Dobermann-Schlagzeilen ..8 Jährigem in den Hals gebissen....

  • Ich habe jetzt mal den ganzen Thread so überflogen, ...


    Bei mir ist es so - auch wenn ich von Autounfällen oder so höre - dass mein erster Gedanke ist: Ein Unfall! Und deshalb Mitleid mit allen Beteiligten. Und niemals: Wer hat Schuld? Viellleicht leidet das Kind bis an sein Lebensende unter den Folgen. Aber das selbe könnte auch den Halter treffen (Schuldgefühle!).


    In dem Fall kommt aber noch quasie Eigenerfahrung dazu.
    Ich bin ja keine Hundebesitzerin, sondern führe Tierheim-Hunde aus. Ich selbst, da zu wenig Erfahrung, nur die, die "ungefährlich" sind. Also weder aggressiv, noch ängstlich, noch viel Jagdtrieb und auch immer nur einen auf einmal. trotzdem 1000%tig sicher, dass nie was passiert, bin ich nicht. Wenn mal jemand "meinem" versehentlich leicht gegen die Gelenke tritt, dann könnte es sein, dass er schnappt - wegen des grausam stechenden Athrose-Schmerzes. Und wenn ich dann den Hund nicht wegziehen kann, weil ich gerade die Leine verloren habe oder mich beim Sturz verletzt...


    Bei den meisten anderen TH-Hunden ist es aber viel schlimmer. Die haben echte Verhaltensauffälligkeiten! Sollen die jetzt nie mehr vermittelt werden? Und auch nur noch - wenn überhaupt - mit nur noch Maulkorb gassie gehen? Gerade die Hunde, die extrem ängstlich und aus schlechter Haltung zu uns kommen... Meine Beobachtung derzeit: Wenn die sich irgendwann scheinbar eingewöhnt haben, sich z.T. auch schon haben steicheln lassen, mich eigentlich vom täglichen Sehen kennen und noch nie aggressiv zu mir waren - plötzlich kann es passieren, sie knurren mich an und würden ohne Leine beissen - obwohl ich nur in par Metern Entfernung an ihnen vorbei gehe. Und keiner weiss dann, was der Auslöser war.


    Traumatisiert halt. Oder vielleicht habe ich auch die falsche Jacke an, die plötzlich Panik auslöst??


    Es gibt Hunde, die können jeder Zeit beissen, wenn man den Fuss komisch auf sie zubewegt oder die Hand zu schnell oder gar sich von oben über sie beugt. Die Spaziergänger sind normalerweise sehr verantwortungsvoll mit vielen Jahren Hundeerfahrung und nehmen auch immer die selben Hunde. Ohoh "gefährlich"!!! Denn Hunde mit Schutzinstinkt entwickeln schnell eine enge Bindung und reagieren dann aggressiv, wenn ihnen bzw. ihrem Spaziergänger (!!) jemand zu nahe kommt... Jetzt stelle ich mir vor, dieser rutscht aus, verliert die Hundeleine und ein Kind will helfen. Kind Beugt sich über den Spaziergänger oder gar über den Hund... Oder das Kind erschrickt sich! Schliesslich ist gerade neben ihm jemand gestürzt und ein Hund plötzlich frei! Für mich glasklar, dass der Hund in Panik gerät und der Spaziergänger nicht so gut agieren kann wie sonst...


    Die grösste Verantwortung, dass so etwas möglichst nie passiert, tragen diejenigen, die einen Hund sozialisieren. Und das muss nicht identisch mit dem derzeitigen Halter sein. Und ich glaube nicht, dass man jedem Hund jede einmal erworbene Verhaltensstörung sicher und leicht wieder aberziehen kann (die Erfahrung im Tierheim, auch mit vermittelten Hunden, scheint was anderes zu zeigen...)


    Und ich würde nicht mal für mich selbst als Mensch die Hand ins Feuer legen wollen. Manche Sachen sind einfach nie auszuschliessen, z.B. Traumatiersierung, Psychosen, Panikreaktionen, unvorhergesehene Nebenwirkungen von Medikamenten,... kann mir alles noch passieren!!! Und vielleicht beisst ein Hund auch in einem epileptischen Anfall zu...


    Es KANN sein, dass der Halter was falsch gemacht hat. Vielleicht war er verantwortungslos. Vielleicht hat auch das Kind vorher schon den Hund gequält. Aber entgegen der Meinung vieler hier, glaube ich: es war schlichtweg ein Unfall. Vielleicht ist der "Sozialisierer" am ehesten "verantwortlich". Aber auch da finde ich ein Urteil unangebracht. Vielleicht hatte der plötzlich eine schwere Depression, als er eigentlich vor hatte, den Hund zu erziehen...


    LG,
    Wolfsspitzfan


  • Da braucht dein Sohn gar nichts besonderes an sich gehabt zuhaben.... Ich bekomme von meinem Vater immer vorgehalten, daß er nur eine Schäferhundeallergie hat, weil er meinen Bruder mal vor einer auf Leistung gezüchteten Hündin hat retten müssen... die Hündin war draußen auf dem Hof, mein Großonkel hat gesagt, "kommt ruhig rein" und die Hündin hat sich sofort auf meinen (damals knapp 4jährigen) Bruder gestürzt...später hat sich herausgestellt, daß sie absolut keine Kinder mag, weil sie mal von einem auf den Schwanz getreten wurde und daher einen Knick im Schwanz hatte....


    Wer weiß, ob es diesem Dobermann vielleicht ähnlich geht... also das mit dem Kinder nicht mögen....

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