Wir haben es anscheinend wirklich geschafft

  • Hey...

    ahhh, ich bin sooo happy :D
    Ich dachte erst immer es sei Zufall gewesen, aber die Situationen häufen sich immer mehr und ich denke, so langsam haben wir es dann geschafft.

    1. Situation
    Wir mit Schwiegereltern und den Hunden am laufen, plötzlich rennt ein Reh uns direkt über den Weg. Ich rufe Bowie, der direkt zu mir kommt...

    2. Situation
    Bowie sieht einen Feldhasen, setzt zum sprint an, rennt 5 m, lässt sich aber dann direkt abrufen...Auch hier kam er wieder super schnell und lieb zu uns...

    3. Situation
    Wir gehen im Wald spazieren, ich höre irgendwo in der Nähe von Bowie ein paar Äste knacken, will ihn zu mir rufen, da rennt auch schon ein Reh direkt vor unseren Augen an Bowie vorbei...Ich rufe Bowie und wie auch die anderen Male, ohne auch nur das Reh anzuschauen kam er zu mir :D

    4. Situation
    Heute waren ein paar Gänse auf dem Feld...Bowie wie immer auf dem Feldweg gelaufen, sieht die Gänse, schaut sie an und mit einem einzigen "nein" war alles in Ordnung..Direkt war der Blickkontakt voll da und er schaute mich fragend an, ob wir den nicht doch vielleicht die Gänse jagen könnten ;) Naja, auf jeden Fall lief er dann ganz ruhig weiter, schaute zwar ab und an mal wieder nach den Gänsen, aber keine Anzeichen dafür, dass er hin wollte...

    Bin echt so stolz auf ihn und natürlich war ich den kompletten Spaziergang mit einem riesen grinsen herum gelaufen....

    Wir hatten zwar mal mit der Schleppleine geübt, aber nie so richtig lange und intensiv, deswegen bin ich einfach erstaunt, wie gut er das macht....

    In letzter Zeit kommt es sowieso immer mehr zu positiven Erlebnissen mit ihm und ich sehe jedes Mal, dass die Arbeit, die Zeit und die Nerven es doch wert waren... Trotz alle dem möchte ich erst mal keinen Hund mehr, der aus so Verhältnissen kommt wie Bowie, weil wir arbeiten jetzt seit 3 Jahren mit ihm und gerade der Anfang war eine super harte Zeit...Ich würde ihn nie wieder hergeben, weil dafür, dass er so viel mist mit machen musste, ist er echt der beste Hund den wir uns vorstellen können und jetzt wo wir so weit sind, freuen wir uns schon auf seine Freundin, die hoffentlich bald bei uns einziehen darf , weil dann kann er auch endlich jeden Tag so richtig spielen...:D

  • ... ich kann deine freude verstehen und freue mich mit dir.
    es lohnt sich immer, sich für ein tier so einzusetzen - hoffe auch drauf ;) -

    übrigens, falls du ihn nicht mehr willst *lol* mir gefallen seine ohren so gut, ich nehme ihn...... :D

    ach, wenn ich nach 3 jahren arbeit mit meinem rüden so einen erfolg haben werde, bin ich der glücklichste mensch...... *zwinker*

    ich kann mich auch über kleine erfolge so freuen, das kann nur ein "hundemensch", der es auch nicht so einfach hatte, verstehen.

    gruß marion

  • hey...

    ne ne, den geben wir net mehr her :D
    seit wann habt ihr euren Rüden und an was arbeitet ihr so?

    Leider gibt es in unserem Umfeld immer wieder Leute, die meinen, Bowie könnte nicht schnell genug "ordentlich" werden...Ich finde aber gerade Leute, die ihn nicht jeden Tag sehen, sollten eigentlich merken wie toll er mittlerweile ist (ok, ich fand ihn von Anfang an toll ;) )....

    3 Hundeschulen hatten an ihm versagt und wir haben eigentlich alles selbst mit ihm erarbeitet (teilweise mit Hilfe des Forums hier). Deswegen bin ich auch noch mal umso stolzer auf uns, weil es mir gezeigt hat, dass es geht...

    ° Er ist jetzt seit ein paar Jahren stubenrein und das obwohl wir ihn mit einem Jahr bekommen hatten und er nie richtig stubenrein war....
    ° Wir haben die Trennungsangst besiegt
    ° Er ist ein super Reitbegleiter
    ° Nach seinen schlechten Erfahrungen hat er nicht mehr so Angst vor kleinen Kindern wie vorher, also er lässt sich von einzelnen auch schon entspannt streicheln, noch dazu liebt er unsere Tochter über alles (Anfangs fing er bei Kindern an zu zittern, zog den Schwanz ein, legte sich auf den Boden oder verbellte die Kinder sogar, weil er einfach panische Angst hatte, wieder von Kindergartenkindern zusammengetreten zu werden)
    ° Er ist nicht mehr so ein Schisser wie am Anfang
    ° Sitz (ohne Leine, mit Leine, absitzen im laufen heraus)
    ° Platz (ohne Leine, mit Leine, auch mit Ablenkung)
    ° Seine Leinenagression haben wir so gut wie im Griff, es fehlt nicht mehr viel und wir haben auch das hinter uns
    ° Er zieht nicht mehr an der Leine, sondern läuft wirklich richtig schön entspannt..Ausnahmen gibt es manchmal trotzdem noch ;)
    ° bleib (aber nur auf wenige meter, da er Angst hat allein gelassen zu werden)
    ° komm
    ° durch die beine, vorwärts, rückwärts, dreh dich
    ° Er kann apportieren (Bestimmte spielsachen, Zeitung, Windeln, Feuchttücherpackungen etc)
    ° Suchspiele (suchen von Leckerlies, Gegenständen und auch vertrauten Menschen)
    Ich weiß nicht, ob ich noch etwas vergessen habe....aber alleine diese Liste zeigt mir, dass wir doch schon wirklich viel geschafft haben...
    Ich kann mir kaum noch vorstellen, wie es am Anfang mit ihm war, das einzige was ich weiß ist, dass ich manchmal da saß und aufgeben wollte, ich dachte nach vielen Rückschlägen, dass ich etwas falsch machen muss und Bowie es wo anderst bestimmt besser hätte, aber jedes Mal, wenn ich ihn anschaute wusste ich, dass ich weiter machen muss und das eine Trennung für uns beide unmöglich gewesen wäre....
    Wir haben viel durch gemacht, wir haben uns immer beigestanden und werden auch alle weiteren Situationen meistern...


  • KLASSE :2thumbs: :laola:

  • Lustig, gerade heutabend beim Training hab ich auch gedacht... MANN ich kann echt stolz auf uns sein...


    Ich kann dich da echt verstehen und freue mich, dass es noch mehr Hundehalter gibt, die so intensiv mit ihren Hunden trainieren und Erfolge erzielen.

    Es ist unerlässlich für ein harmonisches Zusammenleben.

    Wir trainieren auch den Jadtrieb zu kompensieren.
    Und ich habe mit Missy auch noch keine Hundeschule besucht, es ist die Energie und die Zeit und die Leidenschaft, die man bereit ist, für das Zusammenleben mit einem Hund zu investieren.

    Ich konnte heut das erste Mal den Dummy richtig mit weit Ausholen wegwerfen, ohne dass sie aufgesprungen ist.

    Sie hat ihn lediglich beobachtet im Flug.

    Blieb liegen, sah mich an.
    Dann mein Kommando Such.

    Ich bin so stolz auf uns.

    Ich hoffe, dass dies dazu führt, dass sie auf Bewegungsreize nicht mehr in dem Maße reagiert.
    Sie jagt nämlich auch gern.

    Vor ein paar Tagen ein Hase (oh fuck, der war größer als Missy!!!).
    Sie flitzt wie gestochen dem Vieh hinterher.
    Sowas ht sie noch nie gesehen, sie hat im Rennen gefiept, sie war RICHTIG "geil" auf das Ding...

    Als ich HIER rief, blieb sie stehen!!!!!!!

    Es war ein innerlicher Kampf bei ihr, das hab ich gesehen, aber sie ist zurückgekommen.

    So aufgewühlt war sie noch nie, als sie bei mir ankam... der Trieb muss unheimlich stark gewesen sein und sie ist dennoch zu mir gekommen!

    Und wegen dieser beiden Fortschritte in den letzten Tagen habe ich auch meinen Freund gebeten, ab und an mal Trainingseinheiten zu filmen. Um es festzuhalten, wie toll wir uns ergänzen, meine Maus und ich.

    Seitdem ich Missy hab schreb ich auch Tagebuch. Es ist einfach zu... wundervoll... im wahrsten Sinne des Wortes... als dass die Erinnerungen nur im Kopf behalten werden dürfen.

    Alle Daumen hoch euch beiden und ich wünsche euch und allen anderen, die so viel Energie und Leidenschaft in das Zusammenleben mit einem Hund stecken, dass man in den nicht so "tollen" Momenten niemals vergisst, wie stolz man auf sein Team sein kann!

  • Zitat


    ° (Anfangs fing er bei Kindern an zu zittern, zog den Schwanz ein, legte sich auf den Boden oder verbellte die Kinder sogar, weil er einfach panische Angst hatte,

    hallo DarkAngel,
    so ein verhalten zeigt meiner, wenn er mehrere fremde hund sieht.
    warum er so ist, weiß ich nicht. aber als ich ihn zu mir nahm, war mir klar, dass er nicht einen 5. halter bekommen wird und wenn es mich die letzte kraft kosten wird.
    ich habe ihn seit 5 monaten und wir kommen gut weiter. er wird mal ein ganz toller hund - ganz ohne angst. ich werde alles dafür tun.
    als ich ihn bekam, hatte er sogar vor einer wiese, auf der nichts zu sehen war angst und schrie wie abgestochen.
    genauso in dänemark. er sah den strand, die weite machte ihm solche angst, dass wir von strand wegfuhren. eine woche haben wir ganz langsam geübt, dann ging es so einiger maßen.
    mein armer kleiner war ein einjähriger hund, der keine führung hatte, der auf sich allein gestellt war, der im tierheim gebissen wurde und mit seinem feind zaun an zaun ohne sichtschutz leben mußte - 3 monate lang, bis ich ihn entdeckte und zu uns holte.

    ich freue mich immer besonders, wenn ein nicht so einfacher hund es geschafft hat und ein gutes leben hat.

    gruß marion

  • Auch ich kann Deine Freude nachvollziehen.

    Wir arbeiten bei unseren seit 2 1/2 Jahren an diversen Baustellen. Schiß vor allem und jedem. Jagdambitionen und Prof ist nach dem Beißvorfall zum Leinenpöbler geworden.

    Jede Menge Arbeit, kleine Fortschritte aber es geht voran. Vor einem halben Jahr hat er in 100m Abstand in der Leine gehangen, wenn er einen fremden Hund gesehen hat.

    Heute habe ich in 2m Abstand mich mit einer anderen Hundehalterin mit Hund unterhalten können ohne Streß bei Hund oder Frauchen.

    Diese Fortschritte sehen die meisten Leute nicht im Umfeld, sondern sie sehen nur das immer noch vorhandene "Fehlverhalten".

    Freu Dich einfach an den Fortschritten und laß die anderen Leute denken was sie wollen.

    Fröhliche Grüße
    Angie

  • ;)

  • AuraI

    klar, das schafft ihr auch ;)
    Aber toll, dass Missy lieber zu euch gekommen ist, als dem Hasen hinterher zu jagen, dass ist wirklich ein super Gefühl...Weiter so...

    @rotti-frauchen

    5 Monate sind ja noch nicht alzu lange und ich denke, auch ihr werdet es schaffen. Es ist grausam so etwas zu lesen, wie schlecht es auch mal anderen Hunden ging. Gott sei dank haben doch einige das Glück jemanden zu finden, der sich ihrer annimmt und das wieder versucht gerade zu biegen, was andere vorher kaputt gemacht haben.
    "Secondhand-Hunde" können so was von dankbar sein und so viel Liebe zurückgeben, dass ist manchmal echt unbeschreiblich.


    Bowie war mir in den letzen 3 Jahren immer treu, war immer an meiner Seite....
    Bowie der eigentlich vom Züchter zu seinen vorhigen Besitzern kam, kannte kein wirkliches Hundeleben. Von Anfang an musste
    er dann 9-10 Std. alleine bleiben, er musste Treppen laufen (viele Treppen), viel raus kam er auch nicht, aber er hatte ja
    seinen Balkon auf dem er sein Geschäft verrichten durfte, Erziehung gab es bis auf "sitz" und "pfötchen" keine und Liebe, dann irgendwann einmal, wenn seine Leute zuhause waren.
    Als ich ihn dann mit 7 Monaten kennenlernte war er nicht nur rotz frech,sondern hörte echt überhaupt gar nicht. Es tat mir so leid, als
    ich den Balkon mit den Haufen sah und wie schlimm es für ihn war, als ich jedes Mal gehen musste. Ab da überlegte ich, wie ich ihn da raus
    holen könnte, ohne Tierschutz, weil ich wollte nicht, dass er dann vielleicht erst einmal ins Tierheim kommt, weil auch nur wenige Tage wären für ihn eine Qual gewesen, sogar eine noch größere,als eh schon. So holte ich ihn jedes Mal länger zu mir ,arbeitete mit ihm und 5 Monate später bekam ich ihn dann geschenkt...
    Seine Besitzer wollten auswandern und merkten, dass Bowie mich liebte und das es mit seiner Trennungsangst keinen Sinn hatte.
    So suchte ich mir innerhalb kurzer Zeit eine Wohnung, zog also mit 17 von daheim aus (weil bei meiner Mutter ist die Hundehaltung nicht erlaubt)
    und lebte dann erst einmal mit Bowie in einer 1 1/2 Zimmerwohnung...Aber wir waren glücklich, endlich rund um die Uhr zusammen.

    Als ich dann meine Arbeit als Mediengestalterin bekam und meinen alten Job aufgab, konnte ich Bowie sogar mitnehmen, doch irgendwann bezahlte mein Chef mir kein Gehalt mehr, so dass ich meine alte Wohnung kündigen musste und mit Bowie ein kleines Zimmer auf der Arbeit bewohnte.
    Aber egal was war, wir hatten uns und auch wenn ich die Chance gehabt hätte, Bowie jeder zeit abzugeben und zurück zu meiner Mutter zu gehen, hatte ich mich dagegen entschieden.

    Ja und nun haben wir unsere eigene kleine Familie, eine tolle große Wohnung und sind nach wie vor glücklich ;)

    Viele Freunde sind gegangen, weil sie nicht verstehen konnten, wieso ich wegen Bowie nicht jedes Wochenende feiern ging, wieso ich mir das überhaupt "angetan" hatte, aber ich bereue nichts, weil ohne Bowie wäre ich vielleicht heute nicht mit meinem Mann zusammen, wir hätten unsere Tochter nicht und wir wären nicht so glücklich wie wir es heute sind.

    Nie hatte ich einen besseren und treueren Freund, der wirklich in allen Lebenslagen zu dir steht. Ich bin Bowie dankbar dafür, dass er mich rausgesucht hat und bei mir leben wollte ...

    Sooo, ich hör dann aber mal auf...Das musste jetzt nur noch mal alles raus. Nur kann man nicht vollkommen beschreibe, wie glücklich ich bin...

  • DarkAngel,
    eine schöne geschichte. alle achtung, dass du das in so jungen jahren zu diesen bedingungen geschafft hast.
    ich glaube, "besondere hunde" brauchen auch "besondere menschen" :D und wenn die beiden zusammenfinden, dann geht alles.

    ot, aber das muß jetzt sein. ich glaube, der beruf als mediengestalter ist nicht wirklich das gelbe vom ei. ;) mein sohn war es auch und hat auch sehr häufig kein gehalt bekommen. hauptsache, der chef konnte die miete zahlen und leben. er hat den beruf aufgegeben und studiert jetzt - weil kein anständiger bezahlter job zu finden war.

    gruß marion

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