Hilfe meine hündin hat sich mit einen rüden eingelassen

  • Zitat

    Hallo Ich verstehe das auch nicht als Vorwurf ,weil meine Hündin unter Aufsicht war.Unsre garten grenzt an einen Feldweg,bevor man aber da hoch kommt muß man erst einen steilen Hang hinauf.Und da meine Hündin so Toll auf mich gehört hat(Eigentlich hört sie aufs Wort)Als ich sie zurückrufen wollte.Da war sie ein ganzes stück Schneller über Den Zaun(Habe gar nicht gewuust Wie hoch sie springen kann) als ich.
    Gruß babymausi


    Das sind die Momente in denen man weiß, warum es "läufigen Hündin"heißt :)


    Ich muss Dich davor warnen die Nidationsverhütung mit Hormonen (Östrogenen) machen zu lassen. Dies ist absolut heikel. Die meisten Hündinnen bekommen davon schwerste Gebärmutterentzündungen!
    Ich habe den Fehler vor drei Jahren mit meiner Lucy gemacht und es ging ihr richtig dreckig danach (41°C Fieber etc).



    Seit einiger Zeit ist ein Präparat mit dem Wirkstoff Aglepriston auf dem Markt. Es heißt Alizin und ist von Virbac. Dieses Präparat ist ein Progesteronantagonist und kein Hormon. Dadurch ist es viel ungefährlicher für Deine Hündin. Es kann bis zum 40. Tag angewandt werden, Du könntest also theoretisch noch einen Ultraschall machen um zu sehen, ob sie überhaupt trächtig wird.


    Alizin kann man auch zur Behandlung einer Pyometra einsetzen, um eine Kastration zu umgehen. Auch das haben wir mit Lucy gemacht. Ich liebe dieses Präparat.


    Einziger Haken: Alizin ist sehr teuer, aber das sollte meiner Meinung nach nicht zur Diskussion stehen. Wenn sie eine Pyo entwickelt kostet es auch richtig Geld.


    Falls Dein TA dieses Medikament noch nicht kennen sollte, lass Dich bitte nicht auf die Hormone ein. Unter http://www.virbac.de müsste man eigentlich Infos finden.


    Ich drück Dir die Daumen (wenn Du noch Fragen hast, kannst Du Dich gerne an mich wenden)

  • @ Aluma-Sports:Habe mal eine Frage an dich (und an alle anderen die etwas dazu zu sagen haben!!!) und da es einigermaßen in diesen Thread passt wollte ich keinen neuen eröffnen.! Da du ja angehende Tierärztin bist und ich entweder in einem deiner Postings oder auf deiner HP gelesen habe, dass du Kastrationen ohne medizinische Indikation kritisch gegenüberstehst, kannst du mir ja evt. weiterhelfen.
    Habe eine dreijährige Hündin und einen jetzt 17 Wochen alten Rüden. Da ich nicht vorhabe zu züchten (beides Mischlinge) und Kastrationen aber sehr kritrisch sehe bin ich jetzt natürlich in einer Zwickmühle. Gibt es irgenteine Möglichkeit um eine Kastration herumzukommen?
    Habe schon an eine Sterilisation gedacht, aber ich glaube das macht kaum noch ein Tierarzt und irgentwo habe ich sogar gehört, dass das in der EU verboten sei???
    Andere Möglichkeit wäre gegen die Läufigkeit spritzen zu lassen, aber das scheint ja auch mit sehr gravierenden Nebenwirkungen verbunden zu sein, scheidet also wohl auch aus.
    Ich hätte zwar die Möglichkeit die Hunde während einer Läufigkeit zu trennen, einen würde dann mein Bruder nehmen, aber das ist eigentlich nicht das was ich will und bei befreundeten Hundehaltern, die das so praktizieren ist es jetzt zwei Mal passiert, dass die Hündin ihre Läufigkeit so lange unterdrückt hat bis sie wieder mit dem Rüden zusammen war (beim ersten Mal) bzw. nach vier Wochen einfach nochmal läufig wurde (beim zweiten Mal).
    Was ich auch nicht so ganz verstehe, in Zoos ist es doch bei vielen Tierarten schon Gang und Gebe mit Hormongaben in Analogie zur Pille der Frau Empfängnisverhütung durchzuführen, warum gibt es entsprechende Präperate nicht auch für Hunde?
    Wie du siehst hätte ich echt Probleme mit einer Kastration, glaube aber fast, dass das die einzige Alternative sein wird, nur dann stellt sich die Frage welchen von Beiden lasse ich kastrieren - Rüde oder Hündin - auch hierrauf habe ich noch absolut keine Antwort gefunden.
    Ich hoffe irgentjemand hat mal neue Denkanstösse für mich!
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

  • Danke für den Guten Rat Werde meine Hündin dann mit diesem Alizin Spritzen Lassen:
    Mus mal auf deine Webseite Gehen und mich mal noch schlauer machen.
    Gruß Pamela und Lisa

  • Hallo!


    Das es für Hunde keine Pille gibt,mag vielleicht daran liegen,daß sich Hündinnen den größten Teil des Jahres im Anöstrus befinden.Da ist hormonell gar nichts los.Es ist dann bestimmt schwierig,den richtigen Zeitpunkt der Hormongabe abzupassen.Die Läufigkeit einer Hündin beginnt auch schon einige Zeit bevor das mit dem blutigen Ausfluß anfängt.Außerdem ist der "Zyklus" bei Hündinnen recht unterschiedlich lang.Das ist bei manchen Tierarten halt anders.


    Das vernünftigste ist wohl einen von beiden kastrieren zu lassen.Ist ja auch für deine Hündin nicht schön,während der Läufigkeit immer abgegeben zu werden! OP-technisch gesehen ist die Kastration bei der Hündin ein schwerer Eingriff als beim Rüden.


    Allerdings hat die Kastration einer Hündin ja auch Vorteile(Pyometraprophylaxe etc.) und nachdem sie sich sowieso den größten Teil des Jahres im Anöstrus(ist ja quasi wie kastriert,die Läufigkeit ist der "Ausnahmezustand") befindet und die OP doch sehr gut verkraftet wird,würde ich persönlich die Hündin kastrieren.


    Aber auch beim Rüden gibt`s medizinische "Vorteile" und die OP ist halt einfacher...schwere Entscheidung!


    Ach ja,für welche Zootiere gibt`s denn die Pille?Ist ja super interessant!


    Liebe Grüße,Tamora

  • Hallo!


    Wenn du nicht kastrieren möchtest und die Chance hast, die Hunde zu trennen, würde ich einfach erstmal eine Läufigkeit abwarten, bevor ich was unternehme. Schau dir doch an, wie die beiden in der Läufigkeit miteinander umgehen, wie der Rüde damit klar kommt. Wenn sie ohne Aufsicht sind, räumliche Trennung durch Boxen und getrennte Räume.


    Ich kenne viele Rudel, in denen das völlig problemlos funktioniert. Klar ist es etwas Aufwand immer zu schauen, aber solange der Rüde nicht die Nachbarschaft zusammenheult, sollte es funktionieren


    Die kritischen Tage, an denen die Hündin ihn lassen würde, beschränken sich ja auf ca. höchstens eine Woche. Vorher und nachher wird die Hündin ihm schon sehr eindrücklich klar machen, was sie von der Idee hält (auch natürlich nur unter deiner Aufsicht - ich hab schon Pferde k... sehen).

  • Zitat

    Hallo,
    hat denn zu meiner Frage niemand was zu sagen???
    Ich hätte echt mal ein paar neue Denkanstösse nötig!!!
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir


    Doch klar, bin halt nur nicht 24h am Tag im Forum :wink:


    Also, prinzipiell bin ich der Meinung, dass man ohne guten Grund kein Tier kastrieren sollte. Laut TSG sind sóg. sozioethologische Gründe (um ungewollte Vermehrung zu verhindern) ein guter Grund, für mich nicht unbedingt.
    Ich denke, dass man sich vorher überlegen muss, wie man das Problem managt, bevor man den andersgeschlechtlichen Hund bekommt. Aber das ist einfach nicht immer machbar. Wenn ich ein Tier in Not aufnehme, dann kann ich schließlich nicht sagen "Pech gehabt, Du hast das falsche Geschlecht..."
    Ich habe Strolch kastrieren lassen, weil für mich klar war, dass ich keinen Rüden mehr bekommen werde, er während der Läufigkeiten extrem gelitten hat und Prostataprobleme bekommen hat. Das war mit 11 Jahren. Vorher hat er immer mit intakten Hündinnen zusammengelebt, wovon zwei Mal was passiert ist. (Ein mal war ich Schuld, aber sonst hätte ich ja Emma nicht).


    Bei der Entscheidung ob Rüde oder Hündin kastrieren wenn beide gesund sind, müsste bei mir immer der Rüde dran glauben.
    1. die OP ist viel weniger aufwendig und invasiv, daher geringeres OP und Narkose-Risiko (und Preis, aber der sollte keine Rolle spielen)
    2. die Hündinnen werden gar nicht so selten inkontinent, machen Fellveränderungen mit und können - falls sie zu Aggressivität neigen - noch aggressiver werden. Wird sie inkontinent, dann hat man u. U. ein richtiges Problem


    Man kann, falls man den Rüden nicht operativ kastrieren möchte, ihn chemisch kastrieren lassen. Dabei wird ein Implantat eingesetzt, was kontinuierlich Hormone abgibt, sodass die eigene Hormonproduktion heruntergefahren wird. Die Hoden werden kleiner und der Hund ist kastriert. Wird das Implantat entfernt, dann entwickelt sich der Vorgang zurück. Es ist geeignet um auszuprobieren, wie sich der Hund daraufhin entwickelt, wäre auf Dauer aber teurer als eine operative Kastration.


    Eine Sterilisation wird bei uns nicht durchgeführt weil sie nicht besonders sinnvoll ist. Man kastriert ja schließlich um den Stress mit den Hunden zu vermeiden. Nur weil sie nicht mehr fruchbar sind, haben sie trotzdem noch Stress.


    Von der prophylaktische Kastration wegen Pyometa, Gesäugetumoren etc. bei der Hündin halte ich nichts.
    Warum soll ich ohne Grund ein gesundes Organ entfernen? Dann müsste man alle Männer kastrieren, weil sie ja mal Hodenkrebs bekommen könnten, die Frauen, wegen dem Gebärmutterkrebs, ganz abgesehen von dem Brustkrebs und der Prostata....
    Klar wird das Risiko gemindert, aber nicht jede Hündin bekommt eine Pyo oder Mammatumore, das ist quatsch. Und wenn es mal so weit ist, dann kann man sie immer noch operieren.


    Oder was ist - ganz krass gesagt - wenn die Hündin in der OP stirbt, oder mit drei Jahren überfahren wird? Darüber muss man sich auch mal Gedanken machen. Abgesehen von den Schmerzen. Jeder der mal am Bauch operiert wurde weiß, wie weh das tut. Ich habe mir nach meiner Blinddarm-OP geschworen, dass meine Hunde nur operiert werden, wenn es nicht anders geht.

  • Hallo!



    Das war auch nicht nur auf dich bezogen, sondern allgemien gemeint!
    Trotzdem danke für deine ausführliche Antwort!


    @ Aluma-Sports: Ich brauche meinen Tierarzt also gar nicht fragen, ob er sterilisieren würde?! Ich würde mich dabei einfach besser fühlen, denn mit dieser OP würde ja nur die Vermehrung unterbinden und ich würde den Hunden nicht ihre geschlechtliche Identität nehmen!


    Zitat


    Eine Sterilisation wird bei uns nicht durchgeführt weil sie nicht besonders sinnvoll ist. Man kastriert ja schließlich um den Stress mit den Hunden zu vermeiden. Nur weil sie nicht mehr fruchbar sind, haben sie trotzdem noch Stress.


    OK sicher haben die Hunde in der Läufigkeit Stress, aber durch eine Sterilisation könnten sie ja in der gesamten Zeit zusammenbleiben und da frage ich mich, ob das für die Hunde wirklich negativer Stress ist oder nicht eine wichtige Komponente des Sozialverhaltens?


    @ Aluma-Sports & Pebbles:
    Glaubt ihr wirklich, dass es (unter Aufsicht) möglich ist Rüde und Hündin während der Läufigkeit mehr oder weniger zusammenzulassen? Ist dass nicht wirklicher Stress (für die Hunde)?
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

  • Kastrationen sind hier im Forum ja ein heißes Thema.
    Grundsätzlich denke ich, dass jeder die Entscheidung für sich und seinen
    Hund selber treffen muss.
    Ich arbeite seit 10 Jahren als Tierarzthelferin und kann ja mal meine
    Erfahrungen aufzählen.
    Wahrscheinlich gibts zu dem Thema auch irgendwo offizielle Statistiken,
    aber die kenne ich leider nicht.
    Also, wie gesagt, es sind nur die Erfahrungen, die ich in den Jahren
    gesammelt habe, also erschlagt mich nicht :flehan:


    Die befürchteten Nebenwirkungen bei kastrierten Hündinnen sind wie
    bereits gesagt, Inkontinenz und Fellveränderungen.
    In den 10 Jahren in denen ich in der Praxis arbeite, habe ich eine Hündin
    mit Inkontinenzproblemen erlebt. Es war eine 10 Jahre alte Mix-Hündin,
    die wegen einer Pyometra operiert werden musste und hinterher immer
    mal wieder einige Tropfen verloren hat.
    Fellveränderungen gab es bei einer Cocker Spaniel Hündin, die nach der
    Kastration, ein weiches, fluseliges Babyfell bekam. Die Hündin wurde
    daraufhin mit Hormonen behandelt und das Fell normalisierte sich wieder.


    Gebärmutterentzündungen, Gebärmuttervereiterungen und Mammatumore
    kommen bei uns leider sehr viel häufiger vor (mehrmals im Jahr).
    Bei einer Pyometra kann es kritisch werden, weil viele Hündinnen anfangs
    keine auffälligen Symptome zeigen und die Besitzer erst zu uns kommen,
    wenn der Hund das Fressen eingestellt hat. Wir hatten einige Fälle, bei
    denen wir der Hündin dann nicht mehr helfen konnten, weil der schlechte
    Allgemeinzustand (hohes Fieber, schlechter Kreislauf) keine OP mehr
    zugelassen hat.
    Mammatumore kommen sehr häufig vor, können aber im Normalfall
    einigermaßen problemlos entfernt werden. Allerdings neigen sie, wenn sie
    nicht frühzeitig erkannt und operiert werden zum Streuen.


    Aluma-Sports hat geschrieben

    Zitat

    Bei der Entscheidung ob Rüde oder Hündin kastrieren wenn beide gesund sind, müsste bei mir immer der Rüde dran glauben.


    Wir handhaben das bei uns in der Praxis anders. Wir empfehlen eher die
    Hündin kastrieren zu lassen. Natürlich ist die OP bei einer Hündin aufwendiger,
    aber wenn der Tierarzt ordentlich und sauber arbeitet, sind die Risiken, wie
    eine Infektion, relativ gering.
    Die OP bei einem Rüden ist sehr viel einfacher und kürzer (daher auch
    geringeres Narkoserisiko). Aber die Auswirkungen auf den Körper sind
    bei einem Rüden beträchtlich höher. Der Rüde steht das ganze Jahr unter
    Hormonen. Durch die Kastration gibt es im Körper des Hundes erhebliche
    Umstellungen und das Risiko einer Wesensänderung ist daher sehr viel
    höher. Natürlich ist das manchmal auch gewünscht (der Hund soll ruhiger
    werden, nicht mehr streunen gehen, nicht mehr aggressiv auf andere
    Rüden reagieren, etc.), aber nicht jeder Besitzer möchte, dass sich sein
    Hund im Wesen verändert.
    Bei einer Hündin, die nur zweimal im Jahr unter Hormonen steht, ist eine
    Kastration (die ja sowieso während des Anöstrus, also in der "Hormonfreien"
    Zeit stattfinden sollte) mit nicht so schweren Umstellungen im Körper
    verbunden und ist daher für eine Hündin "schonender" als für einen Rüden.


    Das kastrierte Hündinnen aggressiv (bzw. aggressiver) werden, kann ich
    also nicht nachvollziehen. Das ist wie die Aussage, dass läufige Hündinnen
    zickig werden. Das kommt ganz auf den Hund an. Ich kenne Hündinnen,
    die während der Läufigkeit besonders verschmust und verspielt sind.
    Eine Wesensveränderung bei einer Hündin durch eine Kastration ist sicher
    bedeutend seltener als bei einem Rüden.


    So, bevor ihr euch auf mich stürzt, möchte ich nochmal betonen, dass ich
    hier nur MEINE Erfahrungen beschrieben habe. Möglich, dass bei anderen
    Tierärzten andere Erfahrungen gemacht wurden.


    Ich jedenfalls habe gründlich darüber nachgedacht, als ich mir zu meinem
    Rüden eine Hündin als Zweithund holte.
    Aufgrund der Tatsache, dass wir in unserer Praxis mehr kastrierte Hündinnen
    als Unkastrierte haben, und ich trotzdem nur zweimal Nebenwirkungen
    nach einer Kastration erlebt habe, im Gegenzug aber mehrmals jährlich
    mit Gebämutterentzündungen, Poymetras und Mammatumoren konfrontiert
    werde, habe ich mich bei meiner Hündin für eine Kastration entschieden.
    Eine Kastration meines Rüden habe ich aus oben genannten Gründen
    gar nicht in Erwägung gezogen.


    Vielleicht hilft das ja manchen, eine Entscheidung zu treffen.


    liebe Grüße
    Steffi

  • Sleipnir: Grundsätzlich glaube ich das nicht nur, grundsätzlich weiß ich das sogar, daß es geht. Allerdings kommt es halt immer auf die Umstände an, auf die jeweiligen Hunde - und auch auf den Halter. Meine Freundin hat ein Rudel von momentan 11 Border Collies, Rüden und Hündinnen - alle unkastriert und es hat noch NIE einen "Unfall" gegeben. Auch bei vielen Züchtern kenne ich das.

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