Bellen und Betteln - wie stell ich die Weichen richtig?

  • ;D Hallo,
    habe eine jetzt 11 Wochen alten Mischlingswelpen, weibl., wird mittelgroß. Frida ist nach zwei erwachsenen Hunden vom Tierschutz mein erster Welpe. Sie ist intelligent, gelehrig und meistens sehr brav. Und durchaus selbstbewusst, weiß aber schon, wer ihre Rudelführerin ist. Es läuft alles richtig gut. Sie kennt die Grundkommandos und führt sie für ihr Alter auch schon recht zuverlässig aus. Wobei wir noch üben, dass Platz, z.B. Platz bis zum nächsten Kommando ist. Und das Abrufen noch nicht aus jeder Situation (wie Spielen mit Hundefreunden etwa) klappt. Aber das wäre sicher auch zu viel verlangt. Wir besuchen auch das Welpenspielen in der einzigen HuSchu am Ort, wo ich allerdings den Trainer meines Vertrauens so richtig nicht gefunden habe.


    Würde deshalb zu zwei Themen mal eure Erfahrungen erfahren :???: :


    1. Bellen
    Frida bellt gerne und oft. Gelegenheiten sind z.B. im Haus, immer wenn jemand kommt, erst aufmerksam, dann freundlich. Draußen: Wenn sie einen Hund hört oder sieht, weil sie spielen will, egal mit wem in welcher Größe. Wenn Fußgänger vorbeikommen schwanzwedelnd, weil sie noch immer auf Streicheleinheiten hofft, obwohl ich immer darum bitte, sie erst zu beachten, wenn sie still und am Boden ist (hochspringen ist viel seltener geworden aber bellen tut sie immer noch). Oder wenn Fußgänger vorbeikommen, die ihr suspekt sind, etwa im Dunkeln mit Kapuze oder weil sie mit vielen Tüten beladen sind. Dann bellt sie nicht aggressiv aber mit aufmerksamer Körperhaltung. Nicht wirklich freundlich, sondern eben aufmerksam. Beim Spielen und wenn sie zum Spielen auffordert (wobei sie da sehr hartnäckig ist, auch wenn ich sie immer ignoriere. Ich achte schon darauf, dass ich das Spiel beginne).
    Nun darf sie ja beim Spielen etwa ruhig bellen, das finde ich okay. Und auch wenn sie mich aufmerksam macht, aber sie muss dann auch lernen, beizeite wieder aufzuhören. Ich möchte um Gottes willen später keinen Kläffer heranziehen. :stumm:


    Wie macht ihr das in diesem jungen Alter? Sagt ihr "Nein", ignoriert ihr das einfach, lässt das von selbst nach? Ich habe gedacht, dass ich sie vielleicht kurz lobe, nachdem sie quasi "Laut gegeben" hat, die Situation dann aber auflöse, in dem ich ihr ein Kommando zum Handeln gebe (wie Sitz oder Körbchen) oder dergl. Ist das in diesem Alter schon sinnvoll? Oder habt ihr da andere Tipps und Tricks?


    2. Betteln
    Seit ein paar Tagen riecht Frida, dass Menschenessen superlecker sein muss. Obwohl ich streng darauf achte, dass sie nichts von Tisch oder Teller abbekommt und sie auch nicht sieht, wenn ich etwas in ihr Futter mische, fängt sie jetzt an zu betteln. Mit Augen, mit Fiepen, sogar mit Bellen, das volle Programm. Da Kommandos wie "Geh ins Körbchen" oder "PLatz" unterm Tisch zwar schon klappen aber eben noch nicht eine Viertelstunde bis zum nächsten Kommando durchgehalten werden, ist das noch sinnlos. Ins Nebenzimmer mag ich sie beim Essen aber auch noch nicht schicken. Oder bin ich da zu lasch? Ignorieren alleine hilft wohl nicht, oder? Wie haltet ihr das?


    Also, versteht mich bitte nicht falsch, ich weiß, dass Erziehung nicht schnell geht, und mir ist bewusst, dass sie noch sehr jung ist. An Geduld soll es nicht mangeln. Ich würde nur gern jetzt schon die Weichen richtig stellen.


    Vielen Dank schon mal für hoffentlich viele, hilfreiche Tipps.


    Und liebe Grüße von Kirsten
    mit Frida, die nun selig träumt, nachdem sie beleidigt ihr Trockenfutter gemümmelt hat.

  • Hallo.
    In diesem jungen Alter kann man mit Ignorieren des unerwünschten Verhaltens noch sehr viel erreichen.
    Findet die Welpette keine Beachtung, wird sie es über kurz oder lang von ganz alleine lassen.
    Dies sollte aber konsequent durchgeführt werden ;)

  • Hallo,


    ich würde sie auch bei Tisch ignorieren. Du kannst ihr natürlich auch beibringen sich in ihren Korb zu legen. Klar dauert das seine Zeit und Du wirst 100 Mal aufstehen müssen während des Essens, aber irgendwann zahlt sich das aus. Wenn es Dir egal ist wo sie liegt beim Essen, dann ignorier sie einfach, irgendwann wird sie es aufgeben wenn sie keinen Erfolg hat.


    Auf der Straße würde ich das Bellen ignorieren und einfach meinen Weg fortsetzen. Wenn Du sie loben willst weil sie meldet, dann kann das nach hinten losgehen. Sie könnte lernen: oh da kommt wer, schnell melden und Leckerli abholen.
    Ich möchte nicht, dass meine Hunde Menschen auf der Straße anbellen. Tun sie auch generell nicht. Wenn mir abends wirklich jemand entgegen kommt der Krawall macht und ich mich nicht wohl fühle, dann grummelt Filou schon mal. Ich sag dann immer "ist ok" und dann ist es auch gut.
    So wie Du es auf der Straße machen möchtest, so mache ich es zuhause. Wenn es klingelt ist es erwünscht, dass gebellt wird und das lobe ich dann auch kurz. Wenn Besuch reinkommt und ich sage "is ok", dann muss aber auch Schluß sein. Auch das dauert, aber es funktioniert.


    Wenn sie gerne bellt, dann bring ihr doch das Bellen auf Kommando bei, dazu gehört dann auch das Bellen-Aufhörkommando.
    Wenn Hunde das spielerisch lernen, dann kann man es auch nach der Festigung bei Besuch abrufen. Viele Hunde lassen dann das unerwünschte Bellen, weil sie damit keinen Erfolg mehr haben und bellen nur noch in den Situationen wo sie gelobt werden. Hören aber auf das Abbruchkommando hin auf. Auch das dauert, aber es hat schon bei einigen Hunden geholfen.


    Alle meine Hunde haben keine Menschen auf der Straße angebellt wenn wir unterwegs waren, aber auch alle haben in den richtigen, ernsten Situationen geknurrt, was ich ihnen nicht beigebracht habe.
    Selbst meine menschenüberallesliebende Bordermaus Ronja hat das gemacht.


    Wenn Menschen sie streicheln/beachten wollen während sie bellt, dann verhindere das. Man macht sich nicht immer Freunde damit, aber Du musst mit Deinem Hund leben und nicht die Menschen auf der Straße.


    Vergiss aber bitte nicht, sie ist noch ein Baby und hier sollte alles mit Liebe, Geduld und Konsequenz erfolgen.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Supi, danke! So in der Art hab ich mir das auch gedacht. Hatte auch an zuhause gedacht beim willkommenen Anschlagen und auf mein Okay ist gut.
    Auf der Straße hört sie mit diesem "Mach-Aufmerksam"-Bellen tatsächlich auf, sobald ich reagiere. Also sage: Ist okay und weitergehe. Das Problem da ist z.Zt. eher, dass sie einfach nicht aufhört, mich zum Spielen aufzufordern und dabei eben auch bellt. (auch sonst nervt das, weil sie noch alle Register zieht, Leine schnappen, um mich rum toben etc., was im Dunkeln echt blöd ist.) Dabei bin ich konsequent darin, dann einfach weiterzugehen. Wird sicher auch irgendwann fruchten. Nur das Bellen dabei wird mich noch die Freundschaft zu den Nachbarn kosten... Mag die letzten beiden Runden schon gar nicht mehr gehen.
    Habe mich jetzt hilfsweise mal darauf verlegt, draußen gar keine Tobespiele mehr zu machen, egal ob aufgefordert oder nicht. Aber das ist natürlich keine Dauerlösung. Soll ja alles auch Spaß machen.
    Insofern wäre die Idee, ein Kommando fürs Bellen und ein entsprechendes Abbruchkommande einzuführen, ganz toll. Magst Du mal ein bisschen mehr darüber erzählen, wie man das am besten anstellt?


    (Hatte das Problem noch mit keinem Hund bisher).


    Danke und viele Grüße
    Kirsten

  • jaaaaa, bütte !


    ich würde auch gerne meinem labi das -bellen-auf-kommando - beibringen !


    wobei sie gar nicht bellt, jedensfalls extrem selten.


    wegen der Bettelei am tisch oder in der küche habe ich so gemacht: wenn der hund bettelt, bellt ect...ignorieren.
    war sie mal 30 sekunden brav gehockt gab es ein leckerli. Sie hat das brav-sein- in der küche und das -nicht-betteln- in einem tag gelernt !
    :lachtot:

  • Hallo,


    es gibt zwei Möglichkeiten, entweder man wartet bis der Hund von sich aus bellt, sagt während des Bellens das Kommando welches man benutzen möchte und freut sich ein Loch in den Bauch, während der Hund bellt.


    Hat man genug, dann das Abbruchkommando und die meisten Hunde sind sofort ruhig, denn sie spüren die Veränderung der Körperhaltung und die stimmliche Veränderung. Ich werde beim Abbruchkommando immer ganz ruhig.
    Hier muss man aber immer schauen welcher Auslöser für das Bellen da war, denn sonst könnte er z.B. auch verknüpfen, oh wenn der Postbote kommt dann muss ich den immer anbellen.


    Ich mache es so, dass ich den Hund wenn er ruhig ist versuche zum bellen zu animieren. Manchmal hilft es auch wenn man selbst kurz bellt. Wenn er bellt, dann sofort freuen und ihn belohnen. Bis der Hund mehrmals bellt kann es etwas dauern, denn das erste Bellen ist meist nur ein Wuff. Wenn man mit Leckerlis arbeitet, dann kann man sehr gute Erfolge damit erzielen, dass der Hund beim ersten Wuff ein Leckerli bekommt. Wenn das Wuff zuverlässig kommt, dann halt erst nach dem zweiten, dritten usw.


    Wenn er dann länger und zuverlässig bellt, dann kommt das Abbruchkommando in dem Moment wo der Hund noch bellt.
    Ist er ruhig, dann gibt es sofort ein Leckerli.


    So kann man dann irgendwann nur noch das Abbruchkommando belohnen und der Hund lernt, erst ruhig sein beschert mir das Leckerli.


    Ich arbeite zusätzlich noch mit Handzeichen.
    Ich mache dazu immer die Hand auf und zu (blabla-Zeichen, ihr wisst was ich meine). Beim Abbruchkommando mach ich dann ein Schlußzeichen, ähnlich eines Dirigenten.
    Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.


    Das fördert zudem auch die Aufmerksamkeit.


    Könnt es ja mal ausprobieren.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Ja, so ähnlich hatte ich es mir gedacht. Vielen lieben Dank, bin schon am Üben. Auf Kommando bellen klappt schon prima (welche Überraschung), den Abbruch (ich sage Still und lege den Finger auf den Mund), kriegen wir dann auch noch hin...
    Tja, und die Spielaufforderung muss ich halt einfach weiter ignorieren. Habe mir zur Verstärkung jetzt angewöhnt, beim ersten Anzeichen unerwünschten Verhaltens dabei (bellen, schnappen, was sie aber nur aus Entfernung und nicht ernsthaft versucht, oder Leine beißen) sofort und ohne Rücksicht auf Verluste nachhause zu maschieren. Muss dabei aber sehr aufpassen, dass ich mitbekomme, wenn sie nachlässt. Langes, kräftiges Leineziehen - und darauf läufts ja dann hinaus - ist noch nicht wirklich nett in dem Alter, oder? Aber nützt ja nix: Sie ist jetzt heimisch, fühlt sich sicher und probiert eben aus...
    Also vielen Dank für den Tipp, bin sicher, damit kann ich ihre Bellfreude in vernünftige Bahnen lenken!
    Lieben Gruß
    Kirsten mit Frida, die jetzt dringend mal ein bisschen pennen muss.

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