Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

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    Milow hat den Chip jetzt seit Mitte März. Seit etwa 1-2 Monaten ist Milow extrem ruhig. Er ist drinnen nur noch am schlafen. Draußen trottet er beim Spaziergang meistens nur noch so hinter her. Vorher lief er immer mehrere Meter voraus und seine Gangart war eigentlich immer Galopp. Jetzt trabt er nur noch recht lustlos hinterher.
    Er verhält sich wie ein älterer Hund, obwohl er erst 3,5 Jahr Jung ist.


    Hat jemand ähnliche Beobachtungen gemacht?
    Dass der Rüde so extrem ruhig geworden ist?


    Oder kann es sein, dass er so ruhig geworden ist, weil er von Claire genervt ist?


    Hört sich nach Schilddrüsenunterfunktion an, schon mal mit dem TA drüber gesprochen?

  • Zitat

    Der Kooiker von Bekannten hat sich ähnlich entwickelt - allerdings nach einer richtigen Kastra, nicht unter Suprelorin. Aber da die Wirkung ja nahezu identisch sein soll, könnte ich mir schon vorstellen, dass es bei euch mit dem Implantat zusammenhängt... Der Kooiker meiner Bekannten ist jetzt 5, wenn man ihn sieht könnte man aber meinen, man hätte einen richtig alten Hund vor sich. Vermutung geht bei ihnen allerdings auch in Richtung Schilddrüsenproblem, was jetzt auch noch abgeklärt wird (wobei aber auch das wohl mit der Kastra zusammenhängen kann?) Bei ihm fing es jedenfalls ca. 1/2 Jahr nach der Kastration an.


    Soweit ich weiß, gibts da wohl Zusammenhänge bzw kommt das nach Kastrationen vor, wieso, weshalb, warum, weiß ich nicht. Aber Schilddrüsenprobleme sind einfach zu behandeln.

  • Zitat

    Bisher gab es da keine Anzeichen für, aber werde ich mal meinen Tierarzt drauf ansprechen.


    Zitat

    Er verhält sich wie ein älterer Hund, obwohl er erst 3,5 Jahr Jung ist.


    Natürlich ist das eine Folge der chemischen Kastration.
    Genauso wie Hunde nach einer Kastration mit dem Messer, schlagartig altern, weil ihnen die Hormone fehlen - siehe Artikel von Gansloßer.

  • Diese Eingriffe in den Hormonhaushalt sind wirklich heftig für den Hund.
    Es wird halt nicht einfach nur die Körperfunktion "Sexualität" ausgeschaltet.


    Hier mal eine generelle Funktionserklärung des Hormons Testosteron (beim Menschen etwas besser erforscht):


    Zitat

    Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon. Es wird in den Hoden, in den Nebennieren und in den Eierstöcken gebildet. Das Hormon besitzt positive Effekte für den Muskelaufbau, den Fettabbau, das schützende HDL-Cholesterin, die Vitalität, die Libido, die Sexualfunktion, die Psyche, das Haarwachstum, den Kollagenaufbau der Haut, sorgt für innere Dynamik und gibt Kraft und Antrieb. Für das Körpergewicht kommt diesem Hormon ausgleichende Wirkung des Fettstoffwechsels zu. Es vermindert die Neigung einer Gewichtszunahme. Es spielt außerdem eine wichtige Rolle bei der Leistungsfähigkeit, dem Fettstoffwechsel und für dir Spermatogenese.


    Mangelprobleme Bei Hormonmangel kann es zu folgenden Störungen kommen: Antriebsverlust, Leistungsschwäche, Müdigkeit, Muskelabbau, Fettleibigkeit, sexuelle Störungen, Osteoporose. Bei Frauen können Muskelmasse, Libido und Energie negativ beeinflusst werden. Außerdem deuten erhöhte Werte von Testosteron auf Maker für Stamm-Adipositas und eine verminderte Insulinresistenz hin.


    http://www.deaa.de/hormone/hormone03.php


    Ich kenne wirklich Hunde, die depressiv nach einer Kastration wurden oder sehr unsicher.
    Außerdem gerät das Hormongefüge durch die Kastration durcheinander, was dann auch zu Schilddrüsenproblemen oder Diabetes führen kann.

  • Danke. Wusste ich so genau noch nicht.


    Ich erwarte mit gemischten Gefühlen den Auslauf der Wirkung vom Chip, vermutlich im Oktober. Dann werde ich weitersehen und überlegen, je nachdem wie er sich verhält.

  • Zitat

    Natürlich ist das eine Folge der chemischen Kastration.
    Genauso wie Hunde nach einer Kastration mit dem Messer, schlagartig altern, weil ihnen die Hormone fehlen - siehe Artikel von Gansloßer.


    Das ist eine absolut unwahre, keineswegs belegte Aussage. Kastrierte männliche Tiere haben übrigens nachgewiesenermaßen! eine längere Lebenserwartung.

  • Es gibt auch Hunde die unter ihrem ständigen Trieb sehr leiden. Die nur noch auf Fortpflanzung geeicht sind und mit keinem anderen Gedanken auf Hunde treffen können. Die dadurch ständig unter Strom stehen und alle Körperfunktionen auf Hochtouren laufen.
    Zudem ist Prostatakrebs auch eine häufige Krankheit bei älteren Hunden. Muss ich dann einen alten Hund operieren kann es aufgrund des Alters Komplikationen geben.


    Ich bin nicht generell für Kastration, aber man muss den einzelnen Fall sehen. Es gibt für alles ein Pro und Kontra.

  • Zitat

    Es gibt auch Hunde die unter ihrem ständigen Trieb sehr leiden. Die nur noch auf Fortpflanzung geeicht sind und mit keinem anderen Gedanken auf Hunde treffen können. Die dadurch ständig unter Strom stehen und alle Körperfunktionen auf Hochtouren laufen.
    Zudem ist Prostatakrebs auch eine häufige Krankheit bei älteren Hunden. Muss ich dann einen alten Hund operieren kann es aufgrund des Alters Komplikationen geben.


    Ich bin nicht generell für Kastration, aber man muss den einzelnen Fall sehen. Es gibt für alles ein Pro und Kontra.


    Das Prostatakrebsrisiko wird nicht durch eine Kastration verringert (aber auch nicht erhöht, weil in der entsprechenden Studie vergessen wurde, den Altersfaktor herauszurechnen). Was verhindert wird, sind Hodentumore, die viel häufiter auftreten und gutartige Prostatahyperplasien, die für die Hunde sehr belastend sind (Rückenschmerzen, Kotabsatzschwierigkeiten...)


    Ich kenne sehr viele Hunde, die sehr darunter leiden und die es stark stresst, in Ballungsgebieten mit vielen Hündinnen zu leben. Viele werden krank (Magengeschwüre ist da ein Klassiker) und die Lebensqualität ist stark beeinträchtigt.

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