Verständigungsfrage Hundinisch

  • Schon mal vorweg: ich möchte niemanden hier vor dem Kopf stoßen. Mir ist da nur mal aufgefallen, dass hier viele sagen, sie von dem ganzen Rangordnungsgedöns nichts halten, sie hätten eine Freundschaft, Partnerschaft mit ihrem Hund und der wisse auch ganz genau, dass er ein Hund ist, und der Mensch eben ein Mensch ist und es keine Not tut, vor dem Hund den Rudelführer zu markieren.


    Dann fragt irgendjemand nach im Nacken packen oder gar im Nacken schütteln und dann kommen wird geantwortet, das Hunde das als Tot schütteln verstehen und man das ja nicht machen darf.


    Nun bin ich verwirrt.. ich denke der Hund weiß, dass wir Menschen sind und uns eben anders Verhalten als Hunde- somit kann er ja gar nicht davon ausgehen, dass wir ihn totschütteln. Oder macht der Hund manchmal Ausnahmen? :D

  • Hm...Das eine schließt doch aber das andere nicht vollkommen aus?


    Wieso sollte ein Hund, wenn ein Mensch ihn im Nacken packt und durchschüttelt, nicht annehmen, dass der Mensch ihn töten will? Und selbst wenn dem nicht so ist - solche Erziehungsversuche bringen nichts, verunsichern den Hund bloß und lassen den Menschen unberechenbar erscheinen. Und dabei ist es dann nicht entscheidend, wie genau der Hund das Vorgehen interpretiert.


    Mit Grobheit, Zwang u.ä. Methoden kommt man letztlich nicht weit - manche Hunde zeigen Meideverhalten, andere werden zum Befehlsempfänger, der sich seinem Besitzer nur noch beschwichtigend und kriechend nähert, wieder andere stumpfen ab und machen doch, was sie wollen. Allein aus dem Grund sollten Nackenschütteln und Co. der Vergangenheit angehören.

  • es gibt doch auch "böse" Menschen, die ihm wehtun oder ihn sogar töten wollen könnten. Ein Hund weiß vielleicht, dass ein mensch ein Mensch ist, aber beim schütteln kommt eben der instinkt duch

  • Ehrlich gesagt finde ich das Nackenfellpacken schon Gewalt gegenüber dem Hund ist, da könnte man Hund auch gleich schlagen. Hunde kommunizieren anders mit Hunden als mit uns Menschen, ob Hund jetzt gleich denkt, dass das Tötungsabsicht ist, weiß ich nicht. Allerdings spürt er ja den harten Griff im Nacken, merkt dass es unangenehm ist und verbindet es dann mit dem Besitzer und auf dieser Basis kann kein vertrautes Verhältnis aufgebaut werden.


    Außerdem ist das vollkommen wurscht, weil ich auch nicht einfach im Nacken gepackt werden möchte und wenn ich das nicht möchte, warum sollte ich es dann meinem Hund antun - das finde ich eine viel komischere Logik.

  • Wieso kommt den kein Instinkt in Sachen "ich reiß mal das Ruder an mich" durch, aber bei anderen Verhaltensweisen?


    und durch im Nacken greifen oder gar schütteln, hast du mit Sicherheit weder eine Maschine noch einen zusammen geklappten Hund an deiner Seite. Dazu müsste man das wohl ständig und dauernd machen und dem Hund keine andere Zuwendung zukommen lassen.
    Vor sechs Jahren wurden Hunde zumindest in meinen Breitengraden noch anders erzogen und da gehörte ein Griff in den Nacken durchaus dazu. Du kannst mich gern besuchen kommen und dir meinen Hund anschauen. Sie wirkt sicherlich nicht ängstlich und hört ziemlich gut.

  • Früher, auf früher berufe ich mich schon gar nicht, da man die Hunde nach den alten Regeln erzogen hat und Kadavergehorsam muss nicht sein. Wo ich klein war, hat man die Hunde noch auf den Rücken geworfen, im Nachhinein kann ich nur sagen, dass wir damals sehr unfähig waren unseren Hund nicht anders zu erziehen.
    Die wahre Hundeerziehung ist für mich die, wo man seinen Hund ohne Gewalt erzieht. Ich muss meinen Hund nicht in der Gegend rumwerfen, damit er folgt. Er macht es aus Freundschaft zu mir und das ist die wahre Kunst der Hundeerziehung, alles andere sind Methoden um schnell und ohne Kompromis ans Ziel zu kommen.
    Es ist viel einfacher, den Hund im Nacken zu packen, anstelle bei sich die Schuld zu suchen.
    Wenn mein Hund was "falsch" macht, dann liegt der Fehler zu 100% bei mir, also warum sollte ich meinen Hund für meine Unfähigkeit oder Inkonsequenz körperlich bestrafen?

  • Zitat


    Vor sechs Jahren wurden Hunde zumindest in meinen Breitengraden noch anders erzogen und da gehörte ein Griff in den Nacken durchaus dazu.


    Ja und zum Glück kann man immer noch was dazulernen, bzw. man lernt eben nie aus! ;)




    Liebe Grüße Conny die auch nicht am Nacken geschüttelt werden mag!

  • Es gibt auch noch heute Erziehungsschemen in denen der Griff in den Nacken, das Nackenschütteln, der Schnauzengriff, der Alphawurf oder ähnlichem.


    Dann gibt es die Erziehungsschemen in denen Rudelordnung und Rangfolge sehr wichtig ist und das alles andere für einen Hund nicht gut ist.


    Allerdings sind wir heute auch schon so weit, das der Hund eben nicht nur Angestellter ist sondern auch Partner und Freund. Dieses wurde schon vor einigen Jahren festgestellt, das Hunde ein größeres Verhalten zeigen als bisher angenommen wurde.


    Aber es dauert eben immer, bis die Neueerungen durchdringen und diese dann ihre Freunde finden, die diese Methoden dann weiter verteilen und mit alt hergebrachtem dann aufräumen.


    Wenn man jetzt mal größere Hunderudel beobachtet, dort gibt es auch nicht jeden Tag einen Kampf um die Position. Das Leittier hat die Souveränität und es kommt erst wieder zu einer größeren Unruhe, wenn das Leittier alt oder/und krank wird. Streitigkeiten sind dann eher in den unteren Schichten und auch das wird nicht unbedingt von einem Leittier hingenommen, sondern es splittet es. Nichts anderes machen wir. Wir zeigen die entsprechende Souveränität in unserem täglichen Umgang und haben damit dann je nach dem wie wir uns anstellen mehr oder weniger erfolg.

  • Zitat


    und durch im Nacken greifen oder gar schütteln, hast du mit Sicherheit weder eine Maschine noch einen zusammen geklappten Hund an deiner Seite. Dazu müsste man das wohl ständig und dauernd machen und dem Hund keine andere Zuwendung zukommen lassen.
    Vor sechs Jahren wurden Hunde zumindest in meinen Breitengraden noch anders erzogen und da gehörte ein Griff in den Nacken durchaus dazu. Du kannst mich gern besuchen kommen und dir meinen Hund anschauen. Sie wirkt sicherlich nicht ängstlich und hört ziemlich gut.


    Die Frage ist nicht, ob es funktioniert oder nicht. Die Frage ist, was ist im Endeffekt für Hund sinnvoller, angenehmer, lebenswerter, artgerechter...


    Mir ist es lieber, mein Hund gehorcht mir, weil er Spaß daran hat, weil es für ihn als Spiel rüber kommt etc, als dass er mir gehorcht, weil er Angst vor mit haben muss, da ich als unberechenbares Wesen rüberkomme. Das Wort "Respekt" kann man in diesem Zusammenhang getrost vergessen. Respekt bekommt - auch in der Tierwelt - nur der, der sich souverän und klar verhält.


    cazcarra

  • Zitat

    Vor sechs Jahren wurden Hunde zumindest in meinen Breitengraden noch anders erzogen und da gehörte ein Griff in den Nacken durchaus dazu.


    Wenn du in der Vergangenheitsform schreibst, dann hat man


    in deinen Breitengraden offensichtlich auch dazu gelernt.


    Und DAS ist gut so!!!! :reib:

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