"Frustschnappen"

  • Hallo!


    Wir haben tatsächlich eine Schnappschildkröte im Körper eines Hundes bekommen!


    Spaß beiseite...
    So lieb wie unser Hund sein kann, so ein Biest ist er auch. Also er gehorcht eigentlich ganz gut für seine knapp 18 Wochen. Er macht Sitz, Platz, bleibt auch meistens bis ich das Kommando auflöse. "Komm" klappt auch schon ganz gut, genau wie "Nein".
    Und genau um das "Nein" geht es. In 90% der Fälle hört er problemlos darauf. Die restlichen 10 % sind mit Widerworten belegt. Also er bellt uns an, manchmal frustriert, manchmal als Spiel. Meist ignorieren wir das.


    Seit neuesten hat er aber die Marotte, dass er dann nach Sachen (seine Decke oder so) schnappt.
    Heute hat er nach uns geschnappt. Da hört für mich der Spaß auf. Als er nach mir schnappte kam von mir sofort ein tiefes und lauteres "Nein" (hab mich selbst erschrocken, wie tief). Was machte unser? Ging einen Meter zurück und bellte.


    Er hat auch keine besondere Position bei uns. Er schläft in seinem Körbchen, Bett ist tabu. Gespielt wird viel, aber nur wenn wir es wollen. Er hat seine eigenen Zeiten zum Fressen und vom Tisch gibts gar nichts (bettelt auch nicht).
    Wahrscheinlich ist das nur die Pflegelphase, aber ich möchte das nicht einreissen lassen.


    Habt ihr ein paar Tipps?


    Lieben Dank!
    Maike

    • Neu

    Hi


    hast du hier "Frustschnappen"* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Macht einfach so weiter wie bisher.
      Grenzen zu erfahren frustriert ungemein, da kommt es zu Übersprungshandlungen. Da darf man zwar nicht nachgeben, aber zuviel Aufmerksamkeit sollte es dafür eben auch nicht geben.


      LG
      das Schnauzermädel

    • Huhu,
      bei 18 Wochen und all diesen Erfolgen frage ich mich immer: Hast du deinem Hund denn das NEIN richtig beigebracht? Weiss er, um was es geht, was er tun soll? Oder hast du (wie viele) einfach immer nur NEIN gesagt?


      Ich könnte mir vorstellen, dass er nicht schnappt, weil es ihm nicht passt, sondern einfach aus Frust, weil er nicht kapiert, was er denn nun tun soll.
      Falls er es weiss, schließe ich mich Schnauzermädel an - ist halt auch ne Charakterfrage, wie Hunde mit der Erfahrung "bis hierhin und nicht weiter" umgehen.


      Viele Grüße
      Silvia

    • Zitat

      Macht einfach so weiter wie bisher.


      Ich finde, dass das, was bisher gemacht wurde, zu viel war.


      Der Hund ist bitteschön erst 18 Wochen alt :???: , und dafür wird nach meinem Dafürhalten zu viel verlangt....da würde ich auch schnappen.


      Zitat

      Also er gehorcht eigentlich ganz gut für seine knapp 18 Wochen. Er macht Sitz, Platz, bleibt auch meistens bis ich das Kommando auflöse. "Komm" klappt auch schon ganz gut, genau wie "Nein".


      Ich würde das ganze Programm runterfahren, auch das Spielprogramm.
      Beides, in der Kombination und Konzentration, ist viel zu viel.
      Mein Hund hat in diesem Alter lediglich die Grundregeln im täglichen Umgang mit der gesamten Umwelt gelernt, weil ich die für sehr wichtig halte.
      Alles andere kam nach und nach.
      Kinder gehen auch erst in den Kindergarten und in die Grundschule...kein Kind überspringt diese Phase, um gleich ins Gymnasium zu gehen.
      Ich weiss nicht, aber es wird von den Welpen und Junghunden immer mehr Meisterhaftes abverlangt :hilfe: ...ob das gut ist????

    • Hallo!


      @alle:
      Danke für Eure Antworten!


      Ich denke schon, dass er genau weiß, was er bei nein machen bzw. lassen soll.
      Er liebt z.B. meine Fell Stiefel. Mittlerweile geht er immer noch schnurstracks auf sie zu, wenn ich es nicht rechtzeitig sehe, nimmt er sie auch. Aber wenn ich ihn dann erwische und (auch im ruhigen Ton) "nein!" sage, dann läßt er sie los. Schade, dass er sie dann nicht zurück stellt :mg:
      Oder wenn wir spazieren gehen und er etwas aufheben will, was da rumliegt, reicht es auch. Dann rührt er es nicht an.


      Es ist wirklich so, dass wenn er zuhause unbedingt etwas haben will und dann noch etwas aufgedrehter vom Spiel ist, dann geht das Frustschnappen los.


      Natürlich ist er kein vorbildlicher Hund, jedes Kommando klappt nicht immer zu 100%. Wenn er abgelenkt ist, kommt er nicht immer sofort; wenn er aufgedreht vom Spiel ist, bleibt er nicht unbedingt liegen, wenn ich ihn ablege. Aber das erwarte ich auch mit 18 Wochen noch nicht.


      Also werde ich mich jetzt meiner Schokolade widmen, meine Nerven brauchen eine Stärkung ;-) Und nächstes Jahr bin ich Schnappschildkrötenbändigerin!


      Britta2003:
      Er hat alles in richtig kurzer Zeit gelernt. Ich denke nicht, dass ich ihn überfordert habe, wenn ca. 2x täglich für 5 Min. geübt wird und er "Sitz" nach 2 Tagen konnte und ich nach einer Woche zu "Platz" übergegangen bin.
      Nach 3 Wochen kam "Bleib" dazu. Kommt auch mal vor, das wir 1-2 Tage nicht üben.
      "Komm" und "Nein" wurde natürlich im täglichen Umgang erlernt.


      Wenn er schlafen oder seine Ruhe haben will, hat er genug Ecken oder seinen Korb im Schalfzimmer, wohin er sich zurückziehen kann. Wir spielen nur mit ihm, wenn er sowieso wach und spielbereit ist.


      Er wird nicht überfordert, indem ich ihn überall mit hinschleppe und er ständig neue Eindrücke bekommt. Natürlich hat er schon viel gesehen, aber das waren dann nur ein paar Momente und an diesen Tagen wurde auch nicht geübt.


      Wir haben ihn jetzt fast 9 Wochen und wenn er ziemlich schnell lernt, sehe ich das auch nicht als Problem an. Ich zwinge ihn ja zu nichts, wenn die Kommandos nicht klappen, weil er zu aufgedreht ist - wird einfach vertagt.


      Lieben Gruß,
      Maike

    • Zitat

      Er wird nicht überfordert, indem ich ihn überall mit hinschleppe und er ständig neue Eindrücke bekommt. Natürlich hat er schon viel gesehen, aber das waren dann nur ein paar Momente und an diesen Tagen wurde auch nicht geübt.


      Das habe ich zum Beispiel gemacht...meinen Hund überall mit hingenommen.
      Ich wollte es aber so haben, dass er alles mit mir zusammen erlebt, Eindrücke sammelt und alltagstauglich wird.
      Irgendwie müssen sie ja den Umgang mit allen erdenklichen Situationen lernen.


      Mir war es einfach wichtiger, als ein Platz in diesem Alter. ( was dann eh' nicht zuverlässig funktioniert)
      Und dass dein Hund dir die Fellstiefel klaut, das ist doch ganz normal.
      Freue dich, dass es so ist.
      Freue dich, dass dein Hund mit seinen Sinnen lebt, verspielt und lebensfroh auftritt.
      Du könntest zum Beispiel das Diebesgut spielerisch eintauschen gegen etwas anderes ;) , so musst du nicht immer wieder "Nein" sagen, sondern kannst anstelle dessen loben für das Abgeben.
      Ein Nein verschleisst sich leider auch schnell, das ist das grösste Problem.
      Mein Hund hat zumindest dadurch gelernt, dass ein ausgesprochenes Nein auch als solches zu befolgen ist.


      Geklaute Haussschuhe, Spülbürsten, Mehltüten etc. etc. habe ich mit einem freudigen "Dankeschön" entgegengenommen.
      Natürlich hatte dies zur Folge, dass immer mehr angeschleppt wurde.
      Das war aber eigentlich der spielerische Anfang des Apportierens.
      Versuche einfach mal das Positive in deinem Hund zu erkennen, nämlich dass er ein eigenständiger und lebenslustiger Junghund ist.


      Die Flegelphase, die kommt übrigens erst so mit einem Jahr :p, nicht dass du denkst ...."das war's" =)

    • Hallo Britta2003,


      ich glaube, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt. Natürlich erlebt er alles mit uns zusammen. Wir gehen einkaufen, waren auch im Shoppingcenter, im Feld, zum Wochenmarkt, Hundeschule, Friedhof,... Wir wohnen direkt an einer Autobahnausfahrt, demnach sind LKWs und hupende Autos alltäglich. Auch Besucher kennt er.


      Wenn ich zur Uni bin, ist er bei meinen Eltern (im gleichen Haus), spielt, schläft, geht spazieren. Da passiert nicht soo viel ausserhalb. Und wenn ich dann mal nen langen Tag hatte und dann irgendwohin muß, bleibt er zuhause.


      Geübt wird spielerisch in der "Spielzeit". Nicht auf biegen und brechen. Er braucht kein Abzeichen. Aber wenn er schnell lernt und Spaß hat, warum nicht?


      Ich wollte nur damit sagen, dass er nicht von tausenden Eindrücken erschlagen wird und dann noch am gleichen Tag zum spielen und üben gezwungen wird.


      Natürlich freue ich mich über seine Schandtaten. Er hat eigentlich nur Mist in seinen kleinen Kopf (aber keine Zerstörungen). Besondere Freude macht ihm nach wie vor die Klopapierrolle... oder Kartons zerkleinern. Tauschen kann er auch, dass machen wir. Trotzdem finde ich ein "Nein" wichtig. Es gibt halt Situationen, in denen man nicht tauschen kann und ein loslassen angebracht ist.
      Ich sage ja nicht wahllos und den ganzen Tag "Nein". Das klappt ja bis auf die Frustphasen. Und um die geht es.


      Genauer:
      Mir ist ein Glas hingefallen. Er wollte die Scherben haben und ich sagte nein und lockte ihn aus dem Zimmer. Er rannte wieder rein, stand vor den Scherben (und da konnte ich nicht tauschen). Dann habe ich mich dazwischen gestellt und "nein" gesagt. Da bellte er mich an und wollte in die Hose schnappen, weil er nicht an die Scherben kam.


      Ich denke, so wie wir das machen, ist es schon ganz gut dosiert. Er macht keinen verstörten Eindruck, er ist neugierig (auch das wird gefördert) und hat auch seine dollen 5 Minuten.


      Hoffentlich weißt Du jetzt was ich meine...


      Grüße,
      Maike

    • hi,
      also eigentlich hat britta schon alles geschrieben. aber du kannst dann eigentlich immer bejahen, was britte vorher als nicht gegeben gesehen hat - wie ich übrigens auch :???:


      was mir aber noch nicht ganz klar geworden ist: wenn du "sauer" bist und nein sagst - was machst du dann als nächstes? (also nach dem nein)

    • Sag mal, worum gehts hier überhaupt? Ich finde Sitz und Platz und Hier und Nein in dem Alter völlig normal - neben der Sozialisierung. Alles Kommandos, die man draußen gut gebrauchen kann. Und die man wunderbar spielerisch lernen kann. Und je früher sie die lernen, desto eher kann man sie guten Gewissens auch mal von der Leine lassen, wenn sie Freunde treffen oder so. Das wird in den Welpenschulen doch auch schon geübt. Und ich glaube aufs Wort, dass die Kommandos schon einigermaßen sitzen, das tun sie bei meiner Frida mit 16 Wochen auch. Die fangen jetzt bei uns schon mit "Bei Fuß" an, was ich allerdings wirklich noch unnötig finde.
      Natürlich ist das alles noch nicht soooo gefestigt, weshalb die 10 Prozent tauben Ohren wohl normals sind, besonders wenn der Kleine ein wenig überdreht ist. Dazu gehört dann auch das Schnappen.
      Aber auch ich würde das nicht durchgehen lassen. Ich finde, Du machst das schon ganz gut und als letzte Konsequenz würde ich sie kurzzeitig aus dem Raum sperren. Zwei Minuten reichen da meist schon aus.


      Viel Erfolg!
      Kirsten

    • Hallo ulliskaya,


      Zitat

      hi,
      also eigentlich hat britta schon alles geschrieben. aber du kannst dann eigentlich immer bejahen, was britte vorher als nicht gegeben gesehen hat - wie ich übrigens auch :???:


      Sorry, stehe wohl ein wenig auf dem Schlauch, was meinst du damit?


      Was passiert nach dem nein - naja, wenn er wie gewünscht reagiert (also loslässt oder aufhört) dann wird ausgiebig gelobt. Ich denke, deswegen klappt es auch in den allermeisten Fällen. Er muß es ja nicht ausspucken, aber zumindest langsam loslassen.


      Läßt er es nicht, dann genügt ein kleines anstupsen und wiederholen des Kommandos.
      Wird er grantig und bellt und schnappt, dann wird das auch mit "Nein" (diesmal schärfer) unterbunden. Macht er weiter, drehe ich mich um und ignoriere ihn ne gewisse Zeit. Hat bis dato eigentlich geholfen, er beruhigte sich und dann wird er gerufen und gelobt.


      Ist das eine falsche Reaktion von uns?


      Gruß,
      Maike

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!