Aggression unter Rüden

  • Es gibt Leinpöbler, es gibt Hunde die meinen alles beschützen zu müssen vor anderen Hunden (vor allen Dingen den HH) und das sind alles arme Socken.


    Denn diesen wird die Führung durch den HH verwehrt (was das Verteidigen des HH ja hier eindeutig zeigt).


    Hier ist ein Junghund der seinen Weg finden muss. Leider alleine. Denn er wird nicht geführt. Das was Hund zeigt hat mit Eifersucht überhaupt nichts zu tun.


    Er verteidigt eine Ressource (den HH). Das bedeutet schlicht und ergreifend das er tatsächlich alleinige Entscheidungen treffen muss.


    Von Hundekontakten um jeden Preis hat kein Hund etwas (das zeigen oft die Hilferufe wenn Hund nicht mehr anders kann und die "Führung" übernehmen muss wenn es um Hundebegegnungen geht).


    Und warum darf dein Hund *Sascha" nicht leid tun? Eine Erklärung folgte der ich mich anschliesse. Denn der Leidtragende wird dein Hund sein.

  • hey!


    dein problem entspricht genau meinem.... ein pubertierender macho! :/
    von einem tag auf den anderen wurden unkastrierte rüden blöd. :)
    nachdem ich zunächst totunglücklich war (naja, "toll" find ichs immer noch nicht), und die ersten 2 wochen instinktiv anderen hunden aus dem weg gegangen bin ( sehr blöde idee gewesen).... hab ich mich inzwischen mit seinen "vorlieben" arrangiert. (was nicht heißt,dass ich sie toleriere)
    sowie ich merke, dass ein rüde ihm zu aufdringlich wird, mein kleiner macho anfängt sich aufzuplustern,und sich herausfordernd positioniert, rufe ich ihn ab und gehe weiter.
    das bewährt sich in 80% der fälle... wenn snob anfängt rumzuschnappen, rufe ich laut "nein",mach einen schritt auf ihn zu und scheuche ihn weiter....!
    2mal is er bisher an einen geraten der sich so n macho-gehabe nicht gefallen ließ und es kam zu ner keilerei... ich habe beide mal zunächst versucht ihn abzurufen und als ich gemerkt habe, dass nichts mehr zu retten war, abgewartet. snob zog beide male den kürzer... was seinem machogehabe keinen abbruch getan hat. :kopfwand:


    was mir schon viele rüdenbesitzer gesagt haben... und was mich hoffen läßt... ist, dass ihre rüden irgendwann wieder damit aufgehört haben... meistens mit 5 oder so. (ohoh, noch ne lange zeit)

    du siehst also, du bist nicht die einzige die sich mit diesem problem rumschlagen muss...viel spaß noch mit deinem macho! :)


    liebe grüße
    melli

  • Zitat

    Wie sieht das denn bei Dir aus? Wie regelst Du eine Rüden- oder Hundebegegnung? Was ist deiner Meinung nach der Job eines Hundeführers in dieser Situation?


    Es geht mir gar nicht um diese spezielle Situation, sondern viel grundlegender um die Beziehung zwischen Hund und Halter.
    Mein Rüde ist ein Hund, der sehr viel regelt, aber er hat es gar nicht nötig dafür einen Kampf auszufechten. Er imponiert, er prollt auch mal und wenn ihm ganz der Kragen platzt, dann weist er auch schon einmal einen Jungrüden zurecht. Aber er hat gelernt das Spiel auf einem Niveau zu spielen, ohne dass es eskaliert, er weiß, wann er imponieren kann und wann er lieber eine Demuts- oder Beschwichtigungsgeste zeigt. Er hat auch gelernt, dass man nicht jede Hundebegegnung "klären" muss, sondern dass man auch ungeklärter Dinge seiner Wege ziehen kann.
    Das alles erwarte ich jedoch nicht von einem Jungrüden, natürlich schlägt der über seine Stränge, natürlich ist der größenwahnsinnig, natürlich pubertiert der ganz heftig und das ohne Rücksicht auf Verluste.
    Und genau deswegen ist es so wichtig, dass der Hundehalter hier rechtzeitig Grenzen setzt und sich nicht darauf verlässt, dass der Hund irgendwann mal einen anderen Hund trifft, der stärker ist. Und selbst wenn, so wird der Hund nichts anderes lernen, als dass es eben Hunde gibt, die stärker sind als er. Deswegen rauft er aber nicht seltener und wird auch seine Art sich anderen Hunden gegenüber zu geben nicht ändern. Unsere Hunde leben nicht mehr in einem Hunderudel und so können sie auch nur bis zu einem bestimmten Punkt Sozialverhalten von anderen Hunden lernen. Wir als Menschen sind heute wichtige Bezugspunkte für unsere Hunde, wir sind der Mittelpunkt ihres "Rudels", wir können uns nicht einfach raushalten. Lassen wir unsere Junghunde allein, so müssen sie auch allein und nach ihrem Wissen entscheiden, wie mit fremden Hunden umzugehen ist, müssen sie das? Können sie das?



    Zitat

    Ich glaub du hast das was falsch verstanden.
    Er will mich nicht beschützen, er meint er hätte Ansprüche. Er will dem anderen Hund sagen "Hier das ist meine! Verpiss dich!"
    Was die Sache nicht unbedingt besser macht. Aber trotzdem handelt es sich hier um eine Fehlinterpretation deiner seits.
    Mein Hund braucht dir keines Wegs leid tun. Auf sich allein gestellt fühlt er sich bestimmt nicht. Sonst würe er ja nicht zu mir angerannt kommen um sich bei mir zu verstecken wenn er Angst hat weil es ihm zu bunt wird.


    Mein Hund ist leider kacken eifersüchtig.

  • Die Auseinandersetzungen zwischen Rüden und Hündinnen sind ein leidiges Thema. Ich kenne das ja nur zwischen Hündinnen. Ich kann dir nur sagen, genau so fing es einmal mit Luna an, einige wenige laute Auseinandersetzungen mit Hündinnen, mich extrem beschützen Eifersucht, die dazu führten, dass Freilauf ohne Leine immer schwieriger wurde und die Spaziergänge echt nervig waren, da ich ständig vorausschauend gucken mußte, ob ne Hündin da ist.


    Dazwischen gehen finde ich heikel, da es dann ernst werden kann. Hast du es mal ausprobiert, wenn beide Besitzer in verschiedene Richtungen gehen und ihre Hunde rufen. Drumherum stehen kann auch aufstacheln. Das andere Problem ist, du gerätst nicht immer an verständnisvolle Hundebesitzer, ich hatte Sitautionen wo mit der Leine geschlagen wurde oder mein Hund getreten, was natürlich total kontraproduktiv war und alles viel schlimmer gemacht hat.


    Bei Suki habe ich sehr darauf geachtet, dass keine Eifersucht aufkommt, ich entscheide wen ich streichel. Vor allem gebe ich Sicherheit, Suki ist auch ein eher unsicherer Hund wie Mimo b ei Hundebegnungen. Entweder sie fängt gleich an zu spielen oder bei dominanten Hunden, macht sie eher einen Bogen und da rufe ich sie dann zu mir. Wenn sie richtig Schiß hat fängt sie an wegzulaufen und wenn der andere Hund hinterherläuft schnappt sie in die Luft. Auch das sind Situationen, wo ich sie raushole, weil ich nicht will, dass sie selbst irgendwann die Initiative ergreift und sich wehrt.
    Das einzige Mal, wo sie sich wirklich gewehrt war neulich mit dem Jack Russel, ich habe hinterher noch mal darüber nachgedacht, dass ich solche Situationen nicht möchte und da dann entscheide, mit wem sie Kontakt hat.


    Ich denke, in der jetzigen Phase mit Mimo mußt du weiter an der Bindung arbeiten und ihm mehr Sicherheit geben. Er soll keine Chance haben, selber Entscheidungen zu treffen, du allein triffst sie und rufst ihn ab, wenn du merkst, es könnte Probleme geben. Ich würde Raufereien vermeiden, da ich das Gefühl habe, so ein Verhalten verfestigt sich auch und die Tendenz zum Raufer ist da.
    Ich würde ihn sehr genau in seiner Körpersprache beobachten, dann wirst du ihn immer besser lesen lernen und kannst dann schon im Vorfeld reagieren.
    Und wenn du genug Hunde kennst mit denen er problemlos spielt, suche gezielt diese Hundebegegnungen.
    Was das besteigen betrifft, würde ich ihn immer wegnehmen/abrufen und ihn dann mit nem Superleckerli belohnen.


    So, vieleicht konntest du ein wenig was für dich rausziehen.


    Liebe Grüße,
    Nicky

  • Terry und sascha:


    Erstens: Der Unterschied zwischen "Eifersucht" und "die Ressource verteidigen wollen" ist nun wirklich maginal. Auch wenn das eine Wort etwas emotionaler anmutet als das andere...ist das zweite nicht mehr als eine sachliche Erklärung des Ursprungs des ersteren. Er verteidigt nicht mich als Person indem er mich schützen will, sondern er verteidigt die Ressource aus egoistischen Motiven(überspitzt: aus einem Selbserhaltungstrieb heraus). Und genau das wollte ich mit eifersüchtig sagen.


    Zweitens: Es kann doch einfach nicht wahr sein, dass jemand, der in einem Forum um Rat fragt, Sachen an den Kopf geworfen bekommt wie "Dein Hund tut mir aber Leid"...als wäre man der letzte Tierquäler.
    Mimo ist mein erster Hund und er ist in der Pubertät...und sowohl er als auch ich müssen noch sehr viel lernen.
    Und auch ihr seid sicherlich nicht als die super aufgeklärten perfekten Hundehalter (ob ihr das heute tatsächlich seid, sei mal dahingestellt) in die Welt geschissen worden...sondern ihr musstet euch sicherlich viel Wissen aneignen...(ich hoffe ihr tuts noch weiterhin...alles andere wäre sehr traurig).
    Und ihr habt sicher nicht von Anfang an alles perfekt gemacht oder?
    Ihr würdet sicherlich auch nicht behaupten wollen, dass man pauschal sagen kann, dass man provisorisch jeden Welpen so erziehen kann, dass die Pubertät nicht spürbar wird. Mimo hat schon verdammt viel gelernt und in dieser wichtigen Entwicklungsphase müssen wir nochmal richtig ran. Mimo hat sich vier mal gekloppt und davon zweimal aus "Eifersucht" (ohhh das böse Wort).
    Und ich bin ein Mensch, der durchaus bemüht ist, sich weiter zu bilden und der verscht nach Möglichkeit erzieherisch alles richtig zu machen. Ich informiere mich bei jeder Kleinigkeit wo es nur geht...und versuche vor allem die Dinge auch zu verstehen und mache nicht alles so wie es mir irgendein Hans und Franz gerade mal sagt. Ich hake nach und versuche so mir ein Bild zu machen und zu begreifen.
    Wie könnt ihr euch nun dazu erdreisten mich unterschwellig als Tierquäler zu diffamieren indem ihr Aussagen vom Stapel lasst wie "Dein Hund tut mir aber leid"....weil ich böser Mensch noch nicht dazu in der Lage bin ihn in aller Perfektion zu führen...oder wie oder wat? An sowas muss man arbeiten, das wird einem nicht in die Wiege gelegt.
    Also tun euch prinzipiell alle Hunde leid, die von einem Anfänger erzogen werden oder wie?


    Bei uns gibt es übrigens kein Rudel und keine Rudelmitglieder...


    Ich verwehre Mimo in keinster Weise die Führung! Das ist eine Unterstellung! Ich arbeite an uns!
    Im übrigen ist Mimo ganz bestimmt nicht der regelnde Faktor in unserer Beziehung. Sicherlich muss ich noch einiges in den Griff bekommen...aber die meisten Dinge regel immernoch ich!!!!
    Ich habe nie behauptet, dass ich mich mit Mimos Eifersuchtsagressionen abfinde...ich habe gesagt, dass wir daran arbeiten.


    Im Übrigen lege ich soweit es eben möglich ist wert darauf, dass Mimo lebt wie ein Tier...er soll nicht wie ein Robotter neben mir her laufen müssen und nur ja und amen sagen...er ist ein Hund und soll das auch bleiben. Dazu gehört für mich auch der Kontakt mit Artgenossen. Natürlich nur so weit, dass er sich nicht selbst und natürlich niemand anderen gefährdet...da versuche ich drauf hin zu arbeiten.



    @mexnikki: Vielen Dank dir! Vielleicht haben wir beim nächsten Gassitreffen ja mal Zeit uns genauer über das Dominanzproblem zu unterhalten...

  • Hi tinator,


    ganz entspannt bleiben!
    Ich kann verstehen, dass Du Dich ärgerst und aufregst über diese Angriffe. Allerdings find ich es wichtig, dass Du Dich da abgrenzt und jetzt nicht alle hier verteufelst. Klar, Du bist ein Anfänger und es ist Dein erster Hund. NATÜRLICH machst Du Fehler!!!
    Und ich denke, dass Du Dich keinesfalls verrückt machen solltest.
    Gehst Du zur Hundeschule?


    Tiiiiiiiief durchatmen.


    LG und *tröstknuddel*
    Jella

  • schuldigung Tinator, ich dachte du willst wirklich eine Erklärung und Hilfe. Das du das nicht wolltest, konnte ich nicht wissen. Denn man kann nur aus deinen Texten Schlüsse ziehen. Und diese zeigen nun mal das Bild das ich mir machen konnte.


    Das einem ein Hund leid tut, hat nichts mit Tierquälterei zu tun (das darf ich mir auch öfter anhören wenn ich Konsequent bin). Sondern das Wissen, das gerade Hunde, die so handeln wie deiner, im Regen stehen gelassen werden und nicht glücklich in dieser Situation sind.


    Wenn du vielleicht den Inhalt der Texte wirklich aufnehmen würdest wollen, würdest du sehen wo der Ansatz liegt: dich als Resource nicht zuzulassen.


    Und meine Hunde kannten die Pubertät nicht wirklich in der Form wie ich sie immer wieder hier lesen muss, da von Anfang an die Hunde sich an mir orientieren konnten. Es gab kontrollierte Kontakte in denen ich eingegriffen habe wo ich es für nötig gehalten habe. Sie haben gelernt zu Kommunizieren aber nichts zu regeln.


    Wer hier wen wirklich angreift sei mal dahingestellt, denn mit solch einem Ton

    Zitat

    Und auch ihr seid sicherlich nicht als die super aufgeklärten perfekten Hundehalter (ob ihr das heute tatsächlich seid, sei mal dahingestellt) in die Welt geschissen worden...sondern ihr musstet euch sicherlich viel Wissen aneignen...(ich hoffe ihr tuts noch weiterhin...alles andere wäre sehr traurig).


    disqualifizierst du dich in meinem Augen. Wer meinen Hund kennt weiß zu beurteilen wie perfekt (oder auch nicht) ich bin. Und natürlich habe ich viel gelernt, durch meine Hunde. Ich habe mit ihnen zusammen meinen Weg gefunden, habe mir alle Vorschläge und Kritiken von anderen HH angehört. Meine Hunde mussten auch oft "leiden". Das ist normal wenn man Fehler macht. Aber zumindest hatten sie Glück das ich mit Kritik umgehen kann und auch daraus viel gelernt habe, zum Wohle meiner Hunde.


    Du wolltest Meinungen von erfahrenen HH (du schreibst ja selbst das du noch nicht so viele hast). Diese bekommst du. Das diese dir nicht so gefallen steht auf einem anderen Blatt.


    Wer Angriffe sehen will, wird sie sehen, egal was geschrieben wird. Denn angegriffen habe ich dich nicht. Nur aus der Sicht des Hundes geschrieben.

  • Zitat


    Und meine Hunde kannten die Pubertät nicht wirklich in der Form wie ich sie immer wieder hier lesen muss, da von Anfang an die Hunde sich an mir orientieren konnten. Es gab kontrollierte Kontakte in denen ich eingegriffen habe wo ich es für nötig gehalten habe. Sie haben gelernt zu Kommunizieren aber nichts zu regeln.


    Terry, wie arbeitest Du denn mit deinen Hunden, dass sie sich von Anfang an an Dir orientieren und das auch so beibahalten. Ich habe glaube ich mal irgendwo von Dir gelesen, dass Du allgemein wenig über Kommandos arbeitest, oder verwechsle ich dich da?


    Wo setzt Du die Grenze, was noch Kommunikation, oder was regeln ist?


    Ich hoffe, es ist OK, dass ich mich hier so fragend einmische, aber es würde mich wirklich interessieren.

  • Hallo,


    man kann nur hoffen, dass dieser Fred jetzt nicht wieder entgleist - besinnt euch bitte.


    Ich selber habe 2 Rüden und auf der Schwelle des erwachsenwerdens haben wir auch unsere Erfahrungen machen dürfen. Während Indy (schon als Welpe bei uns) der "dominante" Hund ist kann ich genau feststellen, dass er nicht bedingungslos auf Kampf aus ist. Er macht es wie Sleipnir es beschrieben hat.....er zeigt seine Position souverän indem er regelrecht stolziert. Erkennt er aber in dem anderen Rüden einen vermeintlich stärkeren Hund, dann duldet er dies und man geht sich aus dem Weg. Die Gefahr, dass es hier knallt ist relativ gering - solang alle beteiligten Hunde gründlich sozialisiert sind!!


    Aber unser Momo, den wir erst mit 6 Monaten aus einer schlechten Haltung übernommen haben, zeigt sich ein komplett anderes Verhalten. Zunächst stolziert er schonmal gar nicht, er meidet andere Rüden solang es geht bzw. nähert sich nur zwecks eines Spiels.


    Aber wenn irgendein anderer Rüde den Momo anmacht, dann sehe ich den Hauptunterschied zwischen meinen beiden. Wird er nämlich angemacht, dass kann ein Blickkontakt sein oder auch ein Knurren, dann steigt Momo sofort darauf ein und es geht los - allerdings nach typischer Männerart - Mehr Schein als Sein ;-) Richtig ernst wurde es bislang noch nie!


    2 Rüden - 2 komplett unterschiedliche Verhaltensmuster. Ich jedenfalls halte es wie Sleipnir.....ich versuche schon im Vorfeld zu erkennen, was mich erwarten könnte und leite entsprechende Handlungen ein. Wenn es dann doch mal passiert.....ok also ICH geh dazwischen, auch wenn andere davon abraten. Wovon ich aber gar nichts halte ist das "herausheben" am Schwanz des Hundes :irre: Die Gefahr, dass mich der betroffene Hund da erwischt ist viel zu groß.


    Meist tragen ja alle Hunde Halsband oder gar Geschirr. Ich habe für mich den Griff nach dem Halsband im Nacken "entdeckt". Wenn ich den Hund da zu packen bekomme, hat es bislang noch kein Hund geschafft mich zu beissen. Bei der Methode "an den Hinterbeinen" rausziehen habe ich entweder falsch gepackt oder aber der Griff taugt nicht viel - jedenfalls hatte ich da ein Negativerlebnis.


    Aber grundsätzlich denke ich gilt: je unsicherer und unverlässlicher ein Hund ist (egal ob Rüde oder Hündin) umso mehr ist meine Person als Hundeführer gefragt. Dann muss ich eben vorausschauender werden, Situationen schneller erkennen, damit ich mich UND meinen Hund davor bewahren kann - das denke ich ist es letztlich, was einen guten Hundeführer ausmacht.


    Aber sowas muss man lernen. Habe ich einen problemlosen Hund, dann werde ich nicht oder nur kaum gefordert und mein Wissen dümpelt auf einer Ebene herum. Jetzt kommt ein neuer Hund, ein arbeitsintensiver Kerl, störrig, dickschädelig und immer darauf aus, sein eigenes Ding zu machen. Da muss ich mich um 180° drehen und mich erstmal drauf einstellen - sowas braucht seine Zeit, das beherrscht man nicht von heute auf morgen.


    Und wenn ich ein Hundeanfänger bin, dann unterlaufen mir naturgemäß halt einige Fehler - das ist vollkommen normal. Traurig wird es erst, wenn jemand von sich behauptet, schon seit 20 Jahren Hunde zu haben und es wohl leider versäumt hat, diese Zeit selbst zu nutzen um dazuzulernen - da tun mir Hunde wirklich leid!!


    @Tinator: mach dich nicht so verrückt. Beobachte deinen Hund genau, analysiere ihn. Du musst lernen, WANN es in seinem Kopf bereits klick macht. Im Moment reagierst du, WENN es klick gemacht hat - das ist zu spät.


    Du packst das schon ;-) (nein.....jetzt kommt KEIN Kinderriegel)


    Lg
    Volker

  • Zitat

    Und wenn ich ein Hundeanfänger bin, dann unterlaufen mir naturgemäß halt einige Fehler - das ist vollkommen normal.


    für mich gibt es hier schon einen Gedankenfehler: man kann noch so viele Hunde gehabt haben, jeder Hund ist eine Herausforderung.


    Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter und hat bei den vorherigen Hunden das eine geholfen muss es beim nächsten Hund nicht auch so sein.


    Natürlich hat ein hundeerfahrener Mensch (und so bezeichne ich eher Menschen die mit sehr vielen verschiedenen Hunden zu tun haben und nicht wieviel eigene Hunde) irgendwann einen Blick dafür wo er genauer schauen muss, wo er wie agieren muss im Vorfeld.


    Aber auch diese Menschen müssen Hunde ersteinmal beobachten um zu sehen wie sich der jeweilige Hund entwickelt.


    Die Führung zu übernehmen heißt nicht dem Hund etwas zu verbieten oder ihm Kommandos beizubringen. Sondern in allen Alltagssituationen hilfreich zur Seite zu stehen. Ob und wann eingegriffen werden muss hängt von dem jeweiligen Hund und der Situation ab. Da gibt es keine allgemein gültige Regel.


    Ein Hund zeigt aber durch sein Verhalten wie er etwas auffasst bzw. wo er dringend Hilfe braucht. Und ein Hund der seinen HH gegenüber anderen Hunden meint verteidigen zu müssen (als Ressource) zeigt deutlich wo etwas in der Gemeinschaft gearbeitet werden muss: der HH muss durch Führung (ich bin der jenige der alleinig entscheidet) dem Hund zeigen das er sich zurück nehmen kann. Damit kann der Hund leichter lernen mit Artgenossen zu kommunizieren (denn er braucht sich auf die Verteidigung "seiner" Ressource nicht zu konzentrieren).

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