Warum sind auch viele sanfte Hilfsmittel hier so verpönt?

  • ich arbeite auch mit den so gennanten hilfsmitteln wie Halti usw. ich komme sehr gut mit Halti und co. klar und nutze sie auch gern weil man sich das leben nicht unnötig schwehr machen muss wenn man kleine triks und methoden kennt wie es einfacher ist.
    deshalb strafe ich den hund nicht dauernt wenn ich mal einen Leinenruck gebe oder etwas lauter werde denn immer mit wattebällchen werfen geht auch schief....


    meiner meinung nach sollte jeder sich den umgang mit diesen hilfsmitteln erklähren lassen (egal ob durch Buch, Internet oder Mensch) den einige wie das halti können schäden machen bei falschem umgang...

  • Zitat

    Wieso könnt Ihr nicht übers Internet erklären, wie man dies oder jenes???? Damit stellt Ihr das Forum in Frage. Damit stellt Ihr jedes Buch in Frage. Jede Anleitung...


    weil ich, in dem Moment wo ich etwas rate, auch eine Verantwortung eingehe.


    Es scheint so üblich zu sein das man seine Verantwortung in dem Moment abgibt (bzw. beiseite legt) wo man den PC anschaltet. Da ist dann halt jeder selber schuld wenn er etwas falsch anwendet. Egal was geraten wird.


    Ich empfinde es als traurig das hier HH, welchen eigentlich das Wohl eines Hundes am Herzen liegen sollte, so mit Hunden umgehen, die man gar nicht persönlich kennt. Wo man nicht von hier aus beurteilen kann wie die Realität wirklich aussieht.


    Die wichtigsten Punkte, die hier schon angesprochen wurden, werden einfach mal ignoriert (das eine wirkliche Beratung mit Hilfsmitteln nur vor Ort geht, man den Besitzer und den Hund persönlich kennen muss). Warum eigentlich. Was gibt dieses Gefühl?


    Anleitungen welche zu Schäden bei (falscher) Anwendung führen KÖNNEN haben weder etwas in einem Forum, in einem Buch oder im Fernsehen zu suchen.


    Das ist MEINE Einstellunge und diese Einstellung vertieft sich mit jedem Termin, an dem ich mit Hund und Mensch arbeite. Denn da sehe ich wie schwierig es ist das Gezeigte oder Erklärte umzusetzen.


    Zitat

    Ich habe mal in nem Welpenkurs ner Dame geraten und auch mehrfach gezeigt, die Richtung zu wechseln, wenn ihr Junghund zieht. Ich tat dies ohne zu rucken, ohne den Hund in die Leine brettern zu lassen und empfahl sogar die Nutzung eines Geschirrs um Risiken zu vermeiden, falls der Hund doch mal reinrennen sollte, was bei nem jungen Hund immer wieder mal vorkommen kann.
    Einige Wochen später hörte ich von einer Vereinskollegin, wie die Dame mit ihrem Hund umspringt. Sie würde ständig an der Leine reißen und rucken, der arme Hund. Ich hätte es so gezeigt.. Glücklicherweise weiß jeder, der mich kennt, daß ich das nie empfehlen und schon gar nicht zeigen würde....
    Also selbst mit der besten Anleitung können Leute etwas falsch verstehen... Oft wollen sie es sogar falsch verstehen, weil es dann besser in ihr Weltbild paßt...


    Na ja, vielleicht wäre es ja auch besser gewesen nicht einfach Handgriffe zu zeigen (mit denen sie im Alltag dann alleine dasteht und versucht das beste daraus zu machen, halt nicht so wie geplant) sondern einen grundlegenden Umgang mit dem Hund zu vermitteln. Also nicht das Symptom bekämpfen sondern die Ursache finden und daran arbeiten.


    Und die einzigen Bücher die ich noch empfehle sind Bücher in denen es um das Wesen Hund geht. Erziehungsbücher werde ich mit Sicherheit nicht mehr empfehlen und auch keine Bücher in denen "Handgriffe" beschrieben werden.

  • Tja, Terry, da ist es wieder: das vorschnelle Urteil.


    Wie kannst Du wissen, was ich alles mit der Dame erarbeitet habe? Wie tief das Training geht????


    Und ja mit Ratschlägen und Buchempfehlungen halte ich es tatsächlich ähnlich wie Du, aber lesen tue ich selbst auch anderes, weil ICH das beurteilen kann und mir das entsprechende Gute und passende raussuche...


    Und eben nur ähnlich, weil eben auch eine Anleitung zum Stehenbleiben, wenn der Hund zieht bei manchem Zeitgenossen ganz böse aussehen kann, wenn er es falsch verstehen will... Wenn ich einen jungen temperamentvollen Hund mit Halsband in ne Zwei-meter Leine brettern lasse ist das vielleicht auch nur stehen bleiben, wenn Hund nach vorne prescht, dennoch kann das ganz übel ausgehen...
    Wenn ich der Besitzerin von nem pöbelnden Junghund rate, sein blödes Verhalten zu ignorieren, damit er keinen Erfolg hat, hat er vielleicht gerade so seinen Erfolg und sie kriegt ein echtes Problem...
    Also entweder dieses Forum hier ist der größte Quatsch, oder man gesteht auch anderen Menschen ein eigenständiges Denken und Bewußtsein zu und sieht die Sache mal etwas toleranter...
    Wir sprechen hier ja nicht von verbotenen Reizstromgeräten, sondern von richtig angewandten tollen Hilfsmitteln, die alle ihre Daseinsberechtigung haben...


    Wenn ich (ich persönlich) hier fragen würde, ob mir jemand beim Gebrauch eines Halti helfen könnte, damit ich keine Fehler mache und bekäme so ablehnende verurteilende Antworten, hätte ich hier wohl das erste und letzte Mal gefragt... Weil ich mir durchaus zutraue, Erfahrungen und Empfehlungen anderer umzusetzen. Sonst hätte ich (ich persönlich) gar nicht erst hier nachgefragt, sondern hätte mir gleich nen Trainer geholt...


    Und ich (ich persönlich) lese lieber irgendwo nach und probiere es dann selber, als daß ich mich von jemandem bequatschen lasse, der mir persönlich gegenüber steht... Ich kenne viiieeele Hundetrainer, die leider eher wenig bis gar keine Ahnung von Lernverhalten, positiven Erziehungs-Ausbildungsmethoden haben usw... Aber die können ihre veralteten Ansichten so voller Inbrunst und Überzeugung darlegen, daß die meisten (unbedarften) ihnen total verfallen. Da landen dann vielleicht die, die hier nur ne blöde unverschämte Antwort bekommen haben...


    Und wirklich mal im Ernst:


    Ist es wirklich besser den Hund ein Leben lang z.B. dem Streß beim Anblick anderer Hunde auszusetzen, als mal ein halbes Jahr mit nem Halti oder nem anderen vom Hund vertragenen Hilfsmittel zu arbeiten???


    Ihr vergeßt hier anscheinand alle, daß nicht nur der Halter unter solchem Verhalten leidet... Auch der Hund hat Streß... Und wenn ich diesen Streß mit Hilfsmittel schneller verringern oder abstellen kann, umso besser... Das hat mit einfach machen nix zu tun... Sondern die Verantwortung für das Wohl des ihm überantworteten Tieres wirklich Ernst zu nehmen und eben alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen...Also los, aber halt richtig informieren... Was man unterstellen sollte, wenn Leute hier schon mal nachfragen... Die werden sicher nicht einfach so das Ding dann ausprobieren... Indem sie hier nachfragen, haben sie schon bewiesen, daß sie sich Gedanken machen und im Hinterkopf haben, daß es auch ne falsche Benutzung geben könnte....

  • Inwiefern nehme ich meinem Hund den Streß, wenn er ein Halti trägt? Verschwindet dadurch der Reiz, der den Streß auslöst? Übernehme ich dadurch automatisch die Führung? :???:


    Es ist doch aber ein Unterschied, ob ich jemandem rate den Hund zu ignorieren und das nicht klappt, oder ob ich jemandem sage er soll ein Halti nehmen und der Mensch zerrt damit am Hund rum. Die Auswirkungen sind doch ganz andere :???:

  • Zitat


    Und ja mit Ratschlägen und Buchempfehlungen halte ich es tatsächlich ähnlich wie Du, aber lesen tue ich selbst auch anderes, weil ICH das beurteilen kann und mir das entsprechende Gute und passende raussuche...


    Diese Aussage würde vermutlich so ziemlich jeder für sich unterschreiben...
    Bei einigen mag es tatsächlich zutreffen, bei anderen ist es Wunschdenken.


    Hab mal irgendwo ńen Spruch gelesen, der hieß: Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder meint, dass er genug davon hat. (oder so ähnlich) ;)

  • Murmelchen: Ich kenne EINIGE Menschen, die so sicher sind, wenn ihr Hund ein Halti trägt, daß sie es nicht mal brauchen. Ohne sind sie ne Katastrophe, beide... Und es war immer nur eine kurze Sache und es ging bald auch ohne.. Aber wenn nun mal kleine zarte Frauen große starke Hunde führen müssen ist es ne Absicherung in bestimmten Sitationen...
    Und nein, natürlich übernimmt man nicht automatisch die Führung, aber z.B. ein Halti kann einen Durchbruch im Training herbeiführen, ebenso wie z.B. ein Sprayhalsband oder andere Mittel.. Ich habe auch schon den schlimmsten Mißbrauch von Schleppleinen gesehen, die werden hier aber schön weiter empfohlen...


    malika: selbst wenn es bei einigen, wenn nicht sogar bei vielen Wunschdenken ist, kann man ihnen das nun mal nicht absprechen... es sind in der Regel erwachsene Menschen und die werden so oder so das tun, was sie für richtig halten... Wenn man allerdings gut erklärt, für und wider REALISTISCH wieder gibt, über Chancen ebenso wie über Risiken aufklärt, hat man gute Chancen, daß alles gut werden kann...

  • Zitat

    Tja, Terry, da ist es wieder: das vorschnelle Urteil.


    Wie kannst Du wissen, was ich alles mit der Dame erarbeitet habe? Wie tief das Training geht????


    Ach ne, aber du meinst jetzt allen Ernstes das man Anleitungen über das Net geben kann? Ich urteile nicht vorschnell sondern ich antworte auf das was ich lese.


    Was nicht geschrieben wird kann ich nicht lesen und auch nicht beurteilen.


    Also: du bist immer noch der Meinung das man über das Netz Anleitungen für Hilfsmittel geben kann? Obwohl doch immer wieder ersichtlich das nicht jeder alles schreibt was Nützlich wäre um überhaupt Ratschläge geben zu können?


    Du hast gerade sehr schön bewiesen das über Netz Ratschläge NICHT möglich sind weil die wichtigsten Informationen immer fehlen werden.


    Und einen Hund führe ich nicht über die Leine. Wirkliche Führung macht sich erst bemerkbar wenn keine Leine dran ist.

  • Ja, Du führst einen Hund so, ich auch... Aber das kann nicht jeder einfach so. Das muß gelernt werden. Das muß auch der Hundehalter erst mal lernen... Und dazu können solche Mittel einen Beitrag leisten. Wenn ich ne zierliche Dame habe, die einen großen temperamentvollen Mischling an der Leine hat, der zudem noch total aggro auf andere Hunde reagiert, sie sich total den Streß macht, vor lauter Angst, daß er beißen könnte, die so unsicher ist, daß sie nie und nimmer ihren Hund so führen könnte, kann sie mit einem Halti ein berechtigtes Gefühl der Sicherheit bekommen. Durch dieses Gefühl kann sie wieder kontrollierter reagieren und letztlich agieren, was dem ganzen Training zu Gute kommt...


    Man muß ja auch nicht immer alles benutzen, oft reicht aber der Sicherheitsgedanke aus: Wenn jetzt dies und das, dann habe ich noch dies und das als Hilfe... Und oft merken die Leute dann, daß sie es eh nicht brauchen...Diesen Schritt hätten sie aber vielleicht nicht geschafft, wenn es die Möglichkeit erst gar nicht gegeben hätte...


    Und ja, ich bin der meinung, daß man Anleitungen über s Netz sehr wohl geben kann. vor Mißbrauch oder auch dem richtigen Gebrauch kannst Du so oder so niemanden schützen, sondern nur durch Aufklärung...


    Und wenn jemand schreibt, was muß ich beim Gebrauch eines Halti beachten und er kriegt die Antwort: Gar nicht erst benutzen, wo ist dann die Antwort auf das Gelesene?????????


    Was nicht geschrieben wird kann man nicht beurteilen, aber verurteilen könnt Ihr es anscheinend schon????

  • Zitat


    Richtig, Angelika, so sehe ich das auch.



    Fräuleinwolle, Du schreibst: " Aber wenn nun mal kleine zarte Frauen große starke Hunde führen müssen ist es ne Absicherung in bestimmten Situationen....".


    Nun gut, sehr groß bin ich nicht, zart eher weniger, aber ich "führe" drei ausgewachsene Neufundländer an einer Leine. Warum brauche ich keine Halti´s als "Absicherung in bestimmten Situationen"?


    Gut, ich habe keine ausgesprochenen "Problemhunde". Aber ich habe einen 4jährigen, der meint sein Rudel gegen jeden anderen Rüden beschützen zu müssen und einen Rüden von 19 Monaten in seiner 2. Pflegelphase. Und ich gehe ohne Pöbelei seitens meiner Hunde an anderen, sogar pöbelnden, vorbei. Sie werden keines Blickes gewürdigt.


    Ich "führe" meine Drei mit meiner Stimme und Gestik, ziehe dadurch ihre Aufmersamkeit auf mich. Ich habe sie, mit meiner Zuwendung und Konzentration auf sie, derart an mich "gebunden", daß es keiner auch noch so "sanften Hilfsmittel" bedarf.


    Das klappt an der Leine und im Freilauf (bei dem jungen Hund frei noch nicht immer, aber wir arbeiten daran).


    Denn glaube mir, auch ein starker, großer Mann hält, selbst mit Halti, keine drei Neufundländer an einer Hand, die gerade mal eben davon stürmen wollen.


    Wenn Du schreibst: "Ich kenne EINIGE Menschen, die so sicher sind, wenn ihr Hund ein Halti trägt, daß sie es nicht mal brauchen. Ohne sind sie ne Katastrophe, beide.....", bin ich der Meinung, nur einer ist die Katastrophe - nämlich der HH.


    Er gibt dem Hund nicht die nötige Zuwendung und das Vertrauen, daß er braucht, um sich sicher unter anderen bewegen zu können. Das Halti ist die Krücke, die dem HH suggeriert, ich habe meinen Hund unter Kontrolle. Ohne diese Krücke läßt er den Hund wieder allein und dieser fällt in sein altes unerwünschtes Verhalten zurück.


    Es gibt viele Wege der Hundeerziehung. Nicht jeder paßt zu jedem Hund. Aber die hier angepriesenen "sanften Hilfsmittel" sind für mich und nochmals für mich, Krücken. Und Krücken braucht ein Mensch - HH, der sich nicht mehr auf normalem, geradem Weg bewegen kann.


    Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Ach, Fräuleinwolle, auch ich musste lernen.


    Und pöbelnde 45 kg Hund sind nicht wirklich witzig. Also hätte ich dann meinem Barry gleich so ein Teil umschmeissen müssen? Nö, ich habe mir die Mühe gemacht MIT meinem Hund zu arbeiten.


    Und die HH die wirklich große Probleme mit ihren Hunden haben sollten sich einfach vor Ort Hilfe suchen. Wie diese Hilfe dann letztendlich umgesetzt wird ist abhängig vom Trainer und vom HH.


    Aber über das Netz wird es immer mehr HH geben die irgendwann nicht mehr weiter wissen: wenn sie all die guten Tips an ihren armen Köterchen "probiert" haben. Ausbaden muss es der Hund und die Umwelt.


    Denn eines scheint immer noch nicht angekommen zu sein: die Hilfsmittel sind nicht verpönt (gibt halt eineige die verwenden sie nicht) sondern es gibt halt immer wieder Leute die sie nicht leichfertig über das Netz empfehlen und damit der Verantwortung gerecht werden, die jeder Mensch haben sollte.


    Wer sie erfolgreich angewendet hat ist doch ok. Gibt es einem aber das Recht sie dann pauschal gleich "weiter zu reichen"? Ich meine Nein. Denn, die 999999te: jeder Hund, jeder Mensch, jede Situation ist anders.


    Aber das will komischerweise keiner hören (lesen). Denn geht es schief ist dann natürlich der "dumme HH" Schuld bzw. der Hund ist nicht therapierbar.


    So ich habe fertisch.

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