Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

Ich hab da mal eine komische Frage.. hoffe das ist nicht schon angesprochen worden aber ich habe mir leider nicht alle Seiten durchgelesen.
gestern war ich mit meiner angeleinten, läufigen Hündin spazieren. Plötzlich kam von hinten wie verrückt ein Labrador Rüde angerannt, die Halterin gemütlich 150m weiter hinter uns auf dem Fahrrad...
Ich hab dann gerufen, dass sie läufig ist und bekam als Antwort "er bekommt Hormone, das macht nichts!"
keine zwei Sekunden nachdem sie ausgesprochen hatte versucht der Rüde aber schon mit einem ordentlichen Hörnchen auf meiner Hündin rumzurutschen (zum glück hatte er noch nicht raus, wo vorne und hinten ist).
Da sie keine Leine dabei hatte ( ) bin ich dann weiter gelaufen und sie hat ihren Hund versucht festzuhalten. ganze 3 Mal hat er sich noch bei ihr losgerissen und kam wieder wie ein Verrückter zu uns gerannt und ich musste ihn mit Knie und Fuß abwehren weil meine Hündin stand wie eine 1...

Ist das bei der chemischen Kastration so, dass die Rüden zwar KÖNNEN aber nix passieren kann? Oder hat die Tante gelogen bzw. die Hormone einfach nicht gewirkt?

Zitat

Ist das bei der chemischen Kastration so, dass die Rüden zwar KÖNNEN aber nix passieren kann? Oder hat die Tante gelogen bzw. die Hormone einfach nicht gewirkt?

Also, soweit ich weiß, würde dann nix passieren können, aber man weiß ja nie sicher genau, wie lange der Chip und ab wann er wirkt. Aber wenn der Rüde so abgegangen ist, dann hat der Chip nicht gewirkt, würde ich jetzt mal so aus meinen Erfahrungen sagen, das kann ja gar nicht sein. Hugo hatte währen der Chipwirkung auch Kontakte zu läufigen Hündinnen und der hat mit denen gespielt, hat es zwar gerochen, aber mehr hat ihn das auch nicht interessiert. Ohne Chip ist das gaaanz anders...

Da hat dir die gute Frau wohl einen vom Pferd erzählt und dreist ist es allemale, unglaublich sowas!

Ich überlege auch ob ich Prinz den Chip einsetzen lassen soll, draußen ist er nur am schnüffeln und Lulu schlecken und seit ein paar Wochen versucht er dauernd auf andere Hunde (auch Welpen) aufzureiten. Er will gar nicht mehr mit anderen Hunden spielen, sondern lässt dauernd den Macho raushängen, allgemein ist aber freundlich zu Artgenossen, wenn die ihn nicht gerade anpöbeln.
Meint ihr der Chip würde bei dem Verhalten (aufreiten) helfen, oder hat es doch eher mit der Erziehung zu tun? (Wir haben Prinz erst seit 4 Monaten, üben, aber vieles sitzt klarerweise noch nicht)

Jumim
Aufreiten muss nicht immer sexuell motiviert sein.
Auch Stress, Überforderung kann Ursache dafür sein.

Warum willst Du Deinen Hund in ein Hormonchaos stürzen?
Lernt euch lieber erstmal kennen.

Schnüffeln und Pippi-Lecken gehört zum Hund dazu. Das machen sogar kastrierte Hunde.

Nach einer Kastration hast Du oft das Problem, dass fremde Hunde bei Deinem Hund aufreiten.
Dabei spielt es keine Rolle, ob er per Chip oder mit dem Messer kastriert wurde.

Zitat

Ich überlege auch ob ich Prinz den Chip einsetzen lassen soll, draußen ist er nur am schnüffeln und Lulu schlecken und seit ein paar Wochen versucht er dauernd auf andere Hunde (auch Welpen) aufzureiten. Er will gar nicht mehr mit anderen Hunden spielen, sondern lässt dauernd den Macho raushängen, allgemein ist aber freundlich zu Artgenossen, wenn die ihn nicht gerade anpöbeln.
Meint ihr der Chip würde bei dem Verhalten (aufreiten) helfen, oder hat es doch eher mit der Erziehung zu tun? (Wir haben Prinz erst seit 4 Monaten, üben, aber vieles sitzt klarerweise noch nicht)

Nunja. Ihr habt halt einen Rüden. Alles was er macht ist "normal".

Das Aufreiten auf andere Hunde ist breit gefächert zwischen dominierendes Verhalten bis unsicherem Stressabbau-Verhalten. Welchen Grund es bei Prinz hat, ist schwer zu sagen so vom Forum aus. Und ja, mein Rüde würde auch häufig aufreiten, wenn ich es ihm nicht verbieten würde.

Spielen tut mein Rüde schon seit Jahren nur noch in Ausnahmefällen. Du als erwachsene Person spielst ja auch nicht mehr mit jedem der dir über den Weg läuft. Und viele Spiele sind nicht immer harmloses Spielen. Oftmals können Hundehalter gar nicht erkennen, das ihr in ihren Augen so nett spielender Hund gerade einen anderen massiv bedrängt/einschränkt/mobbt. Mein Rüde hat ein paar Hunde, von denen er sich ab und an mal zu einem Spiel hinreißen läßt. Aber auch bei ihm schwenkt es gern mal um und ich muss aufpassen, dass es vom Spiel nicht zum Gemobbe wird.

Urin auflecken gehört in die normale Tätigkeitenliste eines Hundes. Ein kastrierter Hund macht es genauso wie ein intakter. Dabei spielt es auch keine Rolle ob männlich oder weiblich. Meine kastrierte Hündin leckt genauso Urin auf wie mein intakter Rüde. Vielleicht nicht so häufig, aber doch regelmäßig. Die Hunde er"schmecken" ihre Welt.

Unterm Strich gesagt: Eine Kastration wird dir wohl nicht viel "Erleichterung" schaffen. Es gibt keine Garantie dafür, dass Prinz mehr spielen wird, weniger Aufreiten oder weniger Urin aufschlecken wird. Es liegt an euch. Aufreiten sollte unterbunden werden, Urin aufschlecken... nun das bleibt jedem selbst überlassen. Bei uns gibt es das an der Leine nicht, im Freilauf soll er machen und glücklich werden. Und zum Spielen wirst du keinen Hund "überreden" können. Ich kenne keinen Rüden, der nach dem Chippen wieder mehr gespielt hat.

Also mit dem markieren und lecken kann ich leben, aber dieses aufreiten nervt mich sehr und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich darauf reagieren soll. Kann man das dem Hund abtrainieren?

Zitat

Also mit dem markieren und lecken kann ich leben, aber dieses aufreiten nervt mich sehr und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich darauf reagieren soll. Kann man das dem Hund abtrainieren?

Ja natürlich.
Dafür müsste man herausfinden, warum er das macht.
Geh doch mal zu einem Hundetrainer mit dem Problem.

Suche Dir einen Trainer, der nicht gleich eine Kastration vorschlägt, sondern einen gut ausgebildeten Trainer.