Freilauf - Erziehungstips
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Wenn Jimmy wo schnüffelt, reagiert er
niemals auf eine Ansprache. Wenn ich ihn (Kommando 'hiiier!') dann an
der Schleppe herziehe, dann kommt er zwar körperlich her -durch die
Leine- aber er nimmt mich nicht wahr. Ich kann ihn dann auch anschnip-
pen, mit dem Finger pieksen oder an der Ohrwatschel zupfen. Er guckt
noch nicht mal hoch.
Wird man dann mal -irgendwann reicht's sogar mir- richtig böse, dann
bekommt er panische Angst und versucht einen zu meiden.
Weitere Ansprache völlig aussichtslos.Und trotzdem sprichst du ihn an, obwohl du von vorneherein weisst, dass er nicht reagieren wird.
Wieder ein Kommando mehr in der Sammlung, dass nicht befolgt werden muss.
Somit schleisst sich das "Hiiieeer" völlig ab und wird wert,-und nutzlos.
Interessiere dich doch anstelle dessen mal für das Schnüffeln deines Hundes...
somit hast du mehr Aufmerksamkeit, als du dir je vorstellen kannst.
Dann musst du ihn auch nicht herziehen wie einen Mehlsack.ZitatMeine Sorge ist halt nur, dass durch Jimmy's Problem Véro drunter
leiden muss.
Da mach' dir mal keine allzu grossen Gedanken,
umso wichtiger sind die getrennten Wege ab und an.
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Hallo Patrick,
was macht Jimmy, wenn Du ihn auf die Distanz verunsicherst?
Wehrt er sich, oder geht er sofort brav mit?Das läuft so ab: Du gehst mit einer Schleppleine einfach so den Weg entlang und drehst Dich irgendwann kommentarlos um. Du gehst aber auch solange weiter, bis er Dir folgt!
Sinn der Sache ist, dass er mehr auf Dich achten soll und irgendwann kapiert, dass DU einfach die Richtung angibst!
Wichtig ist in diesem Fall einfach, dass Du nix sagst!
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Huhu,
Du hast geschrieben: "Selbst wenn man ihn an der Schleppe zurückholt, kann es sein,
dass er dabei zwar körperlich zurückkommt, sein Kopf ist aber
in einer ganz anderen Welt. "Ich denke ein Teil des Problems steckt im ersten Teil des Satzes, denn so lehrst Du Jimmy ganz hervoragend die Unterscheidung "Leine dran/Leine ab". Das gena will man im Schlappleinentraining weitestgehend vermeiden.
Das zweite Problem (und das haben andere ja auch schon angemerkt) ist, dass er nicht bei Dir ist mit seinem Gehirninhalt. Offenbar nicht mal teilweise. Teilweise wäre ja schon mal ein Anfang.
Ich kann Dir nur heißestens Pia Grönings Antijagdtraining empfehlen (http://www.pfotenakademie.de - da ist irgendwo ein Link zu den Seminaren, die sie zum Thema gibt...) - schon in ihrem Buch findest Du viele Ansätze zum Schleppleinentraining, zum Aufmerksamkeitstraining und zu verschiedenen Belohnungsmöglichkeiten.
Belohnungen bestehen ja glücklicherweise nicht ausschließlich aus Essen - wenn er z.B. gerne Spuren folgt, kannst Du das als Belohnung einsetzen... (David Premack (g**gl "Premack principle" oder "Premack Prinzip").
Meine Lieblingstrainierin sagt: die Belohnung muß zur Motivation passen - wenn er draussen nicht zujm Essen motiviert ist, könnt Ihr entweder daran arbeiten, dass diese Motivation draussen steigt (Handfütterung und diese größtenteils draussen, sonst halt Pech gehabt...) oder Ihr versucht rauszubekommen, was ihn denn draussen sowieso Motiviert, und dann das benutzen (womit wir wieder bei Premack sind)Zu den Hinweisen mit dem "konsequent durchsetzen" - ja, aber
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit leicht zu verunsichernden
Hunden sehr auf deren Körpersprache achten muß: mehr Druck heißt dann eben oft, mehr vermeiden, mehr "ich will nichts böses"-Signale - > genau das will man ja nicht noch verstärken...
Bestimmt gibt es den einen oder anderen Hund, der gelernt hat, diese als "ich mach mein eigenes Ding"-Strategie zu benutzen.
Das zu unterscheiden, sollte vielleicht mal jemand "neutrales" und vor allen Dingen Kompetentes draufschauen. Ist ein bißchen weit weg von Euch aber ich empfehle http://www.cumcane.de (Vielleicht gibts ein passendes Seminar in Eurer Nähe?) - auch gerade in Bezug auf das Verhalten von Véro.
Crispel ist, meiner Meinung nach z.B. ein recht souveräner, der auch "recht" zuverlässig seine geübten Signale drauf hat, aber er reagiert auch stark auf meine Stimmung, Körpersprache und Druck - wenns ihm da zu heftig wird (und heftig ist relativ) dann wird er zum Zeitlupenhund - das ist keine Strategie, das ist einfach sein Naturell - wenn ich singalisiere "ja, ich weiß, ich bin zu "laut" - aber ich möchte trotzdem, dass Du jetzt kommst.", ndem ich mich einfach ein wenig zurücknehme (seitwärtsstellen, Körperspannung wegnehmen, einen Schritt rückwärts oder zumindest gerade hinstellen und nicht mehr starr gucken...), kann er dann auch tatsächlich das gewünschte ausführen.
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Hallo,
...danke erstmal für die Tips.
Die Problematik mit der Handfütterung ist, dass Jimmy überhaupt
nicht verfressen ist. Er tut zwar alles für Frolicund Brigitte
hat immer die Taschen voll um mit ihm zu üben.
Aber sobald er wieder geistig abwesend ist, interessiert ihn noch
nicht mal ein Frolic oder ein Leberplätzchen.liebe Grüsse ... Patrick :^^:
Hallo Patrick,
ich hab das da oben mal aus deinem Post so rausgenommen. Glaube mir er wird auf eure Futtergaben reagieren. Ich spreche da aus Erfahrung. Einstein war auch der Meinung ich mach was ich will und nicht was du mir sagst.
Auf Anraten unserer HS habe ich Einstein auch das Futter radikal gekürzt.
Für mich ist das Kommando "Zu mir" eines der Wichtigsten überhaupt. Du schreibst selber "überall Straßen usw."
Ich weiß es ist schwer und das Herz blutet wenn man sieht das der Hund Hunger hat. Aber Jimmy ist schlau und wird in kürzester Zeit herausfinden wo und wodurch er sein Futter bekommen kann.
Springt über euren Schatten und versucht es.LG Conny mit Einstein
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Entschuldige bitte Patrick, dass ich mich jetzt hier einklinke, aber ich habe mit meiner ähnliche Probleme wie Du mit Jimmy, und würde gern noch ein zwei Fragen los werden, wenn ich darf.
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Interessiere dich doch anstelle dessen mal für das Schnüffeln deines Hundes...
somit hast du mehr Aufmerksamkeit, als du dir je vorstellen kannst.
Dann musst du ihn auch nicht herziehen wie einen Mehlsack.
Britta, wie ist das gemeint, sich für das Schnüffeln des Hundes interessieren?Wenn auf Handfütterung umgestellt wird, dann komplett? Meine Maus ist z.B. morgens zu gar nichts aufgelegt, macht notgedrungen ihre Pipi-Runde und will nur ihre Ruhe. Wenn ich dann von der Arbeit komme ist sie endlich aufnahmefähig. Ginge es, morgens aus dem Napf (in gekürzter Menge) und nachmittags aus der Hand zu füttern?
LG
Ute -
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Britta, wie ist das gemeint, sich für das Schnüffeln des Hundes interessieren?
Selber mit schauen gehenEin Beispiel:
Wenn vor uns ein Eichhörnchen den Baum hochspringt, dann ist mein Hund immer völlig von der Socke, abwesend, aufgeregt und versteht die Welt nicht mehr.Würde ich jetzt rufen, dann hätte ich nicht immer die allerbesten Karten.
Daher versuche ich es gar nicht erst, sondern
stelle mich auch zu besagtem Baum und schaue interessiert nach oben."Das kriegste eh' nicht" ist dann mein ständiges Reden.
Irgendwie scheint er das zu verstehen
und wird wieder ansprechbar.
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schreibe hier nur mal rein damit ich das Thema /den Fred nicht vergesse...ist bei uns auch gerade auktuell und die Tipps hier sind SUPER!
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Hallo Ute,
ZitatWenn auf Handfütterung umgestellt wird, dann komplett? Meine Maus ist z.B. morgens zu gar nichts aufgelegt, macht notgedrungen ihre Pipi-Runde und will nur ihre Ruhe. Wenn ich dann von der Arbeit komme ist sie endlich aufnahmefähig. Ginge es, morgens aus dem Napf (in gekürzter Menge) und nachmittags aus der Hand zu füttern?
LG
UteWarum so umständlich? Lass doch dann einfach das Frühstück ausfallen.
Sofern Deine Maus kein Welpe mehr ist, wird sie sich schadlos daran gewöhnen.Rabauke nimmt sein Futter auch nicht immer. Z.B. wenn es sehr heiß ist, hat er bis zum Nachmittag keinen Appetit. (Er leidet sowieso stark unter Hitze) Gut, dann gebe ich ihm Abends eben mehr Gelegenheiten, seinen Bedarf zu decken.
Wichtig ist nur, dem Hund zu zeigen, dass er ab sofort Biwak gebucht hat, also sein Futter verdienen muss, und die schönen Zeiten mit Roomservice im "Wellnesshotel Frauchen" vorbei sind!
Liebe Grüße,
Sub. -
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Hallo Patrick!
Erstmal herzlichen Glückwunsch zu Eurem wunderschönen Neuzugang - schaue zwar immer wieder begeistert in den Véro-Willkommen-Foto-Thread, hatte es aber bisher nicht gebacken bekommen, was reinzuschreiben. Ist hiermit nachgeholt!
Zu Euren "Problemchen": Ich weiß nicht, ob ich wirklich viel Hilfreiches schreiben kann, aber zumindest kann ich meine Erfahrungen mitteilen, da ich im Prinzip mit meinen beiden jagdbegeisterten, südländischen Grazien ganz ähnliche Baustellen bearbeite.
Hast du eigentlich das Buch Antijagdtraining von Pia Gröning? Daraus habe ich extrem viele nützliche Tips entnommen, obwohl ich mich vom zunächst aufgestellten, enthusiastischen Trainingsplan inzwischen weit entfernt habe, da es mir zeitlich (und nervlich!) einfach nicht möglich war, dauerhaft mit zwei Hunden getrennt zu gehen. Das wäre an sich schon ein Fulltime-Job, aber wer bezahlt mir den?
Bereite dich aber darauf vor, auf Seite 185 einen erheblichen Motivationsdämpfer zu bekommen, wo es sinngemäß heißt, Antijagdtraining mit zwei jagenden Hunden sei "nicht völlig unmöglich", nachdem es vorher hieß, man solle sich einen Zweithund, der vielleicht jagt, erst anschaffen, wenn der erste vollständig kontrollierbar und ohne Leine abrufbar sei. Öhm, ja.
Ist ja auch richtig so und würde ich auch jedem raten, aber die Kira war so süß und niemand wollte sie und sie vertrug sich so gut mit Nellie, und...Ich denke, besonders wichtig ist, daß du deine beiden Griechen zunächst mal auf keinen Fall ungesichert zusammen frei laufen läßt. Ich habe den Fehler am Anfang gemacht, als meine spanische Pointerin noch nicht gelernt hatte, was für ein geniales Spürnäschen sie da vorn an der Schnauze spazierentrug und meine windhundige Griechin noch viel zu verschüchtert war, um mir draußen von der Seite zu weichen. Ich habe einfach unterschätzt, wie rasend schnell Hunde untereinander lernen. Nellie hat von Kira das Stöbern gelernt und Kira von Nellie die Unabhängigkeit.
Das Ergebnis ist ein absolutes Jagd-Dream-Team, das ohne pausenlose Überwachung sofort die Gelegenheit nützt, um sich vom oder besser über den Acker zu machen. Allein hören sie inzwischen recht zuverlässig (naja, meine Ansprüche sind gesunken :D), zusammen sind sie unausstehlich.Unterschätz die Véro nicht. Kira ist auch so Angstkandidatin, aber dennoch ist der Reiz des Jagens viel zu hoch, als daß sie noch Schutz suchen würde, wenn ihr eine frische Spur unters Näschen gerät. Sie neigt übrigens auch - ähnlich wie Jimmy - dazu, überhaupt nicht zu reagieren, wenn man sie anspricht. Dabei ist sie nicht (zumindest nicht erkennbar) unbedingt auf Spurensuche, sondern einfach abwesend. Den "Look" kenne ich bei meiner Griechin auch, leider meist von hinten.
Wenn sie nicht reagiert, bleibe ich zur Not auch mal 10 Minuten stehen und warte, daß sie doch mal guckt, woraufhin ich dann losjubele. An der Schleppi ranziehen tue ich sie wenn möglich nicht, sie soll wirklich aus freien Stücken reagieren, sonst lernt sie meines Erachtens nur, daß sie passiv bleiben kann.
Gehe ich mit beiden, ist mindestens eine immer an der Schleppi. Das hat auch den Vorteil, daß ich einen Hund habe, um den anderen zu motivieren (wurde hier auch schon geschrieben). Wenn Nellie ansetzt, ihre Kreise über die Wiesen zu ziehen, habe ich garantiert mit Kira am Flußufer ein suuuuuper-interessantes Mauseloch gefunden und verschwinde begeistert rufend in der Böschung. Was meinst du, wie schnell da ein schwarzes fragendes Fellgesichtchen auftaucht, das auch mitbuddeln will - auf Nellies Neugier ist (fast) immer Verlaß. Ich pöhses Frauchen weiß natürlich, daß Kira auch viel lieber mit Nellie stöbernd Kreise ziehen würde, als mit mir die Böschung runterzukraxeln, aber dafür habe ich ja 1. die Leine, und 2. tolle Leckerchen. In die entgegengesetzte Richtung rennen oder verstecken wären Varianten. Wir haben den Ruf "Wir gehen HIIIIIIER LANG", um einen Richtungswechsel anzudeuten. Da das Nellchen immer gern weit voraus unterwegs ist, liebt sie das, weil sie dann zu uns rennen kann.
Wichtig ist auch, daß ihr öfters mal mit den Hunden getrennt geht, um gezielt Abrufen, Grundkommandos, etc. üben zu können. Mein Freund hat Mittwochs und am Wochenende Zeit, daß wir getrennt mit den Hunden arbeiten können. Den Traum, irgendwann mal entspannt zu zweit mit zwei Hunden spazieren gehen zu können, habe ich noch nicht völlig begraben, aber für die nächsten 1-3 Jahre zumindest mal auf Eis gelegt. *heul*
Zu Véros Aggressionsproblem noch ergänzend: Ich sehe schon die Gefahr, daß das auf Jimmy abfärben könnte. Nellie war zunächst ein fantastisch umgänglicher, super sozialisierter Hund, während Kira bei anderen Hunden entweder sehr unsicher oder aber feindlich reagierte (alles noch im Rahmen, mit den üblichen Vorzeichen, nicht so einfach drauf wie das Veroleinchen). Nellie hat sich leider ein paar unschöne Dinge abgeguckt und neigt inzwischen auch zu Leinenpöbelei - wenn Kira dabei ist. Allein benimmt sie sich immer noch meist gesittet, was ich auch immer bestärke.
Aber du solltest da schon ein Auge drauf haben.Mein Fazit nach einem dreiviertel Jahr mit meinen beiden Südländerinnen: Sie sind großartig und ich würde es jederzeit wieder tun! Man gewöhnt sich an Schleppleine und ewig versiffte Klamotten, an das ständige Scannen nach Wild, bevors die Hunde sehen. An die Tatsache, daß man nicht mehr in Hundegruppen laufen kann, da niemand so gerne in zwei Schleppis verwickelt am Boden schleift. Aber ehrlich gesagt bin ich heute noch nicht viel weiter als ich es am Anfang war. Sie hören ja im Prinzip, allein und ohne Wildablenkung. Aber das taten sie letzten Herbst auch schon. Ich mache halt weiter und freue mich auch über winzige Fortschritte.
Ich weiß, daß ich es nicht schaffe, sie im Haus zu ignorieren, auch wenn ich diesen Hinweis selbst schon oft genug gelesen habe. Also, was das angeht, bin ich sicher die schlechteste Ratgeberin von allen. Aber es freut mich so sehr, daß es deinen beiden so gut bei euch geht!Liebe Grüße (und entschuldigt diesen Roman),
Anja und ihre beiden Jagdmäuse -
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