße Hunde, die krank sind und Allergien haben. Die Fellfarbe ist für mich kein Argument für die Anfälligkeit für Krankheiten.

  • Ich hab ja auch nen weißen Hund. Außer ner leichten Getreideallergie (mein Verdacht, noch nicht getestet) ist meine Maus kerngesund.
    Ich glaube das einige Probleme, z.B. Taubheit, mehr oder weniger rassebezogen sind. Taube weiße Akita sind mir persönlich nicht bekannt. Und das sie krankheitsanfälliger sind auch nicht.

  • Hallo,


    wir haben zwei weiße Schäferhunde, einmal Leon und Kira... es sind Geschwister und beide sind kerngesund. Sie sind mittlerweile fast 4 Jahre alt und haben und hatten bisher keinerlei Krankheiten.


    Wir kennen mehrere Leute mit weißen Schäfern und aber auch hier ist mir nicht bekannt, daß diese anfälliger wären als andere Rassen.
    Eine Futtermittelallergie kann jeder Hund haben sowie auch jede andere Rasse von Geburt an einen tauben Welpen hervorbringen kann.


    Ich bin mit mehreren Züchtern dieser Rasse in Kontakt und habe bisher noch von keinem tauben Hund etwas mitbekommen...


    Die weiße Fellfarbe ist eine natürliche Fellfarbe, die im Falle des weißen Schäferhundes damals als "Fehlfarbe" vom Menschen aussortiert wurde...


    Alles liebe
    Sandra

  • das weiße hunde anfälliger sind und/oder taub sind ist ein ammenmärchen !!!


    also bleib bei der schönsten rasse der welt! :roll:

  • Ich habe auch ne Weiße, sie ist kerngesund, gegen nichts allergisch, außer dass sie schnell zu verfärbung neigt, wegen Kupfer im Futter, aber das geht bei dem Richtigen Futter,


    Sonst hat sie nichtS!!!

  • Danke, Eure Antworten sind sehr interessant!


    Ich hatte gelesen, dass weiß keine natürliche Farbe ist und habe mit Züchtern anderer Rassen darüber gesprochen, in denen das weiß bewusst gering gehalten wird - zumidnest wenn es um Zuchthunde geht - genau wegen dem gesundheitlichen Aspekt.


    Bei Pferden weiß ich es ganz genau, dass es keine natürliche Fellfarbe ist, sondern Zuchtauslese durch die Verpaarung von Arabern, die als erste Pferde Abzeichen wie Blessen und weiße Abzeichen an Beinen hatten-, mit anderen Pferden, bis die Pferde weiß wurden - weiße Pferde, Schimmel also, erkranken auch im Alter zu fast 80% an Melanomen im Analbereich, was dann auch Schimmelkrankheit genannt wird.
    Als Fluchttiere hätten weiße Fohlen keine Tarnung gehabt, sodass weiße Pferde noch dunkel geboren werden und später heller werden.


    Einen ähnlichen Artikel hatte ich gelesen zu weißen Hunden und im Internet hatte ich das auch gelesen.


    Mit der Allergie meiner Hündin schrieb ich ja auch, das ich da nicht von ausgehe, dass es rassebedingt ist, da fast 2/3 aller Hunde (bekannt oder unbekannt) an Allergien leiden heutzutage.


    Aber es beruhigt mich zu lesen, dass Euch bei Euren Hunden oder speziell den Weißen nichts derartiges bekannt ist.



    Kann jemand gute Züchter für weiße Schäferhunde empfehlen? Komme aus 58453 Witten und habe Bochum und Dortmund in unmittelbarer Nähe und würde bis 200km fahren.


    Danke ihr Lieben!!
    :2thumbs:

  • Hui, hier wird aber einiges durcheinander geworfen...


    Achtung, wird etwas länger... :klugscheisser:


    Es gibt beim Hund mindestens vier verschiedene Varianten von "Weiß", die alle einen anderen genetischen Hintergrund und dadurch auch andere gesundheitliche Auswirkungen haben können.


    Die einzige in dieser Hinsicht relativ unbedenkliche Variante ist das "Weiß" beim BBS, Akita, oder, wo wir schonmal dabei sind: West Highland White Terrier, Samojede, weißer Zwergschnauzer, aber auch Golden und Labrador Retriever (klingt komisch, ist aber so ;) ).


    Verursacht wird diese Fellfarbe durch das rezessive Allel der Extension-Serie, liegt es reinerbig vor, wir nur der Gelbe/rote farbstoff Phäomelanin in die Haare des Hundes eingelagert. Ein weiteres Gen sorgt für die starke Aufhellung, so dass der eigentlich gelbe Hund "weiß" oder creme erscheint. In die Haut jedoch wird ganz regulär das schwarze Pigment Eumelanin eingelagert, daher haben Hunde mit dieser Fellfarbe auch schwarze Haut (inklusive Pfotenballen, Lefzen, Nasenspiegel und Augenlider) und dunkle Augen. Hör- und Sehsinn ist bei diesen Hunden völlig normal ausgebildet.


    Anders steht es mit den drei übrigen Formen von Weiß, bei ihnen handelt es sich ausschließlich um Pigmentierungsdefekte! Alle diese Formen können mehr oder weniger ausgeprägte Gesundheitsschäden mit sich bringen.


    1. Scheckung. Scheckung entsteht durch die Abwesenheit von Pigmentzellen in der Haut, dadurch kann logischerweise weder Eumelanin noch Phäomelanin ins Haar eingelagert werden, es bleibt farblos, als weiß. Stren genommen beginnt Scheckung schon mit winzigen weißen Abzeichen an den Pfoten oder der Schwanzspitze, gefährlich wird es dann, wenn das Pigment im Bereich der Sinnsorgane, besonders dem Innenohr fehlt. Das Ergebnis nennt sich sensorineurale Taubheit, betroffen sind hiervon klassischer Weise Hunde mit extrem ausgeprägter Scheckung (Weißanteil über 75%): Dalmatiner, Dogo Argentino, weißer Bullterrier oder Boxer, Parson Russel Terrier, aber auch Englischer Setter und Australian Cattle Dog.
    Dies ist übrigens einer der Gründe, weshalb bei vielen Rassen, bei denen Scheckung vorkommt (z.B. als weiße Abzeichen), im Standard die Ausdehnung des Weißanteils genau geregelt und beschränkt wird.


    2. Merle. Ein Hund der reinerbig Merle trägt ("Double-Merle") ist fast immer taub und/oder blind, zum Teil verursacht durch den Pigmentmangel, zum Teil aber auch als Folge von Pleiotropie, also direkt durch das Merle-Gen verursacht.


    3. Albinismus. Hierbei befinden sich zwar genügend Pigmentzellen in der Haut, diese können jedoch keine (oder nur sehr wenig) Pigment herstellen. Es gibt verschiedene Formen von Albinismus, welche nun genau beim Hund auftritt, ist bisher unklar. Typischerweise ist ein albinotischer Hund nicht reinweiß, sondern leicht cremefarben.


    Also, Kurzfassung: ein BBS sollte nicht kränker oder gesünder sein, als jeder "bunte" Hund, eventuell könnte die Haut etwas empfindlicher sein und zu Allergien neigen, dafür fehlt bisher aber der wissenschaftliche Nachweis.
    Die Zucht von weißen Boxern (Dogos, Bulltererriern...) wird jedoch völlig zu Recht kritisiert.


    So, Klugscheißmodus aus :D


    Liebe Grüße,
    Susanne

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