barfen - unausgeglichen!?

  • Hallo,
    ich habe meine Hunde schon immer teilweise mit Frischfleisch ernährt und spiele schon lange mit dem Gedanken ganz zu barfen.
    Nun gibt es aber einen Punkt, der mich bisher davon abgehalten hat. Unter Barfern wird ja behauptet, das nicht jede Mahlzeit ausgewogen sein muss, sondern das diese Ausgewogenheit der Nahrung über Wochen!!! erreicht werden kann. Nach meinem Dafürhalten entspricht dies aber nicht den Anforderungen die Hunde an ihre Nahrung stellen, denn im Gegensatz zu uns Menschen die Allesfresser sind und deren Verdauungstrakt sich durch Jahrmillionen daran gewöhnt hat verschiedene Nährstoffe zu unterschiedlichen Zeiten zu erhalten sind Hunde Carnivoren deren Verdauungstrakt dahingehend evolviert ist ganze Beutetiere entweder auf einmal (Mäuse, Hasen) oder in kurzen Zeitabständen (grosse Huftiere) zu erhalten. D. h. dass sie natürlicherweise alle wichtigen Inhaltstoffe aus Muskelfleisch, Knochen, Innereien usw. komplett erhalten und nicht über einen Zeitraum von einigen Wochen.
    Was sagt ihr dazu?
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

  • hallo!
    also, ich finde das es schon sinn macht, denn:
    wölfe, bzw.hunde haben ja nun mal nicht jeden tag jagderfolg..und nicht jeder aus dem rudel bekommt bei einem grösseren beutetier von allem ein bisschen, sondern das was die anderen ihm übrig lassen..also bekommt ein tier mal mehr innereien, mal mehr muskelfleisch, mal ergattert er einen knochen..?!

  • Ja aber wie sollte man dann am besten Barfen?


    Würde am liebsten auch selber Barfen, denn da ich einen kleinen Hund aufnehmen möchte kann ich eine Dose nicht Tagelang im Kühlschrank aufbewahren.


    Was muss man beim Barfen alles supplementieren und beachten?


    So recht traue ich es mir nicht zu, will auch erstmal nur 3mal die Woche Abends Frisches Fleisch geben (Herzen, Mägen, Goulasch, Flügel oder Hals)

  • Genereller Hauptbestandteil ist Fleisch, dazu kommt ein anteil pürriertes Gemüse, je nachdem ein Anteil Getreide, dazu noch Öl, Calcium (Knochen, Eierschale, Ca-Citrat), Milchprodukte und Eier und das wars eigentlich im groben.


    Zusammenstellung: Gesamtmenge 2 bis 4 % des Körpergewichtes des Hundes (alles ca.-Angaben, man muß da bisschen gucken, wie viel der Hund braucht usw.). Davon dann 70 bis 90 % Fleisch, Rest Gemüse und Getreide


    Der Ca-Bedarf liegt bei einem erwachsenen Hund bei 80 mg / kg Körpergewicht, bei Welpen ist das etwas komplizierter zu errechnen.


    Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich gern anmailen.

  • Hallo!


    Ich kenne das eigentlich so, dass man innerhalb einer Woche soweit alle nötigen Nährstoffe gefüttert haben sollte, was völlig Sinn macht!


    Wer sich damit zu unsicher fühlt, kann ja auch jeden Tag ein bißchen von allem füttern. Das würde mich nicht vom Barfen abhalten.


    Ich habe am Anfang auch so ziemlich alles pro Tag gegeben, mit dem Ergebnis, dass meine Hündin Schuppen durch Überversorgung bekommen hat. Mit der Zeit sieht man das viel lockerer! Vor allem, weil man sieht, wie gut es dem Hund geht!


    Gruß, Joey

  • Hast ne Mail von mir;)


    Also wenn ich daran denke wäre es nicht so schlecht und billiger als dosenfutter ist es ja so oder so und gesünder:)
    Ich muss noch ein bissel die seiten durchstöbern.

  • Hallo Ihrs,


    Zitat:


    "Genereller Hauptbestandteil ist Fleisch, dazu kommt ein anteil pürriertes Gemüse, je nachdem ein Anteil Getreide, dazu noch Öl, Calcium (Knochen, Eierschale, Ca-Citrat), Milchprodukte und Eier und das wars eigentlich im groben.


    Zusammenstellung: Gesamtmenge 2 bis 4 % des Körpergewichtes des Hundes (alles ca.-Angaben, man muß da bisschen gucken, wie viel der Hund braucht usw.). Davon dann 70 bis 90 % Fleisch, Rest Gemüse und Getreide"


    Moment Pebbles, von den 70 bis 90 Prozent "Fleisch" sollte je nach Alter des Hundes der größte Teil aus fleischigen Knochen bestehen, nicht aus schierem Fleisch.


    Was bezweckst du mit Ca-Citrat und Eierschalen? Das Zeug kann nie und nimmer Knochen auch nur ansatzweise ersetzen. Es scheinen sich viele barfende und andere Leute nicht zu fragen, was eigentlich in Knochen drinsteckt außer Kalzium. Warum braucht man wohl eine Knochenmarkspende, wenn Kalzium und ein entsprechender Fettanteil genügen würden um Knochenmarkkrebs und anderes zu heilen? Und noch was, achte mal darauf, wenn du Mangusten, Füchse, Bären oder Wildhunde Eier fressen siehst. Die Schalen werden nicht gefressen!


    Bei den Barf-Päpsten Billinghurst / Lonesdale wird zudem betont, daß vor allem Knochen von Jungtieren gefüttert werden sollen. Evtl. weil diese Proteine frische blutbildende Zellen enthalten und der Geburtsort aller Blutzellen sind? Weil sie Magnesium und Lecitin enthalten?



    @ Sleipnir, hi!


    In der Eiszeit nutzten unsere Vorfahren Steinwerkzeuge um an das wertvolle, nahrhafte Knochenmark zu gelangen. Wir Menschen sind zwar Allesfresser mit herbivorem Hintergrund, doch in der Eiszeit (Pleistozän) mußten wir uns über weite Strecken carnivor ernähren. Trotz dieser langen Periode hat unser Verdauungssystem bis heute mehr oder minder Probleme, rohes Fleisch zu verdauen und sei es noch so mager, frisch und fein gewiegt.


    Warum bekommen Pflanzenfresser nach Dürreperioden / gegen Ende des Winters ihre Jungen und warum ziehen "Raubtiere" ihre Jungtiere etwas früher geborenen Welpen mit diesen Jungtieren auf? Es ist die beste Zeit des günstigsten Nahrungsangebots für "Raubtiere". Evtl. von der mageren Zeit geschwächte Pflanzenfresser können nicht so rasch fliehen, nicht so energisch die Jungtiere verteidigen.


    Der Nebeneffekt für die sogen. Räuber ist aber auch, daß sie evtl. nach Monaten, in denen sie selbst alte, schwache, kranke und bereits verendete Pflanzenfresser essen mußten, diese Frischzellenkur brauchen.


    Welcher Mensch versucht tatsächlich, sich täglich ausgewogen zu ernähren? Welcher Wolf oder Wildhund wird täglich ausgewogen ernährt? Eins ist aber sicher, Knochen finden Caniden und andere Hundeartige immer. Was darin ist, bleibt extrem lange frisch. Deshalb verbuddeln Hunde Knochen. In der Erde bleiben sie lange relativ kühl und sicher vor Fliegenbefall und Speckkäfern.


    Hunde hätten die letzten paar Tausend, aber gleich gar nicht die vergangenen 300 Jahre überlebt, wären sie auf ganze Mäuse, Hasen, Hühner oder eine ausgewogene tägliche Ernährung angewiesen. Zumal sie viele Stoffe gar nicht in den Mengen benötigen, die in Fertigfuttermitteln sind - da stecken weder ganze Hasen noch Mäuse drin, sondern massenhaft minderwertiger Abfall, der sich so außerordentlich gewinnträchtig entsorgen läßt. Hunde fressen freiwillig keine Sojabohnen und halten sich mit Getreide allgemein eher zurück.


    Große und ausgewachsene, gesunde Huftiere sind nicht so häufig Beutetiere des Wolfes - im Gebirge kann man sie evtl. zu Fall bringen, im Winter kann man sie im Tiefschnee erwischen. Doch wenn die Karibus und Büffel wegziehen, bleiben die Wölfe Alaskas und folgen ihnen nicht.


    Der Rothund hat eine beeindruckende Art Hirsche zu erbeuten - er jagt sie ins tiefe Wasser und ist unglaublich behende, sie dort zu töten.


    Doch so schwierig ist es nicht, halbwegs für komplette Beutetiere zu sorgen - es dauert keine Monate sondern wenige Tage, bis mein Rüde alle Teile eines Huhns gefressen hat. Bei Lamm geb ich RFK, Muskelfleisch und Innereien im Wechsel und alle 2 Wochen einen Schädel. Eine Forelle ist ein 2-Tage-Menü.


    Wer nun partout ganze Beute füttern will, kann im Reptilienfutter-Versand Eintagsküken, Mäuse, Hamster, Gerbils, Ratten, Hasen, Meeries gefrostet bestellen. Nager gibts ab Babyalter ist aber n relativ teurer Spaß.


    http://www.frostfutter.de/


    Da würde es sich lohnen, gute Konditionen auszuhandeln - mit Hunden hat man einen anderen Verbrauch an TK Futtertieren als jemand mit Kaiman, Waran, Boa oder Python oder n Frettchen.


    Wer nen Zoo in der Nähe hat, könnte nachfragen, ob man bei der Futterküche mal einen toten Nager zum Testen bekommt. Die ziehen auch ihre Futternager im Allgemeinen sehr gut auf, was man beim Handel nie genau weiß. Mäuse, die kurz vor dem Exitus Durchfall hatten, sind nicht nur keine guten Futtertiere, wer verschmutztes Futter versendet ist sicher nicht nur beim Versand ein schlechter Vertragspartner.


    Machen wir uns aber nix vor, es ist sicher net jedermanns Sache die niedlichen Kerlchen zu verfüttern. Ein Leichensack mit 25 bis 100 nackten Jungmäusen oder -ratten in der TK dürfte nicht wenigen über die Ekel- und/oder persönliche Schmerzgrenze gehen.


    Und selbst in Zoos steht für wertvolle Zuchttiere seltener Raubtierarten nicht täglich Ratte oder Meeri aufm Speiseplan. Es sind Leckerschmecker, die täglich oft nur in der Säuge- und Jungenaufzucht-Periode gereicht werden.


    @ Kleiner Engel
    An einem 3 kg Hund läßt sich nix sparen, den kannste nicht mit 1 kg Dosen ernähren. Im Vergleich zu dreimal so großen Rassen wirste da s selbe Geld reinstecken. In Sachen TA nur wenns nötig ist, biste was Zwerghunde angeht aufm falschen Dampfer. Die kühlen rascher aus, wenns kalt ist, sind wesentlich kälte- und nässeempfindlicher als etwas größere Hunde, dehydrieren bei vielen Krankheiten (da langen paar Tage Durchfall) im Nullkommanix, der Stoffwechsel eines Winzlings läuft eben etwas rascher ab. Haltungsfehler rächen sich häufiger. Hunde, die nur drei kg wiegen sind nicht einfach nur klein, es sind Zwerge. Zahnprobleme ebenfalls vorprogrammiert. Oft Fontanellen, weil Gehirne kaum in die kleinen Köpfchen passen (Gehirn ist nicht beliebig verzwergbar bei Caniden), vorstehende und damit für Vorfälle und Reizungen durch Zugluft prädestinierte Augen. Meine 3 kg Hündin hat in ihren 14 Lebensjahren mehr TA-Kosten verursacht und Nerven gekostet, als mein restliches Rudel in den letzten 32 Jahren. Neulinge sollten besser Hunde von 5 bis 6 kg wählen. Als Neuling einen Zwerghund, womöglich einen Welpen, der bislang nur Matschefutter gewöhnt ist auf Barf umzustellen, würde ich gründlichst mit dem Vorbesitzer / Züchter diskutieren. Flügel würde ich z. B. anfangs gar nicht geben, sondern eher einen weichen Knochen vom Milchlamm, den so ein kleiner Hund nicht versehentlich halb geschreddert abschluckt.


    Liebe Grüße
    Diana

  • Darüber läßt sich streiten, ob es so viele Knochen sein sollen. Ich kenen genug Leute, die ohne Knochen füttern und damit prima klar kommen. Bei einem Großteil Knochen ist m. M. nach eine Massive Calciumüberversorgung gegeben und daher gibts das bei usn nicht.


    Ich fütter i. d. R. Knochen, kenne aber viele, die es eben nicht tun möchten. Daher Citrat und Eierschale.

  • Jetzt mal eine super ganz blöde Frage von mir:


    Mein Hund bekommt seit Welpenbeinen Fleich roh mit Reisflocken und Gemüse oder Kräuter dazu. Das 1x am Tag. Als Zusatz Hokamix. Der Hund wiegt 12 kg und die Fleischmenge schwankt zwischen 80-100g.


    Nach Auskunft meines Tierarztes ist er damit prächtig versorgt und braucht sonst nix. Ich sehe ein glänzendes Fell und einen aktiven Hund. Knochen verträgt sie nicht, sie kotzt das Zeug ca. 12 Stunden später unverdaut aus.


    Ist das jetzt Barfen??? Es gibt im Forum so viele Beiträge zu Barfen, wenn ich die alle lesen wollte, säße ich 3 Tage am PC.


    Grüße Christine

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