Wolfshund ja oder nein?

  • Hallo,
    ich stelle diese Frage hier für eine Arbeitskollegin von mir ein.
    Soviel zum Sachverhalt:
    Also, Katja ist wie ich auch bei der Polizei im Wechseldienst. Sie hatte ihr Leben lang Hunde, die bisher immer während iherer Arbeitszeit von ihrer Mutter betreut wurden, die mit ihr im Haus lebte. Ihr letzter Hund, ein Collie, ist vor 2 Monaten im Alter von 16 Jahren gestorben. Sie hat nun zwei Monate lang abgewartet und sich sehr viele Gedanken gemacht, möchte aber einfach nicht ohne Hunde leben. Das Problem ist, dass ihre Mutter aufgrund ihres Alters und Gesundheutszustandes ab Dezember in einem Pflegeheim leben wird, somit wohnt sie allein. Sie hat ein ca. 2500qm großes Grundstück mit einem ehemaligen Pferdestall darauf, den man problemlos zu einem geräumigen und warmen "Hundehaus" umbauen könnte. Sie hat sich nun überlegt, zwei Welpen aus demselben Wurf zu nehmen und die beiden von klein auf daran zu gewöhnen, dass sie während ihrer Arbeitszeit im Garten sind. Dort stehen auch Bäume und Sträucher, es wäre für zwei Hunde sicher kein Problem sich dort ein paar Stunden am Tag miteinander zu beschäftigen, und im Hundehaus hätten sie eine warme und gemütliche Rückzugsmöglichkeit.


    Nun ist nur die Überlegung, welche Rasse. Sie hat ebenfalls Pferde und möchte gerne wieder Hunde haben, die sie mit zum reiten nehmen kann. Sie ist von meinem Odin (Irish Wolfhound) so begeistert, dass sie derzeit diese Rasse bevorzugt. Allerdings muss ich sagen, ich habe mit Odin garnicht mal so toller ERfahrungen als Reitbegleiter gemacht. Er war sehr schwer zu erziehen und hat enormen Jagdtrieb, wenn er etwas wittert hört er auch heute noch nicht 100%.


    Zwei auf einmal sind ja noch schwerer zu erziehen, und zwei Hunde dieses Kalibers bringen auch räumliche Probleme mit sich, die passen ja auch in keinen Kofferraum mehr....


    Collies, Australian Shepards oder Border Collies möchte sie nicht mehr da sie eine ruhigere Rasse möchte.


    Ich selbst habe jetzt auch öfter von anderen Haltern gehört dass Wolfshunde eher schwer zu erziehen sind, und um zwei Hunde sicher am Pferd zu führen ist ja 100% Gehorsam notwendig.
    Was denkt ihr? Würdet ihr unter diesen Bedingungen von dieser Rasse abraten? Und wenn ja, welche Rasse würdet ihr empfehlen? Sie möchte auf jeden Fall große, sportliche, aber ruhige und soziale Hunde die gut im Rudel laufen können.....

  • hallo!!


    also die grundidee finde ich sehr vernünftig von deiner freundin/kollegin.
    wozu ich jedoch gleich ein klares nein aussprechen würde, wäre der wolfshund.
    wie du schon sagst, diese hunde sind ursprünglich zur jagd gezüchtet und verwendet worden - der trieb ist ihnen somit erhalten.
    ein reitbegleithund mit einem starken jagdtrieb ist eher weniger zu empfehlen, wenn man das von vorneherein nicht ausschließen oder zumindest eingrenzen kann.


    schade, ich hätte jetzt wieder zum collie geraten.
    aber es gibt auch noch viele andere rassen die sich da hervoragend eigenen könnten.
    zum einen wie sieht es mit einem schäferhund aus oder schäferhunden?
    oder auch der spitz (großspitz) wäre da eine alternative - zumal dieser auch witterunsbedingt gut einige stunden draußen bleiben kann.
    will sie denn unbedingt zwei welpen?
    denn mit zwei welpen ist das gar nicht sooo einfach, auch die ausbildung wird sich nicht leicht gestalten.
    wie wäre es mit einem schon ausgewachsenen hund z.b. aus dem tierschutz und einem welpen ihrer wahl?
    wäre das in betracht zu ziehen?
    somit könnte der welpe nämlich auch von dem schon älteren hund lernen.
    und die arbeit würde sich nciht ganz so schwierig für deine freundin gestalten.

  • Nein sie will nicht unbedingt zwei Welpen, ich hatte ihr da auch schon davon abgeraten denn zwei Hundchen auf einmal ans alleine bleiben zu gewöhnen wenn man berufsbedingt wenig zuhause ist finde ich super schwer. Sie meinte halt nur dass die sich dann besser verstehen würden wenn sie Geschwister sind, aber ich denke auch dass es kein Problem wäre einen schon etwas älteren, erzogenen Hund mit einem Welpen zu vergesellschaften.
    Dieselben Bedenken hatte ich auch bezüglich Wolfshund, mir hat man ihn damals auch wärmstens empfohlen als Hund für Pferdebesitzer, aber ich muss sagen obwohl Odin wirklich noch sehr gut hört ist es trotzdem anstrengend, ich kann ihn nie so ganz frei mit dem Rudel laufen lassen weil er einfach jagen will.
    Schäferhunde mögen wir beide nicht, und ein Hund mit Schutztrieb kann gerade in großen Gruppen auch schnell zum Problem werden, wir hatten im Verein mal den Fall dass eine Reiterin im Wald stürzte und ihr Deutscher Schäferhund glaubte, sie verteidigen zu müssen, die Polizei musste den Hund erschießen damit der Notarzt die Reiterin behandeln konnte.


    Spitz wäre vielleicht wirklich eine Überlegung wert, es muss auch kein Rassehund sein, ich habe ihr auch mal geraten sich mal Hunde aus dem Süden anzuschauen, gerade diese ehemaligen Straßenhunde sind meistens super verträglich im Rudel, und wenn nicht gerade Podenko oder ein anderer Jagdhund drin ist wäre das ja evtl. auch eine Überlegung wert....


    Gibt es noch andere Rassetipps? Ich werd auf jeden Fall versuchen ihr den "Wolf" auszurededen, so toll mein Odin auch ist, mit 2 Welpen dieser Art ist man glaub ich einfach mit dem Beruf überfordert

  • Mir fallen da die Sennenhunde ein. Nun nicht gerade ein Berner Sennenhund, die sind nicht so geeignet als Reitbegleiter, aber gibt da ja noch andere.
    Gross Spitz wuerde sich auch gut eignen, der Islandhund wuerde mir noch einfallen, wenn es nicht so gross sein muss.
    Vielleicht auch Retriever? Jagdtrieb gut in den Griff zu bekommen, absolute Menschenfreunde und wenn aus guter Zucht auch Robust.
    Collie wuerde vielleicht auch noch passen. Will sie aber nicht nochmal, oder?
    Kurzhaarcollie vielleicht?
    Oder auch Kromforhlaender.
    Schaeferhund also eher nicht, hast du gesagt, obwohl die auch noch passen wuerden. Aber ein gewisser Schutztrieb, kann bei denen schon sein.
    Wie findet deine Freundin den Boxer?
    Aber ein Blick ins Tierheim ist vielleicht wirklich eine gute Idee..
    Wenn es nicht unbedingt ein Rassehund sein muss, dann gibt es im Tierheim soviele arme Seelen, die passen koennten.
    Lg
    Gammur

  • also, in tierheimen gibt es soviele hundepärchen, supernett und verträglich, die eben nur noch im th sind, weil sie nur zuzweit vermittelt werden können.
    denke, da fährt sie besser mit.
    denn auch welpen draußen lassen halte ich, trotz stall, für grenzwertig..die sind einfach noch nicht robust genug.

  • Ich denke das wäre kein Problem, der Stall ist ja ganz zu, kein Offenstall oder so, dass ein massiv gemauerter Stall in dem früher 4 Boxen waren, sind ca. 36qm, der hat Strom, Wasser und kann bei Bedarf über Gas oder Elektroheizung geheizt werden, der würde für die Hunde als gemütliche Hütte mit Hundeklappe eingerichtet, das hat sie bei mir zuhause gesehen und fand es toll.
    Aber wie gesagt, Welpe muss nicht sein, sie wollte eben nur keinen Problemhund oder einen verzogenen Hund, wenn sich zwei Tierheimhunde oder auch aus Privathand finden würde der trotz fortgeschrittenen Alters an diese Lebensumstände gewöhnt werden könntre wäre ihr das sicher auch recht.


    Was haltet ihr denn von Hirtenhunden oder Mixen? Man hört ja über die Kangals etc viel Schlechtes, aber ich kenn einen Pferdezüchter der 2 Kangals hat die super gehorsam und absolut tolle Reitbegleiter sind....

  • Zitat


    Was haltet ihr denn von Hirtenhunden oder Mixen?


    Das ist meiner Meinung nach eine nicht so gute Idee, zwei Herdenschutzhund (HSH)-Welpen (oder auch nur einen oder auch nur einen ausgewachsenen) tagsüber bzw. stundenlang während der Arbeitszeit auf sich alleine gestellt im Garten (aufwachsen) zu lassen, wenn Deine Arbeitskollegin auch noch in ein/zwei Jahren gerne ihr Haus betreten möchte. :D


    Vor dem Pferdezüchter, der gleich zwei super sozialisierte Kangals perfekt unter Kontrolle hat, ziehe ich den Hut. Der scheint sehr viel Ahnung von Hunden zu haben. Denn auch wenn das jetzt nicht die absolute Ausnahme ist, der Regelfall ist das nun auch nicht. Viele HH bekommen Probleme mit ihrem HSH, da es zwischen der Erziehung (wenn man davon bei einem HSH überhaupt sprechen kann) eines HSHs und z.B. eines Collies sehr große Unterschiede gibt.

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