Warum sind auch viele sanfte Hilfsmittel hier so verpönt?
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rockychamp -
29. September 2008 um 09:52 -
Geschlossen
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Ich habe nicht wirklich jede Seite gelesen. Also vielleicht ist es doppelt.
Bei Hunden kenne ich immer nur Einzelfälle. Bei Pferden habe ich eine fast professionelle Sicht.
Es gibt eine Menge tolle Hifsmittel in Pferdesport und -haltung. Das fängt an bei Pflege und Haltung z.B. spezielle Hufbeschläge an bis hin zu ich nenne es mal Ausbildungshilfen.
Die Idee, die dahintersteckt ist fast immer toll und beruht entweder auf jahrhundertelanger Erfahrung mit Pferden oder neusten Erkenntnissen der Forschung im besten Fall das eine bestätigt durch das andere.
Z.B. ein Join Up mit einem gut ausgebildeten Trainer ohne hastig aufgestelltes Gitter-Gefängnis und sensationsgeilem Publikum drumherum, hilft sicher weiter, aber was da draus gemacht wird, ist einfach entsetzlich.
Und so ist es auch in der Hunderziehung. Viele sehen eben was Negatives mit diesen "sanften Hilfsmitteln" angerichtet wird und lehnen sie deshalb generell ab.
Obwohl sie richtig, im Sinne des Erfinders und passend auf die spezielle Situation eingesetzt, wirklich gut sind. - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Zum Sprühhalsband sag ich nur:
wer schon mal bei jemand zu Hause war, der überall Brise Sprühgeräte stehen hat, die lossprühen sobald sich etwas bewegt, kann sich auch ganz gut vorstellen, wie der Hund sich fühlt, man erschreckt sich total und es stinkt wie die Pest als absolut nichts angenehmes (komischer Vergleich ich weiß)
Wasserspritze hat mir (unter Anleitung meiner Trainerin) absolut geholfen, allerdings musste ich diese nur knapp 5 mal anwenden und es hat dann auch ohne geklappt. Aber wie gesagt, nicht allein damit herumüben, denn sonst kann man mehr Schaden anrichten als einem lieb ist.
Ich finde, aber nicht, dass hier Methoden oder Leute, die solche nutzen, verpöhnt sind, bin zwar noch net lang im Forum, aber bis jetzt hab ich mich hier immer verstanden und wohl gefühlt (und gut beraten noch dazu)
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Hi,
Zitat
Mir ist aufgefallen das selbst sanfte Hilfsmittel wie z.B. Wasserspritze, Sprüh- und Virbrationshalsbänder, Halti und leichte Leinenkorrekturen absolut verpönt sind obwohl viele Menschen große Erfolge damit erziehlt haben.
Erfolge sind zweierlei. Ein mal kann gehemmtes Verhalten wieder kommen. Da ist es besser Verhalten durch Alternativverhalten zu ersetzen weil das nachhaltiger ist.Zitat
Natürlich kommt man bei vielen Hunden ohne solche Dinge aus und kann mit viel Geduld und Konzequenz auch ohne Hilfsmittel alles erreichen aber was ist mit den härteren Fällen?
Wenn man wirklich alles schon versucht hat und selbst unter der jeweiligen Situation leidet sollte man, meiner Meinung nach, auch zu sanften Hilfsmitteln greifen können und sich hier Tipps holen können von Menschen die damit Erfolge erziehlt haben ohne das die mehrzahl der User dagegen ist und dies leider auch manchmal unschön und sehr deutlich ausdrückt.
Für das Geld was man für diverse Halsbänder ausgibt kann man gut und gerne einen kompetenten Trainer bezahlen.
Der unterstützt dann auch die "Härtefälle".Zitat
Natürlich kann jeder seine freie Meinung äußern und es ist ja auch wünschenswert das jeder seine eigene Meinung hat und mit anderen Dingen erfolg hatte aber warum sind manche Hilfsmittel für mache User so ein absolutes Tabu
selbst wenn dem Hund keine Schmerzen zugefügt werden (davon distanziere ich mich natürlich auch ganz klar)?
Schmerzen sind nicht ausschließlich das Maß der Trainingswerkzeuge denn es gibt weitere Sachen, die negativ zu beurteilen sind z.B. erzeugter Stress, erzeugte Verunsicherung etc.Zitatund bei meinem kleinen nun auch mit einer Wasserspritze arbeite um ihn vom Rammeln und hochspringen abzuhalten.
Such lieber mal die Ursachen für das Rammeln. Beim Hochspringen gibts auch diverse Wege dieses Verhalten zu ändern ohne es zu Hemmen.Zitat
Was bingt es denn wenn man noch so sanfte und Hilfsmittelfreie Methoden wählt und sich und den Hund so Ewigkeiten Streßt obwohl man ein Problem mit Hilfsmittel viel schneller in den Griff bekommen könnte?
Die Nachhaltigkeit. Richtiges Training vermeidet Stress bei Tieren weil unter Stress schlechter gelernt wird.Zitat
Wenn ein Hund wirklich so garnicht oder nur extrem langsam auf den Weg ohne Hilfsmittel anspringt und die Besitzer wie auch der Hund unter der Situation leiden weiß ich nicht was daran so schlimm sein soll die ganze Prozedur zum Wohle aller zu verkürzen indem man sanfte Hilfsmittel benutzt.
Der kürzere Weg ist oft nicht der bessere. Man kann auch durch Drogenhandel reich werden aber ob das nachhaltig ist? :) Heutzutage ist "der kurze Dienstweg" in weil man sich nicht mehr ausführlich und lange mit einer Thematik beschäftigen will, keine Lust hat und sowieso alles Instant ist. Das ist ne Sache der inneren Einstellung.ZitatSo, nun bin ich mal gespannt ob sich nicht doch noch der eine oder andere traut zu outen das auch er mal zu Hilfen gegriffen hat und das mit Erfolg ohne dem Hund zu schaden.
Ich habe durch verhaltenshemmende Sachen keine Fortschritte erziehlt. Sicher auch weil ich die falsch eingesetzt habe. Alle positiv aufgebauten Erziehungsmaßnahmen sind dagegen ohne Zweifel zu meiner Zufriedenheit.Ich halte verhaltensunterbrechende Hilfsmittel eher für nicht händelbar bzw nur mit hohem Nebenwirkungspotential einsetzbar. Aus meiner Sicht ist "Köpfchen statt Knöpfchen" das vernünftigste, nachhaltigste und nebenwirkungsfreiste - das sehen sicher viele hier im Forum auch so und deshalb gibts diverse "Empfehlungen" und "Streitereien".
Olli -
Einfach nur weil ich den Thread erstellt hatte muss ich dazu nochmal was loswerden.
Der Hund weshalb ich Hilfsmittel brauchte war ein ganz besonderer Fall. Wann immer es geht würde ich auch versuchen ohne auszukommen aber in diesem Fall wusste zumindest ich nicht mehr ohne weiter und wo ich hier jemanden finden soll der sich wirklich gut ausgekannt hätte und ohne Zwang gearbeitet hätte weiss ich wirklich nicht. Ich kenne so gut wie alle Trainer und Hundeschulen hier und an besagtem Hund hätten sie sich sicher entweder die Zähne ausgebissen oder zu ganz anderen Methoden gegriffen die sicher mehr geschadet hätten als eine Wasserpistole.
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es gibt menschen, die ein verhalten ändern wollen / können, ohne es zu hemmen / vorher hemmen zu müssen, und bei manchen/ den meisten hunden haut dass dann auch so hin...
ich finde das menschlich gesehen nachvollziehbar, aber aus hundesicht eher nicht ausreichend, da fehlen klare grenzen mit nachvollziehbaren konsequenzen für den hund...
aber ich finde, die konsequenzen sollte der hund auch zuordnen können.. wenn da ein sprühstoß wg bellen dem hund die nase lahmlegt, dann find ich das schon ziemlich unmenschlich... auch ein wasserstoß da aus ner wasserpistole.. da fänd ich eher n ästchen aus der hecke auf den hundekopf getittscht nachvollziehbarer für den hund... wenns timing paßt.
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Zitat
in diesem Fall wusste zumindest ich nicht mehr ohne weiter und wo ich hier jemanden finden soll der sich wirklich gut ausgekannt hätte und ohne Zwang gearbeitet hätte weiss ich wirklich nicht.
Schau dir mal auf http://www.ibh-hundeschulen.de - die angeschlossenen Hundetrainer arbeiten so wie man sich das wünscht ohne aversive Mittel. Soweit ich das sehe, ist auch jemand bei dir in der Nähe (ok nicht all zu nah aber auch nicht all zu weit entfernt).
Olli -
Zitat
Schau dir mal auf http://www.ibh-hundeschulen.de - die angeschlossenen Hundetrainer arbeiten so wie man sich das wünscht ohne aversive Mittel. Soweit ich das sehe, ist auch jemand bei dir in der Nähe (ok nicht all zu nah aber auch nicht all zu weit entfernt).
OlliIch seh da keinen der auch nur halbwegs in der Nähe gewesen wäre
Ist aber inzwschen eh rum denn der besagte Hund lebt seit 2 Jahren nicht mehr bei mir. Es hat mir das Herz gebrochen aber in unserer Lage zum damaligen Zeitpunkt war es uns nicht mehr möglich so mit ihm zu arbeiten wie er es gebraucht hätte.
Wir konnten nicht mehr, von der Kraft her wie auch vom finanziellen, und er hatte es verdient das sich jemand voll und ganz um ihn kümmern kann. 2 Jahre hatten wir alles versucht und er hatte sich toll entwickelt. All das war wie weggeblasen als unsere Tochter auf die Welt kam. Er machte Rückschritte ohne Ende obwohl er weiter viel Bewegung und Beschäftigung hatte. Es wurde dann durch seine Aggressivität, die vorher in dem Ausmaß nicht da war, für unseren Zweithund und unser Kind zu gefährlich mit ihm und die ganze Situation war für alle nicht mehr tragbar.Aber eigentlich gehört das ja garnicht zum Thema.
Bei Chili jetzt brauche ich keine Hilfsmittel aber es gibt eben Hunde die beruhigen sich durch ein Halti. Sie fühlen sich besser geführt und bleiben Ansprechbar um einem selbst die Chance zu geben ruhiges Verhalten zu belohnen (bei extremen Leinenpöblern z.B.)
Genauso gibt es Hunde da hilft nurnoch ein Wasserstrahl um sie aus ihrer Rage rauszuholen und sie wieder ansprechbar zu machen. Festhalten ging da nicht weil der Hund um sich biss sobald es an der Tür schellte und er nicht mehr aufhörte zu bellen. Er liess einen dann auch nicht aus der Tür raus sondern biss einen in die Wade.
Ich hatte so einen extremen Fall vorher auch noch nicht und hatte bei meinem letzten Hund lediglich ein Halti weil er durch diverse Beissvorfälle leider zum Angstbeisser wurde und ihn das Halti beruhigte. Er warde nicht daran herum gezerrt aber er wurde ruhiger und gab mit somit die Zeit ihn für diese Ruhe zu loben. Durch seine Vorgeschichte hatte er nie gelernt so sehr vertrauen zu jemandem zu fassen das es vernünftig ohne Hilfsmittel geklappt hätte.
Ich sehe in extremen Fälen weiterhin kein Problem im RICHTIGEM Gebrauch solcher schmerzfreier Methoden aber ich würde natürlich immer vorher schauen das es ohne klappt. -
Also gerade zum Halti möchte ich mal was loswerden.
Erstens ich kenne keinen Hund, der sich durch das Halti das Genick gebrochen hat oder sonst Schäden bei normaler Handhabung.
Das einzige, was ich schrecklich fand, war ein Dobi bei Tiere suchen ein zu Hause, der kein Fell mehr auf der Nase hatte, weil er nur mit Halti geführt wurde (ich vermute mal zu wenig Bewegung und dauernder Zug auf dem Halti).Aber, vorausgesetzt man gewöhnt den Hund an das Halti finde ich es wesentlich praktischer mit einem Hund an lockerer Leine in brenzligen Situationen (Erzfeind, Menschenmassen etc.) führen zu können, als das der Hund eben in der Leine hängt bis zum geht nicht mehr und ich den kaum noch halten kann (Bsp.: mein 25kg Rüde, der einer heißen Hündin hinterher will, dt. Doggen-Hündin mit 60kg, die unbedingt einen Hund anpöbeln will).
Das sind aber Ausnahme- und keine Regelsituationen.
Vor allem finde ich persönlich die Anwendung eines Haltis besser, um einen Hund festhalten zu können, als ein Stachelhalsband.
Und Sprühhalsbänder (ohne Geruch) finde ich bei einem nicht sensiblen Hund bei korrektem Einsatz auch nicht komplett verwerflich.
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erstmal vorweg..auch ich hab mal mit halti bei liesl gearbeitet..situation..lord liesl hat anfangs so arg gesponnen,wenn fremdhundsichtung war,das er kaum zu bändigen war..da hab ich mich informiert,wie man ein halti richtig nutzt und habs dann auch getan
aaaber..ich würd das heut nicht mehr machen..zum einen hab ich inzwischen eine andere methode gefunden um ihn zu halten (übrigens 70kg doggenrüde OHNE stachler)..ich halte ihn einfach am halsband sollte er doch nml tendenzen zum flippen zeigen,da hat er viel weniger bewegungsradius und ist so dann auch leichter zu handhaben,sollte es mal wieder mit ihm durchgehen.und zum anderen will ich nicht,das sich andere unbedarfte hundehalter ein beispiel an mir nehmen..ich sehe hier öfter 3 hundehalter,deren hunde mit halti laufen..undzwar nur mit halti..und sowas geht einfach mal gar nicht! hab ein junges mädchen mit border mal drauf angesprochen,worauf ich nur als "dumm" bezeichnet wurde und ich hätte ja keine ahnung..irgendwann lief sie mir dann über den weg als ich grad mit meinen 3 grossen unterwegs war..da hab ich sie nur feist angegrinst und bin meiner wege gegangen...vllt regt sie das ja mal zum nachdenken an
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Halti ist eine Managementmaßnahme. LERNEN tut Hund dabei i.d.R. nicht viel - es sei denn, es wird parallel wirklich an der Ursache des jeweiligen Problems gearbeitet.
Des Weiteren ist es erschreckend, wie viele sog. HT Haltis anwenden und empfehlen, ohne ihre Kunden auch nur annähernd in der korrekten und damit ungefährlichen Handhabung zu schulen.
Nur weil man selbst keinen Hund kennst, der sich das Genick gebrochen oder Schäden davongetragen hat, gibt es genügend Beispiele von Fehlverknüpfung UND Schmerzen im HWS-Bereich, die nur erst einmal diagnostiziert werden mussten.
LG
cazcarra - Vor einem Moment
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