Heute kommt ein Pflegehund, wie verhalten?

  • Hallo,


    da die Freundin meines Bruders für einige Zeit im Krankenhaus bleiben muss, und er jeden Tag zu Ihr fährt, haben wir beschlossen, seinen Hund solange zu uns zu nehmen. Die letzten Tage sind wir hin und her gependelt, aber eine Strecke dauer schon 1 Stunde und da wir selber ja auch eine Hund haben ist der andere die meinste Zeit alleine.


    Jetzt habe ich keine Ahnung auf was ich achten muss, wenn der andere ins Haus kommt.


    Sharon (der Hund meines Bruders) ist ca. 1,5 Jahre alt, unkastrierter Rüde, aus einem Auffanglager über Frankreich nach Deutschland gekommen, bei meinem Bruder ist er seit Anfang des Jahres. Er ist ein super lieber, verschmuster Hund, hat aber null Erziehung. Er interessiert sich bis jetzt null für denjenigen an der Leine, wenn es spazieren geht, sondern zieht fürchterlich und ohne Leine geht garnicht, da er sofort abhaut und noch nicht auf Zuruf kommt. Mit anderen Hunden beim Spazierengehen, gab es bisher noch keine Probleme.
    So, das mal zum Pflegling.


    Als wir einmal meinen Bruder mit unserem Hund besucht hatten, ging das solange gut, bis unser Hund an dessen Wassernapf wollte, den hat er mit den Zähnen verteidigt und ist richtig auf unseren Hund losgegangen. Darum haben wir unseren nichtmehr mit hingenommen.


    Wenn mein Bruder mit seinem zu uns kommt, gab es seither keine Probleme, aber das war ja auch nur für ein paar Stunden.


    Auf was müssen wir achten, damit die beiden auch für länger Zeit miteinander klarkommen?

  • Eine tolle Gelegenheit, Sharon mal ein bisserl Erziehung nahe zu bringen! :D


    Einen Rundum-Tip kann ich Dir leider nicht geben - ich würde die beiden erst mal zusammen beobachten, wie sie sich miteinander verhalten. Wenn es zu Streitereien kommt, eingreifen und dem Einhalt gewähren.
    Füttern solltest Du sie vielleicht erst mal getrennt bzw. vielleicht hilft es auch, wenn Du mit ein paar Extra-Leckerlis beide gleichzeitig aus der Hand fütterst. So merkt Sharon möglicherweise, dass Dein Hund ihm nichts wegnehmen will.

  • Hi


    1. Niemals alleine lassen, geschlossene Räume wenn nötig
    2 Niemals Spielzeug rumliegen lassen
    3 Am bestens weit getrennt füttern
    4 Leckerchen, Kauzeug und ähnliches immer mit großem Abstand der beiden zueinander geben
    5 Bei gemeinsamen Spaziergang beide angeleint und mit Abstand führen
    6 Nachts räumliche Trennung


    Falls ihr einen Rüden habt ist Klopperei sowieso angesagt.........
    Für den Auslandshund ist es so als ob er wieder weggegeben wird und sich einen neuen Platz schaffen muss. Ist das wirklich nötig??


    Wenig Zeit für ihn im jetzigen Heim kann dieser Hund mit Sicherheit eher verkraften als aus seiner Sicht " abgeschoben werden!" Denn ihr könnt ihm ja nicht erklären --sorry, ist aber nur vorrübergehend!! In siener Denkweise verliert er sein Heim.


    Hat nichts damit zu tun ob ihr den Hund kennt. Sein jetziger Platz ist noch nicht gefestigt und ihr wollt ihm einen neuen zumuten? Kann er nicht verstehen und wird er auch nur so sehen.


    Wäre es nicht möglich, einen Gassigeher vor Ort zu organisieren?
    Ich meine, der Bruder kommt doch am Abend nach Hause und kann sich dann um den Hund Kümmern oder?


    Sollte der Bruder sich GAR NICHT kümmern können muss aus meiner Sicht die Hundehaltung überdacht werden und mit einem zuverlässigen Sitter vor Ort gearbeitet werden.



    Birgit

  • also ich würde es folgendermaßen machen.
    die beiden hunde erstmal auf neutralem boden zusammentreffen lassen und dann mit ihnen gemeinsam in die wohnung gehen.
    das wäre das erste, dann würde ich auch wie von frau schmitt vorgeschlagen, die beiden getrennt füttern bzw. dabei bleiben bzw mich dazwischen stellen.
    wassernäpfe und futternäpfew hat jeder seinen eigenen - dann ist hier schonmal etwas wind aus den segeln genommen, falls einer der beiden etwas verteidigen möchte.


    @ greanleaf
    das sehe ich anders - ein hund kommt sich nicht wie ein mensch abgeschoben vor.
    ich finde es auch schlimmer, wenn so ein kerlchen sich dann den ganzen tag selbst überlassen ist.
    außerdem kennt er die "pflegefamilie" ja schon von besuchen.
    und was ich gar nicht gut finde, ist die beiden nachts auch räumlich zu trennen - das ist eher kontraproduktiv.
    hunde sind rudeltiere, die gemeinsam ihre schlafplätze haben.
    lasst den gasthund (auf separater decke oder körbchen) auch da schlafen, wo euer hund auch schläft.
    nicht trennen - und vorallem ist es auch nicht vorprogammiert, nur weil zwei rüden aufeinander treffen, dass es klopperei gibt.
    ich hatte schon so oft, gasthunde, egal welchen geschlechts und mit meinem unkastrierten rüden gab es da nie irgendwelche großartigen probleme und da waren teilweise richtige problemhunde mit dabei.
    spätestens nach 2-3 tagen wusste jeder gasthund, wie bei mir der hase läuft und dass ich schwer kämpfe nicht dulde.
    leichtes gerangel habe ich immer die hunde selbst unter sich ausmachen lassen.


    nur nicht soooo viele gedanken machen, dass wird schon gut gehen.
    wieso denn auch nicht?!

  • Das mit dem getrennt füttern haben wir sowieso vor und noch dazu mit dazwischen geschlossener Tür.


    Speilzeug werden wir jetzt gleich alles wegräumen.


    Leckerchen nebenher werden wir keine geben.


    Spaziergänge werden wir getrennt machen, d. h. entweder ein Hund ich und ein Hund mein Vater oder beide nacheinander.


    Was kaum klappen wird, ist die nächtlich Trennung, da unser Hund überall in die Wohnung darf. Wir lassen die Schlafzimmertür auf, damit wir gleich hören, ob es Streitereien gibt.


    Wir sind der Meinung, dass es besser ist, wenn er nicht alleine in der Wohnung bleiben muss. Sharon ist ein sehr lebhafter/verspielter Hund, der Kontakt zu Menschen sucht. Er ist es normalerweise auch gewohnt, dass immer jemand da ist.


    Ich habe meinem Bruder gesagt, er solle zwar Sharons Körbchen mitbringen, aber nicht dessen Näpfe. Wir haben noch 2 Reservenäpfe, die er bekommt, da ich denke, dass er diese weniger verteidigen wird, wie die eigenen. Allerdings werden wir die Näpfe auch nur zum Füttern hinstellen und dann wieder abräumen, nur die Wassernäpfe bleiben stehen.


    Wegen einem Sitter vor Ort hab ich keine Ahnung, ob es da jemanden gibt, zumindest hat mein Bruder dort niemanden den er kennt, der das machen könnte.


    Ich habe mit ihm ausgemacht, dass wir es eine Nacht ausprobieren und wenn es Ärger gibt, muss er sich etwas anderes einfallen lassen. Vielleicht muss Sharon auch gar nicht so lange ausquartiert werden, die Freundin meines Bruderes ist doch gestern noch operiert worden. Je nach dem, wie die Wunde ist, darf sie vielleicht doch endlich wieder heim.

  • Hi Nina


    Ich gehe davon aus das die TE keine Erfahrung mit Gast/Pflegehunden hat, sonst wären die Fragen anders gewesen.


    Sie hat ja Probleme zwischen den Hunden bereits
    angesprochen....sprich-nimmt ihren nicht mehr mit zum Bruder............


    Der Rüde kommt aus dem Ausland und verteigt selbst den Wassernapf. Ein Verhalten das durchaus verständlich ist bei seiner Vergangenheit.........aber kann die TE mit dieser Problematik umgehen?


    Wieso soll es problemlos bei der TE zuhause laufen wenn sie bis jetzt IHREN hund nicht zum ANDEREN Hund mitgenommen hat wegen........hmmm..."er ist richtig auf unseren losgegangen" Dann haben wir unseren nicht mehr mitgenommen.........


    Hat jemand Erfahrung, ja klar, kann man probieren! Bei ordentlicher Führung durch den Menschen geht das, wenn man sie hat-die Erfahrung mit mehreren Hunden. Aber Leinenrüpel hat sie nicht. Da finde ich müssen Probleme angesprochen werden.


    Kann gut gehen.........oder auch nicht.


    Kannst du, Leinenrüpel, zwei kämpfende Hunde trennen? Theoretisch solltest du das.


    Will nicht den Teufel an die Wand malen.........
    kann auch gutgehen........wünsch ich dir!


    Birgit

  • Warum muss man denn überhaupt davon ausgehen, dass der "Krieg ausbricht"? Greenleaf, irgendwie hört sich das bei Dir ein bisschen so an, als sei der Kamikaze-Killer im Anmarsch... :D


    Wie verhält sich denn Dein Hund, Leinenrüpel, gegenüber anderen Hunden resp. Rüden? Gibt es von der Seite Befürchtungen?


    Ìch bin jedenfalls gespannt, was Du von dem Gasthund zu erzählen hast!

  • Oskar spinnt bei anderen Hunden nur an der Leine rum. Wenn er mal für einige Tage in eine Hundepension muss, klappt das wunderbar und er tobt ohne Probleme mit anderen rum, egal welche Größe oder Rasse.


    Bei meinem Bruder zuhause ist halt noch das Problem, dass er nur eine kleine Wohnung hat, wo sich beide Hunde nicht richtig austoben konnen und auch nicht aus dem Weg gehen können. Bei uns ist das anderes, da wir noch einen großen Garten haben. Zudem hat Oskar bisher noch nie etwas verteidigen müssen/wollen außer seinem Lieblingsball. Selbst eine Suche nach Leckerchen ist mit einem anderen Hnd möglich, wenn er diesen kennt.


    Bei Oskar ist es eher so, dass er (ohne Leine) Ärger lieber aus dem Weg geht, d. h. ein anderer Hund knurrt ihn an und er geht ihm lieber aus dem Weg.


    Bis jetz klappt es gut mit beiden. Sharon hat unseren kurz angeknurrt, als der zu nah an sein Körbchen kam und Oskar ist daraufhin gleich wieder weg. Beide gleichzeitig am Wassernapf, Oskar kurz geknurrt und Sharon ist weg. Er ist dann erst wieder ran, als Oskar fertig war.


    Das einzige Problem ist bisher, dass ich nicht genügend Hände habe um beide zu streicheln. Oskar ist ja normalerweise überhaupt nicht verschmust, im Gegensatz zu Sharon, aber der Neid läßt ihn sogar die Streichelei ertragen :D


    Wir werden heute Nacht wohl nur im Halbschlaf verbringen und mit einem Ohr lauschen, was bei den beiden los ist. Ich denk mal, wenn die erste Nacht überstanden ist, ist das meiste geklärt.


    Im Moment stehen beide ganz gespannt vor meinem Vogelkäfig und beobachten die Wellensittiche, es könnte ihnen ja zufällig einer in die Schnautze fliegen :D Die beiden Flattermänner lassen sich dadurch allerdings nicht beirren und turteln weiter.


    Ich werde morgen berichten, ob wir die Nacht ohne Schaden überstanden haben.

  • Hallo,


    die erste Nacht und der heutige Tag sind echt gut verlaufen. Die beiden toben tagsüber wie blöd im Garten rum und sind abends total ko.


    In der Nacht wurde Oskars Teppich, vor dem Bett meiner Eltern, von Sharon in Beschlag genommen und Oskar hat sich dann gedacht "ätsch, dann leg ich mich eben IN das Bett" :D Das war dann nur für meine Eltern etwas unbequem, aber es hat keine Rauferei gegeben. Tagsüber liegt Sharon lieber auf der Decke von Oskar, als in seinem Körbchen. Aber da Oskar eh nur selten auf der Decke liegt, sondern immer nur da, wo er im Weg ist, ist das auch kein Problem zwischen den Beiden.


    Das Fressen richte ich in der Küche, bei geschlossener Tür, ohne Hunde und danach bekommt meine Mutter oder mein Vater einen Napf und ich den anderen und jeder geht in ein anderes Zimmer um einen Hund zu Füttern. Wir bleiben dann jeweils dabei und machen die Türen erst wieder auf, wenn beide fertig sind, dann kommen auch beide Futternäpfe wieder weg.


    Ich hoffe, dass alles auch weiterhin so gut läuft.


    Aber es hätte auch so kommen könne, wie es greenleaf geschrieben hatte, darauf habe ich mich auch ins Geheim schon eingestellt gehabt. Dann hätte sich mein Bruder halt was anderes einfallen lassen müssen. Ich finde es jedoch besser, dass Sharon bei jemanden ist, den er wenigstens kennt.

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