Pia ist seit einer Woche aus Griechenland bei mir

  • Danke für diese tollen tips und auch aufbauenden Worte. Vielleicht fallen euch noch weitere Tips ein. Wollte das auch nicht zu dramatisch hier darstellen aber ich hab schon auch immer ein bisschen Angst, dass sie zuwenig sauft, da ich ihr die Schüssel nicht hinterher tragen kann und will.

    Markus

  • Hi Markus,

    außer den Tipps, die Du von meinen Vorrednern bekommen hast, fällt mir auch nichts ein.

    Deine Pia wird sicher ein toller Hund, nur musst Du ihr wirklich Zeit geben, sich an alle neuen Umstände zu gewöhnen.

    wie Silke schon schrieb, weißt Du nicht, ob sie überhaupt Teppiche etc und ein Leben innerhalb des Hauses gewöhnt ist.
    Fremde Menschen werden ihr bestimmt auch Angst machen.

    Guck mal bei der Userin meeresstrand, die hatte im Februar ein ähnliches Schicksal wie Du.

    Kannst Du mal ein Bild einstellen?

  • Meiner ist zwar nicht aus Griechenland aber aus Spanien. Er ist zwar gelaufen in der Wohnung - hatte aber andere Mankos. Eine Hündin aus Spanien, die ich kenne, hat sich aber ähnlich verhalten wie du es beschreibst.

    Mein "Vorgehen": Drinnen und draußen gibts einen Wassernapf. Wenn sie abends draußen ist, wird sie zur Nacht reingeholt/getragen. Ansonsten: Keine Aufforderung an den Hund, außer, sie will irgendwo mitmachen.

    Ich glaube auch, dass die Kleine/Große ;) noch hochgradig überfordert ist und unter den 1000 neuen Eindrücken leidet. Sie will das System verstehen, nach dem das Leben hier funktioniert. Und (zumindest bei der Hündin von der ich schrieb) wurde das erreicht mit einem regelmäßigen Tagesablauf ohne den Hund wider seinem Willen darin eingebunden wird. Irgendwann ist sie (nach etwa 3 Wochen) aufgetaut und hat sich langsam selber mit eingebunden.
    Berichte mal!! Ich bin ganz gespannt, wie es weitergeht!

  • Zitat

    Würd ja gerne ein Bild hier einfügen aber weiß nicht wie.
    Sie ist fast 70 cm hoch und ziemlich kräftig.

    Gruß Markus

    [/img][/url]

    Gar nicht so schwer. Guck mal

    HIER

    Auf dem Avatar sieht sie sehr schön aus.
    Weißt Du, was in ihr steckt?

  • Hallo Markus,
    ganz tolles Lob, dass Du der armen Maus ein neues glückliches Leben ermöglichst - wirst sehen, das wird ganz bestimmt, auch wenn es viel Geduld braucht, aber das wird sich lohnen! Kenne mehrere Fälle, wo es anfangs ähnlich war, je nach Vorleben der Hundis dauert es mehr oder weniger lang, bis sie Vertrauen fassen und ihr neues Leben geniessen können. Sie ist erst 9 Tage bei Dir - das ist nicht lange. Ich wünsche Euch alles Gute!
    LG Francisca

  • Hallo,

    vielleicht ist sie die Gesellschaft von Menschen einfach nicht gewöhnt und musste bisher alleine klar kommen.

    Die Tipps, die Du bekommen hast sind super.
    Ich würde sie auch nicht bedrängen, oder sie mit Aufmerksamkeit überhäufen. Sie soll von sich aus auf Dich aufmerksam werden.

    Hast Du sie denn schon mal an die Leine genommen?
    Wenn ja, wie verhält sie sich denn da?
    Folgt sie Dir oder bleibt sie stoisch liegen?

    Vielleicht könnte Dir nämlich die Leine helfen sie abends ins Haus zu holen ohne sie dabei tragen zu müssen. Natürlich nur wenn sie keine Angst vor der Leine hat.
    Über Futter kann man auch sehr viel erreichen. Gib ihr das Futter aus der Hand und verlocke sie damit zum Aufstehen.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute mit der Großen. Ich hatte auch so ein traumatisiertes Hundeelend hier. Nach zwei Monaten sah die Welt dann auch in seinen Augen viel schöner aus als gedacht.

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Schön, dass Du einer Griechin ein neues zu Hause gegeben hast.
    Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen (ich hab auch so ne Angstmaus aus Griechenland), es braucht SEHR VIEL ZEIT UND GEDULD.
    Versuche nicht, sie zu überfordern. Ich denke es ist zu früh, wenn sie noch so gar nicht aufgetaut ist, ihr jetzt schon einen zweiten Hund zu präsentieren. Das kann voll nach hinten losgehen.
    Was ich machen würde, sie erstmal nur aus der Hand füttern, damit sie langsam lernt, Vertrauen aufzubauen.
    Auch meine Maus wollte sich zum Anfang nicht bewegen. Ich hatte immer das Gefühl dass sie "denkt", wenn ich mich nicht bewege werde ich nicht wahr genommen und man lässt mich in Ruhe. Sie kam dann nach 2 Wochen ganz allein zum ersten Mal auf mich zu. Da hab ich sie dann auch nicht mit überschwenglicher Freude begrüßt sondern so getan, als wäre das das Normalste der Welt.
    Ich hab meine Maus jetzt 4 Jahre und noch immer zuckt sie in bestimmten Situationen zusammen und verkriecht sich in sich selbst.
    Gib ihr die Zeit die sie braucht. Beim einen geht es halt schneller , dass er auftaut und beim nächsten dauert es länger.
    So lange sie säuft und frißt und sich auch löst würde ich mir erstmal nicht allzu große Sorgen machen.
    Hab Dir mal ne PN geschickt mit einem Link von einem Forum, wo sich Südländer treffen.

  • Hallo,

    ich danke euch für die aufmunternden Worte. Sie soll eine grichische Hirtenhündin sein. Wenn die Größe nicht wäre, würd ich sagen, dass ein golden Retriever drin ist aber dafür ist sie viel zu groß. Stockmaß 68 cm!!!
    Das mit der Leine hab ich selbstverständlich schon versucht, dass hat mich einen Tag nach hinten geworfen da sie Panik bekommen hat. Dafür ist sie seit gestern Abend wieder ein bisschen mehr aufgetaut. Beim Streicheln liegt sie total entspannt und genießt, leckt mir die Finger und heute Nacht hab ich was tolles erlebt. Zuerst hab ich sie mit Futter quer durch den Garten gelockt und bin dann rein. Als ich dann raus geschaut hat, hat sie sich total glücklich in der Wiese gewälzt und ist rum gesprungen. Wollte dann aber nicht raus denn sonst wäre sie sofort wieder ins Eck gelegen.

    Es geht aufwärts und danke für die tollen Tips. Werde öfter hier einen Zwischenbericht schreiben denn seit gestern Abend hab ich das Gefühl, sie taut auf und verliert langsam die Angst.

    Markus

  • Hallo,

    jetzt melde ich mich mal 6 Jahre später mit einem Bericht, wie es Pia und mir bisher ergangen ist.

    Vorab. Dieser Bericht soll nicht negativ klingen denn ich bin froh, alles so gemacht zu haben und dass Pia glücklich bei mir ist.
    So jetzt aber zu meinem Bericht:

    Nach den ersten Wochen bei mir habe ich dann mal einen Test auf alle Mittelmeerkrankheiten machen lassen.

    Leider ist eine davon festgestellt worden, die aber glücklicherweise therapierbar war. Es wurde ein Mittel in der Schweiz bestellt, da es in Deutschland nicht erlaubt oder verfügbar war. Die Behandlung war laut Tierärztin sehr, sehr gefährlich und so war es dann auch. Nach der Sritze waren die gefährlichsten 15 Min. Ich bin mit Pia an die Luft, sie hat nur gezittert, ich musste sie stützen......., war echt knapp.
    Aber...es hat funktioniert und seit diesem Tag war ich außer für die jährliche Untersuchung nie wieder beim Tierarzt. So einen kerngesunden Hund hatte ich bisher noch nie. Verträgt alles, keine Probleme mit Gelenken, sieht und hört auch jetzt noch (8Jahre) alt wie ein junger Hund und ist unverwüstlich.
    Das zum Gesundheitlichen.

    Zum Ängstlichen:
    Die vielen positiven Worte, dass es nach ein paar Wochen viel besser wird, haben mir sehr geholfen. Aber kaum Pia.
    Es hat tatsächlich ein halbes Jahr gedauert, bis ich mit ihr spazieren gehen konnte. Generell aber nur mit Leine. Und sobald irgend etwas unvorhergesehenes passiert ist, hat sie sofort gebockt und wollte zurück.
    Nach 2 Jahren konnte ich sie zum ersten Mal ohne Leine laufen lassen beim spazieren gehen.
    Sie hatte aber totale Schusspanik. Sobald es auch nur ansatzweise irgendwo böllerte, ist sie sofort nach Hause gerannt oder ins nächste Gebüsch. Ich kann euch garnicht sagen, wieviel Dornen ich in der Zeit hatte, denn POai hatte mit Dornenstreuchen kein Problem und kam dann auch nicht mehr raus!!!! :gut:
    Mit den Jahren ist alles ein bisschen besser geworden aber glaubt nicht, dass Pia nach jetzt 6 Jahren ein normaler Hund ist.
    Das Auto ist ihr heilig, aus dem Haus geht sie sehr ungern mit mir, wenn wir dann draußen sind, ist es meißtens okay.
    Sie macht was sie will beim laufen, auch heute noch. Eine Abzweigung, die sie nicht will, reicht, damit sie umdreht und nach Hause laufen möchte. Einen großen Vorteil hat Pia: Sie findet immer nach Hause, ist auch schon 30 km weit nach Hause gelaufen, achtet auf den Verkehr und Autos und wartet mit 100% Sichedrheit vor der Türe.
    Das bekomme ich auch nicht mehr raus.
    Zuhause bewegt sie sich eigentlich nur, wenn sie es für nötig hält. Das bedeutet, entweder es gibt Fressen oder sie möchte auf die Couch (ja, sie darf es; habe ich davor nie für möglich gehalten von mir) oder sucht Streicheleinheiten. Das ist das Schönste für Sie. Neben mir oder Frauchen auf der Couch dösen und sich stundenlang streicheln lassen.
    Ach ja, nach rund 2 Jahren habe ich sie dann auch zum ersten Mal bellen gehört, bis dahin glaubte ich garnicht mehr, dass sie das kann. Inzwischen klappt das "leider" oft viel zu gut.

    Alles in allem hat Pia mein Leben total verändert. Das Spazieren gehen macht nur manchmal Spaß mit ihr, Fahrrad fahren klappt bei guter Laune super, bei schlechter garnicht, andere Hunde sind kein Problem.
    Jetzt kommt die nächste Heruasforderung für Pia denn meine Frau ist schwanger. Bin ja mal sehr gespannt, ich rechne mit dem schlimmsten. Sie wird sich wieder zurückziehen für Monate.

    Aber: Pia ist inzwischen ein sehr glücklicher Hund und ich würde sie nie mehr abgeben, auch wenn ich es ihr schon oft angedroht habe ;)

    Zur Tierrettungsorganisation:
    Ich habe im Nachhinein noch viel recheriert überdie Umstände und was wirklich vorgefallen ist.
    Präsentiert wurde Pia im Internet als familienfreundlicher, lebensfroher Hund von der deutschen Tierrettung

    Alles erstunken und erlogen!!!!!

    Ich habe mit einem Übersetzer dann noch öfters in Griechenland angerufen um mehr zu erfahren.
    Fakt ist, dass sie dort schon das lethargische Verhalten hatte und auch schon angeschossen wurde. Das haben die Griechen auch nachweislich der deutschen Organisation per Fax mitgeteilt, habe mir sogar die Protokolle geben lassen.
    Ich habe mit der deutschen Organisation noch erheblichen Streit gehabt. Habe es, unter diesen Umständen, nicht eingesehen, den Unkostenbeitrag für Pia zu bezahlen. Dafür habe ich die teure Behandlung gg Mittelmeerkrankheiten selbst bezahlt. Die Dame der Organisation hat nie wirklich zugegeben, dass sie mich über den Zustand von Pia angelogen hat. Auch nicht, als ich ihr die Belege gesendet habe.
    Eine einfache Entschuldigung hätte mir gereicht.

    Deswegen mein Tip: Ein Hund vom Ausland nehmen ist was tolles und ihr helft den´Richtigen, den Hunden. Aber Augen auf bei der Auswahr der Tierorganisation und am besten mal im Ausland sich selbst erkundigen.

    Ich bin happy mit Pia aber hätte ich es gewusst, was alles auf mich zukommt und das ich nie einen normalen Hund bekomme, mit dem man mal ein Picknick in Ruhe machen kann, eine Fahrradtour, joggen gehen........,
    vielleicht hätte ich einen anderen gewählt.
    ich glaube auch nicht, dass das Verhalten aufgrund von falscher Erziehung so ist, denn es ist nicht mein erster Hund und bei den anderen hat es toll funktioniert.

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