Unterschied Podenco und Galgo

  • Hallo ihr lieben Podenco- und Galgo-Besitzer/innen,


    ich finde sowohl den Podenco als auch den Galgo unglaublich faszinierend. :herzen1: Und verliebe mich immer wieder neu, wenn ich die Seiten der Tierschutzorganisationen durchschaue...


    Ich habe auch schon viel geg..gelt, und hier rumgesucht. Ich weiss, dass sie drinnen eher ruhig und verschmust sind und draussen dann richtig Gas geben.


    Aber wie unterscheiden sie sich z.B. im Jagdverhalten (Antijagdtraining - bei mir ist noch kein Hund lange an der Leine geblieben...), Bewegungsdrang, Erziehung, Beschäftigungsmöglichkeiten usw.?
    Und was sind sowohl eure "Negativ"- wie auch Positiverfahrungen mit euren?


    Ich bin gespannt auf eure Schilderungen; natürlich am liebsten aus 1. Hand. ;)


    Liebe Grüße,
    Sarah

  • Huhu!


    Ich denke hier steht viel wissenswertes drin:


    http://firstaidanimalesmallorc…ask=view&id=148&Itemid=88




    Paco ist ein Podenco-Mix!


    Vom Wesen her ist sehr sensibel.
    Ich traue mich manchmal nicht zu meckern, weil er dann sofort seinen Schwanz einzieht und sich verzieht. Dann sehe ich ihn auch manchmal ne halbe Stunde nicht.
    Er ist sehr verschmust und liebebedürftigt. Am liebsten würde er den ganzen Tag auf meinem Schoß sitzen und gekrault werden.


    Zu Hause sehr zurückhaltend und ruhig, draussen ein echtes Powerpaket.
    Pacos Jagdtraining ist nicht sehr strak ausgeprägt. Er sucht nicht ... wenn er aber ein Kninchen sieht, dann will er hinterher. Das ist auch nur bei Kaninchen so. Vögel, Schafe, Katzen etc. sind hm egal, da läuft er ohne Probleme dran vorbei.


    Paco ist Hunden gegenüber super sozialisiert. Er mag alle Hunde, egal ob groß, klein, dick oder dünn und er möchte auch mit jedem Hund spielen. Trotzdem nähert er sich sehr vorsichtig und wartet auf ein OK des anderen Hundes.


    Verfressen ist er nicht, er nimmt nur das nötigste an Futter, mit Leckerchen kann ich in mittlerweile gut bestechen :)

  • Ich habe zwar keins von beidem aber ich habe mal ein Seminar zu diesen Hunderassen besucht. Sie sind wirklich fastzienierende Tiere, besonders bei der Jagt. Wenn man mal ein Galgo Duo beim jagen gesehen hat bekommt man erst mal den Mund nicht mehr zu.
    Das Problem an der Sache ist, wenn du einen reinen Galgo oder Podenco aus Spanien holst kannst du fast davon ausgehen, das er von einem Jäger stammt der ihn auch zur Jagd eingesetzt hat und dann aussortiert hat, weil er ihm entweder zu schnell war oder einfach nicht mehr gebraucht wird. Also wirst du einen echten Jagdhund bekommen, der auch tötet, denn das muss er in Spanien. Die meisten solchen Hunde müssen an der Schleppe laufen, weil die sehen ein Kaninchen und sind weg bevor dus gemerkt hast. Sie haben das jagen einfach im Blut.
    Aber sie kommen immer wieder zu ihrem Herren an die Stelle wo sie ihn verlassen haben, das kann aber auch mal ein paar Stunden dauern.
    Ansonsten sind sie super Hunde und auch gut sozialisiert, nur die Greys können schwierig sein, wenn sie auf der Rennbahn genuzt wurden.


    Ich kann dir dieses Seminar nur empfehlen, weiß allerdings nicht wann und ob es nochmal stattfindet. Schau mal unter Waldtraining.de. Such mal Karin Dohrmann im Netz die hat in Spanien über die Hunde geforscht.


    Lg Friederike

  • Meine Chefs hatten zwei Galgos, nunmehr zwei Galgo-Mixe. Seit 1,5 Jahre arbeite ich für sie und konnte daher schon einiges über die Galgos lernen. Vorher wusste ich noch nicht mal, dass es diese Rasse gibt *schäm.


    Nach meiner Beobachtung sind Galgos im Haus, Wohnung, Büro sehr ruhig und ausgeglichen. Manchmal finde ich sie ein bisschen ignorant und arg langweilig : P Trotz der schlechten Erfahrungen, die sie durchlebt haben (alle kamen aus Spanien), sind sie sehr freundlich und aufgeschlossen, bei Hundekontakten sehr friedfertig. Sie ziehen sich eher zurück, wenn eine Situtation sie überfordert.


    Der Jagdtrieb scheint ziemlich ausgeprägt zu sein. Die Galgos meiner Chefs machen häufig auf eigene Faust Spaziergänge oder Erkundungstouren. Inwieweit man das mit einem gezielten Antijagdtraining unter Kontrolle bekommen kann, weiß ich allerdings nicht. Meine Chefs legen nicht soviel Wert auf eine gezielte Erziehung bzgl. Kommandos. Was im allgemeinen (ich staune sehr darüber) auch bisher nicht notwendig war.


    Leider verstarben die ersten zwei Galgos relativ früh an Krebs. Nunmehr haben sie zwei neue - definitiv Mixe. Das merkt man auch sofort am Verhalten. M. M. nach verhalten sich "hundetypischer" *sorry. Sie wollen mehr Beschäftigung, sind viel beweglicher im Hause, werden auch teilweise sehr fordernd, etc.


    Der neue ist auch gar nicht mit einem Galgo zu vergleichen, außer der Fellarbe u. -struktur. Sein ganzes Wesen entspricht noch nicht einmal annähernd der ersten beiden Galgos - auch nicht dem anderen Mix. Er wirkt sehr wie ein junger Schäferhund o.ä., der nur spielen, bellen und rennen im Kopf hat. Ein richtiger Wirbelwind und zwar zu jedem Zeitpunkt.


    Daher mein Rat, schaue Dir vorher die Hunde in live an, um herauszufinden, wieviel Galgo bzw. Mix sie sind. Die Verhaltensweisen sind m. E. maßgeblich dafür.

  • Beide Rassen sind passionierte Jäger, der Hauptunterschied liegt aber im Wie.
    Galgos sind reine Sichtjäger, Podencos hingegen jagen mit allen Sinnen.


    Beide Rassen sind sehr sensibel und eigenständig, manche würden sagen, dickköpfig oder gar schwierig ;) - aber das macht sie ja gerade so sympathisch. :) Ich schätze ihre freundliche, ruhige Art sehr.


    Eine sehr schöne Rassebeschreibung findest Du zB hier zum Galgo und zum Podenco.


    Ich kenne sowohl Galgos als auch Podencos, die einen extrem ausgeprägten Jagdtrieb haben. Genauso kenne ich Exemplare, die problemlos ohne Leine laufen können. Wenn man sich für einen Hund dieser Rassen entscheidet, sollte man sich dessen bewusst sein, dass man sich einen hochspezialisierten Jäger ins Haus holt und somit immer damit rechnen, dass es einiges an Arbeit erfordern kann, um den Jagdtrieb einigermaßen in den Griff zu bekommen.
    Beim Podenco bietet sich Dummytraining an, da er in Spanien ja für die Hetzjagd inklusive Lebenapport eingesetzt wird. Schau Dir mal ein Video von Podencos auf der Jagd an, dann sieht man die Sanftpfoten mit ganz anderen Augen. ;)
    Aber auch der Galgo braucht neben der Möglichkeit, mal richtig die Beine strecken zu können, auch geistige Auslastung, zB Suchspiele.


    Bei beiden Rassen finde ich die Bindung zum Halter und eine solide Vertrauensbasis immens wichtig, da sie doch auch gerne mal Kommandos hinterfragen und ihren eigenen Kopf haben und man mit herkömmlichen Methoden à la Schäferhundeplatz nicht weit kommt.


    Doch auch wenn man es schafft, den Jagdtrieb einigermaßen in Griff zu bekommen - entspannte Gassi-Runden sind mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit vorbei. ;) Man muss immer wachsam sein, damit Hundi nicht auf die Idee kommt, mal ne Runde auf eigene Faust jagen zu gehen.
    Hier ist der Galgo meiner Meinung nach ein wenig "einfacher", man muss den Hasen einfach nur vor ihm entdecken. ;)
    Der Podenco ist uns mit seinen Sinnen allerdings haushoch überlegen, doch wenn man gelernt hat, seinen Hund zu lesen, kann man ihn abrufen, bevor er zur Jagd ansetzt.


    Auf jeden Fall sehr faszinierende Hunde, für mich neben dem Greyhound die absoluten Favoriten.


    LG, Caro

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