Wie beschäftigt ihr eure "zivilen" Jagdhunde?

  • Hallo,
    ich verstehe es nicht warum man sich Jagdhunde holt wenn man nie vorhat sie irgendwie jagdlich zu führen, ich meine damit jetzt nicht Labbis usw sondern die Hunde die auch noch heute wirklich zur Jagd genommen werden. Wie DJT, Wachtelhunde, Bracken usw. Ich finde solche Hunde gehören entweder nur in Jägerhände oder sehr Erfahrene HF.



    LG Chrissi

  • Zitat

    Hallo,
    ich verstehe es nicht warum man sich Jagdhunde holt wenn man nie vorhat sie irgendwie jagdlich zu führen, ich meine damit jetzt nicht Labbis usw sondern die Hunde die auch noch heute wirklich zur Jagd genommen werden. Wie DJT, Wachtelhunde, Bracken usw. Ich finde solche Hunde gehören entweder nur in Jägerhände oder sehr Erfahrene HF.
    LG Chrissi


    Da fühle ich mich jetzt einfach mal angesprochen, da ich hier mit meiner Pointer-Mix-Hündin auch so eine Vollblutjägerin zu Hause habe. Nellie wurde von der Tierschutzorga als Labbi-Mix angeboten, und ich bin mir nicht sicher, da ich mich schließlich in ihr Foto und nicht in ihre Rassebeschreibung verliebt habe, aber hätte da Pointer gestanden... ob ich sie wirklich genommen hätte? Bei einer Galgo-Mix-Hündin, die es mir auch sehr angetan hatte, habe ich mich nämlich eben aus dem Grund dagegen entschieden.
    Langer Rede kurzer Sinn. Ich versuche seit August das beste für sie (und mich) daraus zu machen, d.h. viel Freilauf in wildarmen Gegenden, Fahrradfahren, ansonsten Schleppi und Nasenarbeit. Demnächst fangen wir mit Agility an (da sie unglaublich gern springt und klettert). Und wir üben Vorstehen ohne loszuhetzen, woran wir bislang aber grandios scheitern :gott:.
    Ich habe gelernt / lernen müssen, mich auf ihre speziellen Bedürfnisse einzulassen, dazu gehört für mich, ihren Irrsinnsradius zu akzeptieren und sie nicht nach 10 Metern schon zurückzurufen, sondern sie auch mal fünfzig oder hundert rennen zu lassen (natürlich nur in entsprechend übersichtlichen Gegenden). Ist vielleicht nicht ideal und mögen viele anders sehen, aber sie fühlt sich deutlich wohler damit und kommt auch freudig wieder zurückgestürmt, wenn ich sie rufe, während sie bei meinen Versuchen, ihr einen kleineren Radius anzutrainieren, irgendwann nur noch unwillig war.


    Das nur als Beispiel, ich kenne die speziellen Eigenschaften eines Jagdterriers nicht, aber wenn er halbwegs entsprechend seiner Bedürfnisse gefördert wird, finde ich es durchaus vertretbar, ihn "zivil" zu führen. Und mal ehrlich, wenn ich mir die Jagdpächter und ihre Hunde in unserere Gegend so ansehe, gibt es genau einen, dem ich meinen Hund anvertrauen würde, da er mit seinem wirklich gut umzugehen scheint. Die anderen? Stachler, anbrüllen, schlagen, und wer weiß, ob sie nicht auch Teletaks benutzen. No thanx.


    Liebe Grüße,
    Anja und ihre zwei zivilen Jägerinnen ;)

  • Zitat

    Wieso muß der Hund in eine Meute?
    Werden DJT wirklich nur in der Meute geführt?



    So wurde mir das zumindest von einem Jäger gesagt,
    dem ich sie mal vorgetellt habe.



    Zitat

    Wie diese Auslastung bei den DJT aussieht, weiß ich nicht.



    Deswegen habe ich dieses Thema hier (und auch in anderen Hunde-Foren) ja eröffnet - damit ich erfahre, wie ich meinen Hund auslasten kann, denn ich will sie weder abgeben, noch mit ihr zur Jagd gehen.


    Sie nimmt ja leider kein Spielzeug - keine Bälle und kein Stöckchen, kein Plüsch und kein Quietsch. Das einzige was sie toll findet, sind der Kong und der Futterball, weils dabei was zu fressen gibt.


    Was sie aber gerne mag, wenn wir unterwegs sind: wenn ich mit Leckerli werfe, die sie dann sucht - das am liebsten auf einer Wiese mit hohem Gras.

  • Leute bevor ihr anfangt über Jäger etc. zu schimpfen, befasst euch erstmal mit deren Arbeit und der Ausbildung jagdlich geführter Hunde! Wir haben es recht einfach, unsere Hunde dürfen nicht jagen. Niemals. Aber die jagdlichen dürfen jagen, nur nicht immer. Und dem Hund sowas beizubringen ist nunmal was ganz anderes. Und das ein Down nicht mit Duzidu beigebracht wird, liegt daran, das so ein Kommando zu 100% funktionieren muß! Meine lernen das momentan auch, allerdings abgeschwächt. Dadurch nehme ich aber in Kauf, das es eben nicht zu 100% funktioniert...


    Nein ich bin kein Freund von Starkzwang. Aber ich werde mich hüten und die Ausbildung von z.B. jagdlich geführten Hunden zu verurteilen, bevor ich es nicht anders geschafft habe...

  • Ich hab hier einen Parson Russell Terrier mit ausgeprägten Jagdtrieb sitzen.


    Er zeigt mir zuverlässig jedes Wildtier mit auch noch unterschiedlichem Bellton an und möchte nach Möglichkeit hinterher .


    Freilauf ist mit ihm nur auf eingezäunten Gebieten möglich , Freilauf im Wald oder auf einer normalen Wiese = No Way, ein Kaninchen , eine Ente oder sonstiges Wild und er geht hinterher . Abruf nicht mehr möglich .


    Also versuche ich seinen Jagdtrieb in gerade Bahnen zu lenken und mache mit ihm Spasseshalber ein bißchen Man-Trailing , beschäftige ihn mit Futterbeutelarbeit , mache Grundgehorsam und Unterordnung mit ihm .


    Er läuft generell an der Schleppleine .


    Liebe Grüsse,


    Katzentier

  • schokolina1968, mein Weimi-Mix nimmt draussen auch kein Spielzeug. Daheim und im Garten ja, draussen keine Chance. Außer die Dummys, die liebt sie. Wenn sie scharf auf suchen ist, befasse Dich mal mit Fährtenarbeit, Dummyarbeit oder Dingen wie Mantrailing.


    Pepper läuft zu 90% frei. Sie zeigt Wild an und das darf sie auch. Allerdings läßt sie sich dann ablegen/abrufen, deswegen kann ich sie frei laufen lassen...

  • Zitat

    .... ich verstehe es nicht
    warum man sich Jagdhunde holt
    wenn man nie vorhat
    sie irgendwie jagdlich zu führen ....


    Zitat

    .... der Hund wurde ja nicht als DJT abgegeben ....



    murmelchen
    - das hast du richtig erkannt


    chrissi
    - hätte ich vorher gewusst
    - was für eine rakete die Susi ist
    - hätte ich sie wirklich nicht genommen



    Zitat

    .... Fährtenarbeit ... Dummyarbeit .... Mantrailing ....


    Danke - da werde ich mich mal drüber informieren

  • holla
    jetzt habt ihr mich aber "verwirrt"


    Meine Zweibeiner rätseln noch immer rum, was ich für eine Mischung sein könnte.
    Jetzt hab ich mich umgeschaut - könnte ich eine Mischung sein aus DJT und einem Kleinen Münsterländer?


    Mein Frauchen meint, dass ich zumindest das von euch hier beschriebene Temperament hätte - schaut ihr mal bitte in meine Galerie?


    @ schokolina - verzeih, dass ich mich hier so "reindrängle"

  • Immer langsam mit den jungen Pferden,es gibt keinen Hund der nicht erziehbar ist und glaube mir ich weiß wovon ich spreche. :D
    Ich habe einen Bloody und die sind ja mehr als nur bekannt für ihre schwere Erziehung und ausgeprägten Jagdtrieb.Berta hat erst vor kurzem das Jagen entdeckt,aber mit liebevoller aber konsequenter Erziehung kann der Hund alles lernen.Ich laste Berta mit Mantrailing aus,das findet sie super und sie wird dadurch artgerecht gehalten.Also nicht aufgeben.Such dir vielleicht eine gute Hundeschule wo ihr am Gehorsam arbeiten könnt.Und vielleicht bieten sie ja auch Färte an wäre bestimmt nicht schlecht für die Kleine.Eins ist sicher viel viel Training und artgerechte Haltung dann wird es was obwohl es dir wahrscheinlich den letzten Nerv rauben wird :lachtot:

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