Was (Ur)Oma noch aß ...

  • Meine Oma hat mir mal erzählt, das ihr Vater früher auch Hund gekocht hat und es der Familie vorgesetzt hat....

    Ich persönlich esse nur was in Deutschland gelebt und geschlachtet wurde...

    Wobei Kaninchen und Wild, sowie Lamm nicht dazu gehört....

    Ich kenne einige, die bereits Hund probiert haben und es lecker fanden, es aber dennoch nicht für legitim finden, Hunde zum Verzehr zu schlachten (geschlachtet werden sollten die für gar keinen Zweck)

    Wie Schweine, Kühe und Co geschlachtet werden ist nicht wirklich prickelnd und ich "musste" schon beim ausbluten etc zuschauen und es ist kein schöner Anblick und sobald ein Tier einen Namen hat, würde ich es NIEMALS essen

  • Tanja, ich denke, was heute noch Alltag in vielen Ländern ist, war früher hier genauso.
    Nur ein Vieh, welches Nutzen bringt, wird entsprechend behandelt. Sicherlich wurden Hunde nicht grundsätzlich schlecht behandelt, aber wer ist vor 30 Jahren mit seinem Hund zu TA gefahren ?? Gabs sowas damals überhaupt ?
    Hunde hielt man nicht aus Spaß, da steckte ein Nutzen hinter und versorgt wurden sie, solange sie funktionierten.

    Das sieht heute nicht anders aus, so ist die Realität und das war auch nicht verwerflich. Die Zeiten waren anders, einen Hund im Haus, nur so, für die Freizeitgestaltung ... das konnte sich keiner leisten.

    (Fast) nirgendwo anders auf der Welt werden Hunde "einfach nur so" gehalten.

    Gruß, staffy

  • Also ich weiß, dass Hund weder auf dem Speiseplan meiner Großeltern, noch Ur-Großeltern stand - ebenso meiner Ur-Oma ihre Eltern aßen keinen Hund.
    Meine Familie mütterlicherseits war schon immer verhältnismäßig "human" zu tieren im allgemeinen - den zeiten entsprechend.

    da wurde zwar viel hase und hähnchen selbst geschlachtet, aber diese haben wiederum sehr artgerecht gelebt.

    ich persönlich habe auch zu diesen hundeschlachtereinen noch nie irgendwelche erzählungen/gespräche gehört.

    mich würde jedoch interessieren, ob hundefleisch eher in ländlichen, oder städtischen gegenden geschlachtet und verzehrt wurde.
    galt das eher als delikatesse oder "arme-leute-essen??

    EDIT: achja, ich persönlich finde bei artgerechter haltung und schlachtung an hundefleisch nix verwerfliches.
    jedoch würde ich persönlich keines essen, weil ich es unappetitlich finde einen fleischfresser zu essen.

  • hallo,
    meine großeltern hielten hühner, enten und kaninchen, die auch in den topf kamen.
    ich kann mich daran erinnern, dass meine oma mir immer gesagt hat, dass ich aufpassen soll und kaninchen nur mit kopf kaufen soll, wenn ich dann mal "groß" bin:D.
    sie erzählte, dass gerne mal "dachhasen" als kaninchen verkauft werden. ohne kopf und abgezogen könne man den unterschied kaum erkennen.
    dachhasen? katzen, sagte meine oma und die wurden im krieg öfter mal in den topf gesteckt.

    von hunden, die verzehrt wurden, habe ich nie gehört.

    gruß marion

  • hm, ich finde das schon interessant.
    das mit den katzen...als falschen hasen kenne ich.
    aber bei 8000 (waren es glaube ich) schlachtereien in deutschland - muss doch irgendwer noch darüber etwas wissen. :???:

    auch im internet findet sich nicht gerade viel darüber...

  • Staffy, wo hast du diese Info mit den 8.000 Hundeschlachtereien etc denn her?

    Meine Großeltern haben selber geschlachtet, einen Laden + Hunde gehabt und dass bei ihnen oder irgendwem Hund oder Katze auf den Tisch kam habe ich noch nie gehört - sie hätten sicher eine Geschichte davon ausgepackt, wenn es eine gäbe.

    Vielleicht im Krieg und in der Not, aber bewusst extra züchten + schlachten? Kann ich mir im Leben nicht vorstellen.

  • Zitat

    aber wer ist vor 30 Jahren mit seinem Hund zu TA gefahren ??

    Nee....das wahrscheinlich nicht, gerade auf dem Land hat man sich nicht die Muehe gemacht zum TA zu fahren mit einem Nicht-Nutztier.
    Aber ich weiss von meinem Opa noch das wirklich kranke Hunde erschossen wurden....immerhin besser als sie qualvoll eingehen zu lassen. ;)

    Zu den TA's....

    Tierärzte in Deutschland – Zahlen und Fakten

    Bis in das 18. Jahrhundert beschränkte sich die Tiermedizin in weiten Teilen Europas auf empirisch betriebene Tierheilkunde, deren Ausübung zumeist in den Händen von Stallmeistern, Rossärzten, Hirten, Schäfern, Schmieden, Viehhändlern, Abdeckern und Scharfrichtern lag. Vor dem Hintergrund verheerender Viehseuchen mit entsprechend schweren volkswirtschaftlichen Verlusten und mit dem Wunsch nach einer kompetenten tierärztlichen Betreuung der Pferdebestände von Militär und an fürstlichen Höfen setzte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Gründungswelle von Tierarzneischulen ein. In diesen Tierarzneischulen liegt der Ursprung der deutschen tierärztlichen Bildungsstätten.

    * Gießen: Das Fach „Vieharzneykunst" wurde im Jahre 1777 erstmals in den Lehrplan der neu gegründeten Ökonomischen Fakultät der damaligen „Ludoviciana", der Ludwigs-Universität, aufgenommen.
    * Hannover: Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ist eine der ältesten tiermedizinischen Ausbildungsstätten Europas. Sie wurde 1778 unter der Regentschaft von Georg III. als „Roßarzney-Schule" gegründet.
    * Dresden: Im Jahre 1774 Errichtung einer privaten tierärztlichen Lehranstalt in Dresden durch Oberrossarzt Dr. Christian Friedrich Weber. 1780 wurde die Tierarzneischule Dresden unter dem Oberstallamt gegründet.
    * München: Gründung der „Thier-Arzney-Schule" im Jahre 1790.

    Quelle: http://www.viva.vita.bayerhealthcare.de

  • Muss noch eine Anmerkung zu meiner Aussage "Hund als Luxus" machen.

    In der Zeit meiner Urgroßeltern gab es sehr viel weniger Hunde als heute.
    In den Städten wahrscheinlich nur Tiere, die wie heute, keine echte Aufgabe hatten, also als Luxus bezeichnet werden können.
    Man musste auch über die nötigen Mittel verfügen einen Hund mit durch zu füttern.
    Auf dem Land hatte auch bei weitem nicht jederHof oder jede Familie einen Hund. Geschweige denn mehrere.
    Er hätte zu viel weg gefressen.
    Das meinte ich mit Luxus.
    Kann sein, dass ich da falsch liege, wollte nur meinen Gedankengang erklären.

    LG, Friederike

  • Zitat

    Sicherlich wurden Hunde nicht grundsätzlich schlecht behandelt, aber wer ist vor 30 Jahren mit seinem Hund zu TA gefahren ?? Gabs sowas damals überhaupt ?

    in meiner kindheit ging kein mensch zu einem tierarzt, ich weiß gar nicht, ob es den damals überhaupt gab - für kleintiere meine ich. es gab auch kein fertigfutter für hunde. unser hund hat immer die reste von unserem essen bekommen.

    gruß marion

  • Zitat

    Staffy, wo hast du diese Info mit den 8.000 Hundeschlachtereien etc denn her?


    Im Laufe des Studiums muß man sich u.a. mit der Geschichte der Hunde beschäftigen. Dazu gehört alles, von den ersten Haushunden angefangen bis hin zum heutigen Schoßhündchen.
    In einem der letzten Seminare ging es sehr ausführlich über den Hund in Deutschland, seine Geschichte, Bedeutung, etc. in den letzten Jahrzehnten und -hunderten. Es gab Zahlen, in welcher Menge diese Schlachtereien abgenommen haben, bis zur offiziellen Schließung der letzten.
    Im Nachhinein wollte ich mehr Infos, hab gesucht, aber nix gefunden. Selbst im www, wo man fast alles findet, kein Hinweis.

    Daher meine Frage.

    Gruß, staffy - immer neugierig ;)

    Kleine Korrektur:
    natürlich gabs vor 30 Jahren TÄ, auch bei uns, auf dem Land. Ich meinte eigentlich die Zeit davor, die Jugend unsrer Großeltern, so eher vor 50/60 Jahren ... tztztz, bin doch erst 40 :irre:

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