Schade ich mehr als ich helfe?

  • Also ich habe folgendes "Problem":
    In meiner Nachbarschaft lebt ein Border Collie, der überwiegend am Zaun des großen Grundstücks liegt und das Treiben auf der Straße beobachtet.
    Er ist ein sehr freundlicher Hund, der sich sichtlich freut, wenn man stehen bleibt und ihn anspricht. Er versucht dann schnell irgendein Stöckchen oder einen Tannenzapfen zu finden, den er einem durch den Zaun reicht damit man ihn wirft.
    Ich habe nicht den Eindruck, dass dieser Hund dieses Grundstück oft verläßt. (das ist aber nur mein Eindruck und keine nachgewiesene Tatsache!)

    Ich überlege, ob ich den Besitzer fragen soll, ob er Interesse daran hätte, dass ich mit dem Hund regelmäßig Gassi gehe (ca. 2x pro Woche, mehr ist zeittechnisch leider nicht drin). Ich selbst habe keinen eigenen Hund, hätte aber Lust, mich in dieser Zeit intensiv mit dem Hund zu beschäftigen.

    Meine Frage: Wecke ich damit schlafende Hunde? Sprich, würde der Hund davon profitieren oder ist es eher gemein, ihm zu zeigen, dass es auch etwas anderes gibt, als sein Grundstück? Würde er damit eher unzufriedener mit seiner jetzigen Situation? (Er wirkt nicht unglücklich)
    Oder ist das zu menschlich gedacht?
    Was passiert, wenn ich eine zeitlang regelmäßig mit ihm arbeite (auf den Spaziergängen) aber dann vielleicht wegen des Studiums für längere Zeit nicht kann. Findet er dann ohne Probleme in seinen " ich liege rum und lasse die Zeit vergehen Modus" zurück?
    Ich würde ihn ja nicht dauerbeschäftigen.
    Was meint ihr? Täte es ihm gut? Soll ich frage?
    Liebe gespannte Grüße
    Nele

  • Hallo,

    Schaden wirst Du dem Hund damit nicht und Fragen kostet nichts. Selbst wenn er vielleicht ja viel unterwegs ist oder so würde ihm das ja evt. Spaß machen.

    Liebe Grüße
    Dana und Wauzis

  • Seh ich auch so. Fragen kostet nix.

    Allerdings würde ich da ein wenig vorsichtiger nachfragen, so nach dem Motto "Der Hund ist so lieb und ich möchte mir auch sooo gernen nen BC holen, haben sie was dagegen wenn ich ab und an mal mit ihm Gassi gehe um zu schauen, ob so ein Hund etwas für mich ist" oder irgendwie so.. Man muss ja nicht gleich sagen, dass der Hund einem leid tut

  • Na das sehe ich aber ein wenig Anders.

    Ein Hund kann mit dem zufrieden sein was er hat. Solange er nicht weiß das es etwas Anderes gibt. Hat er den Unterschied erst einmal aktiv erlebt wird es ihm wesentlich schwerer fallen sich mit seinem Alltag "abzufinden".

    Da dieser Hund aber ja sehr ausgeglichen wirkt (liegen und beobachten hört sich sehr entspannt an) würde es in dem Fall eher nicht schaden (da seine Besitzer ihn sicherlich auslasten) wenn du mit ihm ab und an spazieren gehst.

  • Danke schon mal für die schnellen Antworten.
    Natürlich würde ich da mit sehr viel Fingerspitzengefühl fragen, vielleicht eher betonen, dass ich auf der Suche nach einer Hundebegleitung bin. (Was ja auch wirklich so ist, ich hätte einfach Lust, mich mit einem Hund intensiv zu beschäftigen, für einen eigenen reicht die Zeit aber im Moment überhaupt nicht) Und deutlich machen, dass er mir einen großen Gefallen tun würde... :roll:

    Der Hund tut mir wirklich Leid, ich hoffe sehr für ihn, dass mich mein Eindruck täuscht, und er doch täglich ausreichend Beschäftigung hat. (Andere Hundbesitzer aus der Gegend haben übrigens auch nicht den Eindruck, dass der Hund regelmäßig Auslauf hat)

    Also, ihr meint dem BC lieber ab und zu die Gelegenheit zum Spielen, Arbeiten und Spazierengehen geben als gar nicht? Gibt es auch andere Meinungen? Mir wäre die erste Variante auch am liebsten, aber ich will dem Hund auf gar keinen Fall das Leben schwerer machen als es eh schon für ihn ist. (Wenn es denn überhaupt schwer ist, vielleicht ist er ja auch ganz zufrieden so oder er wird zuhause mit Aufgaben beschäftigt, von denen ich nichts mitkriege ect.)

    Terry, was du im ersten Absatz schreibst, ist genau meine Befürchtung. Also nur mit ihm Gassigehen, wenn er ansonsten gut ausgelastet ist?

    Liebe Grüße
    Nele

  • Zitat

    Na das sehe ich aber ein wenig Anders.

    Ein Hund kann mit dem zufrieden sein was er hat. Solange er nicht weiß das es etwas Anderes gibt. Hat er den Unterschied erst einmal aktiv erlebt wird es ihm wesentlich schwerer fallen sich mit seinem Alltag "abzufinden".

    Da dieser Hund aber ja sehr ausgeglichen wirkt (liegen und beobachten hört sich sehr entspannt an) würde es in dem Fall eher nicht schaden (da seine Besitzer ihn sicherlich auslasten) wenn du mit ihm ab und an spazieren gehst.

    Tut mir leid aber das lese ich in dem Text nicht und deine Aussage "man ist damit zufrieden was man hat wenn er nichts anderes kennt", das ist schlimm. Damit bist du auch ein Befürworter von Halten von Vögeln in zu kleinen Käfigen und dem Wegsehen wenn einem Missstände auffallen?

    Das "liegen und beobachten" könnte bei einem BC auch "festglotzen" bedeuten. Und das Tannenzapf- und Stock-Ding ist wirklich wiklich traurig, so verhält sich ein Hund der erstens ein absoluter Bällchenjunkie und dazu noch unterbeschäftigt ist. Meine Meinung, normal ist das sicher nicht.

    Auch wenn diese 2 mal in der Woche nur ein Tropfen auf den heissen Stein sind so bringt es vielleicht wenigstens etwas Licht in sein Leben und Nele lernt vielleicht so die Besitzer und Lebensumstände besser kennen.

    Ich fände es super wenn sie hier etwas bewegen könnte. Ich habe schon viel zu viele unter- und falsch beschäftigte BCs gesehen "die rennt immer so schön um die Hunde herum und hütet sie".

    Berichte doch mal wies weitergeht....

  • Zitat

    Tut mir leid aber das lese ich in dem Text nicht und deine Aussage "man ist damit zufrieden was man hat wenn er nichts anderes kennt", das ist schlimm. Damit bist du auch ein Befürworter von Halten von Vögeln in zu kleinen Käfigen und dem Wegsehen wenn einem Missstände auffallen?


    Jeder interpretiert Texte so wie es im gefällt, gelle ;) ?

    Ich kann nun mal nicht anders als es mit den Augen des Hundes zu sehen. Nicht aus Menschensicht.

    Und ein Hund, der Spaß und Spiel kennen lernt, aber dies wieder abgebrochen werden muss weil die Zeit doch nicht reicht, ist mit Sicherheit nicht glücklich.

    Denn der wird nicht daliegen und an schöne Zeiten zurückdenken, sondern nur das "Jetzt" sehen: der Gassigeher hat keine Zeit mehr, also wird ihm Schönes plötzlich wieder versagt.

    Die unausgelasteten Border, die ich kenne, liegen nicht einfach rum und beobachten. Da gehen ganz andere Dinge ab.

    Und wenn ich nur das beurteilen würde was ich hier in meinem Umfeld beobachte, bekommen 90 % unserer Hunde keinen Auslauf: ich treffe sie nämlich nicht auf den Feldern wo ich laufe sondern sehe sie hier nur an der Leine Gassi gehen. Kann ich jetzt wirklich den HH vorwerfen sie beschäftigen ihre Hunde nicht (denn ich weiß es ja nicht)?

    Derjenige der sich darum "kümmert" sollte sich Gedanken machen was für den Hund das Beste ist, nicht für den Menschen. Und da hat ja Tuuka schon gesagt das erstmal ein Gespräch stattfinden wird und dann wird sie ja sehen wie es wirklich um den Border steht und wenn dieser Hund wirklich nicht "gut" gehalten wird muss das Ganze so gestaltet werden das dem Hund auch für die Zukunft geholfen ist (und nicht nur solange man selbst Zeit hat).

    Was letztendlich jeder mit sich selbst vereinbaren kann muss jeder für sich entscheiden. Aber mich interessiert dann doch noch ein wenig was für den Hund wirklich gut ist.

  • Da muss ich nichts interpretieren, denn genauso hast du es geschrieben :ka:

    Du widersprichst dir. Der Hund lebt nur im "jetzt", ergo kann er auch nichts vermissen was er letzte Woche oder vor einem Tag erlebt hat.
    Sonst müsste jeder Hund todunglücklich sein weil er irgendwann mal nen Tag erlebt hat den er total toll fand ;)

    Sicher ist das Ziel dass dem Hund auf Dauer geholfen wird aber das wird sicher nicht passieren wenn sie sich nicht um ihn kümmert und mit den Besitzern keinen Kontakt aufbaut.

  • Ich rede jetzt mal davon, was ich machen würde:

    Die Hundehalter, wie von Dir geplant, ansprechen.
    Mit dem Hundi erst mal nur Gassi gehen - die ersten 2 mal.
    Ich muss ja erst mal Vertrauen aufbauen.
    Da ich recht redseelig bin, würde ich versuchen herauszufinden,
    was man mit dem Hund so alles anstellt. Wie man ihn beschäftigt.
    Und daran würde ich mein Konzept für die Beschäftigung festmachen.
    Und ich würde pö-a-pö, durch lobendes Berichten was der Hund so alles kann, den Halter mit ein beziehen.

    Dann wäre ein schönes Leben auch nach Deinem Einsatz gewährleistet.
    Ich habe auch erst über das DF gelernt, dass es was anderes gibt, als nur Gassi und Bälle,
    Stöckchen und schreddern usw.

  • Zitat

    aber das wird sicher nicht passieren wenn sie sich nicht um ihn kümmert und mit den Besitzern keinen Kontakt aufbaut.


    und wo habe ich geschrieben das sie das nicht soll?

    Aber sie wollte auch andere Meinungen hören. Um zu wissen auf was geachtet werden muss. Die habe ich mitgeteilt.

    Das du damit nicht klar kommst ist mir so ziemlich schnuppe, denn du interpretierst nach deinem Gusto. Also werd ich dich jetzt geflissentlich überlesen.

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