mein Hund schnappt nach mir

  • Ich hätte auf den ersten Blick das Schnappen nicht als wirklich "böse" eingeschätzt, aber für ein Spiel erschien es mir auch etwas zu spontan und heftig, wobei ich mich da auch irren kann. Deshalb bin ich auch so verunsichert. Es ist, als ob er kurzzeitig den Verstand verliert. Heute war ja das erste Mal dass er dabei auch geknurrt und gebellt hat, das hat er vorher nicht getan. Es ist sozusagen eine Steigerung vorhanden. Als will er mir etwas mitteilen und ich kapiere nicht und er versucht deutlicher zu werden. Vielleicht ein blöder Vergleich aber so kommt es mir vor.
    Ich habe diese "Tricks" mal ausprobiert weil ich mir einfach nicht mehr zu helfen wusste, aber möglichst gewaltfrei. Ich habe ihm das Maul nicht schmerzhaft zugequetscht und ich hab ihn auch nicht mit Gewalt auf den Rücken gedreht und das Knie drauf gestützt, sondern das eher "spielerisch" versucht. Er hat sich auch nicht heftig dagegen gewehrt oder so etwas. Meine selbstgebastelte Schepperdose hat er glaube ich auch eher als interessantes Rasselspielzeug betrachtet. Ich glaube also nicht dass ich ihn damit schon komplett aus der Fassung gebracht habe, dann Gewalt ist nun wirklich das letzte was ich ihm antun will und wollte, sondern nur ein Signal geben.
    LG Caro

  • Zitat


    Ich möchte noch dazu sagen, dass er in der Wohnung ein ganz normaler, fröhlicher Hund ist. Er schläft gerne in seinem Körbchen, spielt und frisst ganz normal, will gerne gestreichelt werden und sucht engen Kontakt zu uns. Auch zu Fremden ist er sehr freundlich.


    Hallo! Das ist ein ernstes Thema.
    Vielleicht liegt in diesen Sätzen schon euer Problem. Um hier allerdings irgendwas sagen zu können hab ich erstmal einige Fragen:
    - Hat der Hund sein Spielzeug den ganzen Tag zur freien Verfügung?
    - Hat er den ganzen Tag sein Futter im Napf stehen?
    - ER fordert euch zum streicheln auf so wie du es schreibst...geht ihr da jedes mal drauf ein???
    - Legt er die Schnauze oder evtl. Pfote auf deinen (euren) Schoss?
    - Was heisst er sucht engen Kontakt? Wie läuft das ab?
    - Ist er immer der erste an der Wohnungstür wenn Besuch kommt? In wie weit ist er freundlich zu Fremden?
    - Wie oft wird der Hund bewegt (und ich meine jetzt keinen 15 Minuten Pinkelpaziergang)?

  • Zitat


    Erstmal danke für die Antworten, also wegdrehen und ignorieren hab ich auch schon mal probiert, das hatte den Erfolg, dass ich auch schon nen blauen Fleck am Hintern habe.


    Das funktioniert auch nict nach dem ersten mal ;)
    Ich glaube, er hat einfach eine Menge an Erziehung verpasst, und das, was man einem Hund normalerweise im Welpenalter beibringt, musst Du ihm jetzt beibringen. Das erfordert sehr viel Geduld und Nerven, und vielleicht auch den ein oder anderen GUTEN Hundetrainer :^^:
    Vor allem denke ich, ist er auch noch gar nicht soo richtig angekommen, und er muss erst noch lernen, was Konsequenz bedeutet ;)


    Edit: wo wohnst Du denn, vielleicht kann ja mal Jemand mit Gassi gehen und einen objektiven Blick darauf werfen oder so :)

  • Mikas


    Wieso liegt in diesen Sätzen evtl. schon das Problem????
    Sorry, aber das verstehe ich so, als ob du auf Dominanz hinspielen willst.
    Immer wieder gerne genommen, wenn ein Hund Verhaltensweisen
    an den Tag legt, die man nicht mit eigenen Augen sehen kann.... :???:
    Und gerade auf die Entfernung wäre ich sehr vorsichtig damit.

  • SaChi: Hab ich irgendwas gesagt von dem ich noch nichts weiss???
    Um ganz genau was zu dem Hund sagen zu können muss man sich NATÜRLICH VOR ORT ein Bild vom ganzen Umfeld machen. Per Ferndiagnose hat das ganze Thema hier eigentlich nicht besonders viel Sinn...
    Womöglich macht man alles noch schlimmer.
    Nun frage ich gerade was da so zu Hause abgeht um evtl. einen kleinen Einblick zu erhaschen.... :p
    Dominaz kann aber muss nicht zwangsweise ein Thema sein. Gerade bei einem Hund der schon einen Vorbesitzer hatte und wo man nicht weiss was der Hund durchlebt hat ist es unmöglich auf die schnelle ein Patentrezept zu finden (das gibt es sowieso nie!).
    Oft ist es aber der Fehler der meisten Hundehalter (gerade wenn es sich beispielweise um Tierschutzhunde handelt), dem Hund von morgens bis abend Puderzucker in den Hintern zu blasen, denn der ARME Hund hatte es bisher so schlecht und dann wird er von morgens bis abends betüddelt und ihm alles so recht gemacht wie er es gerne möchte. Und daraus resultieren unglaublich viele Probleme...


    Wenn man hier einen richtig guten Rat geben kann dann nur den:
    Einen guten Hundetrainer suchen und erstmal ein paar Einzelstunden nehmen.


    Du darfst mich gerne weiter belehren wenn ich was GESAGT habe was dir wiederspricht. :stumm: :zensur:

  • Nein.
    Von Belehrung kann keine Rede sein.
    Im Gegenteil.
    Wenn es nicht deine Absicht war,
    dem Hund Dominaz und dem Halter in Bezug darauf
    evtl. Fehlverhalten zu diagnostizieren,
    entschuldige ich mich und warte gerne auf deine Stellungnahme,
    wenn die Fragen seitens der TS beantwortet sind.
    Deine Hintergründe in allen Ehren.


    Bis dahin. ;)

  • Hut ab SaChi! Finde es echt faszinierend mit welchen gerade zu hellseherischen Fähigkeiten du jetzt schon ein Dominanzproblem und ein Fehlverhalter der HF komplett ausschliessen kannst. :roll:
    Sicher, ein weit gefächertes Gebiet. Es kann zig Ursachen für solch ein Verhalten geben. Aber nur durch ein Ausschliessen gelangt man zur Ursache... :D

  • Hallo, da beantworte ich mal die Fragen von Mikas:


    - Hat der Hund sein Spielzeug den ganzen Tag zur freien Verfügung?
    teilweise, er hat immer so einen geknoteten Strick mit dem er spielen kann, andere Sachen, wie Spieltiere oder sein Frisbee gebe ich ihm nur wenn es Zeit zum spielen ist und ich auch ein Auge drauf haben kann


    - Hat er den ganzen Tag sein Futter im Napf stehen?
    nein, Futter bekommt er morgens und abends, ansonsten hat er nur sein Wasserschälchen zur Verfügung


    - ER fordert euch zum streicheln auf so wie du es schreibst...geht ihr da jedes mal drauf ein???
    hm das kann man jetzt aus verschiedenen Blickwinkeln sehen, z.B. ich sitze am Rechner und arbeite, dann kommt er her und will gestreichelt werden, dann streiche ich zweimal über den Kopf und arbeite dann weiter, dann geht er auch wieder ins Körbchen, ich weiß nicht ob Du das schon als darauf eingehen betrachtest, mich zu ihm auf den Boden setzen und mit ihm spielen/ihn ausgiebig streicheln machen wir nur wenn wir wollen und nicht wenn er will


    - Legt er die Schnauze oder evtl. Pfote auf deinen (euren) Schoss?
    das macht er höchstens beim Essen, er lernt aber gerade das zu lassen


    - Was heisst er sucht engen Kontakt? Wie läuft das ab?
    das heißt wenn wir z.B. das Zimmer verlassen möchte er gerne mitkommen und legt sich dann immer in unserer Nähe hin, wenn wir z.B. beide ins Schlafzimmer gehen um fernzusehen, kommt er mit rüber und legt sich vor das Bett


    - Ist er immer der erste an der Wohnungstür wenn Besuch kommt? In wie weit ist er freundlich zu Fremden?
    wenn es klingelt, bellt er kurz und möchte zur Wohnungstür laufen, dann lassen wir ihn aber im Wohnzimmer warten und kommen dann erst mit dem Besuch herein, den er dann freudig schwanzwedelnd begrüsst, manchmal springt er auch an dem Besuch hoch, aber das versuchen wir zu unterbinden


    - Wie oft wird der Hund bewegt (und ich meine jetzt keinen 15 Minuten Pinkelpaziergang)?
    wir gehen morgens und abends je eine halbe Stunde durch den Park und am Nachmittag etwa 1-2 Stunden über Wald und Feld, beim Nachmittagsspaziergang haben wir auch schon angefangen mit ihm Wurf- und Bringspiele zu spielen, ihm war das jedoch völlig neu, er hat das Grundprinzip nun aber schon verstanden und es fängt langsam an ihm Spass zu machen habe ich den Eindruck



    Euren Antworten kann ich allgemein entnehmen, dass da wohl ein richtiger Rat so auf die Ferne nicht möglich ist. So setze ich meine Hoffnung mal auf die Hundeschule und werde, wenn es zu lange dauert mit den Impfungen, auch Einzelstunden in Betracht ziehen. Vielen Dank für Eure Hinweise!


    LG Caro


    Übrigens was ich noch dazu sagen wollte warum ich ihm beim ausflippen gut zugeredet und dann gestreichelt habe. Weil ich, pädagogisch wertvoll oder nicht, einfach schon genug Wunden hatte und einfach nur versuchen wollte, ihn wie auch immer runterzubringen und an die Leine zu nehmen. Gestreichelt habe ich ihn ja erst als er schon ruhiger geworden war, sonst würden mir jetzt auch vermutlich ein paar Finger fehlen.

  • Hallo Caro,


    das hört sich soweit doch schon ganz gut an, wie ihr mit dem Hund umgeht.


    Er ist ein Jahr alt, also noch sehr jung. So junge Hund haben halt ab und zu ihre 5 Minuten, soweit halte ich das für normal. Das Bellen und Knurren beim "austicken" kann zum Spielverhalten gehören. (Mein Hund knurrt auch beim wilden Spiel, allerdings würde er mich dabei nicht angehen.)


    Nur, wenn er körperlich wird und dich sogar verletzt, musst du ihm seine Grenzen aufzeigen.


    Beschäftige ihn doch sinnvoll beim Spaziergang. Pack seine Ration Futter in einen Futterbeutel, lass ihn Apportieren, versteck den Futterbeutel und lass ihn suchen, bzw. such mit ihm gemeinsam.
    Mach Gehorsamstraining mit ihm (Sitz, Platz, Bleib, Fuß usw.) jedesmal wenn er ein Kommando ausführt, bekommt er die Belohnung aus dem Futterbeutel. Abruftraining zum Bindungsaufbau wäre auch sinnvoll (alles an der Schleppleine).


    Wenn du den Waldi so beschäftigst, hat er weder Anlass noch Gelegenheit auszuticken und dich zu verletzen.
    Er ist sinnvoll beschäftigt und wird nach dem Spaziergang müde und froh sein, wenn er sich in seinen Korb legen kann um zu schlafen.


    Wie gesagt, ich gehe jetzt davon aus, das das ganze Verhalten auf Übermut basiert.
    Wäre dies nicht der Fall, solltest du zu Hause für klare Regeln sorgen, die er einzuhalten hat und ihm die Sicherheit geben, das du alles im Griff hast. Sei souverän.


    Übrigen, "locker auf den Rücken werfen" bringt gar nichts. Wenn ein Hund gemaßregelt werden muss, muss die "Strafe" so heftig sein, das keine Missverständnisse aufkommen. Ein lockeres auf den Rücken werfen, hat er wahrscheinlich nur als Spielaufforderung angesehen. Sowas nimmt kein Hund ernst.
    Dieses ganze Alpharollengemache ist eh für die Füße. ;)




    Mikas schrieb:

    Zitat

    Gerade bei einem Hund der schon einen Vorbesitzer hatte und wo man nicht weiss was der Hund durchlebt hat ist es unmöglich auf die schnelle ein Patentrezept zu finden (das gibt es sowieso nie!).
    Oft ist es aber der Fehler der meisten Hundehalter (gerade wenn es sich beispielweise um Tierschutzhunde handelt), dem Hund von morgens bis abend Puderzucker in den Hintern zu blasen, denn der ARME Hund hatte es bisher so schlecht und dann wird er von morgens bis abends betüddelt und ihm alles so recht gemacht wie er es gerne möchte. Und daraus resultieren unglaublich viele Probleme...


    Dem kann ich nur zustimmen, da mir mehrere solcher Fälle bekannt sind.
    Anstatt dem Hund auf freundliche Art eine klare Linie vorzugeben an der er sich orientieren kann, wird er verhätschelt bis er selbst für Ordnung sorgt. Oft landet er dann wieder im Tierheim, weil die Besitzer nicht mit ihm klar kommen.
    Traurig aber wahr.

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