Tierheimhund - unsicherheit vertreiben, blos wie am besten?

  • hallo zusammen,
    es geht um folgendes, mein mann und ich haben uns einen schönen SH-Husky-Mix aus dem Tierheim geholt, zuerst haben wir ihn zwei wochen jeden tag abgeholt und seid einer woche wohnt er endlich bei uns... daheim ist er ein super toller hund, knurrt nicht wenn man ihm das essen weg nimmt, spielt gerne ball und bringt ihn sofort wieder, bei NEIN reagiert er sofort und probierts erst gar nicht wieder, liegt brav nachts im hundkorb, setzt sich hin beim anleinen... alles prima prima prima! man muss noch dazu erwähnen, dass er 1,5 jahre ist und sehr verspielt und lernwillig...


    so -


    wenn wir draußen unterwegs sind, gibt es verschiedene gewaltige probleme...


    - er flippt an der leine total aus, (böses bellen und zähne flätschen) wenn wir in die nähe anderer hund kommen - ist er abgeleint, spielt er um sein leben mit den anderen... kein zoffen kein beissen.... spielen spielen spielen, egal ob rüde oder weiber... doch wenn ihn keiner kennt und er an der leine so abgeht, heisst es sofort, der hund ist aggressiv, aber das ist er eben nicht... irgendwie ist seine begrüßungsmethode total falsch... man kann es unsozial nennen, waren gestern zwei stunden im wald mit nem lab-rüden, beide haben sich um den gleichen ball bemüht, kein bellen, keine eifersucht... prima
    heute morgen ist er wieder bei drei hunden an der leine ausgeflippt, das auf dauer natürlich ziemlich anstrengend ist...
    - dann das zweite problem, er zieht nach kindern....
    -- kleine vorgeschichte, die familie, die ihn zuerst aus dem tierheim geholt hat, hatte 3 kinder (zwischen 2-6 j ), sie haben den hund wegen überforderung wieder in TH zurück gebracht, angeblich hätte pascha gebissen???????
    - ich kann mir gut vorstellen, dass die kinder die einzigen waren, die mit dem hund gespielt haben, und nun wenn pascha kinder sieht, verknüpft er an die erinnerung zu spielen...
    - drittes promblem, er will allem hinterher, was sich bewegt... jogger, fahrrad fahrer, usw. klar - er will bewegung und hat diesen trieb nach vorne... aber es muss doch tricks geben, ihm das abzugewöhnen, will am anfang nicht zu viel falsch machen...


    es wäre nett, wenn ihr mir übergangsweise ein paar tipps geben könnt... denn der hundetrainer in nürnberg ist erstmal in urlaub... deswegen vorab die fragen...


    und nochmal zur klaren übermittlung - ich denke, dass der hund noch zu unsicher ist, und deswegen noch keine klare liene für sich gefunden hat, das herrchen klar zu verstehen...
    denn sind wir am bahnhof oder in der stadt, gehts an der leine nur zick zack, total unentspannt und hektisch...


    so, das wars fürs erste, über baldige antworten würde ich mich freuen,
    grüße nadine


    p.s. mir war schon vorher bewusst, dass der hund noch viel viel lernen muss, und das das mit ein TH - Hund nicht gerade einfach ist, war auch sonnenklar... :help:

  • Hallo
    tja uns gehts fast genauso. Unser Lümmel war 7Monate wie er aus dem TH zu uns kam. Zu hause der allerliebste gelehrig ohne Ende und draußen eine kleine Wildsau. Habem ihn nun 1J und langsam wierds besser. Er zieht nicht mehr so an der leine es sei den es kommen andere Hunde auf uns zu sind es dann noch Rüden wird gepöbbelt ohne Ende und ich hab das Gefühl er hat noch nix gelernt. Weiß nun nach einem Jahr viel viel Geduld und immer wieder das gleiche üben auch hampelt er bei mir mehr rum wie bei meinem mann. Vermute der Lümmel nimmt mich oft nicht Ernst. Wenn wir draußen begegnungen haben ist sein Gehirn wie weggeblasen. habe nun Angefangen das ich dann heim gehe und nach einer halben Stunde nochmal losgehe. Bin auch oft ratlos aber denke immer wieder üben und wenn die bewußte Flegelzeit um ist wierds besser,
    auch merke ich das die Bindung zu uns noch wachsen muß, will damit sagen nicht den Mut verlieren und üben üben übem es wierd schon. LG medi

  • Euer Hund hat vielleicht ein paar Sachen falsch verknüpft, aber an sich finde ich es machbar. Wenn euer Hund so ein Theather macht, weil er abgeleint werden will, dann muß er erst ruhig hinsitzen und euch angucken, dann darf er los. Ansonsten, umdrehen und weggehen. dann merkt er schnell, dass er so nicht ans Ziel kommt.


    Bei Joggern, etc. setzt der Jagdtrieb ein. Bei Husky nicht zu verdenken. Hier müßt ihr immer den Hund an der leine haben. Wenn ihr Jogger seht oder hört, anleinen. Wenn Jogger oder ähnliches auf gleicher Höhe ist, Hund hinsetzen lassen. Mit Leckerchen in der Hand oder Ball den Reiz dazugeben, anschließend "ab" sagen und belohnen. Das dauert sehr, sehr lange, ist aber lernbar.


    Ansonsten freut euch, wenn euer Hund Kinder mag. Aber hinziehen laßt ihr euch nicht. Richtungswechsel oder hinsitzen lassen o.ä. Es gibt doch nichts schöneres, wenn euer Hund fremde Kinder mag. Da kann ich euch nur beneiden!

  • Hast Du Dir schon mal Gedanken über das Wesen eines Husky's gemacht?
    Der wievielte Hund ist Euer Husky?
    Wenn Du einen Husky, oder je nach Dominanz des Mischanteils, einen Husky Mix auch nur halbwegs befriedigen willst, musst Du mindestens vier bis fünf Hunde halten. Wenn Du mindestens 18 Stunden täglich nichts anderes tust als Dich mit den Hunden zu beschäftigen, tun es auch zwei.


    Ein Husky ist ein absoluter Rudelhund. "Rudel" ist etwas anderes als Einzelhundehaltung oder einfache Mehrhundehaltung. Das soziale Gefüge ist nicht vergleichbar. Im Augenblick scheinst Du/scheint Ihr aus seiner Sicht sein Rudel zu sein. Ein Zeichen für eine fehlerhafte Sozialisierung. Bei einem "Rudel" ist es so, das sich andere Hunde nicht einfach nähern dürfen, wenn sie nicht bedingungslose Unterwerfungsbereitschaft signalisieren. Freilebende, gut sozialisierte Hunde würden sich auch nur nähern, wenn sie ins Rudel aufgenommen werden möchten oder wenn sie auf einen Beschädigungskampf aus sind. Das Knurren und Blecken ist also ein Ergebnis eines Missverständnisses. Das Du es nicht unterbinden kannst, kann zwei Ursachen haben: a) er hält Dich für unfähig weil Du die Annäherung anderer Hunde nicht angemessen ahndest; b) er hält sich für die Nummer zwei im Rudel und übernimmt diese Aufgabe für Dich.


    An der Leine wirst Du den Husky nicht auslasten können. Selbst wenn Euer Husky aus einer reinen Schönheitszucht stammt, muss er sich wenigstens 30 bis 40 Km täglich richtig auspowern können.


    Selbstverständlich kannst Du mit Hilfe einer Hundeschule den Hund brechen. Der "Trick" ist aber, dem Hund ein rasseangemessenes soziales Umfeld und entsprechende Bewegung zu verschaffen. Den ersten Fehler hast Du schon gemacht in dem Du einen Hund angeschaft hast, über dessen Wesen und Bedürfnisse Du nichts weisst. Den Fehler machen leider viele und die Tierheime und Züchter sind sicher nicht unschuldig daran.


    Ich habe übrigens selbst Schlittenhunde. 1 Alacan Malamute, 1 Husky, 1 Malamute Berna Sennen Mix, einen Malamute Pitbull Mix und einen DSH Husky Mix. Der Malamute und der Malamute Pitbull Mix leben in einem Rudel, die anderen in einer Gruppe.

  • Hallo Killabunny


    auch einen Husky kann man mit "normalen" Möglichkeiten auslasten. Dazu können Futter.- Fährtenspiele gehören, Agility, Obedience und ganz einfach zB Radfahren.
    Das sind aber alles Fragen, die dich zur Zeit noch nicht so beschäftigen.
    Grundsätzlich schau mal in meinen Beitrag
    https://www.dogforum.de/ftopic5864.html


    Zum akuten Problem, es stimmt, du mußt viel üben und viel Geduld haben. Mein Rüde macht das gleiche Theater, aber er schnappt auch zuerst einmal, danach ist er lieb und will spielen. Bei ihm ist es Unsicherheit vor allem Neuen.
    Neben Absitzen, kleine Bögen zur Individualdistanz Einhaltung und oder Ablenkung in Form von Futter.-Objektspielen ( wie Ball o.ä.) ist es wichtig, daß du nicht unsicher wirst!!! Klar ist das schwierig, weil das menschliche Gegenüber das nicht so toll findet, aber du als Mensch/Boss mußt deinem Hund durch deine Souveränität zeigen, daß die Situation nicht bedrohlich ist.
    Ich kann ohne den Hund zu sehen nicht sagen warum er so agiert, aber Souveränität deinerseits ist immer gefragt. Übe sonst auch mal mit Leuten, die du kennst und sprich es mit ihnen ab.
    Wenn er es tatsächlich aus Bockigkeit tut, weil er unbedingt spielen will, dann mußt du das streng unterbinden. Bring ihm "Schluß" oder "Nein" bei.
    Bitte benutze dabei keine Methoden wie Leinenruck! Je mehr Druck du auf den Hund ausübst, desto mehr wird er möglicherweise negativ verknüpfen! Und dann irgendwann wirklich aggressiv. Nimm ein Geschirr, bringe ihm bei (schon in der Wohnung), daß er dich auf Kommando ansehen soll, damit er sich auf dich konzentriert. Du bist wichtiger und interessanter als alles andere auf der Welt.
    In Situationen in denen er sehr unsicher reagiert, erstmal einen Schritt zurück fahren, wenns geht. Ihn langsam mit mehr Menschen und Lärm konfrontieren. Unsicherheit und Ängstlichkeit nicht durch Mitleid oder beruhigen bestätigen. Du bist die Coole die deinem Hund alles zeigt. Stell dir vor, du wärst in einer dir unbekannten Gegend mit unbekannten, ängstigenden Situationen und hättest einen Super Fremdenführer dabei ;)
    Sei dieser Führer für deinen Hund.
    Meiner hatte Angst vor Mülltonnen. Dann gehe ich halt zuerst hin und fasse die Mülltonne mit freudigen Lauten an, dann kommt er irgendwann und wird neugierig. Jetzt, nach 5 Wochen ist die Angst weg.


    Ich weiß, das hört sich alles sehr einfach an, aber es sind Wege dahin.
    Nur Mut und nicht aufgeben, dann schafft ihr es zusammen :)


    Ach, und zur Bindung... Fütter ihn NUR aus der Hand! Drinnen und draußen.


    Hoffe ich konnte helfen


    Lieben Gruß
    Andrea, Indiana und Athos

  • ich danke euch allen erstmal sehr,
    zum einen - er ist mehr schäferhund wie husky... daher vom verhalten auch so... bin mit hunden aufgewachsen und habe hin und wieder welche als urlauber bei mir...
    es sind einige nützliche tipps dabei gewesen...
    hab es noch gestern zu einem sehr guten hundtrainer geschafft, der mir auch noch einige tricks gesagt hat und zu dem mein mann und ich in einer stunde fahren werden...
    bin gestern mit ihm raus, beim ersten hund, wollte er schon wieder loslegen, blos bevor er auch nur das erste mal bellen konnte, lag er auch schon... der trainer meint, das größte problem (!) - er will führen... er akzeptiert und noch nicht voll als boss - weiter im spaziergang bin ich mit ihm in richtung spielwiese, jedesmal wenn er sich ablenken wollte habe ich in dem moment ihn zurückgewiesen und ihn neben mich sitzen lassen... am ende bin ich über die wiese (angeleint) ohne dass er gezogen hat oder gefiebst hat... als die situation dann richtig arg wurde (2kindergartenklassen+4hunde) hat er sich hinlegen müssen... so kam ich wunderbar durch die ganzen tumulte.... ist natürlich nicht so prima, wenn ich ihn noch nicht loslassen kann, aber ich denke es ist jetzt erstmal wichtiger, dass wir der boss sind, und dann kann er spielen... mein mann hatte heute morgen nach dem spielen wieder die gleichen probleme... unkonzentriert und an der leine gezogen... mal sehen, geh jetzt nochmal raus und schau mal, wie er auf mich reagiert... werde weiterhin hier meine erfolge - oder auch nicht - reinschreiben...


    vielen dank nochmal - nadine

  • Hallo Killabunny
    wünsche Euch weiterhin Erfolge bitte berichte weiter da wir fast ähnliche Probleme haben. Hab seit 30 J Hunde aber immer Weiber dies ist der erste Rüde komm mir im Moment vor als wärs der erste Hund. Im TH hat man ihn uns als Pudel Husky Mix verkauft hatten wir gleich bezweifelt. Dann ist er uns mal abgehauen ab auf die Schafweide Schafe zusammen getrieben sich eins ausgeguckt armes Tier stellte sich tot unser Lümmel legte sich ein paar meter davor ab und immer wenn das Schaf den Kopf hob gabs ein wuff und gut. Wir konnten ihn dann auch so mitnehmen . Da hat sich unsere Vermutung bestätigt Border Terrier Mix auch unser TA hat uns das bestätigt. Zu hause der Allerliebste draußen ein Lümmel.Pöbelt Rüden an zieht denke auch er akzeptiert uns draußen nicht als Boß. Aber wir geben nicht auf das erste jahr haben wir hinter uns Flegeljahre sind auch bald vorbei es kann nur aufwärts gehen , erfolgreichen Tag medi

  • ... also, so langsam bekommen wir das ganze in den griff ... danke marcel (hundetrainer von nbg) ... wir haben da ein neues mittelchen ... wurfkette!!! ist bestimmt nicht für alle hier die beste erziehungsmethode, aber bei pascha hilft es ungemein... kein schreien, kein ziehen... gepöpel nur noch selten, wenn wir nicht schnell genug waren... zwar ist gerade seien kleine traumwelt geplatzt, aber da muss er sich schon dran gewöhnen.... noch schaut er wie ein kleiner begossener pudel, aber von mal zu mal wird es besser - wichtig an dieser art erziehung, immer wieder loben und spielen zwischendurch... er muss uns als boss in der großen weiten welt sehen und sich auf rang nummer 2 einstellen... bisher war er zu unsicher und hat halt die klappe aufgerissen, weil ja das starke herrchen am anderen ende der leine steht... ja ja... bei der wurfkette geht es nicht darum dem hund weh zu tun, sondern ihn zu erschrecken und damit seine aufmerksamkeit zu bekommen, jetzt genügt nur noch ein kleines rascheln in der tasche und er folgt... wenn er weiter solche fortschritte macht, werden wir es wohl nächste woche mal ohne leine probieren... ich kann diese methode wirklich jedem ans herzen legen, der so nen lümmel daheim hat...
    schönen abend noch - nadine

  • Aber wenn der Hund schon neben dir, an der Leine steht, wozu brauchst du dann die Wurfkette? Die Wurfkette ist doch eigentlich dazu da, die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen, wenn er weiter weg, ohne Leine, rumläuft.. :gruebel:


    Und: Lass dir mal ein bisschen Zeit mit dem Training, ist zwar schön, wenn es mit Wurfkette so schnell geht (von heute auf morgen), aber es geht auch anders. :wink:

  • Unsere 11 jaehrige ZsaZsa kam mit 2 jahren zu Uns. Sie ist ein Australian Cattle dog mix glauben wir. Sie ist in den ersten 2 jahren nicht viel raus gekommen also nur im Garten gelebt und kannte daher wenig.
    Sie ist also auch ein Huetehund und hat auch versucht Joggern und Fahrraedern interher zujagen. Das bellen an der Leine kenne ich uebrigens auch. Ich habe sie sehr lange an der Leine laufen lassen. Wie dein Hund ist ZsaZsa auch lieb mit anderen Hunden wenn von der Leine aber an der Leine hat sie Galle gespuckt. Bei Ihr war es Unsicherheit, es hat einpaar Jahre gedauert aber sie kennt jetzt das "No Barking "comando, sie ist ein kleiner Ami und Wir laufen an den Hunden bei Fuss vorbei. Joggern und Fahrradfahrern geht sie auch nicht mehr hinterher. Da rufe ich sie zu mir wenn sie von der Leine ist und sage Ihr pass auf und sie guckt zu mir hoch, der Laeufer kann dann so an uns vorbei und sie kann auch weiter laufen von der Leine. Spaziergaenger hat sie immer schon ignoriert auch wenn die sie zu sich rufen wollen geht sie so an ihnen vorbei eben ohne Leine. Sie ist mehr ein ein Personen Hund in der Beziehung. Es ist auf alle Faelle einfacher einen Welpen gleich von anfang an richtig zu erziehen als einen erwachsenen Hund. Als Schaeferhund hat her auch noch den Schutztrieb denk ich mal. Ich kenne die Rasse jetzt nicht so gut. Aber gelerig sind sie auf alle Faelle. Es wird schon werden Du brauchst nur eine Tonne geduld. Auch ist die Hundeschule eine gute sache. ZsaZsa ist nicht so easy going wie unser Golden Retriever war und jetzt ist. Sie ist viel aufmerksamer und verpasst nichts was sich in ihrer Umgebung abspielt.
    Alles gute,
    Elke, ZsaZsa und Bogart

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