Angst vor Besuchern/ Menschen

  • Hallo zusammen,

    ich hab mal wieder eine Frage. Meine Maus ist inzwischen ein halbes Jahr alt. Sie ist ein Zwergpinschermix und sehr ängstlich. Wir arbeiten viel an ihr und sie hat auch schon grosse Forschritte gemacht. Sie kommt aus Italien und muss in ihrem früheren Leben viel mitgemacht haben. Wir haben sie jetzt seit dem 01.08.08. Im Moment macht mir folgendes Sorgen: Bisher war es so, dass sie sich verstekt hat sobald wir besuch bekommen haben. Inzwischen ist sie Fremden gegenüber nicht mehr so ängstlich, da ich mit meinem gesammten Freundeskreis geübt hab, das fremde lieb sind und leckerchen geben. Das hat gut funktioniert. Sie lässt sich inzwischen sogar von Leuten die sie etwas besser kennt anfassen, das war vor vier Wochen noch undenkbar. Nun ist es so, dass wenn ich die Tür öffne und sie die Leute sieht die kommen anfängt zu knurren und dann auch zu bällen. Sie läuft vor den Menschen weg und zieht den Schwanz ein, es ist also eindeutig ein ängstliches Bällen. Jetzt weiss ich nicht wie reagieren...sie hört in dieser Situation nicht auf nein und lässt sich auch nicht locken. Habt ihr eine Idee was ich machen kann?

    Mir ist noch was aufgefallen. Ich habe letztens bei meinen Eltern geschlafen. Die kennt sie inzwischen. Als meine Mom aber in mein Zimmer gekommen ist hat sie sie auch angebellt. Da hatte ich aber nicht den eindruck das sie angst hatte sondern eher das sie mich verteidigen wollte. Sie lies sich auch in der Situation nicht beruhigen. Wisst ihr vielleicht wie ich reagieren kann?

    Ich habe versucht ihr "Ruhe" beizubringen in dem ich sie lobe wenn sie leise ist...da sie aber sehr selten bellt ist das nicht so leicht und daher funktioniert das bisher nicht so gut...

    Ich danke euch für eure Hilfe!

  • Hallo,

    versuch ihr doch beizubringen beim ertönen der Klingel in den Korb zu gehen. Dort soll sie so lange warten bis Du ihr das ok gibst.

    Wenn der Besuch sich ausgezogen hat und sich gesetzt hat, dann kannst Du sie ja aus dem Korb entlassen und den Besuch beschnüffeln lassen. Für gutes Benehmen gibt es natürlich Leckerlis.
    Anbellen sollte sie den Besuch nicht und da musst Du dann auch einschreiten und ihr zeigen was sie stattdessen tun soll (z.B. in den Korb gehen, oder sich bei Dir aufhalten). Bei Dir aufhalten darf sie sich aber auch nur wenn sie friedlich ist und Dich nicht verteidigt. Ansonsten bring sie in den Korb.

    Das mit dem in-den-Korb-gehen, wird nicht von heute auf morgen klappen, aber mit Training und Konsequenz bekommst Du das hin.

    Ich mache das derzeit mit meinem Angsthasen, der aber auch kontrollieren will, genau so und habe festgestellt, dass er sich wohler fühlt wenn ich ihm genau sage was ich von ihm erwarte und was er tun soll. Auch sage ich ihm wann er die Gäste wieder in Ruhe zu lassen hat und das hat er dann auch zu befolgen.

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Hi,
    ich würde auch üben, dass sie in ihr Körbchen zu gehen hat. Allerdings kannst du das anfangen, ohne dass überhaupt einer reinkommt, für den Anfang. Die Klingel wird zum Zeichen für "ich muss ins Körbchen". Das machst du so lange, bis sie sicher hingeht, ab da kannst du anfangen, die Schwierigkeit zu erhöhen, indem 1. die Tür aufgeht (aber keiner reinkommt), 2. einer reinkommt (aber nicht in ihr Sichtfeld), 3. einer reinkommt, der auch in ihr Sichtfeld kommt, 4. mehrere Leute reinkommen (auch wieder erstmal so, dass sie sie nicht sehen kann)... etc...

    Wichtig: es geht ums ABSOLUTE LIEGEN BLEIBEN! Erst nach einem Auflösungskommando darf sie aufstehen! Daher - langsam vorgehen, ihr nicht die Gelegenheit zu Fehlern geben.

    Es kommt darauf an, du musst wissen, was ihr leicht fällt oder wo sie Schwierigkeiten hat, und diese Sachen dann halt schrittweise in den Plan aufnehmen.

    Grüßle
    Silvia

  • Hallo,

    Du hast ja schon 2 sehr gute Tips bekommen. Ich habe das gleiche Problem und arbeite mit Ronja genauso.

    Eins möchte ich noch dazu beitragen: Locke die kleine Maus nicht. Sie vertraut drauf, daß Du das regelst und wenn sie den Abstand will (sich also versteckt oder alternativ in ihrem Korb bleibt), dann laß ihr den auch und locke sie nicht. Damit willst Du sie aus ihrer Sicht in die von ihr als bedrohlich empfunden Situation bringen und das zerstört das Vertrauen.

    Auch der Besuch sollte sie absolut ignorieren und nur bei freundlichem Beschnuppern Leckerchen geben. Anfangs wäre es besser, wenn auch das neutral passiert (also ohne Blickkontakt und ohne Ansprache). Damit kriegen wir es ganz gut in den Griff.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Danke erst einmal für eure Tipps. Leider ist es immer noch so, das auch ich die Maus nicht einfach so anfassen kann. Beuge ich mich zu ihr herunter rennt sie auch vor mir weg (ist schon besser geworden) ich versuch immer in die Hocke zu gehen. Sie reagiert auf die Klingel in der Regel gar nicht. Sie rennt mir aber nach, wenn ich zur Tür gehe. Das ist auch etwas an dem ich arbeite. In der Wohnung rennt sie mir praktisch ständig nach...ich weiss nicht wie ich es ändern kann. Bleib funktionier solange sie mich sieht...gehe ich aus dem Zimmer kommt sie nach. Schliese ich die Tür fängt sie an zu jaulen...Auf arbeit ist es übrigens überhaupt kein Thema sie macht das nur in der WOhnung. Auf arbeit kann ich sie bis zu einer Stunde alleine lassen ohne das etwas passiert...

    Am Körbchen arbeiten wir bereits...ich habe auch alle gebeten, das man sie in ihrem Korb ignoriert. Sie geht nicht zu den Leuten schnüffeln sondern rennt weg...auch vor mir. In der Situation habe ich gar keine Kontrolle. Ich muss denk ich erste einmal üben, das sie mir nicht ständig hinterher rennt...habt ihr vielleicht auch da eine Idee?

    Auf arbeit fängt sie jetzt an, die Leute anzuknurren die an meiner Tür vorbei gehen oder rein kommen...mit vorliebe Männer. Sie sitzt dabei auf ihrem Platz...von da aus sieht sie die Tür. Ich habe versucht ihr einen anderen Platz zu geben aber sie geht immer dahin zurück oder so nah wie möglich an den Platz, ich bin schon so weit, dass ich überlege sie an der Heizung fest zu machen, da sie von dort nicht so gut sehen kann...leider gibt es keinen Platz von wo aus sie die Tür gar nicht sieht...habt ihr irgendeine Idee was ich machen kann? In meiner Verzweiflung hab ich ihr sogar schon die Schnatze mit dem Schnautzgriff zugehalten, damit sie ruhig ist...das funktionirt zwar aber ich denke das ist nicht der richtige Weg.

  • Hallo,

    welche Kommandos kennt sie denn bereits?

    Ich habe ja auch so einen Angsthasen, der aber immer wieder meint mir auf der Nase rumtanzen zu müssen.
    Für Auslandshunde, die schon eine gewisse Vergangenheit und somit auch Ängste haben, kann es sehr schlimm sein wenn man sie z.B. einfach festhalten will (also körperlich wird).
    Mir ist irgendwann mal aufgefallen wie oft man doch tatsächlich körperlich wird und sei es nur ein Zeigefinger der den Po bei Sitz auf den Boden drückt.

    Wenn Dein Hund die Kommandos: Hier, Platz, Sitz und Bleib beherrscht. dann zitiere sie in ihr Körbchen und versuche es mal nicht in dem Du sie hinbringst, sondern in dem Du sie mit der Stimme da hin schickst.
    Bleib am Körbchen stehen und rufe "Hier" und "Korb" (oder was auch immer Du sagst). Warte so lange bis sie von selbst rein geht und bestehe auf das Ausführen Deiner Kommandos und wenn es 10 Minuten dauert.

    Wahrscheinlich rennt sie mit geduckter Haltung um Dich rum und versucht Dir auszuweichen.
    Du willst aber ja nichts schlimmes von ihr, sondern lediglich, dass sie in ihren Korb geht (kann auch ein Platz-oder Sitz-Kommando sein, der Korb ist nur ein Bespiel).
    Je öfter Du auf Deine Kommandos bestehst und sie einfach mal wuseln lässt bis sie das gewünschte tut, um so schneller wird sie es irgendwann tun.

    Wichtig ist aber, dass sie die Kommandos welche Du ihr gibst auch beherrscht, sonst würdest Du sie überfordern.
    Das kannst nur Du beurteilen.

    Im Geschäft ist es das Gleiche. Wenn Du ihr einen Platz zuteilst, dann hat sie auch da zu bleiben. Zitiere sie immer wieder dahin und sei konsequent. Deine Kleine kommt in ein Alter wo sie mal testet wie weit sie gehen kann.
    Vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit zu versuchen so wenig wie möglich körperlich zu werden.

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Hi,

    ich würde sie tatsächlich an der Heizung festmachen (denn es kann auch sein, dass sie dann irgendwann mal vorwärts schießt, wenn sie schon so knurrt). Zusätzlich könntest du überlegen, ob du sie in eine Box tust, über die du eine Decke legst, sodass sie keinen Sichtkontakt zur Tür hat. Gewöhnung an die Box kann auch bei anderen Dingen wie Autofahren oder auch der Sache zuhause hilfreich sein.
    Wenn du das langsam und positiv anfängst, kannst du damit ja vielleicht auch das Hinterherlaufen unterbinden.

    Ansonsten würde ich ihr eine dünne Schnur ans Halsband machen, um die Kommandos HIER oder KORB durchzusetzen, wenn sie zu aufgeregt ist oder sie noch nicht beherrscht.

    Viele Grüße und viel Erfolg!
    Silvia

  • Danke euch! Also sie kann Sitz Platz, und am Bleib arbeiten wir (sie kann noch mehr aber das ist jetzt ja hier nicht so wichtig). Korb üben wir, sie geht aber nur in den Korb wenn ich ein Leckerchen reinschmeisse (auf Komando mein ich, ansonsten mag sie den Korb gern) wenn das Leckerchen fertig gefressen ist kommt sie wieder zu mir. Ich denk ich werde sie mal im Korb anbinden. Sie hat eine kleine Box. Ich werde die mal mit auf arbeit nehmen und sie da rein setzen, mal sehen wie sie dann reagiert. Wie habt ihr es generell gemacht, den Hunden beizubringen, dass sie nicht bellen oder aufhören?

    Steffi: Es ist in der Tat so, das sie mir ausweicht. Sie mag es gar nicht wenn ich sie von oben streicheln will und auch nach ihr greifen zum Hochheben ist sehr schwer, da rennt sie auch oft noch weg...aber wir sind mit viel Geduld am üben...ich habe schnell gemerkt, dass ich sie schnell erschrecke und bin da vorsichtig geworden. Komandos setze ich immer durch auch wenn ich warten muss...kommt sie dann endlich mal überschütte ich sie mit lob und es gibt leberwurst (das ist das einzige leckerchen was sie aus der Hand nimmt) Ich kann mit ihr auch nicht sitz vor dem Futternapf üben, sie kommt vor lauter Angst nicht zum Napf so lange ich da bin (sie scheint angst zu haben ich nehme es ihr weg)...es braucht halt viel Vertrauen...aber bitte nicht denken das liegt an mir oder das ich falsch mit ihr umgehe...sie hat schon grosse Fortschritte gemacht und ihr Vertrauen in mich wächst täglich...die Ängste werden ja auch immer besser.

  • Hi Melanie,

    Zitat

    Wie habt ihr es generell gemacht, den Hunden beizubringen, dass sie nicht bellen oder aufhören?

    Ich habe es immer ignoriert und die Leute angehalten, es auch zu tun. Am besten "nicht mal ignorieren", so auf die Art, dass sie wirklich totaaaaal Luft ist.
    Damit und mit der Sache mit dem Blickkontakt zur Tür unterbrechen hat es sich recht gut entwickelt.
    Du kannst alternativ auch versuchen, ihr den Moment "jemand kommt zur Tür rein" schön zu füttern. Dafür brauchst du aber ein extrem gutes Timing. Wenn jemand reinkommt, gibst du Fanny ne Millisekunde, in der sie das bemerken darf, aber sich noch nicht zur negativen Reaktion entschieden hat. GANZ GENAU DANN, nach dieser Millisekunde und vor dem Knurren, gibst du ihr Leckerfood. Die Millisekunde kannst du dann ausdehnen. Belohnen vor Bemerken wäre sinnlos (nicht verknüpft), Belohnen beim Knurren logischerweise auch.

    Ich musste mal in einem Großraumbüro arbeiten und saß in der 3. Reihe von der Eingangstür, gute 6-7m entfernt. Oft sind morgens noch mehrere Personen nach mir gekommen (war früh dran), und bei jeder einzelnen ist mein Hund (eigentlich noch müde!) bis zur Tür vorgeschossen, hat geknurrt/gebellt und einen riesigen Kamm gestellt. Das war enorm peinlich, aber es hat sich schnell gegeben, nachdem er sich 3-4 Tage eingelebt hatte und ich ihn eben auch so festgemacht habe, dass er unter dem Tisch blieb und die Tür nicht sehen konnte. Er knurrte dann noch ein paar Tage lang mehr oder weniger leise, wenn die Tür auf und zu ging, aber weil er nix sah und in seinem "Bereich" ja auch sonst nix passierte, hörte er damit schnell auf.
    Zum Glück nahmen die Leute es recht locker, ich bin jedes Mal gestorben vor Peinlichkeit. Er steckte aber da so drin, dass ich ihn nicht unterbrechen konnte (beim Knurren), wenn er "meldete". Die Mädels fragen heute noch nach ihm :)

    Es kann auch sein, dass deine Fanny froh über die Box im Büro ist. Vielleicht will sie eigentlich ihre Ruhe und es "überreizt" sie, wenn dann fremde Menschen da zur Tür reinkommen und bedrohlich auf Frauchen zulaufen. Mein Hund ist definitiv alleine durch die Tatsache, dass er müde ist, nervöser als sonst. Wenn du sie also mal zum Schlafen kriegen könntest, wäre das schon ein guter Schritt.

    Viele Grüße
    Silvia

  • Hallo Silvia,

    es ist gut möglich, das sie sich gestört fühlt. Bin ich am arbeiten und alleine im Büro pennt sie eigentlich die ganze Zeit. Ich hör sie dann ab und an Schnarchen oder leise brummeln wenn sie träumt. Kommt aber jemand oder stehe ich auf ist sie wach und beobachtet. Das macht sie zwar auch im Korb aber der wird ihr sicherheit geben. Ich hab das heute schon gleich mal umgesetzt und bin gespannt was sie dazu "sagt" also hoffentlich höre ich nun kein Knurren mehr...

    Allerdings hat sich das eh bald erledigt. Da sich mein Cheff überlegt hat, dass ich meinen Hund nicht mehr mitbringen darf. (Ich bin immer noch sauer! Ich habe ihn VOR der Anschaffung gefragt ob es ok geht wenn ich den Hund jeden Tag mitbringe und nach einer Woche hat er dann gesagt das er es sich überlegt hat und den Hund nicht mehr sehen will!!! Man hört und sieht sie nicht. Den ganzen Tag bewegt sie sich nicht von der Stelle, alle Kollegen lieben Sie...das ist echt eine Frechheit! Da ich sie nicht zuhause lasse hab ich um die Kündigung gebeten)

    Ich habe jetzt auch eine Strategie entwickelt wenn sie mich anbellt. (Sie bellt uns zuhause an wenn sie Spielen will...) Ich habe sie jetzt mal für zwei Minuten ins Bad eingesperrt als sie gebellt hat...jetzt ist es schon viel besser geworden.

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