Diplomarbeit - doch ganz anders...:-)

  • Puh...bin immer noch etwas durch den Wind.
    Ich habe hier ja in einem anderen Thread schonmal nach Literatur für meine bevorstehende Diplomarbeit gefragt (und viele wertvolle Hinweise erhalten). Eigentlich wollte ich ja über den Einsatz von Hunden in der tiergestützten Therapie schreiben.
    Nun kam allerdings alles doch ganz anders.
    Ich habe dem Dozenten, der mich betreut, heute meine Gliederung vorgestellt und er war so angetan von meinen einleitenden Kapiteln zu Domestikations- und Kulturgeschichte, sowie den soziokulturellen Aspekten der Hundehaltung, dass er mir vorschlug, den "Tiertherapie-Teil" ganz rauszulassen und nur über die soziokulturelle Bedeutung des Hundes für den Menschen zu schreiben - ich hab natürlich sofort zugesagt, denn die tiergestützte Therapie war für mich sowieso nur der Aufhänger um über Hunde schreiben zu können und das konnte wohl auch meine Gliederung nicht ganz verleugnen... :D
    Ich freu mich zwar riesig, allerdings muß ich ja jetzt wieder ganz von vorn anfangen...
    Ein genaues Thema steht zwar noch nicht, aber ganz platt formuliert wird sich, nach einem einleitenden kulturgeschichtlichen Teil, wohl alles um die Frage drehen "Warum halten Menschen Hunde?"
    Allerdings bin ich mir im Moment noch nicht ganz sicher, ob es überhaupt genug (ernstzunehmende!!!) Literatur zu diesem Thema gibt...
    Ich suche also im Moment ALLES (!!!), egal ob in Buchform oder im Internet, was sich mit der Mensch-Hunde-Beziehung beschäftigt, insbesondere Studien, Untersuchungen etc. zu der Frage "Aus welchen Beweggründen halten Menschen Hunde".
    Vielleicht könnt ihr mir ja auch diesmal weiterhelfen...
    Ach ja, mein eigener empirischer Beitrag wird wahrscheinlich eine Fragebogen-Aktion sein...ich hoffe, da kann ich auf euch zählen... :D

  • Hallo,
    such bitte verstärkt im englischsprachigen Bereich. Zwar ist die Literatur nur noch auf engl. aber immer ziemlich gut. Gute Anlaufstellen sind die jeweiligen Universitäten.
    Wenn man dort per Suchmaschine nichts wirklich Aufschlussreiches findet, lohnt es sich immer das jeweilige Institut per Mail anzuschreiben und um Infos (also Primär-, Sekundärliteratur und/oder Artikel) zu bitten oder die Info wo man es bekommt, wenn es z.B. online zu Verfügung steht. Die sind recht nett, wenn man höflich anfragt ;)

    RR

  • Aber klar kannst du! Also auf mich zählen! Da bin ich dabei...

    Bei mir liefs übrigends ähnlich... Hundgestützte-Arbeit-Teil ist rausgeflogen :p
    Bei mir wars auch nur der Aufhänger und mein thema steht, emin prof findet es sehr geil und bestärkt mich dadrin doch sehr :)

    Hm, also ist dein Praxisteil ein Fragebogen? An was hattest du noch gedacht? Oder ist bei euch der Theorieteil wichtiger?
    Bei uns solls nämlich gern eine Praxisnahe Arbeit mit Theorieanteilen sein, da man ja gerne von Sozialer Arbeit als Praxisarbeit berichtet :p (Naja wobei wir doch schon eher als Theoretiker ausgebildet werden bei uns...)

    Ich denke die Lit. die du so erhalten hast, wird dir schon einiges offenbaren - gerade was die Soziokulturelle Geschichte angeht und davon kann man ja auch verdammt viel ableiten.

    Willst du denn eher direkt wissen warum Menschen Hunde halten, eher Früher, heute vergleich?
    Du schreibst in Soziologie oder?
    Ich bin ja mehr der Psychologie/Pädagogiktyp und würde das ganze auf den Entwicklungstechnischen Gründen und den Pädagogischen Aspekten die der Hund für die jeweiligen Lebensphasen des Menschen hat aufbauen. (Das war meine eigentliche Idee - ist aber jetzt verworfen/verschoben).

    Kannst du deswegen mal ein wenig genauer werden was du so suchst bzw. worauf es abzielen soll?
    Weil "Alles" doch son bissel hmm unpräzise ist? *grins*

    Ich bin übrigends total gespannt auf deine Arbeit, willst du sie veröffentlichen?

    Nina

  • Scherbenstern:

    Ich würde meine Arbeit, wenn sie denn gut wird, schon sehr gern in irgendeiner Art veröffentlichen, hab mir darüber allerdings noch keine eingehenden Gedanken gemacht.

    Auch wenn man es meiner vorraussichtlichen Arbeit nicht anmerkt, aber ich schreibe auch in Pädagogik, allerdings ist der betreuende Dozent Soziologe (und Hundehalter) und deshalb wird es schon sehr in die soziologische Ecke gehen.
    Bei der Gewichtung von praktischem und theoretischem Anteil kann ich übrigens sehr flexibel sein. Ich denke es wird sich ungefähr bei 2/3 Theorie und 1/3 Praxis einpendeln...
    Die Fragebogen-Aktion kam mir halt als erstes in den Sinn, man müsste mal überlegen, welche Möglichkeiten es sonst noch gäbe...
    Tja, über was will ich genau schreiben...ganz ehrlich, ich weiß es noch gar nicht so genau, aber ich befasse mich ja auch erst seit ein paar Stunden mit dieser Option... :D
    Nach einleitenden Kapiteln zur Kultur- und Domestikationsgeschichte würde ich halt gerne untersuchen, warum Menschen heute Hunde halten, was ihre Beweggründe sind und was Hunde ihnen "geben"...klar, wahrscheinlich muss ich mich noch stärker auf einzelne Aspekte fokussieren, aber da bin ich für Anregungen noch ganz offen... ;)

  • Hallo Björn

    Zitat

    Nach einleitenden Kapiteln zur Kultur- und Domestikationsgeschichte würde ich halt gerne untersuchen, warum Menschen heute Hunde halten, was ihre Beweggründe sind und was Hunde ihnen "geben".

    Möchtest du nur etwas über Hunde als Sozialpartner, also ohne "richtige" Arbeit, oder schreibst du auch über Arbeitshunde? (Blindenhunde, Behindertenhunde, Hütehunde, Jagdhunde usw.)

    VG Yvonne

  • Oh ein tolles Thema, daran hätte ich auch Freude. :D

    Das Buch "Der Hund" von Erik Ziemen kann dir eine große Hilfe sein, es kostet auch nur 10 Euronen. :D

    Es geht um die Gebiete Evolution, Domestikation und Degeneration des Hundes. Wie kam der Mensch auf den Hund, wie hat sich das Verhältnis im Laufe der Zeit verändert usw., all diese Fragen werden in dem Buch verarbeitet.
    Im Besonderern wird auch das heutige (westlich-orientierte) Mensch-Hund-Bündnis näher beleuchtet und erörtert.
    Der Hund und seine Menschen werden in den unterschiedlichsten Kulturkreisen beobachtet, wie beispielsweise bei den Turkana etc.

    Vielleicht wär das was für dich? :^^:

  • Hi,

    ich möchte dir zwei, allerdings deutschsprachige, Bücher ans Herz legen

    Hundepsychologie von Dr. Dorit Feddersen-Pertersen

    Liebst Du mich auch von Patricia B. Mc Connell
    gibs auch in Englisch: For the Love of a Dog

    beides ganz tolle Bücher.

  • Hallo Björn,

    da hätte ich ein bißchen was für Dich... *grins*


    Albrecht, O., 1903 :
    Zur ältesten Geschichte des Hundes.
    Vet.-Med. Diss., Bern.
    Verlagsbuchhandlung E. Reinhardt, München.

    Althaus, T., 1978 :
    Die Ontogenese von Verhaltensweisen bei Haus- und Wildhunden.
    Aktuelle Arbeiten zur artgemäßen Tierhaltung, KTBL-Schrift 240.
    KTBL – Schriften – Vertrieb, Münster – Hiltrup.


    Althaus, T., Nussbaumer, M., 1980 :
    Vom Torfhund zum heutigen Rassehund.
    Albert-Heim-Stiftung und Schweizerische Kynologische Gesellschaft.


    Antonius, O., 1922 :
    Grundzüge einer Stammesgeschichte der Haustiere.
    Gustav Fischer Verlag, Jena.


    Arnold, R., 1939 :
    Das Tier in der Weltgeschichte.
    Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft.
    Verlag W. Kramer, Frankfurt am Main


    Bahl, F., 1980 :
    Von der Vorzeit bis zum Ende der Alten Welt.
    Spiegel der Zeiten, Bd.1.
    Verlag M. Diesterweg.

    Beckmann, L., 1894 :
    Geschichte und Beschreibung der Rassen des Hundes.
    Kynos - Verlag, Mürlenbach / Eifel.


    Benecke, N., 1994 :
    Der Mensch und seine Haustiere.
    Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung.
    Konrad Theiss Verlag GmbH und Co., Stuttgart.


    Böhme, K., 1991 :
    Vom Steinwurf des Vormenschen zum Waidwerk der Antike.
    Neumann-Neudamm GmbH & Co. KG, Melsungen.


    Brackert, H., Kleffens, C. van., 1989 :
    Von Hunden und Menschen - Geschichte einer Lebensgemeinschaft.
    Verlag C. H. Beck, München.


    Dembeck, H., 1969 :
    Tiere machen Geschichte. Fünf Jahrtausende im Dienste der Menschen.
    Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach.


    Döbler, H., 1978 :
    Kultur- und Sittengeschichte der Welt.
    Bertelsmann – Verlag, Gütersloh.


    Eichelberg, H., 1992 :
    Die Verantwortung des Menschen bei der Entwicklung der Hunderassen.
    14. Fortbildungstagung des österreichischen Kynologenverbandes.
    Wien, Kongreßbericht.


    Feddersen-Petersen, D., 1992 a :
    Hunde und ihre Menschen.
    Franckh - Kosmos - Verlag.


    Fox, M. W., 1975 :
    Vom Wolf zum Hund.
    BLV - Verlags GmbH, München.


    Franz, J. G. Fr., 1781 :
    Ausführliche Geschichte der Hunde, von ihrer Natur, verschiedenen Arten,
    Erziehung, Abrichtung, Krankheiten und mannigfaltigen pharmaceytischen Gebrauch.
    W. G. Sommer, Leipzig.


    Hauck, E., 1950 :
    Abstammung, Ur- und Frühgeschichte des Haushundes.
    Prähistorische Forschungen Heft 1.
    Verlag F. Berger, Horn - Wien.


    Herre, W., 1958 :
    Abstammung und Domestikation der Haustiere.
    In : Hammond / Johansson - Biolog. Grundlagen d. tier. Leistungen.
    Verlag Paul Parey, Hamburg / Berlin.


    Herre, W., Röhrs, M., 1971 :
    Domestikation und Stammesgeschichte.
    In : Herberer, G. - Die Evolution der Organismen Bd. 2. 29 – 174.
    G. Fischer Verlag, Stuttgart.


    Hilzheimer, M., 1909 :
    Die Haustiere in Abstammung und Entwicklung : Eine natur- und kulturgeschichtliche
    Darstellung.
    Strecker & Schröder, Stuttgart.


    Hilzheimer, M., 1912 :
    Geschichte unserer Haustiere.
    Theodor-Thomas Verlag, Leipzig.


    Jeitteles, L. H., 1877 :
    Die Stammväter unserer Hunde-Rassen.
    Verlag Wallishauser, Wien.

    Keller, C., 1903 :
    Zur Abstammungsgeschichte unserer Hunderassen.
    Eine Abwehr gegenüber Prof. Studer.
    Vierteljahresschr. Naturh. Ges. Zürich, XLVIII, S. 440 - 457.


    Krumbiegel, I., 1947 :
    Von Haustieren und ihrer Geschichte.
    Frankh`sche Verlagshandlung, Stuttgart.


    Morgan, C., 1909 :
    Der Hund – Seine Abstammung und Geschichte.
    Monographien unserer Haustiere, Gesellschaft der Naturfreunde.
    Franckh`sche Verlagshandlung, Stuttgart.


    Müller, G., 1923 :
    Der gesunde Hund.
    Geschichte, Rassen, Aufzucht, Erziehung, Pflege und Verwendung des Hundes.
    Verlagsbuchhandlung Paul Parey, Berlin.


    Nachtsheim, H., Stengel, H, 1977 :
    Vom Wildtier zum Haustier.
    Verlag Paul Parey, Berlin / Hamburg.


    Nobis, G., 1979 :
    Der älteste Haushund lebte vor 14.000 Jahren.
    Umschau, 79, 19.


    Röhrs, M., 1973 :
    Quantitative Änderungen des Gehirns vom Wild- zum Haustier.
    Domestikationsforschung und Geschichte der Haustiere.
    Verlag der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.


    Rütimeyer, T., 1860 :
    Untersuchungen der Thierreste aus den Pfahlbauten der Schweiz.
    Mitteilungen der antiquarischen Gesellschaft, Bd. 13, 27 – 72.
    Meyer und Zeller, Zürich.


    Studer, T., 1901 :
    Die prähistorischen Hunde in ihrer Beziehung zu den gegenwärtig lebenden Rassen.
    Abh. Schweiz. Palaeont. Ges., Vol. 28.


    Tschudy, W., 1926 :
    Geschichte des Hundes – Abstammung und Rassedifferenzierung.
    Verlag, G. Grunau, Bern.


    Zeuner, E. F., 1967 :
    Geschichte der Haustiere.
    BLV München.


    Zimen, E., 1990 :
    Der Hund. Abstammung - Verhalten - Mensch und Hund.
    Verlag Bertelsmann, München.


    Ansonsten lies Dich mal quer durch ein paar Geschichtsbücher, Stichwort Jagd bzw. Transportwesen. Bei den Preußischen Jahrbüchern sind auch immer mal wieder Gesetzestexte zu finden (Preußen hat 1830 die Hundesteuer erfunden) in denen z.B. auch Populationsstatistiken der Gebrauchs-, Jagd- und Begleithunde auftauchen. Schau mal ab 18

    Viel Erfolg,
    Liebe Grüße von Sub.

  • Na, bisher scheine ich ja ganz gut ausgerüstet zu sein, all die von euch genannten Bücher befinden sich schon in meiner kleinen"Privatbibliothek"... :D

    Zitat

    Möchtest du nur etwas über Hunde als Sozialpartner, also ohne "richtige" Arbeit, oder schreibst du auch über Arbeitshunde? (Blindenhunde, Behindertenhunde, Hütehunde, Jagdhunde usw.)

    Grundsätzlich würde ich gerne die Entwicklung des Hundes vom Nutztier zum Sozialpartner und Familenmitglied nachzeichnen und mich dann der Frage widmen, warum Menschen (und es sind ja nicht gerade wenige) ohne offensichtliche Gegenleistung (z.B. als Wach-, Hüte-, Jagd-, oder Schlittenhund) einen Hund halten und viel Zeit und Kosten investieren. Auf den ersten Blick doch eindeutig eine Verschiebung der Symbiose zwischen Mensch und Hund zugunsten des Hundes.
    Das dem natürlich nicht wirklich so ist und sich für Hunde als Sozialpartner ganz neue Problemstellungen entwickeln (Stichwort "Vermenschlichung") und das sie natürlich immer noch einen großen Nutzen haben, aber eher im emotional-affektiven Bereich, das würde ich dann gern beschreiben.
    Auf heutige "arbeitende" Hunde werde ich natürlich auch eingehen, der Schwerpunkt wird aber mit Sicherheit der Hund als Sozialpartner sein, aber irgendwie fehlt mir noch der "Aufhänger"...

  • Zitat

    Na, bisher scheine ich ja ganz gut ausgerüstet zu sein, all die von euch genannten Bücher befinden sich schon in meiner kleinen"Privatbibliothek"... :D

    :lachtot:

    ...die scheint dann aber recht umfangreich zu sein!!! :D

    LG, Sub.

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