Bin langsam echt verzweifelt! Übersensibler Hund...

  • Hallo,
    langsam weiß ich echt nicht mehr, was ich machen soll! Luke ist jetzt 5 Monate alt, mit ca. 10 Wochen habe ich ihn gekriegt. Ich habe mich damals bewusst für einen Border Collie entschieden, da ich einen Hund wollte, mit dem ich arbeiten kann!
    Mit meinem letzten Hund, einem Schäfi-Mix, habe ich lange und erfolgreich THS gemacht und wollte dies nun eigentlich fortführen...
    Nun zu meinem Problem: Luke ist einfach übersensibel. Man darf ihn überhaupt nicht mit lauter Stimme ansprechen oder strenger mit ihm reden, dann duckt er sich sofort, kneift den Schwanz ein und die nächsten 2 Tage kann ich in die Tonne kloppen :kopfwand:
    Es ist mir nicht möglich, ein Kommando bei ihm richtig durchzusetzen, da es ihm bei nettem Tonfall meist einfach am A... vorbeigeht und wenn man strenger wird ist eh alles vorbei.
    Ich habe von Anfang an viel mit Leckerlis und Lob gearbeitet und auch das Clickern schon versucht, aber er reagiert nur darauf, wenn er will!
    Ich habe meinen Hund NIE geschlagen, deshalb verstehe ich seine Reaktion nicht! Ich habe ihn zwar schonmal angeschnauzt, wenn er absoluten Mist gebaut hat, aber meine alten Hund konnten das immer ab, weil sie wussten "okay, das war Sch.. aber dann ist wieder gut !" Aber Luke...

    Ich bin inzwischen schon richtig fertig und überlege manchmal sogar, ob es nicht besser ist ihn abzugeben :(
    Vielleicht gehört er ja auch zu den wenigen Hunden, die einfach nicht arbeiten wollen, sondern mit Spaziergängen und ein bißchen Spielen zufrieden sind :???: Ist halt nur eigentlich leider nicht das was ich wollte...
    Bitte versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Hund, aber es macht mich echt fertig, wenn nur auf ein strenges Wort schon so krass reagiert!

    Die einzige andere denkbare Ursache wäre vielleicht höchstens noch eine Hormonstörung, denn seine Hoden sind bis jetzt noch nicht da! Die Tierärztin meinte letzt, dass sie wahrscheinlich im Leistenkanal feststecken! Als ich mich dann über die Ursachen informiert habe, bin ich in irgendeinem Buch darauf gestoßen, dass bei diesen Rüden teilweise auch Verhaltensauffälligkeiten vorliegen.
    Ob es vielleicht daran liegt :ka:

    Das war jetzt ein langer Text. SORRY! Vielleicht hat aber jemand von euch selbst so einen megasensiblen Hund und kann mir helfen, denn so kann es auf Dauer nicht weitergehen!

    :hilfe:
    lg Josephine

  • Hi Josephine,

    ersteinmal: Normalerweise halte ich jetzt gerne Vorträge, die von der Anschaffung eines Borders handeln. Dass der Border sensibel ist und dass man leicht überfordert sein kann. Aber keine Angst, das lasse ich, weil du den Eindruck machst, als wärst du nicht so eine, die sich einen Border als Modehund zulegt. Du scheinst es dir echt überlegt zu haben und von daher will ich dir auch gar nichts vorwerfen.
    Trotzdem stört mich etwas dieser Satz:

    Zitat

    Ich habe ihn zwar schonmal angeschnauzt, wenn er absoluten Mist gebaut hat, aber meine alten Hund konnten das immer ab, weil sie wussten "okay, das war Sch.. aber dann ist wieder gut !" Aber Luke...


    Deine alten Hunde waren anders, das weißt du selbst am Besten. Nur weil du sie mal ordentlich anschnauzen konntest, heißt es nicht, dass Luke das abkann. Ich habe übrigens auch so ein kleines Sensibelchen. Aber so schlimm ist es nicht bei uns. Ich sehe Jennas´ Eigenschaften am besten im Vergleich mit ihrem besten Kumpel, eine Jack-Russel-Mix. Die Besitzerin von diesem kleine Racker kann echt ALLES mit ihm machen. Sie kann ihn zusammenschimpfen, ins Wasser schmeißen (ja, ich weiß, das macht man nicht), ja, sie KÖNNTE ihm sogar körperlich was tun und nach wenigen Sekunden steht er wieder schwanzwedelnd vor ihr. Er ist so abgehärtet, nie nachtragend und extrem Futter bestechlich. Mit Jenna könnte ich NIE grob sein, ich könnte sie NIEMALS zu etwas zwingen. Und anschreien geht schon gar nicht. Dann ist sie verwirrt und hat versteht die Welt nicht mehr. Ich weiß, die schlägst deinen Hund nicht und schreist ihn auch nicht immer an, aber vielleicht hast du das Problem, dass du noch so auf deine anderen Hunde eingestellt bist, dass dir so ein Hypersensibelchen jetzt völlig ungewohnt vorkommt. Du musst dich wieder komplett neu auf diesen Hund einlassen, der ein völlig anderes Wesen hat als dein Schäferhund!!! Was mich etwas wundert: Luke ist gerade mal 5 Monate alt! Was hast du denn schon alles mit ihm gemacht ? Ich meine, vielleicht bist einfach ein wenig zu schnell, zu verbissen, vielleicht überforderst du ihn. Klar, ein Border lernt schnell und gerne, aber mit 5 Monaten ist er noch ein halbes Baby :schockiert: Geh doch erstmal drei Schritte zurück, fang ganz von vorne an. Geh am besten in eine gute HS OHNE jeglichen Druck. Lass erstmal den Plan: "Ich will mit diesem Hund HS" machen. Lass dir Zeit, spiel viel mit ihm, bau Vertrauen auf, geh mit ihm in den Wald, ein wenig bummeln. Überlege dir kleinere Denkspiele und lass erstmal die ganzen Befehle beiseite. Du musst ihm zeigen, dass Training Spaß macht, nicht weh tut und dass seine Angst überflüssig ist. In diesem Alter ist das spielende Lernen so wichtig, sozialiser ihn mit anderen Hunden, geh mit ihm in die Stadt, erlebt etwas zusammen und versuche es dann in ein oder 2 Wochen nochmal mit den Kommandos, langsam und ruhig.
    Ich hatte vor einer Woche auch einen kleinen Rückschlah beim Training. Jenna wollte nicht Fuß gehen, warum, wusste niemand, selbst meine Trainerin nicht. Sie war total verängstigt. Lag vielleicht auch an einem der Hunde auf dem Platz, den sie nicht mag. Ich habe zu Hause jetzt wieder etwas mehr geübt, immer nur einige Schritte und siehe Da, es klappt wieder :^^: Nur Mut, such dir profesionelle Hilfe und fang in Ruhe noch mal von Vorne an.
    Viele Grüße,
    Svenja

  • Hallo Josephine!

    Herzlichen Glückwunsch - es ist ein Border Collie :lachtot:

    Rassebeschreibung: Weltgrößter Schauspieler, mit Abstand am öftesten geprügelter Hund der Welt, hat grundsätzlich ein sehr schlechtes Leben, wird zuhause weder geliebt, noch gestreichelt, noch gefüttert, erzieht fürchtlich gern seinen Menschen nach seiner Fasson.

    So - nun zum Ernst: Lass dich von dem kleinen Scheißer nicht einwickeln. Die können echt irre gut das Elend der Welt spielen. Vielleicht suchst du dir einfach mal Border Collie Leute in deiner Nähe? Schau mal auf http://www.abcdev.de

    Wichtig finde ich, daß du grundsätzlich wirklich versuchst, sehr leise und ruhig zu sein. Das "Schäferhundler-Brüllen", wie es auf vielen Hundeplätzen ja noch praktiziert wird, ist beim Border grundsätzlich fehl am Platz. Dann schalten die in der Tat ab. Aber mal so ein kleines Mitarbeitergespräch ist auch nicht verkehrt, wenn gar nichts geht. Aber: 99,9 % der Zeit mußt du einfach versuchen, schlauer und gewitzter zu sein als dein Hund. Vorausschauend denken ist hier angesagt. Oder auch tricksen.

    Beispiel: Meine kleine Ratte hatte den Drang, sich nicht einfangen lassen zu wollen, wenn ich sie anleinen wollte. Immer zack schnell einen Meter zurück. Nichts half (kein Locken, keine Lecker-Bestechung, kein "ich spiel mal total lustig mit den anderen). Also habe ich den Spieß umgedreht - ich habe sie nicht mehr an uns rangelassen. Was meinst du, wie schnell das Spiel dann doch ganz schön doof war?

    Und so mache ich es mit vielen Sachen. Z.B. "Du willst nicht in deine Box? Ok, dann mache ich, daß du rein willst, versperre dir aber erstmal gehörig den Weg (super Leckerlies in die geschlossene Box und Hund kann doof von außen gucken). Eben alles solche kleinen Gemeinheiten.

    Und denk dran - ein Border ist auch nur ein Hund, wenn auch leider einer, der den Menschen manchmal im IQ deutlich überlegen ist.

  • Zitat

    Rassebeschreibung: Weltgrößter Schauspieler, mit Abstand am öftesten geprügelter Hund der Welt, hat grundsätzlich ein sehr schlechtes Leben, wird zuhause weder geliebt, noch gestreichelt, noch gefüttert, erzieht fürchtlich gern seinen Menschen nach seiner Fasson.

    :D O.k. das wäre die andere Möglichkeit. Von einem Border-erfahrenen-Profi sozusagen. Jenna schauspieler auch manchmal und wickelt mich um den Finger. War mal bei Agility so. Da wollte Madame partout nicht auf die Wippe, kroch rauf, wo Frauchen dann beim Kipppunkt mit Leckerchen wartete. Dann wurde mir gesagt, ich solle das Leckerchen mal erst geben, wenn die drüber ist.......Und ? Schwups, fegte sie, plötzlich ganz ohne Angst, über die Wippe, um abzusahnen *kopfschüttel*
    Es gibt immer zwei Seiten, lass dir von jemanden helfeb, der dir wirklich sagen kann, ob es Angst oder Verar**** ist.
    Manchmal nicht leicht zu erkennen.... :???:

  • Face hat uns ja nach dem Umzug so gelinkt. Sie frass nicht mehr. Fisch? Nö. Huhn? Nö. Rind? Nö. Ok - Hund ist krank. Ab zum TA mit allem drum und dran - nix zu finden. Wir kommen nach Hause, Madame rennt ins Haus (grinsend, ich schwöre es!!), holt sich nen alten Knochen und knabbert genüsslich dran rum.

    Da meinte sie wohl, sie hat doch die letzten Wochen deutlich zu wenig Aufmerksamkeit bekommen.

    :kopfwand:

  • :schockiert:
    Du hast echt geniale Hunde, Respekt !
    Das mit der Box oder auch dem Nicht-Anleinen wollen ist eine super Idee, so simpel, aber ich denke, ich wär mal wieder nicht drauf gekommen. Ich glaube, du machst mich etwas nachdenklich. Diese Strategie muss ich selbst öfters anwenden. Schmackhaft machen, Tür zu, Tür auf, Problem gelöst :
    Da mach ich mit :D

  • Hi,
    erst schonmal danke für eure Antworten!
    Also, dass ein Border sensibler ist, als z.B. ein Schäferhund war mir schon klar, aber Luke kommt mir halt manchmal sehr extrem vor!

    Ich gehe bereits mit ihm in einen Hundesportverein. Wir haben mit der Welpenschule angefangen und besuchen jetzt den Junghundekurs.
    Ich glaube eigentlich nicht, dass ich schon zuviel von einem 5 Monate alten Hund verlange. Die einzigen Kommandos, die ich bisher versucht habe einzuführen sind Sitz, Platz, Hier, Komm und Fuß.
    Lustigerweise klappen die auch alle ganz gut, solange Luke dicht bei mir ist. Lasse ich ihn z.B. Fuß gehen (mit vielen Leckerlis!), dann funktioniert Sitz und Platz meist ganz prima. Sage ich aber z.B. Sitz zu ihm, wenn er nicht vorher Fuß geht, kommt sofort die eingangs beschriebene Reaktion, obwohl ich es nicht anders sage als vorher!

    Das macht mich halt echt fertig, weil ich mir immer furchtbar gemein vorkomme, wenn ich mal strenger zu ihm bin. Allerdings habe ich halt auch manchmal das Gefühl, dass er mir ein bißchen auf der Nase rumtanzt, ganz nacxh dem Motto "Ich mache nur, wozu ich Lust habe und wenn du streng bist, dann bin ich der arme geprügelte Hund" so a la Schauspieler...

    Ich habe mir auch vorher echt Gedanken über die Rasse gemacht. Eigentlich wollte ich wieder einen Mischling, aber zu der Zeit war in meiner Nähe nur so was wie Yorki- Mix, Chihuha etc. zu finden und das ist halt echt nicht mein Fall.

    Ich beschäftige mich eigentlich gerne und viel mit meinem Hund. Wir gehen spazieren, treffen oft andere Hund oder spielen einfach nur. Fällt dann aber nur ein "falsches" Kommando ist halt alles wieder im Eimer... und das frustriert mich manchmal wirklich!

    lg Josephine

  • :???: Dann scheint es wohl doch eher so zu sein, wie Pebbles es sagte.
    Wenn du den Eindruck hast, er spielt dir nur was vor. Ich will jetzt nicht urteilen, da sollte ein erfahrener Border-Mensch sich deinen Luke lieber mal anschauen.

    Grüße,
    Svenja

  • Ja, ich würde da auch mal "drüber schauen" lassen.

    Ist eben auch schwer so in Ferndiagnose. Wie ist es denn sonst so? Sprich, wie sehr stehst du ihm zur Verfügung? Mach dich vielleicht auch mal ein wenig rarer für ihn.

    Ich würde bei so einem kleinen Querkopf vielleicht ein wenig nach dem Prinzip "Nothing in Live is Free" arbeiten. Sprich, wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung außerhalb von "Training". So wird er sich sicher bedeutend mehr anstrengen

  • Ich weiß halt nicht ob er mir was vorspielt aber manchmal ist es wirklich seltsam.
    Ein Beispiel: wir gehen einmal in der Woche zum Agility. Natürlich darf er eigentlich noch nichts machen, außer den Kontaktzonen und dem Tunnel, aber das findet er eigentlich ganz toll! Er macht also gut mit, bis er einmal sitzen bleiben soll, damit ich ihn ein wenig aus der Entfernung dirigieren kann (nur so 1-2 Meter). Ein Weltuntergang für Luke! Er kauert sich hin, versucht mir nachzulaufen und danach ging gar nix mehr. Weder mit Leckerlis noch mit Spielzeug war er wieder aufzubauen und dabei habe ich ihn weder streng korriert noch sonstiges :???:
    Manchmal weiß ich echt nicht mehr weiter!
    Oder folgende Situation: Luke will sich in "köstlichen" Dingen wälzen und ich sage NEIN. Den Rest des Spaziergangs kann ich vergessen, auch wenn ich versuche ihn z.B. mit Spielzeug abzulenken!

    Ratlose Grüße, Josephine

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