Neuzugang im Dauerstress - was denkt ihr?

  • Seit gestern haben wir einen 4 Jahre alten Hund aus mehr oder weniger schlechter Haltung.


    Er ist sehr lieb, aber völlig gestresst. Habe extra am WE nichts gemacht, ausser ein paar Mal um den Block zugehen, dass er hier alles kennenlernt. Liegen zusammen auf der Couch, dass er Ruhe findet. Seinen Kong hab ich ihm ein paar Mal befüllt, damit er sich dort abregen kann.


    Noch dazu haben wir ja Katzen, die Hunde nicht wirklich gewöhnt sind. Bis auf die 2-3 Besucherhunde die ab und an mal mitkommen. Einmal war ich zu langsam, da bekam er eine blutige Nase. Er ist er fröhlich auf sie zugestürmt, als aggressiv oder so. Mir ist klar, dass das ein Einzelfall bleiben muss! Andererseits kann die Katze so auch evtl. Selbstsicherheit erfahren, weil er das Weite gesucht hat. Heute Nacht waren alle Katzen in der Wohnung - wenn auch auf dem Schrank.. :/


    Er tut mir so leid - möchte ihm doch Sicherheit und ein endgültiges Zuhause bieten!


    Welche Erfahrungen habt ihr? Ich denke einfach Ruhe und abwarten, oder?


    LG Senta

  • Ruhe und abwarten ist schon ein guter Ansatz.


    Wir haben mit Leika eine ähnliche Geschichte: Sie kam im letzten April 4-jährig zu uns. Bis heute ist sie äusserst stressanfällig und schreckhaft, bellt unbekannte Leute und Situationen an.


    Wir mussten sie wirklich langsam an die meisten Dinge ranführen, manches geht noch immer nicht richtig gut. Radfahrer, Jogger, Nordic Walker usw. waren neu und gefährlich. Inzwischen erwischt es nur noch etwa jeden 10., der verbellt wird.


    Wir haben eine Wachsamkeit entwickelt, um "gefährliche" Situationen möglichst frühzeitig zu erkennen und Leika dann abzulenken bzw. sie in sicherer Entfernung vorbeizuführen.


    Leika lief nach ca. 3 Monaten gut ohne Leine und hörte auch meistens ganz gut - das ist inzwischen noch besser geworden.


    Lasst eurem neuen Familienmitglied noch viel Zeit und gebt ihm die Liebe, die es vermutlich bisher nicht hatte.


    Wir wollen unser Wildschweinchen jedenfalls nicht mehr missen.


    Gruss
    Gudrun

  • Hallo :roll:


    Ich finde es halt echt schade, aber normal, dass ich zu diesem Hund noch kein Vertrauen haben kann. Hab bei allem Angst, heute kam ungewollter Besuch (wollte ein einsames WE für uns), der gr. Mann hat sich über ihn gebeugt und gleich gestreichelt; da hat er 1x gebellt. Dann hab ich ihm ein Leckerchenstreifen in die Hand gedrückt, die er dann verfütterte..


    Verstehst du, ich hab ständig Angst, dass er etwas schlimmes macht, weil man sich ja noch garnicht kennt. Das Gefühl kannte ich nie, mit meiner Hündin damals bin ich aufgewachsen.. Der hab ich voll vertraut.


    Hoffe das kommt schnell.


    Eine tolle Neuigkeit hab ich aber noch:


    Die Angst-katze ist grad selbstständig reingekommen. Ist zwar schnell zu mir ins Bad geflüchtet - aber er hat sich getraut!!! :gott: (das war der, der ihm eben eine verbretzelt hat)

  • Hallo,


    erzähl uns doch bisschen mehr von Deinem neuen Mitbewohner. Wo kommt er her und was hat er erlebt?


    Es ist im Moment ganz normal, dass ihr euch beide noch nicht einschätzen könnt. Du kennst ihn nicht und er kennt Dich nicht. Dann sind da noch weitere vierbeinige Mitbewohner und alles ist neu.


    Wenn Du wieder Besuch bekommst, dann sag Deinem Besuch, dass er den Hund völlig ingorieren soll. Erst wenn der Besuch sitzt und der Hund selbst Kontakt aufnehmen möchte würde ich Leckerlis verteilen lassen.


    Mit der Zeit wird das schon.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Grad war natürlich wieder jem. da :shocked: :kopfwand:


    Könnte total ausrasten. Hab wieder Leckerchen verteilen lassen und er hat vorher wieder ganz kurz gebellt.


    Jetzt ist er doch deutlich ruhiger als noch heute morgen..


    Er ist 3,5 Jahre alt und ein "Scheidungsopfer". Er wurde zuletzt wohl nicht regelmäßig gefüttert und lebte allein mit Katzen in unbeheiztem Haus. Ich bin excl. der Züchterin jetzt die 3. Hand. :datz:


    Diese hat ihn aus dem Haus "gerettet", konnte ihn aber wegen ihrer Hündinnen nicht behalten. Dort war er jetzt knapp eine Woche. Hat also viel hinter sich der Arme..


    Morgen muss ich ihn mit zur Arbeit nehmen, wo er jetzt immer mit mir hin muss. Wenn er alleine bleiben kann, darf er auch mal ne Auszeit zuhause nehmen. Ausserdem hab ich auch nur eine 3/4 Stelle und recht lange Mittagspausen von 2-3 Std.

  • Hey, hört sich super an, wie du das so schreibst. Wenn er Katzen schon gewöhnt ist, dann kannst du sicher sein, dass er sich über kurz oder lang auch mit deinen zusammenraufen wird. Die Katzen brauchen halt etwas. Aber solange sie nach oben auf die Möbel können ist doch alles gut. Ich würd mich da so wenig wie möglich einmischen, um das ganze nicht hochzupushen. Viel Spaß auf Arbeit mit deinem Wuff. :D

  • Ich glaube ich stelle mich vllt zuviel an.. nur weil ich möchte dass alles perfekt ist.. :???:


    ICH SELBST bin innerlich sehr gestresst glaub ich. Versuche dass mit Internet und Fernsehen zu unterdrücken. Wir alle (Katzen, ich, Hund) haben auch seit gestern ständig Rescue Tropfen intus :ops:

  • Das beste was Du fuer den Hund tun kannst ist erst mal nicht mehr daran denken was er alles hinter sich hat......er ist nun bei Dir und nicht mehr in dem verlassenen Haus......also lass' die Vergangenheit hinter Euch :)


    Lass' ihn sich eingewoehnen, betueddel ihn nicht zu viel und werd' vor allem sicherer und ruhiger im Umgang mit ihm. Je mehr Du darueber nachdenkst was er alles anstellen koennte und wie er reagieren koennte umso mehr Spannung baust Du innerlich auf und uebertraegst diese auch automatisch auf ihn.


    Tief einatmnen und ausatmen :D

  • Zitat

    Ich glaube ich stelle mich vllt zuviel an.. nur weil ich möchte dass alles perfekt ist.. :???:


    Es ist der zweite Tag! :D Deine Anspannung ist völlig normal. In ein paar Tagen wirst du schon gelassener sein. Ganz automatisch.

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