Kann mir jemand einen Tip geben?

  • Am Montag ist unser kleiner Felix, 10 Wochen eingezogen....ein Border Collie Mischling.


    Da war er noch sehr schüchtern...jetzt dreht er völlig auf, und fängt sehr dolle an zu beissen...Uns ist klar das es spiel ist, wir sagen auch immer nein und ich versuche ihm dann was anderes zu geben.


    Nur habe ich zwei Kinder 2J und 4J. die kriegen jetzt langsam Angst, da er sie auch anspringt und versucht zu beissen. Ich bin eigentlich immer dabei, aber wenn man mal ne Minute wegguckt, rennt er schon hin......


    Wie handhabt ihr das mit Euren Kindern? Habe ein bischen Angst das er denkt er steht über ihnen.


    Vielleicht hat ja jemand einen Tip.

  • Hallo und herzlichen Glückwusch zum neuen Baby! :mg:


    Da habt ihr euch ja ganz schön was vorgenommen. Zwei so kleine Kinder und ein Hundebaby! :kopfstand:
    Also: Um das von Dir geschilderte Problem zu lösen, muss Dein Welpe als erstes die Beißhemmung lernen. Dazu gibt es hier schon viele Threats, die Kurzanleitung lautet so:
    Wenn er zu doll beißt, laut quietschen oder Aua sagen (aber ruhig in so einem hohen Quietschton wie es seine Geschwister auch tun würden) und wegschieben. Erst wieder anfangen zu spielen, wenn er ruhig ist - und wenn ihr das Spiel beginnen wollt. Also nach ein/zwei Minuten.
    Das mit den Kindern ist ein Problem. :???:
    Die Vierjährige versteht es vielleicht schon, an den oder die ganz Kleine darfst Du ihn momentan einfach noch nicht lassen. Das passt einfach nicht. Das Kind darf mal vorsichtig streicheln, wenn er ruhig ist, mehr nicht. Und, auch wenn es noch ein Welpe ist, die Milchzähne sind spitz, die Welpen manchmal aufgedreht, lass ihn mit den Kindern nicht allein.
    Sie müssen lernen ihn in Ruhe zu lassen und er muss lernen, dass sie keine Hundekinder sind.
    Er glaubt sicher nicht, dass er über ihnen steht, noch nicht, er weiß ja selbst, dass er viel kleiner ist. Aber das ändert sich natürlich. Und je nachdem, wieviel Border Collie in Deinem Mischling steckt, desto schwierig wird das. BCs wollen ihr Rudel zusammenhalten und fühlen sich tatsächlich leicht verantwortlich für dessen Mitglieder. Da musst Du sehr konseqquent sein und ihm eine andere Aufgabe geben, die ihn auslastet.


    Deshalb solltet ihr unbedingt so bald wie möglich eine Hundeschule besuchen. Viele bieten auch gezielten Umgang von Kindern mit Hunden und umgekehrt an. Und die Welpenspielstunde (im Idealfall ein Kombination aus Lernen und Spielen) sorgt zusätzlich für eine Festigung der Beißhemmung. Aber achte auf kleine, mögl. homogene Gruppen und gute Trainer.


    Und vergiss bitte nicht: Auch wenn der Hund im Rudel der niederste ist, er ist noch ein Baby, das viel Aufmerksamkeit aber auch viel Ruhe braucht.


    Du merkst, ein wenig sorge ich mich, weil das schon eine ganz schön heftige Konstellation ist. So kleine Kinder und ausgerechnet ein BC. von 10 Wochen. Womit ist er denn gemixt? Und hast Du schon einmal einen Welpen aufgezogen?


    Ich drücke auf jeden Fall die Daumen und frag ruhig weiter, wenn Du noch was wissen willst. :smile:


    Liebe Grüße
    Kirsten

  • Hallo Kirsten,


    danke für Deine ausführliche Mail.


    Ja das mit der Hundeschule haben wir uns auch vorgenommen. Ich würde später auch Agility mit ihm machen. Habe damit zwar noch keine Erfahrung, aber irgendwann ist immer das erste Mal.
    Samstag ist das erste Mal Hundeschule...mal schauen.


    Er ist ein Mischling aus Border C und die Mama ist ein altdeutscher.


    Wir sind die letzen Tage eigentlich schon sehr konsequent, manchmal komme ich mir schon zu streng vor, weil man ja andauernd nein ...nein sagen muss.


    Was meinst du direkt mit einer anderen Aufgabe....Sport kann man mit ihm ja auch nur einmal die Woche machen.....


    Ich versuche den Kindern schon beizubringen, das sie ihn in Ruhe lassen sollen, aber das ja leider nicht von heute auf morgen.

  • Hallo.
    Zum Umgang mit dem HUnd in der Situation,
    lies mal hier:
    https://www.dogforum.de/fpost7430661.html#7430661


    ähnliches Thema.


    Die wichtigste Regel im Umgang Kleinkind und Hund sollte lauten:
    Niemals gemeinsam unbeaufsichtigt lassen.
    Ihr solltet immer zugegen sein, damit ihr SOFORT eingreifen könnt, wenn die Welpette an die Kinder will.
    Meine Kleine war 3, als der Youngster im Alter von 8 Wochen zu uns kam.
    Auch er sah bisweilen ein leichtes Opfer in dem Kind. Nicht aus böswillen, sondern weil er einfach durch das Gequietsche und Gekreische (was Kinder nun mal tun) ziemlich schnell hochgefahren ist.
    Die Kinder müssen den Umgang mit dem Hund auch erst lernen.
    Dies bedarf mal mindestens soviel an Geduld, wie dem HUnd klar zu machen, dass sein Verhalten NICHT erwünscht ist.
    Konsequentes Herausnehmen aus der Situation ist für Kind und Hund sehr wichtig.


    Mit 2 Kleinkindern und einem leicht hochfahrenden BCMix dürften die nächsten Wochen einiges an Anstrengung mit sich bringen. ;)
    Mit Geduld und Konsequenz ist es durchaus zu schaffen.


    Erstmal ist das verhalten der Welpette ein ganz typisches für dieses Alter.
    Also die Gefahr, dass er die Herrschaft an sich reißen wird besteht derzeit nicht :D

  • Hallo Felixus,
    dann wird das schon werden! Mach Dir nun auch nicht zuviele Sorgen. Ich denke, vieles wird sich klären, wenn Du eine gute HuSchu besuchst. Und ich würde wirklich im Falle der Beißhemmung statt des ja momentan noch recht inflationär gebrauchten "Nein" so ein Quietschen oder ein gequietschtes Aua benutzen. Das ging bei mir sehr schnell, meine Familie tat sich schwerer, eben weil sie nicht konsequent war. :ss:
    Aber das kriegt ihr schon hin.
    Vielleicht sollte ich noch sagen: Wenn der Hund zu sehr aufdreht und Du musst Dich um die Kinder kümmern, gewöhn ihn daran, in einem anderen Raum auch einmal kurz allein zu bleiben. Notfalls (ich mag das zwar nicht so gerne, aber in dem Fall fände ich es völlig okay), tu ihn in einen Kennel. Wenn er das noch nicht gewöhnt ist, musst Du ihn allerdings dran gewöhnen. (mit Lecker dring und einem Spieli, erstmal auflassen und so). Das geht aber recht schnell und damit sind nicht nur die Kinder sicher vor ihm - er hat auch seinen geschützen Raum, um zur Ruhe zu kommen.
    So, jetzt aber zu Deiner Frage:


    Zitat

    Was meinst du direkt mit einer anderen Aufgabe....Sport kann man mit ihm ja auch nur einmal die Woche machen.....


    Agility ist sicher schon mal gut, zumal man das ja auch zuhause weiter üben kann. Aber, ehrlich gesagt, nach meiner Erfahrung sind Border Collies am glücklichsten, wenn sie tatsächlich Schafe hüten können oder man ihnen Ersatzherden anbietet. Einige Hundeschulen bieten das sogar an. Dann sind sie tolle Hunde, die auch mit einer Familie gut klarkommen. Mein Hundetrainer hat seine BC-Hündin z.B. dazu ausgebildet, auf die Welpen- und Junghundegruppe aufzupassen. Allerdings haben die auch eine kleine Schafherde und bilden daran aus. Das ist ein supersouveräner Traumhund. In dem Altdeutschen Schäferhund könnte, je nach Zucht auch ein guter Rettungshund stecken oder auch ein Schutzhund. Und etws Jagdtrieb wird er vermutlich auch haben. Das musst Du abwarten,und später mit einem Trainer Deines Vertrauens schauen, was ihr am besten draus macht. Diese Triebe kommen i.d.R. frühestens mit einem halben Jahr langsam hervor. Ich fürchte aber, mit einmal wöchentlich HuSchu ist es bei der Mischung nicht getan. Da will ich aber nicht zu sehr schwarzmalen. Gerade Mischlinge sind dann ja doch oft sehr unkompliziert und genügsam. Und vor allem muss das alles nicht jetzt entschieden werden. :kaffee2:
    Noch ist der Kleine vor allem ein Hundebaby. Und so wie Du dich kümmerst, bin ich sicher, ihr schafft das. :ua_clap:
    Liebe Grüße
    Kirsten

  • Oh ich freu mich...das ihr euch so viel Zeit nimmt zu antworten.


    Mit dem Sport meinte ich einmal in der Woche z. B. Agility. Dachte das ist nur einmal die Woche möglich....klar ausser zu Hause. Frage morgen einfach bei der Hundeschule nach.....Berichte euch dann mal.


    Das mit den Au habe ich ausprobiert. Dann dreht er völlig los...und es wird immer schlimmer...als würde ihn das noch mehr anreizen..dann springt er richtig hoch und versucht richtig dolle zu beissen.

  • Oje, hatte ich geschrieben, dass Du ihn zeitgleich mit dem Au auch wegschieben musst? Richtig weg, notfalls aufstehen (obwohl das viele dann wieder als Aufforderung sehen) oder ihn dann eben in ein Nebenzimmer/Kennel packen, bis er wieder ruhiger ist. Er muss es ja lernen.
    Viel Erfolg!
    Und liebe Grüße
    Kirsten

  • Wegschieben klappt auch nicht....dann wirds richtig heftig...


    Er hält sich sogar jetzt richtig an meinem Bein fest und versucht mich zu beissen und dann so ein bischen als würde er das Bein rammeln.... :ops:
    Bei meinem Mann hat er das noch nicht gemacht....


    Ansonsten morgen in der Hundeschule mal fragen.

  • wenn er dich berammelt sag ihm energisch nein. mach ihm klar das das nicht geht. hunde dürfen menschen nicht berammeln. das machen die unter sich , um zu zeigen wer der chef ist.


    wenn er dich zu heftig beisst, wenn wegschieben nicht nützt, lass ihn einfach stehen und entferne dich von ihm. das klappt sicher.


    meine schwester hat 2 kinder. die grosse ist 6, und der kleine ist 3 . ich habe woody mit 8 wochen geholt. die kinder hatten von anfangan ziemlich respekt. meine schwester hat selber eine kleine mischlingshündin (tissy,13jahre). tissy ist sehr ruhig und absolut unverspielt. also das genaue gegenteil von woody.


    ich hab den kindern gesagt sie sollen nicht mit den händen fuchteln, und wenn woody aufdringlich ist, sich umkehren und in normalem ton nach mir rufen. das hat gut geklappt. doch jetzt ist woody ein halbes jahr alt, also viel grösser, und immernoch der selbe *g*


    jetzt muss ich wirklich dauernd dabei sein und der kleine traut sich in woodys anwesenheit nicht mehr vom stuhl. woody ist halt schon sehr stürmisch. aber das kiegen wir hin *g*


    es ist echt anstrengend. aber mit meinen tipps kannst du vielleicht was anfangen.


    LG nina

  • Zitat

    Wegschieben klappt auch nicht....dann wirds richtig heftig...


    Er hält sich sogar jetzt richtig an meinem Bein fest und versucht mich zu beissen und dann so ein bischen als würde er das Bein rammeln.... :ops:
    Bei meinem Mann hat er das noch nicht gemacht....


    Ansonsten morgen in der Hundeschule mal fragen.


    Hallo.
    Habs mir fast gedacht, dass es nicht gleich funktioniert.
    Wann beginnt er denn mit dem zwicken?
    Welche Situationen gingen voran (Spielen, Spaziergang, etc.)?


    Dreht er sehr auf, verpasst ihm ganz gezielt eine Auszeit.
    Bringt ihn in einen anderen Raum. Geht selber aus der Tür. Was auch immer - aber lasst ihn unbeachtet.
    Jegliche körperliche oder verbale Reaktion darauf erzeugt eine (unerwünschte) Aktion seitens des Welps.


    Macht ihm klar - auch wenn er erst 10 Wochen alt ist - dass dieses Verhalten ein absolutes NoGo ist.


    Das Rammeln resultiert daraus, das er sehr, sehr hochgepuscht ist und hat rein gar nichts mit Rangfolge, Chef sein etc. zu tun!


    Sorgt dafür, dass der Welp sehr viel Ruhe bekommt.
    Ich weiß aus Erfahrung, dass man in einem Haushalt mit Kleinkind(ern) nicht gerade die Stecknadel fallen hören kann :D


    Auch mein Tipp wäre, besorgt euch eine Hundebox (Gitterbox / Transportbox/Kennel).
    Platziert diese in einem separaten Raum bzw. dort, wo der Hund auch die Nacht verbringt (vorzugsweise im Schlafzimmer?) und gewöhnt das Tierchen daran. Wasser darin reichen, darin Füttern, was zum Knabbern geben, etc. Ist er begeistert am Hundekeks knabbern, kann man schon mal die Tür schließen.
    Welpi wird nach der Gewöhnungsphase schnell und dankbar die Ruhe annehmen und Tiefschlaf finden.


    Derzeit scheint mir der HUnd völlig überdreht zu sein.
    Versucht ihn ruhiger zu bekommen.


    Wenn ihr den Ratschlag nach Ruhe und Entspannungsmöglichkeiten für den HUnd beherzigt, legt ihr den Grundstein für das Heranwachsen zu einem ausgeglichen Hund.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!