Wie lange dauert die Vertrauensabgabe?

  • Guten Abend,


    es ist evtl ein komischer Threadtitel aber mir fiel nichts besseres ein :???:


    Wie lange dauert es denn das ein Hund einem vertraut. Wir haben unser neunjährige nun seit 8 Wochen und ich merke einfach oft das, wenn wir draußen sind sie besonders aufpasst.


    Leinenführigkeit scheint sie kaum zu kennen - sie kam mit Kettenhalsband und ner komischen Leine zu uns. Sie zieht inzwischen öfter an der Leine mit ihren 35 kg - bleibt man stehen um ihr zu zeigen das es mit Druck nicht weiter geht so gehen erstmal die Blicke und Nase in alle Richtungen um zu schauen ob da was ist. Ebenfalls wenn man plötzlich beim Laufen das Kommando "Sitz" gibt. Sie schaut immer erst ob irgendwo was lauert, ein Hund ist oder so.


    Wie und wann gewinnt ein Hund das Vertrauen zu einem selbst und wie kann man es beschleunigen?


    Ich bin jetzt nicht der jenige der anderen entgegen unsicher ist, aber Hunde usw. bellt sie auch oft an.

  • Das ist schwer zu sagen,das kann man pauschal sicher nicht festlegen, kommt ganz darauf an,was Dein Hund vorher erlebt hat,wie Ihr miteinander umgeht,wie Ihr arbeitet. Das ist wirklich ganz schwer zu sagen.
    Unser Hund brauchte damals 8 Monate um " anzukommen " erst nach über 1,5 Jahren fing er an uns sein Vertrauen zu schenken

  • Zitat


    Wie lange dauert es denn das ein Hund einem vertraut.


    Das dauert i.d.R. 63 Tage, +/- 13 Stunden, je nach Rasse und Größe des Hundes.



    P.S.: Stubenreinheit erlernen schwarzhaarige Hunde um 13% schneller =)

  • grml - wieso glaube ich das in dem Beitrag mehr Ironie drin steckt als Statistik :lachtot:


    Ums genauer zu sagen: wann weiß ich das Hundi sich auf mich verlässt und wie kann ich es beschleunigen?

  • Hallo Timbow!


    Ich kann deine Frage gut verstehen, aber man kann sie nicht pauschal beantworten ;) .


    Einerseits hängt das von der Vorgeschichte des Hundes ab. Hat ein von Anfang an gut geprägter Hund bei Besitzern mit Führungsqualitäten gelebt, geht es meist schneller als bei Hunden, die noch gar nicht kennengelernt haben, dass man sich auf Menschen verlassen kann und "Aufgaben" abgeben kann.
    Ein eigenständiger Hund braucht länger als ein Hund, der sich immer an Menschen binden möchte.
    Dann ist da natürlich auch dér jeweilige Mensch. Ein Mensch der in den Augen eines Hundes Führungsqualitäten hat, bekommt das Vertrauen schneller. Bemerkt der Hund ständig deutliche Unsicherheiten bei seinem Menschen, muss er sich selbst um so etwas kümmern.


    Grob kann man sagen, ein Hund braucht 3-4 Wochen, bis er seine neue Umgebung komplett eingeschätzt hat.
    Danach hat man erstmal das Gefühl, dass jetzt alles in geregelten Bahnen läuft und der Hund angekommen ist. Aber, das hängt dann vom jeweiligen Hund ab, nach etwa 6 Monaten bis zu gut anderthalb Jahren Bemerkt man an Kleinigkeiten, dass es doch noch einmal selbstverständlicher und vertrauter geworden ist ;) . Dann ist die "Familienzusammenführung" wirklich abgeschlossen.


    Aber Leinenpöbelei hat nicht nur mit dem Vertrauen zu seinem Menschen zu tun. Insbesondere bei einem Hund, der das schon beim Vorbesitzer schon gemacht hat, hat man ein gefestigtes Verhalten, dass der Hund über lange Zeit gelernt hat. Da muss man dann wirklich dran arbeiten, damit das erlernte Verhalten durch ein erwünschtes Alternativverhalten ersetzt wird.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Hey,


    danke für deine Antwort ;)


    An der Leine hat er vorher nicht gepöbelt und nie ein Problem mit anderen Hunden gehabt, sei es bellen oder sonstiges.


    Ich glaube aber auch das sie vorher kaum an der Leine laufen musste.

  • Hallo,
    die Pöbelei an der Leine kann aber auch ein Zeichen davon sein das er Dich/Euch gegenüber anderen Hunden verteidigen möchte, kann auch schon ein kleiner Vertrauensbeweis sein, der aber schleunigst (wie auch schon Schanauzermädel sagt) durch alternatives Training in den Griff bekommen werden sollte.


    lg
    Cole

  • Ah, ja dann kann es jetzt verschiedene Ursachen haben.


    Einerseits macht die Rückendeckung durch die eigenen Menschen an der Leine stärker. Manch Hund traut sich nun "Frechheiten" gegenüber Artgenossen, die er lassen würde, wenn kein "Verstärker" im Rücken wäre.


    Andererseits macht die Leine auch unsicher, weil der Hund nicht mehr so agieren und reagieren kann, wie er es frei tun könnte.


    Wenn sich das Verhalten noch nicht als selbstverständlich eingeschliffen hat, reichen manchmal ganz kleine Änderungen und das Problem ist behoben.
    Wenn wir Menschen mit unserem angeleinten Hund gehen, dann nehmen wir oft die Leine kurz und gehen stur geradeaus weiter.
    Man vermittelt den meisten Hunden "Hoppla, da kommt etwas wichtiges!", wenn man die Leine verkürzt, weil wir das eigentlich nie ohne besonderen Grund tun. Hat man also genügend Raum, dann eben nicht die Leine verkürzen.
    Hunde, die sich nicht gut kennen, gehen nie ohne Tempoänderung einfach direkt aufeinander zu. Unter Hunden ist das eine echte "Beleidigung", das entspricht nicht den Regeln, die unter Hunden gelten.
    Also sollte man immer versuchen, dass man Hundebegnungen so gestaltet, dass die Hunde außen sind und die Menschen als "Puffer" dazwischen. Dazu einen kleinen Bogen gehen, wenn möglich, das entspannt den eigenen Hund deutlich.
    Wenn das noch nicht reicht, dann muss man gezielt an dem Problem arbeiten.
    Eine große Freifläche, an der viele Hunde vorbeigehen, ist ideal.
    Mit schönen Leckerchen und viel Abstand zu Weg mit dem eigenen Hund in Sichtweite der anderen laufen. Immer den Hund schön auf dich konzentriert halten, die anderen Hund sind langweilig und gehen euch nicht an :D . Versucht dein Hund einen anderen zu fixieren, sofort die Aufmerksamkeit zurückholen. Klappt das nicht zügig in die entgegengesetzte Richtung gehen und neu ansetzen. So arbeitet man sich langsam und Meter für Meter an den Weg heran. Wenn das geklappt aht, dann wechselt man die Übungsorte, anfangs breitere Wege bevorzugen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Hallo Timbow!


    Es ist doch noch gar nicht gesagt, dass Eure Paula diese Verhaltensweisen an den Tag legt, weil sie kein Vertrauen zu Euch aufgebaut hat.


    Es sind doch wiederkehrende Probleme mit Eurer Paula, und es ist sehr schwer, den Hund hier "per Ferndiagnose" einzuschätzen.
    Ich würde Euch wirklich zu einer Beratung durch einen Fachmann raten, denn nur der kann auch Dich und Deine Freundin in der direkten Interaktion mit Paula sehen und die richtigen Schlüsse ziehen.

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