• Zweitens finde ich es gut, daß eine Einreise nicht mehr so schrecklich kompliziert wird weil - haben wir ja gelernt - auch ein Tier ohne Titer geschützt sein kann.
    Die Höhe des Titers sagt nichts über den bestehenden Impfschutz aus.
    Warum also sollte ein Hund so dermaßen streng kontrolliert werden, wenn die Tollwut doch viel eher über Wildtiere verbreitet wird, die ohne jegliche Titerei die Grenze passieren?

    Da hast du wohl was falsch verstanden. Der Titer sagt nichts über die tatsächliche Dauer des Impfschutzes aus - über die Immunantwort des individuellen Tieres aber sehr wohl! Ein Tier, welches auch direkt nach der Impfung keinen Titer aufbaut, kann auch keinen Impfschutz aufbauen - insofern ist der Titer tatsächlich aussagekräftig! Wenn eine Impfung absolut gar keine Reaktion im Organismus hervorruft, ist sie auch nicht wirkungsvoll - dieser Hund würde auch bei einer echten Infektion keine wirkungsvolle Abwehr zeigen. Der Titer kann aber abklingen, bevor die Schutzwirkung nachlässt. Beweisen lässt sich das nur über Challenge-Tests. Dh., der Hund wird absichtlich mit dem Erreger infiziert. Aus begreiflichen Gründen ziehen die Hersteller Titertests vor - man kann sehen, ob der Impfstoff überhaupt eine Immunantwort provoziert (also das Immunsysten stärkt), und bezüglich der Schutzdauer ist man auf der sicheren Seite, ohne den effektiven Schutz auf tatsächliche und hässliche Weise prüfen zu müssen. Denn machen wir uns nichts vor, Challenge Tests sind zwar ultimativ aussagekräftig, aber eben auch sehr unerfreulich und teuer - und werden von den Impfgegenern so oder so nicht akzeptiert, siehe Leptoimpfung.

  • Lt. meiner Tierärztin kann ein Impfschutz auch ohne messbaren Titer vorhanden sein.
    Ein Tier mit einem hohen Titer kann mit Pech nicht geschützt sein- der Titer an sich ist nur eine Antwort des Immunsystems auf die Impfung.
    Ob sie tatsächlich wirkt, darüber sagt er nichts aus.

    Ich bin übrigens kein Impfgegner.

    Warum meinst du nun, daß eine Titerkontrolle bei der Einreise das betreffende Land vor einer Tollwutepidemie schützt?
    Das habe ich immer noch nicht verstanden.

  • der Titer an sich ist nur eine Antwort des Immunsystems auf die Impfung.
    Ob sie tatsächlich wirkt, darüber sagt er nichts aus.

    Genau das ist die Immunabwehr: eine Antwort des Immunsystems auf den Erreger. Der wird mit der Impfung in geschwächter, nicht pathogener Form präsentiert - wenn ein Tier darauf keine Antwort zeigt, hat es auch beim virulenten Krankheitserreger keine Chancen! Mich würde echt interessieren, ob deine TÄ wirklich glaubt, ein Tier könne ohne Immunantwort eine Immunisierung aufbauen... Mir ist klar, dass bei der TA-Ausbildung die Wissenschaft und ihre kritische Denkweise meist auf der Strecke bleibt, weil es soviel einzupauken gibt, aber trotzdem... die Ausbildung sollte zumindest befähigen, Beipackzettel zu verstehen oder im Zweifelsfall nachzufragen!

  • Wenn bei allen Hunden die letzte Impung also schon länger zurück lag, ist das Resultat wenig erstaunlich.


    Aber Titertests werden je nach eigener Impfideologie mit wenig Rücksicht auf tatsächliche Erkenntnisse zum Impfschutz von allen Seiten verwendet - man findet immer was, was die eigene vorgefasste Meinung unterstützt.

    Es ist z.B. möglich, dass ein Kontakt zum Feldvirus statt gefunden hat und der Titer deswegen in die Höhe ging.

    Der 2. Teil des Immunsystems neben der humoralen Abwehr ist die zelluläre Abwehr. Nur läßt die sich absolut nicht messen.

    Ist der Titer niedrig, sagt das auf jeden Fall aus, dass die humorale Abwehr im Moment nicht aktiviert ist, eine Immunantwort auf ein entsprechendes Virus also auf jeden Fall länger dauern würde als es bei einem hohen Titer der Fall sein würde und dass (im Falle von trächtigen Hündinnen) keine AK über Milch/ das Kolostrum weitergegeben werden würden (generell, in diesem Fall ja ohne Belang).

    Möglicherweise sagt das Ergebnis auch nur aus, dass Schnelltests generell sehr ungenau und unsicher sind.

  • Warum meinst du nun, daß eine Titerkontrolle bei der Einreise das betreffende Land vor einer Tollwutepidemie schützt?

    Eine Titerkontrolle allein wird nie ein Land vor TW schützen. Ich wüsste auch nicht, wo ich solches behauptet habe - ich habe lediglich Verständnis dafür geäussert, dass keine Impfversager einreisen durften. Denn bei einem Hund mit aktivem Immunsystem ist nach einer gewissen Wartefrist die Chance verschwindend gering, dass der TW einschleppt.

    Bei einem Hund, dessen Immunsystem warum auch immer unfähig ist, auf abgeschwächte TW-Erreger zu reagieren, ist es extrem unwahrscheinlich, dass er eine TW-Immunität entwickelt. Nachweisbar wäre das bei ungenügendem Titer nur per Challenge-Test, was natürlich keine Option ist. Ich würde als Halter eines solchen immunschwachen Hundes einfach auf Grenzübertritte verzichten. So wie ich das bei einem an Autoimmunerkrankung leidendem und damit nicht impfbaren hund tun würde.

  • Sie sagt, daß der Titer an sich nichts über den Impfschutz des Hundes aussagt. Ein hoher Titer heißt nicht automatisch geschützt und ein niedriger/nicht vorhandener Titer heißt nicht ungeschützt.

    Endlich mal ein vernünftiger TA/TÄ und genau so ist
    es. D hat wieder mal einen Schnelltest erfunden, warum
    sollte jeden klar sein. Im Grunde kann man sich den ersparen.

  • abgeschwächte TW-Erreger zu reagieren

    Abgetötete TW-Erreger, soviel Zeit muss sein.

    So wie ich das bei einem an Autoimmunerkrankung leidendem und damit nicht impfbaren hund tun würde.

    Der Autoimmunerkrankte Hund ist das ja wahrscheinlich nicht vom Tag seiner Geburt an, und damit wahrscheinlich in seiner Jugend durchaus gegen Tollwut geimpft, wenn das dann auch nicht mehr aktuell, heißt so wie die Impfhersteller es vorgeben, nachgeimpft werden kann. Das sagt erstmal nichts darüber aus, ob er geschützt wäre oder nicht. Mal abgesehen ist es strafbar mit einem nicht Regelkonform TW geimpften Hund die Grenze zu passieren, Autoimmun hin oder her.

    Übrigends, in den USA, die in der Impfforschung doch um einiges weiter sind als wir hier, wurde Ende letzten Jahres von der obersten Bunsesbehörde, ein grundsätzlich TW geimpfter Hund, dessen Impfung nur nicht mehr aktuell ist, einem aktuell geimpften gleichgestellt.

  • Warum findest du das einen Fortschritt, dass man mit einem echten Impfversager, also einem Hund, der gar keinen Impfschutz aufbauen kann, weithin reisen kann? Für die Länder, die das neu erlauben ist es ein echtes Risiko!
    Ist ein Preis, den diese Länder für offene Grenzen bezahlen - ich hatte immer volles Verständnis für den Titertest bei Einreise in ein bis anhin TW-freies Land. Insofern finde ich es auch nicht vergeudet, dass Splash einen für GB geforderten Titertest hat, obwohl wir den nicht mehr brauchen. Ich finde es gut zu wissen, dass er kein Impfversager und auch kein Risiko zur Verbreitung einer vemeidbaren, immer tödlich verlaufenden Erkrankung ist.

    Warum ist das ein Risiko?
    Es ist mehr als unwahrscheinlich, daß ein Familienhund Tollwut einschleppt.
    Für die Verbreitung der Tollwut sorgen hauptsächlich Wildtiere.

    Du stellst einfach eine Behauptung auf, die du nicht begründen kannst.

    Edit : hier in Norddeutschland sind Fledermäuse der Überträger No. 1.

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