Hunde ohne Leine...dafür, aber auch dagegen.

  • Hallo,

    ich war gerade Gassi mit meinem Am. Cockerspaniel. Charlie ist 12 Jahre alt, hat Epilepsie, Herzkrankeit und Grauer Star. Das heißt dass er fast blind ist und das macht ihn sehr ängstlich.

    Da kam ein Terrier ohne Leine zu uns gerannt, hat Charlie von hinten geschnüffelt. Er hat aber erst nichts gemerkt, weil es dunkel war und eigentlich nichts in dunkel sieht und hat den Hund auch nicht gerochen. Dann nach ein Paar Sekunden merkte ich die Anspannung und weil die andere Hundebesitzerin mehrere 10 meter entfernt war, müsste ich Charlie hoch nehmen vor irgenwas passiert. Er hat wirklich angst vor Hunden und wird deswegen leicht aggressiv wenn andere Hunde in der Nähe sind. Weil er kaum noch sehen kann, merkt er die Hunde erst wenn die vor seinen Augen stehen und dann erschreckt er sich natürlich. Dann ist das Terrier noch hochgesprungen und hat mich schön geschupst.

    Die andere Hundebesitzerin, wenn sie dann irgendwann mal kam, sagte zu mir dass da gar kein Grund ist mein Hund hochzunehmen. "Mein Hund ist doch freundlich!", hat die ältere Dame gasagt. Ich habe dann geklärt dass obwohl ihrer Hund freundlich ist, heisst es nicht dass meiner genau so freundlich ist. Mir wurde dann erklärt dass 'ich' die Ängste für mein blinder Hund produziert habe. Sie hatte nämlich auch einen blinden Hund gehabt und er war gar nicht ängstlich. Also, es kann ja gar nicht sein dass Hunde unterschiedlich sind?

    Ich finde es toll dass Hunde auch ohne Leine laufen dürfen (ordungsamt ist aber andere Meinung) so lange der Herrchen oder die Frauchen auch in der Nähe ist und wenn der Hund dann auch zuhört. Was aber auch meisten Hundebesitzer nicht wissen ist dass wenn einer Hund in der Leine ist und der andere nicht, kann dass schon ein Konflikt werden, da der Hund in der Leine schon untergeworfen ist.

    Was ich damit sagen möchte ist dass da bestimmt ein Grund dafür gibt weil einige Hunde in der Leine sind, und dass die andere Hundebesitzer dass auch respektieren sollten. Da gibts bestimmt (hoffentlich) kein Hundebesitzer der sein Hund nur zum Spaß in der Leine hat und nicht frei laufen lässt. Da diese Hunde aggressiv sein können, sollten die anderen auch darauf beachten ob die anderen Hunden frei laufen oder nicht, um seinen eigenen Hund zu beschützen.

    Wenn ein Hund der in der Leine ist einen anderen, frei laufenden Hund, der nicht trotz des klares aggression Verhaltens nicht weglaufen ist verletzt, ist es nicht sein Schuld. Da kann der Hundebesitzer des frei laufendes Hundes nur im Spiegel gucken und die Wörter "Mein Hund ist doch so freundlich." runterschlucken. Ist ja auch bestimmt freundlich, aber...

    Ich meine, ich bin ja auch sehr freundlich aber es kann ja sein dass ich auch ein blaues Auge bekomme wenn ich nicht auf mich aufpasse und die drohende Situationen vermeide.

    Ich möchte aber klar stellen dass ich dafür bin Hunde ohne Leine laufen zu lassen. Das aber nur wenn der Herrchen oder Frauchen wirklich den Hund unter Kontrolle hat. Noch schöner wäre es natürlich wenn die Hundebesitzer den Hund in die Leine nehmen würden wenn der andere Hund auch in der Leine ist. Dann wären die beide Hunde so zu sagen gleichwertig auf der Straße.

    Ich hätte dass hier wahrscheinlich gar nicht geschrieben wenn die Hundebesitzerin mich verstanden hätte. Als sie dann auch noch meine Erfahrungen mit meinem Hund und meine Kenntnisse infrage gestellt hat, war ich schon wütend genug diesen Langen Text zu schreiben.

    Und wenn jemand noch Vorschläge hat wie ich mein Hund mit seinen Ängsten helfen könnte, wäre ich mehr als dankbar! :gut:

    Grüße aus Berlin,
    M & C

    P.S. Deine Meinung zählt...ich würde die gerne hören. :flehan: [/img]

  • hallo milkkish,

    ersteinmal muss ich dir widersprechen: der angeleinte Hund ist nicht automatisch "untergeworfen" sondern fühlt sich meist dadurch besonders stark bzw. hat keinerlei fluchtmöglichkeit woraus aggressionen resultieren können...

    ich zb lass meine beiden generell frei laufen jedoch wenn meine püppi auf andre - rudelfremde- hunde trifft kann sie ganz schön die "böse" raushängen lassen, worauf manche hunde nicht ganz gelassen reagieren.. drum nehm ich sie bei andren hündinnen (besonders da) ans halsband und geh mit ihr vorrüber..

    ich denke die leine ist nicht immer unnütz, jedoch sollte man seinem vierbeiner dies nicht ununterbrochen antun..

    wenn man weiß dass sein hund nicht wirklich jedem freundlich gesinnt ist oder sowieso lieber der einzelgänger sollte man dann nicht auf ein verlassenes feld fahren?!

    und: wer seinen hund nicht unter kontrolle hat bzw bringen kann, ist es dann nicht besser sich keinen hund anzuschaffen?!

    liebe grüße

  • Hallo Millkish!

    Ich kann deinen Ärger sehr gut nachvollziehen,hab hier gestern auch was über intolerante Hundebesitzer geschrieben.Es gibt einfach welche,die nicht einsehen wollen,daß Hunde durchaus unterschiedlich sind.Habe den Tip bekommen,einfach gar nicht mehr zu erklären,warum mein Hund Dies oder Jenes macht und warum irgendwas mache.
    Ich finde es auch völlig normal,daß dein blinder Hund aggressiv reagiert.Dann hat er einfach eine andere Persönlichkeit, als der Ex-Hund dieser Frau und hat halt seine Probleme mit der Blindheit(wenn Aggressivität bei einem Überfall aus dem Hinterhalt überhaupt als Problem zu bezeichnen ist)

    ragdoll

    Leider kann man anderen Hunden nicht immer aus dem Weg gehen!Manch einer hat auch so löbliche Dinge gemacht,wie einen "gebrauchten" Hund übernehmen und muß sich mit Fehlern der Vorbesitzer rumschlagen.Oder der Hund verhält sich aufgrund einer Behinderung anders,als andere Hunde.Und ist es nicht einfach eine Frage der Höflichkeit,erst mal den Halter des angeleinten Hundes zu fragen,ob es o.k. ist,wenn man seinen Hund auf den angeleinten loslassen will?

    Zu der Kontrolle muß ich sagen:warum muß jemand,der seinen Hund nicht abrufen kann oder nicht verhindern kann/will,daß er einfach zu anderen Hunden hinrennt,frei laufen lassen?

    Liebe grüße,Tamora

  • doch natürlich! ich denke das fragen ist grundvorraussetzung!

    ich mag es ja auch nicht wenn meine mal an der leine laufen und entgegenkommende besitzer schert es nicht dass ihr hund auf meine zuläuft... auch weiß ich dass "behinderte" hunde sehr wohl anders reagieren.. wir hatte früher auch 2 blinde familienmitglieder

    also nicht missverstehen

    liebe grüße

  • Es gibt eine ganz einfache Regel: Ist der andere Hund angeleint, dürfen unsere Hunde nicht zu ihm hin, sondern müssen bei uns bleiben.
    Wenn ein Hund nicht ausreichend gehorcht, muss er eben an die Leine.

    Wir haben am Wochenende den umgekehrten Fall erlebt.
    Unsere Hunde (4) liefen frei auf einem rechts und links eingezäunten Weg, der auf einem großen offenen Platz endet.
    Etwa 50m vor uns lief eine Frau mit einem angeleinten Pudel. Unsere Hunde haben sich nicht für den Pudel interessiert.
    Frauchen und Pudel sahen uns und traten dann die Flucht an. Am Ende des Weges blieb die Frau dann plötzlich stehen und keifte uns aufs Übelste an, die Hünde gehörten an die Leine.
    Wir haben unsere Hündinnen sofort angeleint, die beiden 12jährigen Jungs trotteten eh' hinter uns her. Die Frau hörte aber nicht auf zu keifen und versperrte den Weg, kam sogar noch schimpfend auf uns zu. Der Pudel hobste auf Flex-Leinen-Länge um sie rum.
    Da ist mir die Hutschnur hochgegangen! Ich hab ihr ziemlich laut gesagt, sie solle doch endlich einfach weiter gehen und uns nicht den Weg versperren.
    Antwort: Mein Hund ist schon einmal gebissen worden und ich wohne hier.
    Meine Antwort: Na und, meine Hunde sind auch schon mal gebissen worden deshalb sind doch nicht alle Hunde böse, wenn sie sich immer so verhalten wie im Augenblick wundet es mich nicht, dass ihr Hund gebissen wird. Wenn sie die Flex nich endlich kürzer nehmen und den Weg freigebenmach ich meinen Hund wieder los.

    Daraufhin durfte ich dann endlich passieren. Die Hunde waren ALLE friedlich, Der Pudel war in keinster Weise ängstlich, sondern entzückt von unseren Hündinnen.
    Mit meiner Frau gab es dann auch noch eine Diskussion. Meine Frau hat ihr dann auch gesagt, dass es nicht sehr artgerecht ist den Hund sein Leben lang an der Leine zu führen.
    Sie hat das dann damit begründet, dass ihr Pudel wegläuft, wenn man ihn losmacht. Erziehen könne man den nicht mehr der käme schließlich aus dem Tierheim und sei schon über ein Jahr alt.
    Meine Frau hat auf unseren Dicken gezeigt und ihr gesagt, dass er auch aus dem Tierheim kommt.
    Mehr fiel ihr dann auch nicht mehr ein.
    Das jemand verlangt, dass ich meine Hunde anleine ist mir ja schon öfter passiert, ist ja auch kein Problem. Aber das mir jemand keifend den Weg verstellt und auch noch auf mich zukommt habe ich noch nicht erlebt.

  • Ich bin ja auch ein Verfechter der "Leinenhöflichkeit", sprich ich habe kein Problem meine Hunde auch mal längere Strecken angeleint zu führen, nur meist ist es nicht nötig. Kommen uns angeleinte Hunde entgegen, werden meine abseits des Weges abgelegt.

    Tja - letzte Woche passierte es dann. Meine beiden abgelegt, da beflexileinter Beagle im Anmarsch. Ich kannte diesen Hund bereits, die Leute werden mit ihm nicht fertig, er ist sehr aggressiv, wird nie abgeleint (wo ich ja einen Zusammenhang vermute). Naja - ok, sie kamen näher, die Verankerung der Flexi hält aus irgendwelchen Gründen nicht, Beagle macht Face an, Face steht auf, ich lege sie etwas harscher wieder ins Down - Beagle beißt Face und die Tussi hat nix besseres zu tun, als sich darüber aufzuregen, daß meine beiden unangeleint sind. Anstatt ihren keifenden Thöl von Face mal wegzuziehen - nene droht sie mir mit Anzeige, weil ja alle Hunde angeleint zu gehen haben. (stimmt auch fast, aber nichtmehr in dem Teilabschnitt des Waldes hier).

    Solche Leute hasse ich dann. Den eigenen Hund MIT Leine nichtmal im Griff und dann rumpöbeln.

    Zum Ausgangsposting: Ich denke wirklich auch, daß du dir zu viele SOrgen machst und daher dein Hund so unsicher wird. Mir würde es wohl wahrscheinlcih bei einem älteren und kranken Hund auch sehr schnell passieren, daß ich einfach übervorsichtig wäre. Aber durch auf den Arm nehmen verstärkst du die Situation nur für den Hund und signalisierst ihm zum einen, daß er dem anderen Hund überlegen ist und zum anderen, daß du nicht Herr der Lage bist.

    Wobei ich deinen Ärger voll uns ganz verstehen kann. Ich hasse solche Situationen auch!

  • procanis

    Wie lange habt ihr gebraucht um ihn ableinen zu können?
    Nachdem ich die Rassebeschreibung des Podencos gelesen hab denk ich unser Settermischlin( laut Tierheim) könnte viel eher ein Podencomischling sein. Wir haben momentan das Jagdproblem.

    Seit einem dreiviertel jahr arbeiten wir mit der 20meter Leine.Ging auch immer gut. Bis Samstag.
    Gibt es Hoffnung das wir ihn jemals ohne Leine laufen lassen können?

  • Freddy01

    Ich habe einen Podenco (oder Galgo?)-Mischling und mich würde das auch interssieren. Leider jagt meiner nicht nur Wild sondern auch Radfahrer und Jogger. Er ist jetzt 10 Monate alt und wir arbeiten daran, allerdings wird es wohl ein langer, harter Kampf...

    Liebe Grüße

    Katharina

  • Hallo!

    Bei uns nebenan haben wir auch einen aus altersgründen blinden Nachbarshund. Er hört fast nichts mehr, sieht nichts mehr und ist nicht besonders gut zu Fuß - wenn er mit der Oma unterwegs ist, die ihn immer auf den Arm nimmt wenn meine Kleine ums Eck kommt, er sträubt sich zwar aber besser ist das wohl.Klar, der Hund kann sich nicht zurecht finden und schon gar nicht einem Welpen erwehren. Dachte ich.

    Dann habe ich ihn mit der Enkelin getroffen (ne erwachsene Frau, kein Kind). : der Hundeopi hüpfte munter durch die Gegend und wackelte auf meinen (angeleinten) Zwerg zu (Luna geht auf fremde Hunde eh sehr vorsichtig zu und legt sich meist erstmal platt auf den Boden), die beiden haben sich in aller Seelenruhe begrüßt, beschnuffelt und dann sind beide fröhlich weiter gegangen.

    Höflichkeit und Rücksicht natürlich vorausgestetzt denke ich, daß es sehr schwer ist für einen behinderten Hund das richtige Maß zu finden (wobei fremder, frei auf den Hund zurennender Hund sicher werder höflich noch rücksichtsvoll ist...) und die so wichtigen Hundebegegnungen trotz der Behinderung möglich zu machen.
    Es ist sicher nicht einfach, weder übervorsichtig noch zu unüberlegt zu sein um die nötige Sicherheit auch auf den Hund zu übertragen.

    Lieber Gruß, Katharina

  • Alfonso

    Freddy muß zwischen 1,5 bis 2 Jahren alt sein. Je nachdem wie gut das Tierheim geschätzt hat. Wir haben ihn erst seit 8 Monaten.
    Jogger und Radfahrer sind ihm zum Glück egal und er läuft auch super am Pferd mit.

    Sobald das Objekt seiner begierde stehen bleibt geht er in Spielstellung und fordert zum spielen auf. Und ab da können wir ihn auch wieder abrufen oder er kommt selbst zurück wenn sein gegenüber nicht anfängt zu spielen!

    LG Steffi

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