Hundeangriff – was hättet ihr getan?
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Hallo liebe Foris,
war jetzt einige Zeit länger nicht mehr aktiv hier, da wir momentan voll im Renovier- und Umzugsstress sind. Hatte aber gestern ein Erlebnis, was mir noch voll nachhängt und ich würde gerne eure Meinung/euren Rat dazu wissen.Gestern abend bin ich mit unserem Hund (Westirüde, Senior) in unserem zukünftigem Wohnort alleine Gassi gegangen. Fühl mich dabei eh noch nicht wirklich wohl, da alles neu, fremde Hund, usw...
Dachte mir aber, da musste durch und bin eigentlich mit einem relativ guten Gefühl losgezogen.
Da sehe ich in einer Seitenstraße ein Mädchen/junge Frau mit zwei großen Hunden (ein Berner Senen und ein Mischling) – waren wohl so 20 Meter weg. Ich mir noch gedacht, die sind ja angeleint (beide an einer Flexi) und bin mit unserem Hundi einfach gerade aus weiter.
Da höre ich auf einmal wie das Mädchen ruft und drehe mich um, da kommt einer der beiden Hunde (hatte sich aus dem Halsband befreit) von hinten angerast und geht voll auf unseren Hund los. Das ging alles so schnell, ich war nicht mal fähig meine Schepperdose zu werfen (habe ich ja immer dabei).
Unser Hund angeleint und ich ihn immer hoch, weg hin und her gezogen, damit der andere ihn nicht erwischt. Er hing stellenweise wirklich voll in der Luft und ich hab ihn ständig hin und her gerissen um dem angreifendem Hund auszuweichen – ich kann das jetzt nicht richtig beschreiben, aber das war wirklich der absolute Albtraum. Ich hab voll gebrüllt "Aus, Aus" (ich weiß, dass soll man nicht, aber in so einem Moment denkt man nicht...) Irgendwann hab ich dem Hund dann wohl einen Tritt verpasst (kann es nicht mehr genau nachvollziehen) und er ist abgezogen.Aber der absolute Hammer: diese Hundehalterin ist wirklich in der Entfernung stehen geblieben (ich hatte immer hilfesuchend gekuckt, ob die wohl endlich ihren Hund holen wird).
Dieses Mädchen/junge Frau ist absolut nicht fähig diese beiden Hunde zu halten (die gesamt sicher 80kg gehen eher mit ihr spazieren) und ich habe wirklich Angst der nochmal über den Weg zu laufen...Was hätte ihr in solche einer Situation denn gemacht?
Ich kann doch nicht einfach die Leine fallen lassen und hoffen, die machen das unter sich aus und das alles gut gehen wird.
Der andere Hund war locker über 50cm und hatte sicher auch gut über 30kg!
Unser Westie ist nichtmal 30cm hoch und hat 8kg, zumal ist er auch schon über 11 Jahre alt – solch eine Konstellation kann doch nicht gut gehen...Und ich seh´s wirklich nicht ein, dass unser Hund Schaden davon hat, nur weil eine völlig überforderte Hundehalterin ihre Hunde nicht im Griff hat. Ich muss unseren Hund doch beschützen, wenn ein fremder Hund ihn einfach angreift. Momentan komme ich mir etwas vor, als ob ich versagt hätte – ich hätte dem anderen Hund wohl eher einen Tritt verpassen sollen, damit dieser abzieht. Aber da hatte ich wohl irgendwie Hemmungen oder war auch anfangs unfähig...
Sorry, dass es doch länger geworden ist, aber ich musste dies einfach loswerden.
Wütende und traurige Grüße,
Duna -
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Also wenn ich es zeitlich schaffe, dann stelle ich mich zwischen meinen Hund und den Angreifer und mach den zur Sau. Das klappt oft.
Gestern hat ein Schäfer sich über den kleinen Reggy gestellt, und obwohl dieser sich unterworfen hat, hat er angefangen ihn anzuknurren und zu schnappen. War nur Gehabe, aber Reggy hatte Todesangst, also hab ich den Schäfer am Halsband gepackt und habe den weggezogen und ebenfalls zur Sau gemacht. :xWichtig ist, dass man wirklich bedrohlich klingt, wenn man auf den anderen Hund einredet - also ruhig und böööse, niemals hektisch. Trotzdem klappt sowas natürlich nicht bei jedem Hund. Abgesehen davon würde ich meinen Hund immer ableinen, wenn ich noch die Zeit finde, weil ich ihm mit Leine alle Fluchmöglichkeiten nehme und er sich mit dem Angreife noch verheddern kann...
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Ich kann deine Reaktion so nachvollziehen...
Aber das Hochreißen tut deinem Hund nicht gut und macht ihn nicht uninteressanter... Ich habe ja auch einen 8kg-Zwerg, versuche aber prinzipiell (auch mit unseren Großen) unhöflich heranstürmende Hunde mit souveränem Entgegenstellen (1 Schritt vor, Handfläche nach vorne, tiefes "No!") auszubremsen. Hat bisher immer funktioniert.
Wenn es dennoch zu unschönem Kontakt kommt, hab ich noch kein Patentrezept.
Es ist immer situationsabhängig. -
Ich hatte letztens so eine ähnliche Situation. Allerdings mit umgedrehten Vorzeichen. Meiner war der große Hund und der Kleine hat angegriffen.
Ich sag jetzt mal ganz direkt meine Meinung dazu...auch wenn die vielleicht nicht bei allen hier so toll ankommt. Wenn der andere Halter seinen Hund nicht unter Kontrolle bringt und mein Hund ist gefährdet, dann stehe ich ihm bei. Dann wird der andere Hund zum Gegner und ich wehre ihn mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ab. Das ist zwar schade, weil eigentlich der Halter der Schuldige ist, aber so ein Zeitpunkt ist eben nicht geeignet, um das auszudiskutieren. -
Huhu Kata,
aber ich kann ihn doch nicht einfach mitten auf der Straße ableinen (wo noch dazu in 20 Meter Entfernung das Bahngleis ist). Wo sollte er denn hin flüchten? Zumal er sicher auch bei Flucht keine Chance hätte, da er durch seine kurzen Beinchen mit Sicherheit langsamer ist... (Wäre der absolute Horror für mich, dass Hundi weg ist und überall sind Straßen mit fahrenden Autos.)
Ich denke mir auch immer, wenn er ohne Leine ist, kann ich auch nicht mehr hin und eingreifen...
Ja, hektisch war ich mit Sicherheit – aber wie soll ich denn da noch die Ruhe bewahren können. Und davor stellen, glaub ich hab ich sogar noch versucht – aber bedrohlich und selbstbewusst bin ich sicher nicht rübergekommen...Hallo coventgarden und sarja,
ob ich dem anderen Hund schaden könnte, das wäre mir in dem Augenblick auch egal... Und mit abwehren hat´s nicht geklappt, ging alles so schnell... -
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Hmm, ja klar, an der Straße ist das was anderes... aber ich glaube nicht, dass der andere Hund deinen wirklich umbringen wollte - meistens klingt sowas immer viiiel übler als es ist. Also ich hätte meinen Hund auf dem Boden gelassen und hätte mich ganz dem anderen Hund "gewidmet" - also treten, anbrüllen, mit allem was man so hat bewerfen.
Ich habe einen 2kg Hund, da habe ich schon einiges erlebt, aber wirklich noch nie einen Hund, der einen anderen aus heiterem Himmel töten wollte. Natürlich soll nicht jeder mein Hundi einfach so unterbuttern, aber manchmal hilft es mehr, den kleinen nicht wegzureißen und stattdessen den Angreifer abzuwehren.Überleg einfach - wenn der andere Hund deinen wirklich umbringen wollte - dann hätte er es auch so getan, Hunde sind viel schnelles als Menschen.
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hatte sowas ähnliches letztens auch! aus dem hauseingang kammen aufmal eine bulldogge und ein rottimix geschossen (nein ich hab nix gegen sokas, ich liebe die meisten sogar, ich wollte nur den kräfte unterschied zu meinen border collie deutlich machen! ^^). Bo war angeleint, und ihn an einer vierspurigen straße loszulassen wäre wohl damit geendet das er vors auto gelaufen wäre! DAS HERRCHEN DER BEIDEN HUNDE HAT ABER GENAU RICHTIG REAGIERT! er hat in sekundeschnelle eingegriffen und sich auf seine beiden hunde geworden und sie festgehalten damit ich schnell mit Bo weiter gehen konnte! seine freundin ist dann noch nach gekommen und wir haben Bo untersucht ob etwas passiert ist (nochmal gut gegangen). eigentlich erwarte ich das jeder hundehalter so reagiert, und wenn er es ist kann dann hat er die falsche rasse oder gar das falsche haustier gewählt!
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Zitat
eigentlich erwarte ich das jeder hundehalter so reagiert, und wenn er es ist kann dann hat er die falsche rasse oder gar das falsche haustier gewählt!
Und genau das ist es, was ich so oberkrass finde: diese Hundehalterin blieb einfach in einiger Entfernung stehen und hatte null Anstalten gemacht, mir auch nur irgendwie zu helfen und ihren Hund da wegzuholen!
Das der andere unseren Hund wirklich hätte töten wollen glaube ich auch nicht. Nur bei solchen Größenunterschieden können wohl auch weniger böse Absichten ungut ausgehen...
Muss beim nächsten Mal (wobei ich wirklich hoffe, dass es kein nächstes Mal gibt) mehr die Ruhe bewahren und gleich von Anfang an auch körperlich den Angreifer abwehren. Das Rumreißen hat unsrem Hundi ja sicher nicht gutgetan, da habt ihr schon recht (aber er hat wenigstens ein Geschirr und kein Halsband). Nur ich war so hektisch und dachte mir wohl auch, wenn ich Hundi da jetzt ruhig an einer Stelle lasse, dann hat der andere ihn gleich... -
@ duna
wenn du wirklich einen Hund abwehren willst, gibt es m. E. zwei Möglichkeiten:
1. mit der Faust auf die äußerste Spitze der Schnauze hauen
wenn dir das zu gefährlich ist (bei einigen Hunden würde ich mir das nicht getrauen) oder die Situation gibt das nicht her, dann:2. ein Tritt in die Weichteile - das ist zwar sehr schmerzhaft für den Hund, aber er wird dadurch abgelenkt und man hat Zeit geschunden für weitere Maßnahmen (klappt auch bei Angriffen auf Menschen) - die Gefahr hier sehe ich darin, dass sich der Hund unter Umständen etwas anderes zum Beissen sucht bzw. sich "fest beisst"
Sorry - aber wenn jemand meinen Hund angreift, dann steht mir das Hemd näher als die Hose.
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Hallo Duna!
Das ist wirklich eine saublöde Situation, und ich kann nachempfinden, wie es Dir jetzt geht (und auch, dass Du Angst vor einer neuen Begegnung hast).
Wie ist das Ganze denn ausgegangen? Der fremde Hund ist zu seiner Halterin nach dem Tritt gelaufen? Hat sie mal gefragt, wie es Deinem Hund geht? Ob etwas passiert ist? (Wie geht es Deinem Kleinen denn?)
Ich würde den Vorfall nicht auf sich beruhen lassen, wenn dieser Ort Dein zukünftiger Wohnort sein wird. Kannst Du nicht versuchen, herauszufinden, wer die Halterin ist und wo sie wohnt? Ein Gespräch suchen? Manchmal erfährt man ja auch etwas von den anderen Hundehaltern am Ort - wenn sich solche Vorfälle mit ihr häufen (mit anderen Hunden) kann man eventuell doch über eine Anzeige beim Ordnungsamt nachdenken.....
Mit dem Abwehren: schwierig. Einerseits machst Du mit dem Herumreißen Deinen Hund als Beute interessanter, andererseits: mit einem festgebissenem Hund ist auch nicht zu spaßen. In so einem Fall ist man relativ machtlos, weil die Zeit fehlt, den anderen Hund früh genug zu vertreiben.
Alles Gute!
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