Körperliche Maßregelungen in der Hundeerziehung

  • hmmm.... ganz ehrlich?
    Ich ahbe meinen Hund noch nie geschlagen, getreten, geboxt, Nackengriff, Schnauzengriff etc.

    Angeschrien habe ich ihn, aber das war es auch schon.

    Er hat alles ohne Gewalt gelernt. Auch wenn es nicht immer leicht war und seine Zeit gedauert hat.

  • Zitat


    Kommen bei euch irgendwie geartete körperliche Maßregelungen in der Erziehung eurer Hunde vor also z.B. Schnauzengriff, Nackenschütteln, körperliches Abblocken, Schläge etc.?
    wenn ja - warum?

    Ausser koerperliches Abblocken....nein.

    Koerperliches abblocken kommt ins Spiel wenn sich z.B. ein Hund blindlings auf einen anderen stuerzen will....dann gehe ich dazwischen und bremse den Ruepel natuerlich aus.
    Schlaege, Schnauzengriffe (aussser beim spielen), Nackenschuetteln....nein, niemals. Warum? Weil es nicht noetig ist und ich mir besser zu helfen weiss als Gewalt einzusetzen.

    Auch wuerde ich recht energisch dazwischen gehen wenn ich andere HH's sehen wuerde die Boxen und Schlaege und andere Formen roher Gewalt beim Hund einsetzten :aufsmaul:

  • Also abblocken finde ich auch in Ordnung, ansonsten sind körperliche Maßregelungen für mich tabu. Sollte ich einen besseren Gehorsam nur durch diese körperlichen Maßregelungen erreichen können, würde ich lieber darauf verzichten. Ich verzichte lieber auf einen perfekteren Gehorsam als auf das Vertrauen meines Hundes.

  • Hallo,

    Also, bei Lady braucht ich bisher gar nichts. Kein zwicken in den Fang, kein greifen in den Nacken und auch keinen Bodyblock. Dafür ist sie auch viel zu sensibel. Ich hätte damit mehr kaputt als gut gemacht. Ein scharfes Wort ist für mein Sensibelchen ausreichend, wenn es wirklich mal sein muss. Aber selbst das kommt kaum vor.

    Liska hingegen braucht keine scharfen Worte - aber klare Ansagen. Mit ihr muss man ebenfalls ruhig (kein brüllen, das nimmt sie nicht ernst) sprechen. Aber bei ihr ist es manchmal notwendig sie abzublocken oder auch mal zur Seite zu schieben, weil sie ein recht aufdringliches Wesen hat und auch ein absoluter Teamplayer ist. Also bei ihr wurde ich schon körperlich. Allerdings habe ich ihr nie in den Nacken gefasst (das finde ich persönlich nicht gut und richtig9 An der Leine gezuppelt, wenn Frau von und zu "Floh" mal wieder ihre Augen überall hat kam auch schon vor. In den Fang musste ich ihr einmal zwicken, weil sie beim toben kein stopp gefunden hat und zu der pupertierenden Phase auch kein "aus" oder ignorieren geholfen hätte. Seitdem spielt sie aber immer noch gern mit uns, weiss aber, dass "aus" eben bedeutet das es nun zu ende ist.
    Das war das einzige mal, dass sie körperlich gemaßregelt wurde. Von der älteren Hündin bekommt sie öfter mal einen Zwinker in die Schnauze , denn Liska ist wirklich ziemlich aufdringlich.

    Ich denke man muss das sehr vom Hund abhängig machen und auch von dem Verhältnis zwischen Hund und Halter. Bei einem Hund, der mich eh nicht für voll nimmt würde ich gar nichts körperliches verwenden, weil er das als Herausforderung sehen könnte es mir gleich zu tun. Bei einem Sensibelchen würde ich es nicht machen, weil es total überzogen wäre.

    Ich wähle grundsätzlich die sanfteste Art der Kommunikation und das geht zu 98% über Körpersprache und verbaler Kommunikation.

    Da gibt es aber ja wirklich die unterschiedlichsten ansichten. neulich hat mich eine HH angemotzt, dass ich eine miese Tierquälerin sei, weil Liska Sitz machen musste und als sie selbst das Kommando aufgehoben hat (anderer Hund kam ja in sichtweite) habe ich sie mit einem scharfen "sitz" wieder hinsetzen lassen. Da durfte ich mir dann anhören "Quälen Sie ihren Hund nicht so - sehen sie nicht, dass er mit meinem spielen will"

    Ja toll - das sehe ich , aber ich will ja nicht das sie macht was sie will. Andere sagen zu mir "Wie kannst Du mit dem Hund so zimperlich umgehen" - wenn ich zB ihr bellen ignoriere, weil ein eingreifen gerade sinnlos ist. Wenn ich also einfach weiter gehe. "Der braucht mal nen Tritt"

    Tja - so streng? oder zu sanft? Dummes Geschwätz von anderen. Liska braucht keinen Hundehalter an der Seite. Sie braucht einen Hundeführer und da muss ich die goldene Mitte finden. Seitdem sie vermehrt Stadttraining mit mir geht und den Maulkorb dabei trägt (sie ist so ein Angstschnapper, wenn Menschen bedrohlich wirken) kommen die Leute auch und beugen sich über sie und säuseln in hoher Stimme "naaaa, was hat er denn, der aaaaarme kleine Hund" *genervtes Augen rollen* Können sich die Leute nicht um ihren Mist kümmern? Liska bekommt dann nämlich immer wirklich einen tobsuchtsanfall und kläfft die Leute übelst an. Beruhigt sich dann auch erst, wenn ich beschützend vor ihr stehe und sie ins Sitz nehme.

    Aber ich schweife ab - wie immer *g*

    Liebe grüße
    Dana samt Wauzis

  • Abblocken tue ich recht oft und anfangs sehr deutlich, allerdings längst nicht immer als Massregelung, sondern einfach als Kommunikation. Ich fasse meinen Hund auch an, wenn es erforderlich und sinnvoll ist. Ich weiss ja aus gemeinsamem körperlichen Spiel, wie sie so drauf ist. So gibt es mal, wenn sie bei Sitz auf halbem Weg stecken bleibt, weil sie grad eine Katze sichtet einen Fingerpieks auf die Kruppe - wirkt, weil es so selten ist besser als ein Anraunzer. Und als sie mal wegen einer Katze so ausgetickt ist, dass sie das abblocken komplett ignoriert hat, habe ich sie links und rechts am Halsband gefasst und ihren Kopf zwischen meinen Unterarmen gehalten. Da war sie dann wieder ansprechbar.

    Ach ja, und das Abbruchsignal habe ich mit dem Bomper in Form eines alten Betttuchs konditioniert, gilt wohl auch als körperliche Massnahme.

    Ich arbeite auch sonst gelegentlich mit taktilen Signalen, aber das sind keine Massregelungen. Ich betrachte es auch nicht als Massregelung, dass mein Hund lernen musste, untersucht und behandelt zu werden - da habe ich sie zwar sanft, aber auch fest angefasst und fixiert. Das war für Rhian härter als jede Massregelung, aber auch das sollte ein Hund meiner Meinung nach abkönnen.

    Im sozialen Modus ist Rhian sehr sensibel, aber um sie aus dem Jagdmodus wieder dahin zu holen muss ich je nach Umständen schon sehr deutlich werden.

  • Zitat

    Ich fasse meinen Hund auch an, wenn es erforderlich und sinnvoll ist.

    Klar....wer tut das nicht? Nur wuerde ich solche Dinge nicht unter "Gewalt" zaehlen.

    Ich weiss nicht wie viele Hunde ich schon mit handfestem Koerpereinsatz daran gehindert habe sich auf einen anderen Hund, Mensch oder Tier zu stuerzen.....und man stelle sich vor, dabei kommt es sogar dazu das ich sie auf die Seite lege und am Boden fixiere :p

    Allerdings sind dies keine routinemaessigen Trainingsmassnahmen sondern Schadensbegrenzung im Notfall.

  • Bei uns in der HuSchu kommt auch das zum Einsatz, was man beim Kontakt zwischen den Hunden auch beobachten kann.
    Da läuft 98% nonverbal, aber wenn's zu wild wird, gibts da auch schonmal einen Biss oder Kniff....
    Beißen tun wir unseren zwar nicht ;) aber ein Nackenstoß oder Schnauzengriff (der allerdings hauptsächlich, als er noch kleiner war, jetzt nicht mehr) kommt schon mal zum Einsatz...

    Und ich denke, wir sind damit immer noch wesentlich sanfter, als die Hunde unter sich....

    Klar, ich bin auch dagegen, seinen Hund zu prügeln, aber zur richtigen Zeit der richtige Griff zeigt ihm schon, dass das, was er da gerade getan hat, nicht in Ordnung war.
    Ängstlich oder verschreckt ist er deswegen nicht, Im Gegenteil.

  • Hm, was mach ich körperlich?
    Meinen Hund zu einer Seite dirigieren, mich davor stellen.
    Luna zur Seite schieben, wenn sie sich zwischen Kira und mich drängeln will, sie nach links schieben, wenn sie an der Leine wieder nach rechts abdriftet oder zurückstoßen, wenn sie wieder halb auf meinem Arm hängt.

    Sonst gibts bis auf Lob, streicheln, knuddeln eigentlich keinen Körperkontakt, also nichts, wofür ich mich schämen müsste, denk ich.
    Ich kommen mit den Mädels auch ohne aus.

  • Zitat


    Beißen tun wir unseren zwar nicht ;) aber ein Nackenstoß oder Schnauzengriff (der allerdings hauptsächlich, als er noch kleiner war, jetzt nicht mehr) kommt schon mal zum Einsatz...

    Was soll der Griff an die Schnauze dem Hund den vermitteln? :???: ...und in welcher Situation kommt dieser zum Einsatz?

  • Zitat

    Was soll der Griff an die Schnauze dem Hund den vermitteln? :???: ...und in welcher Situation kommt dieser zum Einsatz?

    Wie gesagt, jetzt gar nicht mehr.
    Der *kam* zum Einsatz, als Aaron noch so um die 8-10 Wochen war und noch kein rechtes Maß hatte, was das beißen angeht.
    So, wie die Mutter von oben in die Schnauze der Kleinen zwickt...

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