Hilfe bei scheuen und ängstlichen Hunden

  • :help: Vielleicht kann mir jemand helfen?
    Seit ein paar Tagen lebt Shy bei uns. Hier ist der Name Programm, sie ist sehr ängstlich, duckt sich ständig, wenn sich ihr nähert. In der Hoffnung, dass sie sich an unserem sehr geduldigen Ersthund orientiert ud von ihm lernt, haben wir sie aufgenommen. In ihr steckt vermutlich ein Löwenherz.
    Gibt es hier im Forum vielleicht jemanden, der Erfahrungen mit solch scheuen Hunden hat und mir Tipps geben kann.
    Dass ich zusätzlich die Hundeschule (Gruppen- und Einzelstunden) besuche, ist doch Ehrensache!

  • Hi,


    Sonny war am Anfang auch extrem scheu. Wir haben dann drauf geachtet, dass wir ihn ja nicht unbewusst unterwerfen oder bedrohen (Augen schaun, von oben streicheln, aufn Rückendrehn,...) und ihn bei Zerrspielen (fast) immer gewinnen lassen. Ansonsten haben wir sein Scheu-sein ignoriert. Heisst: er musste trotzdem beispielsweise Straßenbahn fahren und wurde überall mitgeschleppt.


    Jetzt ists schon viel besser. Allerdings kann ich nicht 100% sagen, obs wirklich das war oder einfach die Zeit.

  • In welchen Situationen duckt sie sich, nur wenn man ihr zu Nahe kommt? In dem Fall wäre es ratsam, sie völlig zu ignorieren und ihr vorerst die Wahl zu lassen, wann sie Zuneigung möchte und wann nicht. Lass alle Aktionen, ob Spiel, Zuneigung vorerst von ihr ausgehen und jeden Zustand des Scheu sein völlig ignorieren oder ein gähnen andeuten, wenn sie sich in der Nähe befindet. Füttere sie mal 3 Wochen lang nur aus der hand. Das hilft manchmal Berge zu versetzen, was das Vertrauen angeht.


    Kommt sie aus einem Tierheim oder aus dem Ausland? Hattest du leider nicht erwähnt und würde mich mal interessieren. Wie alt ist sie?

  • Hallo habe auch ein Problemhund (siehe mein Eintrag bei Sparte Probleme mit Hunden). Mein Hund heißt Lola (Terrier-Labrador-Mix), er kommt sehr wahrscheinlich aus Spanien oder Portugal. Suche auch händeringend Hilfe. Auch sehr ängstlich vor allen Dingen meinem Mann gegenüber. Vielleicht können wir uns austauschen und uns unsere hoffendlichen Fortschritte berichten. Gruß Ute aus Fulda

  • ich setz einfach mal meinen beitrag nochmal rein, den ich hier schon geschrieben hatte.. vielleicht hilft er ja weiter ...


    ich habe eine schäfer- podenco-mixhündin aus lanzarote. sie kam mit 11 monaten als skelett hier an, bestand nur aus angst, war nicht stubenrein und war wirklich hässlich
    in ihrer beschreibung stand: sie mag keine autos... wobei die beschreibung "sie hat absolute panik vor autos" treffender gewesen wäre!
    sie ging auch keine treppen, nicht in den fahrstuhl, über kein baustellenbrett... und wenn ein hündchen kam, wollte sie auf den arm (und sie ist ja nur 70cm hoch *urgh*)
    sie schnupperte auch nirgens, klebte mir an den fersen, so dass ich kaum laufen konnte, ohne sie vors gesicht zu treten, ihr schwanz war nie zu sehen, nur unterm bauch geklemmt..


    schnupperte ich sie doch mal, konnte ich sie gar nicht loben.. schon zuckte sie zusammen und klebte mir wieder hinten mit der nase an den füssen..
    ihre geschäfte verrichtete sie grundsätzlich auf dem teppich meiner tochter, beim ersten mal (und das war endlich nach 36 stunden!) schlug ich nur die hände über meinen kopf zusammen und sagte "oh neiiin" ..
    da erschrak sie so sehr, dass sie sich zitternd in ihren riesiegen haufen schmiss... *hilfe*
    ich bin mit hunden aufgewachsen, aber sie war so dermassen schrott, dass ich wusste, es müssen gute bücher her, um sie wieder hin zu bekommen! und da ich noch 2 kinder habe.. wie mütter ja so sind.. sie trösten ja immer.. so hätte ich ohne diese bücher den hund nach einigen monaten in die tonne hauen können...


    also begann ich, ihre ängste nicht zu beruhigen, nicht drauf einzugehen, nicht zu sagen "ist ja guuut".. sondern sie völlig zu ignorieren.


    mein glück war, dass ich sie nicht zu was zwingen musste, weil sie viel zu klebrig war, als dass ich über ein baustellenbrett ging und sie davor stehen blieb, also ging sie mir zitternd und zögernd nach.. drüben angekommen, berührte ich sie nur sanft und flüsterte fast ein "feiiin" und sie wedelte ein bisschen! *juhuuu*


    ins auto hob ich sie einfach rein (noch war sie so dünn, das es vom gewicht her klappte) die kids sollten ganz selbstverständlich einsteigen, ohne sie zu beachten... zitter, jaul und viel fell flog durchs auto.. und jede fahrt endete in einem wald oder feld.. also immer toll für sie..


    um es mal nicht zuuu lang zu machen.. sorry.. *schäääm*..
    es dauerte also nicht lange und sie sprang ins auto!


    das alles ist jetzt ein jahr her und heute ist sie ein lebensfroher, sicherer hund, der mit anderen hunden spielt, das auto liebt, alle treppen mit mir hochrennt, über, durch und an allem mit mir geht, wo wir lang müssen- ohne eingezogener rute und voller lebensfreude!!


    entschuldigt bitte, wenn es zu lang geworden ist


    lieben gruss doggy

  • Ich habe heute auch einige hilfreiche Tipps von der Hundetrainerin bekommen. Da Shy aus Italien kommt, weiss niemnd so recht etwas über ihre Vorgeschichte. Fast alle Alltagssitualtionen (Autos, Räder, Inliner, etc.) scheinen ihr bekannt zu sein. Ängstlich ist sie nur,wenn es ums Anleinen etc. geht. Sobald ich mich zu ihr setze, kommt sie - zwar schüchtern, aber immerhin - und fordert Aufmerksamkeit ein. Da orientiert sie sich auch wunderbar an unserer Grauen Schnauze Shaquille. Aber an einen Erziehungsspaziergang mit ihr alleine ist nicht zu denken. Sie geht keinen Meter alleine irgendwo hin. Wenn sie "ihren" Begleiter dabei hat, kann es nicht schnell genug gehen. Bei all ihrer Angst oder Scheu, die sie zeigt, ist sie allerdings nie aggressiv. Das heisst, sie schnappt nicht und knurrt auch nicht. Sie legt sich einfach ab und zittert wie Espenlaub. Wir werden da wohl ne ganze Menge Liebe und Geduld aufbringen müssen....

  • Zitat

    Hallo habe auch ein Problemhund (siehe mein Eintrag bei Sparte Probleme mit Hunden). Mein Hund heißt Lola (Terrier-Labrador-Mix), er kommt sehr wahrscheinlich aus Spanien oder Portugal. Suche auch händeringend Hilfe. Auch sehr ängstlich vor allen Dingen meinem Mann gegenüber. Vielleicht können wir uns austauschen und uns unsere hoffendlichen Fortschritte berichten. Gruß Ute aus Fulda


    Klar, tolle Idee. Ich hoffe, dass wir Fortschritte machen werden. Allerdings wird das wohl noch etwas dauern.
    Meine ersten beiden hunde kamen auch aus Spanien (Fuerteventura). Allerdings wurden sie dort von einer echt lieben Deutschen gehalten und später erst schweren Herzens aus persönlichen Gründen nach Deutschland zu uns vermittelt.

  • Hallo


    da hilft tatsächlich nur Liebe, Geduld und Zeit!
    Meine Hündin kommt aus Spanien und mein Rüde aus Griechenland, beide waren sehr ängstlich, der Rüde eher völlig verstört und panisch.


    Wie schon angemerkt, Futter NUR aus der Hand, beruhige (bestätige) sie nicht, wenn sie Angst hat, sondern mach einfach weiter mit dem was du vorhattest.
    Meine Hündin war sofort sehr schmusig, der Rüde kannte streicheln gar nicht. Ich hab ihn "gezwungen" das auszuhalten und habe mit TTeam-Touch und Kontaktliegen gearbeitet.
    Beim Anleinen Probleme? Angst vor der Leine? Angst vor dem Griff von oben?
    Wenns der Griff von oben ist, dann einfach den Halsband Ring nach unten drehen. Wenns die Leine bzw. der Zug ist, dann ein Geschirr drauf und mit der Leine erstmal spielen. Leine liegt auf dem Boden kann beschnuppert werden. Der Körper wird mit der Leine abgestrichen etc. also langsam ran tasten vor dem anleinen.
    Grundsätzlich hilft beispielsweise Dog Dancing oder im Wald auf Baumstämmen klettern usw. das Selbstbewußtsein aufzubauen.
    Wenn sie sich durch Leckerlie zB bestechen läßt hast du schon viel gewonnen. Bei meinem Rüden habe ich 3 Wochen gebraucht um das Super Leckerlie zu finden, welches ihn selbst in kritischen Situationen ablenkt, Blutwurst :). Immer wieder vor die Nase und den Fang drücken, ein Hund der kaut schüttet durchs Kauen beruhigende Hormone aus.
    Bindungs und Vertrauensaufbau brauchen Zeit, unterfordern/überfordern ist eine Gratwanderung und nur du kannst das übersehen.
    CALMING SIGNALS sind meiner Erahrung nach sehr wichtig. Google danach. Bachblüten haben bei den Panikattacken meines Rüden auch sehr gut angeschlagen, allerdings bedingt das eine(n) kompetenten Tierheilpraktiker(in), nicht einfach zu finden.
    Für den Anfang ist es mit Sicherheit gut und richtig, daß deine Hündin sich am Ersthund orientiert, achte nur darauf, daß mit der Zeit die Orientierung sich auf dich verlagert.
    Wenn du willst lies auch mal hier


    https://www.dogforum.de/viewto…t=statement+auslandshunde


    oder hier


    https://www.dogforum.de/viewto…=5552&highlight=erfahrung


    wenn du willst kannst du mir auch gerne emailen
    EDIT: bitte eMail im Profil freigeben :!:


    Lieben Gruß und viel Erfolg
    Andrea, Indiana und Athos

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