Jagderfolg - ich bin ein Totalversager!

  • @ bengdi: Dein zweites Posting würde ich komplett unterschreiben! Das hört sich aber auch schon ganz anders an, als "...und das recht den meisten HUnden komplett." ;)

  • Hallo,


    ach herrje, das tut mir leid und ich kann gut nachvollziehen, dass Du total durch den Wind bist.


    Den Tipps, die meine Vorredner Dir gegeben haben, kann ich nichts hinzufügen.


    Wir haben auch so einen Jägermeister und ich kann Dich etwas beruhigen. Dieser Jagderfolg muss nicht zwangsläufig die Arbeit der letzten Monaten kaputt gemacht haben.


    Wir hatten kürzlich ein ähnliches Erlebnis.


    Ich war mit einer Freundin, ihren Hunden und unseren Hunden unterwegs, als Paula, die Hündin der Freundin, einen Hasen aufscheuchte.


    Alle 4 Hunde rannten los, selbst Dago, dem ein Hase sonst am A....vorbei geht, mischte mit.
    Sie stellten den Hasen, ohne ihn totzubeißen, denn er hat vorher einen Herzinfarkt (denke ich) bekommen.
    Es war wohl Gruppenzwang.


    Dass soetwas nicht passieren sollte, brauchen wir nicht zu diskutieren.
    Ich fühlte mich genauso traurig wie Du und hatte richtig Angst vor dem nächsten Morgen.


    Doch Attila ließ sich wie immer abrufen.


    Hast Du schon mal an das beschriebene Supersignal gedacht?
    Es ist hilfreich in Ausnahmesituationen.

  • Hallo, ich gebe Sleipnir und Kerstin absolut recht.
    Ein richtiger Jagdhund, der aber nicht als solches ausgebildet wird, wird immer versuchen zu jagen.
    Ich habe, laut Tiertherapeut, eine "unglückliche" Mischung aus 4 Jagdhunden.
    Er hatte aber noch keinen Jagderfolg, hat aber auch schon 2 mal einem Hasen nach gestellt. Nach dem 2. mal pfeifen kam er zurück. Mein Hund ist 10 Monate alt.
    Was hast du für eine Rasse?
    Oder habe ich das hier überlesen?
    Liebe Grüße Marion

  • Zitat

    Über das Thema gab es erst letztens hier eine Diskussion! Ich bezweifle ganz stark (und Janosch zeigt es mir tagtäglich!), dass "alternative Jagdspiele" also z.B. Dummytraining, Reizangel etc. wirklich den Jagdtrieb befriedigen. Bei stark jagdmotivierten Hunden hab ich es bisher (leider) eher so erlebt, dass all diese Beschäftigungen zwar eine nette Spielerei sind, die wirkliche Jagd aber nicht mal ansatzweise ersetzen können!
    Welche Schlüsse man daraus zieht bleibt jedem selbst überlassen... ;)


    Oh, wo war denn diese Diskussion - hat mal jemand einen Link für mich? Da ich nämlich auch die Erfahrung gemacht habe, daß alternative Jagdspiele meiner Nellie nie auch nur ansatzweise die Befriedigung verschaffen, die sie durch Hetzen erhält, interessiert mich diese Diskussion auch brennend. Ich kann sie außerhalb des Hofes für Dummy-Training oder Reizangelspiele nicht mal interessieren. Da sie ein höflicher Hund ist, macht sie mir zuliebe immer eine Weile mit, aber Begeisterung sieht anders aus. :^^:


    @Dorilys: Nellie hatte auch schon zwei Tötungserfolge (einmal an der Schleppleine, einmal ist das blöde Ding gerissen :datz:), aber das hat bei ihr nichts Grundlegendes bei ihr verändert. Sie hört nachwievor sehr gut ohne Wildablenkung und ist auch nicht "jagdgeiler" als vorher. Muß also nicht unbedingt sein, daß ein Erfolg alle Arbeit zunichte macht. Es kann höchstens sein, daß sie ein paar Tage lang (bis sich die Glückshormone abgebaut haben) etwas heftiger drauf ist.
    So am Rande: Ich find's irgendwie erstaunlich, daß sich Leute hier wundern, daß der Hund die Beute ganz gefressen hat. Raubtiere tun das doch für gewöhnlich, oder nicht. ;)


    Liebe GRüße und viel Erfolg mit deiner Jagdmaus,
    Anja

  • Raubtiere ja. Der "Jagdhund" wäre aber völlig untauglich wenn er das tun würde. Er zeigt das Wild an, er scheucht es auf, er hetzt es und er apportiert es (jetzt mal ganz allgemein) Ich persönlich hätte damit sogar das größere Problem. Wenn der Hund jagt obwohl er das nicht sollte ist das schlimm genug, wenn er mir dann noch mit der Beute davonläuft und sie komplett für sich beansprucht dann würde ich meine Stellung im Rudel überdenken. Natürlich ist das erstmal sein Urinstinkt, deswegen macht man sich seine Eigenschaften bei der Jagd ja überhaupt erst zu Nutze. Aber immerhin halten wir uns keine Wölfe mehr sondern Hunde die uns (theoretisch) bei der Jagd unterstützen sollen. Und ich finde da muss man ganz massiv daran arbeiten, dass sich der Hund dann wenigstens von der Beute abrufen lässt. (Leichter gesagt als getan, ich weiß)

  • Zitat


    Ich stimme Bengdi absolut zu-der Hund muss quasi lernen zu fragen! Aber die Jagd wirst du ihm niemals ersetzen können. Mit keinem Dummy, mit keiner Reizangel. Gibt es bei dir in der Nähe vielleicht einen Jägerverbund? Da kannst du dir wertvolle Tipps holen. Oder du gibst deinen Hund eine andere "Aufgabe". Hast du es schonmal mit Fährten oder Mantrailing versucht? Ist sie ein "Nasenhund"? Das ist kein Patentrezept gegen das Jagen aber viele Hunde sind dadurch ausgeglichener und man kann leichter mit ihnen arbeiten.


    Das Unterschreib ich sofort!


    Ich habe selber so einen Schlawiner zu Hause - mit mittlerweile 2 Jagderfolgen (bzw 5 toten Tieren....). Die Jagd kann man dem Tier nicht ersetzen. Das hinterherhetzen ist (zumindest für meine Hündin) das reinste Glücksgefühl. Sie kam 6 Monate nicht von der Schleppleine, wir haben vieeeel trainiert. Auch alle möglichen Kommandos auf Entfernung (klappt solala) und seitdem konnt ich sie immer abrufen. Ich verbinde die Impulskontrolle mit einem Spiel und Ayu darf das machen, was sie sonst am lebenden Hasen machen würde.
    Dennoch kann keine Reizangel etc die eigentliche Jagd ersetzen. Durch das viele Training haben wir aber eine so gute Bindung, dass sie mir kaum noch von der Seite weicht und ständig zu mir schaut. Außerdem habe ich gelernt, vorausschauender zu denken und sie zu "lesen". Ich ahne was sie machen will und reagiere dementsprechend. Ich meide dicht bewachsene Flächen und halte mich lieber auf freiem Feld auf, wo ich alles im Blick habe.


    Hm.. Allerdings hat Ayu ihre Beute nie gefressen sondern mir vor die Füße geworfen...

  • Zitat

    Raubtiere ja. Der "Jagdhund" wäre aber völlig untauglich wenn er das tun würde. Er zeigt das Wild an, er scheucht es auf, er hetzt es und er apportiert es (jetzt mal ganz allgemein) Ich persönlich hätte damit sogar das größere Problem. Wenn der Hund jagt obwohl er das nicht sollte ist das schlimm genug, wenn er mir dann noch mit der Beute davonläuft und sie komplett für sich beansprucht dann würde ich meine Stellung im Rudel überdenken. Natürlich ist das erstmal sein Urinstinkt, deswegen macht man sich seine Eigenschaften bei der Jagd ja überhaupt erst zu Nutze. Aber immerhin halten wir uns keine Wölfe mehr sondern Hunde die uns (theoretisch) bei der Jagd unterstützen sollen. Und ich finde da muss man ganz massiv daran arbeiten, dass sich der Hund dann wenigstens von der Beute abrufen lässt. (Leichter gesagt als getan, ich weiß)


    Okay, dann hatte ich das falsch verstanden. Als Nellie an der Schleppleine ein Jungkaninchen erwischt hat, hat sie es mir sofort vor die Füße gespuckt, als ich "Aus" sagte.
    Die Situation war insoweit schräg, weil ich gedacht hatte, sie steht vor einem Mauseloch vor (war am Feldrand), und ich gab ihr das OK zum Buddeln. Tja, Nellie sprang aber ins Feld und kam mit einem Kaninchen im Maul zurück. :shocked: War 'ne blöde Situation, und vielleicht war es eine falsche Entscheidung, aber nachdem sie es ohne Zögern ausgespuckt hatte, ich aber keine angemessene Belohnung dabei hatte (Naßfutter, Hundewurst, o.ä.), habe ich sie das Tier fressen lassen. Ich meine, es war eh tot, und ich wollte sie dafür belohnen, daß sie es so toll abgegeben hatte.

    Beim ersten Mal (als die Schleppleine gerissen war) war das nämlich nicht so leicht, da sie es schon halb zerkaut hatte, als ich sie endlich fand. Ich konnte sie damals nur an dem Restleinenstück wegziehen und war echt voller Sorge, daß sie von nun an ihre "Beute" (also Futter, etc.) immer versuchen könnte zu verteidigen, was aber glücklicherweise nicht der Fall war. Ich denke, damals lag es daran, daß unser Zweithund dabei war und sie fürchtete wohl, Kira wollte ihr die Beute abspenstig machen.


    Aber es geht hier ja nicht um Nellie, sondern um Dorilys' Hund, und ich wollte sie nur beruhigen, daß es nicht unbedingt der GAU sein muß, wenn ein Hund mal ein Tier erwischt. Einfach konsequent weitertrainieren, dann wird das schon.


    Liebe Grüße,
    Anja

  • Zitat


    Hm.. Allerdings hat Ayu ihre Beute nie gefressen sondern mir vor die Füße geworfen...


    Das heißt sicher soviel wie "Du bist der Chef, hier ist dein Abendessen" :???: Tja, dann mal Mahlzeit :D

  • Stelle dich mal auf jeden Fall auf 1-2 Jahre intensives Schleppleinentraining ein, bevor du auch nur wieder versuchen kannst, ihn draussen frei zu lassen. Und auch dann, musst du die Schleppleine total langsam ausschleichen, damit er nicht den Unterschied an der Leine/frei macht.


    Zäune mit Loch, und wenn es noch so klein ist, sind so gut wie gar kein Zaun. Freilauf also nur noch in SICHER abgezäuntem Gelände.


    Wenn er dir zum Jagen durchbrennt (und das wird er noch öfter versuchen!) kann er im schlimmsten Fall vom Jäger erschossen oder von einem Auto überfahren werden, aber das weisst du ja eh.


    Ganz ehrlich, ich weiss wie scheisse man sich fühlt, wenn der Hund (mal wieder) zum Jagen abgerauscht ist! Mein Gott, was habe ich mir jedes mal Sorgen gemacht! Berny ist ein Terrier (8kg Yorkie) und hat laut Vorbesitzer schon "mehrere Hühner" gekillt. Ich habe ihn, seit er 4 ist, jetzt ist er 12. Bei uns hat er 3 Viecher erwischt, davon zwei absolute Highlights.


    Eine Ente, die er im abgezäunten Garten getötet habe als ich ihm während eines Ballspieles 3 Sekunden (!) lang den Rücken gedreht habe. Eine Entenfamilie ist den Garten überflogen (sehr tief), und entweder hat eine dummer Jungente neben ihm gelandet oder er hat sie aus der Luft gefangen.


    Ein Rehkitz (mein Yorkie!!!!!), dass er MITTEN in der Stadt in einem öffentlichen Park im Unterholz gerochen, aufgestöbert und getötet hat.


    Seit dem Rehkitz weiss ich, dass man IMMER und ÜBERALL auf Jagdbares treffen kann! Das war vor fast 5 Jahren, seitdem ist er AUSNAHMSLOS an der Leine, wenn wir nicht auf einem Grundstück sind, auf dem ich vorher PERSÖNLICH den Zaun gecheckt habe.


    Ganz ehrlich, wenn Berny heute das Alter von deinem Hund hätte, würde ich es mir echt überlegen den Jagdschein zu machen, um ihn zu einem "echten" Jagdhund auszubilden. Berny ist Dummy und Reizangel vollkommen egal, der will was Lebendiges!

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