Hundeplatz = hibbelig

  • Hallo,


    ich hatte in der Welpengruppe ähnliche Probleme mit Amy. Sobald sie den Platz gesehen hat, ist sie hin - ich an der Leine hinterher.


    Und Aufmerksamkeit war nicht. Klar, die Leckerlis hat sie genommen, geschluckt und dann wieder die anderen beobachtet.


    Daraufhin hat die Trainerin mir einen Tipp gegeben. Seitdem nehme ich ein Stück Fleischwurst oder Banane in die Faust, lasse sie dann daran riechen und nehme die Faust dann vor mein Gesicht. Daraufhin schaut sie mich / bzw. die Faust mit meinem Gesicht an, und bekommt erst nach der Übung die Wurst / Banane. Die normalen Leckerlis waren wohl nicht spannend genug... :D Aber hierfür macht sie fast alles.


    Wir setzten uns im übrigen immer wieder zwischendurch in den Schatten, nehmen die Hunde an die Leine und sie müssen bei uns liegen und zur Ruhe kommen. Fällt zwar offensichtlich schwer, geht aber auch immer besser. :^^:


    LG Jana

  • Zitat

    Ich würde mit der Trainerin jedoch ansprechen, weshalb die Junghunde nicht vor der Stnde spielen dürfen.


    Das werde ich in jedem Fall machen.
    Wenn ich denke, wie es noch in der Welpengruppe war...
    Die Hunde durften die erste Hälfte miteinander spielen, in der zweiten Hälfte wurden dann verschiedene Übungen gemacht, wie ich sie weiter vorne beschrieben habe.
    Luna war etwas entspannter als jetzt in der Junghundegruppe, aber eben nur "etwas". Sie hat nicht ganz so powervolle Spurts in Richtung andere Hunde eingelegt, aber ihr grundsätzliches Bestreben war "ich will zu anderen Hunden, ich will hier nicht rumsitzen, ich will spielen!"
    Auch wenn wir dann in der Schlange weiter nach vorne gekommen sind und sie nur noch wenige Meter von der jeweiligen Übung weg war, hat sich ihrer Erregung gesteigert. Die Übung mit dem Agility-Tunnel war und ist z.B. das Größte für sie. Wenn sie den Tunnel gesehen hat, wollte sie nur noch durch.
    Die meisten anderen Welpis mussten mit Leckerlie und 25 Lockrufen durch den Tunnel gelockt werden, Luna ist rein und war genauso schnell wieder draußen. Egal ob der Tunnel gerade, in Kurve oder sonstwie lag.
    Sie ist auf dem Platz also irgendwie immer auf der Suche nach Action.



    Zitat

    Soll Ziel der Übungsstunde sein, dass Dein Hund Neues lernt? Oder bekanntes festigt? Oder Sozialverhalten entwickelt?


    Grundsätzlich würde ich sagen ein bisschen von allem.
    Wir nehmen daran teil um Luna auf den Basiskurs (Abschluss ist eine Gehorsamsprüfung) vorzubereiten, Hund und Halter sollen Grundkenntnisse dabei lernen.
    Allerdings behaupte ich jetzt mal arrogant, ist für Luna bis jetzt nichts wirklich außergewöhnliches dabei gewesen.
    Sie kann "sitz", "platz" und kommt auf Abruf und das nichts erst seit einigen Tagen. Die Leinenführigkeit, die müssen wir noch weiter trainieren (sie zog sehr, dann Julius K9, sie zog sofort weniger und nun üben wir kräftig es ganz abzuschaffen). Aber in Anbetracht der Situation ist der Platz wohl die schlechteste Location für uns das zu üben...


    Aber zurück zum Sinn des Kurses...
    Wie gesagt, die Grundkommandos sind für Luna kein Thema. Abruf und Sitz sind ja wohl die ersten Dinge, die man einem Welpen in den ersten Wochen beibringt und im Laufe der Zeit dann festigt.
    Deswegen erstaunt es mich ab und zu, dass andere Hunde in der Gruppe das nicht als Selbstverständlichkeit ansehen. Ein Hund ist in der Gruppe, der reagiert auf Abruf gar nicht, andere kennen noch überhaupt kein Ablegen... ich weiß auch nicht... ich übe mit Luna täglich. Zuhause, beim gassi gehen... immer wenn sich eine Gelegenheit bietet, sie und ich Motivation haben etwas miteinander zu arbeiten.


    Ist ihr deshalb vielleicht alles zu langweilig?
    Sie macht sitz, platz, reagiert super auf Abruf (mit Hundepfeife), das neuste ist "gib Pfote" und "mach Männchen" und Leckerlie in der Luft fangen. Sie apportiert auf dem Feld ihren Schleudergummiball, an anderen Tagen haben wir begonnen Frisbee zu üben...
    Mach ich vielleicht auch zu viel mit ihr?
    (Nur zum Verständnis: ich mache sowas nicht täglich mit ihr und dann auch nicht stundenlang. Alle paar Tage mal wird eben der Ball oder die Frisbee mit zum gassi gehen genommen, so wie ich Lust habe.)


    Ich suche wirklich ernsthaft den Fehler bei mir, in meiner Erziehung und in meinem Verhalten.
    Denn die anderen Hunde haben ebenso die Welpenschule mitgemacht und nicht diese Verknüpfung hergestellt.
    :???:
    Die würden zwar auch am liebsten mit den anderen raufen, wenn Herrchen oder Frauchen aber "nein sagen", bleiben sie ruhig.

  • Hallo,


    nachdem was Du schreibst, scheint Dein Hund schon ziemlich weit zu sein in Sachen Gehorsam. Wie läuft denn die Stunde ab?


    Es gibt ja verschiedene Alternativen:
    Übt jeder für sich eine vorgegebene Übung und der Trainer geht rum mit Tipps und Korrekturen (mache ich, wenn das Leistungsniveau stark schwankend ist in der Gruppe).
    Steht/Sitzt alles rum, einer übt und der Trainer korrigiert nur diesen einen (mache ich, wenn die Gruppe schon ziemlich weit ist und wenig Teilnehmer da sind, damit die nicht laufenden Teilnehmer Bleibe-/Ruheübungen machen können und dafür ein Forum haben)
    oder
    übt jeder parallel das gleiche (mache ich, wenn Gruppe sehr weit und zugleich homogen ist).


    Wenn die anderen wesentlich schlechter sind und der Trainer Alternative zwei und drei macht, kann es auch sein, dass Dein Hund unterfordert ist.
    Testen kannst Du das wie folgt:
    - sprich mit Deinem Trainer
    - geh aus der Gruppe raus auf Abstand
    - während die Gruppe unter Anleitung des Trainers übt, übst Du konzentriert!!! ohne auf die anderen zu schauen mit deinem Hund.


    Wenn das gut funktioniert, spricht viel dafür, dass Dein Hund durch die Warte-/Standzeiten und zu geringe Anforderungen unterfordert ist und sich deshalb Alternativbeschäftigungen sucht.


    Aber: Fördern heisst zugleich auch fordern. Wenn Du also kein lahmes Welpenrumgeziehe willst, sondern konzentriertes Arbeiten, dann musst Du Dich konzentrieren (Spannung+Blickkontakt auf Deinen Hund halten und nicht abreissen lassen, indem Du nach anderen Personen/Hunden/Trainer schaust) und die Kommandos auch einfordern und durchsetzen.

  • Sorry onyxvl, ich habe deine Antwort irgendwie total übersehen.
    Weil ich gerade (stolz) von unseren Fortschritten erzählen wollte, habe ich den Thread nochmal gesucht...


    Ich denke, wir sind inzwischen auf dem richtigen Weg!


    - Luna ist zwar immer noch aufgeregt wenn es richtung Platz geht, aber es nimmt von mal zu mal immer ein Stückchen mehr ab


    - sie möchte natürlich immer noch möglichst oft zu anderen Hund hin, lässt sich aber wesentlich besser davon abhalten bzw. zurückholen


    - das wichtigste für mich ist aber, dass sie nun fast immer sofort reagiert, wenn ich ihre Aufmerksamkeit fordere, Leckerlies sind wieder interessanter als andere Hunde :gott:


    Von Woche zu Woche wird es immer besser.
    Es ist natürlich immer noch super anstrengend für mich, weil ich wirklich in jeder Sekunde hoch konzentriert sein muss (so wie du in deinem letzten Absatz schriebst, onyxvl), aber ich bin zufrieden, dass es sich bessert.


    Ich hatte das Entspannungssignal trainiert und mich im Alltag - zuhause und auch beim den Gassirunden - fast zum Affen gemacht wenn Luna mir ihre Aufmerksamkeit schenkte, gelobt und gefreut und Leckerlie... wenn das jemand gesehen hat, musste er mich wirklich für bescheuert halten...
    Obwohl ich ja im Alltag immer sehr leicht ihre Aufmerksamkeit bekam, konnte ich es dadurch wohl trotzdem nochmal bestärken. Das scheint sie sich auch für den Platz gemerkt zu haben.



    Nun aber noch zu deinen Fragen, onyxvl...


    Die Übungen werden nacheinander gemacht, einer arbeitet, die anderen Hunde warten.
    Ich habe begonnen es so zu machen wie du vorschlägst, ich beschäftige Luna in der Wartezeit anderweitig, mit etwas Abstand zu den anderen. Mal mit Übung von ein paar Tricks, mal einfach mit ausgiebigen Streicheleinheiten, je nach dem wie aufgeregt sie gerade ist.


    Ich habe es inzwischen auch aufgegeben von der anderen Teilnehmern zu erwarten, dass sie auch Abstand halten, ich sorge einfach dafür und gut ist. :roll:
    Eigentlich verlangt das auch die Trainerin, die Hunde sollen nämlich nicht miteinander spielen, aber naja... sollen die anderen so machen, wie sie möchten ;)


    Ich bin natürlich für weitere Anregungen offen und danke euch allen für die bisherigen Ratschläge!
    Manchmal meint man, es ist irre kompliziert oder schier unmöglich ein unerwünschtes Verhalten abzuschaffen, dabei geht es oft mit den einfachsten Tricks.
    Ich habe dadurch gelernt, dass in aller erster Linie der HH an sich ganz persönlich arbeiten muss... IMMER ruhig Blut, HÖCHSTES Maß an Konzentration, DURCHGEHENDE Konsequenz und last but not least ein prall gefüllter Leckerliebeutel.


    LG
    LaLouna

  • "Manchmal meint man, es ist irre kompliziert oder schier unmöglich ein unerwünschtes Verhalten abzuschaffen, dabei geht es oft mit den einfachsten Tricks.
    Ich habe dadurch gelernt, dass in aller erster Linie der HH an sich ganz persönlich arbeiten muss... IMMER ruhig Blut, HÖCHSTES Maß an Konzentration, DURCHGEHENDE Konsequenz und last but not least ein prall gefüllter Leckerliebeutel."


    So wie es aussieht, hast Du das Geheimnis des Erfolges gefunden!!!


    Freut mich!

  • Ich habe das selbe Problem wie LaLouna. Bei uns kommt aber noch dazu das Kira anfängt zu bellen.
    Gestern hatten wir die 7. Std. Grunderziehungskurs und es war so schlimm wie beim ersten Mal. Als ich daheim war hab ich erst mal :( . Die Trainerin hilft mir nicht wirklich weiter, ihr einziger Kommentar ist eben das Kira sehr hibbelig ist. Ehrlich gesagt hab ich schon überlegt gar nicht mehr hinzugehen. Ich nehm schon Super- Leckerli z. B. Hähnchen-Herzen oder Leberkäs mit, damit arbeitet sie kurzzeitig mit.
    LaLouna: Wie hast du denn dieses Entspannungssignal trainiert?

  • Hallo Kiraka,


    gib mal in der Suche "konditionierte Entspannung" ein. Da kommt bestimmt was. Kurz gesagt, massierst/streichelst du deinen Hund bis er entspannt ist und sagst dann z.B. "easy" oder "ruhig", außerdem kannst du immer, wenn dein Hund einen "Stoßseufzer", also diesen Laut, wenn er total entspannt und kurz vorm Einschlafen ist, von sich gibt, dein Wort sagen.


    Wir haben in unseren Kurse auch öfters Hunde, die sehr aufgeregt sind. Bei diesen Hunden achten wir auf einen großen Abstand zu den anderen Hunden. Die Hunde machen viele Sachen, wo sich konzentrieren müssen, also Sitz, Frauchen/Herrchen anschauen, Leckerlies vom Boden suchen. Am Anfang kein/wenig Kontakt zu den anderen Hunden, natürlich kein Spiel. Das Ansehen der anderen Hunde wird aber gemarkert.


    Vielleicht hilft dir das ein bisschen weiter.


    LG Theresa

  • Hallo Thera,
    vielen Dank, ich geb es mal in die Suche ein.
    Bei uns dürfen die Hunde vorher 5- 10 Minuten spielen, ist das wohl falsch?
    Was meinst du mit das Ansehen der Hunde wird gemarkert? Steh auf der Leitung. :???:

  • ich kann nur meine persönliche erfahrung mit einbringen:


    meine hündin wollte kurz nach der welpenstunde auf dem hundeplatz auch gerne im jungundkurs weitertoben. sie ist allerdings sehr früh dorthin gewechselt, weil sie völlig unterfordert war bei den welpen. den junghundkurs haben wir auf dem platz auch nur kurzzeitig besucht und dann sind wir ins einzeltraining gegangen. allerdings ist das die hundesportseite ;) . das interesse an anderen hunden hat auf dem platz schnell abgenommen. heute möchte sie dort nur noch mit mir arbeiten und ihre beste freundin kann daneben trainieren - die beiden schauen sich vielleicht mal an, aber sind eigentlich nur auf das training fixiert und auf uns hundehalter. au dem platz sind wir nur für unseren hund da und da unsere hunde es (hoffentlich) toll finden, was wir dort trainieren, sind sie auch nur für uns da.


    grundsätzlich ist meine hündin aber auch sehr aufgeregt, wenn wir dorthin fahren. sie möchte dann zwar arbeiten, aber benimmt sich entsprechend deiner maus. ich habe ein ritual eingeführt. wir spielen auf dem vorplatz erst mal eine runde richtig wild miteinander und dann fange ich an konzentration zu fordern. ist diese da, dann gehen wir auf dem platz und beginnen mit dem training. zwischen den einzelenen übungen spielen unsere hunde nicht miteinander. am ende ja - meist gehen wir nochmal gassi.


    ich habe neben dem hundesport noch einen junghundkurs in einer huschu besucht. dieser fand im alltag auf spaziergängen statt. dort durften die hunde auch am anfang und dazwischen toben. es sind junge hunde gewesen, die den gehorsam erst lernen mussten und natürlich noch gerne miteinander spielten. nachdem sich alle begrüßt hatten und eine wilde runde drehten, haben wir sie abgerufen und konnten problemlos anfangen zu üben.


    ich sehe - außer jetzt im hundesportbereich - auch wirklich kein problem darin, dass die hunde erst mal spielen. selbst im hundesportbereich: bei uns sind eigentlich keine hunde mehr, die wirklich noch gerne auf dem platz miteinander spielen und das obwohl sie draußen die besten freunde sind. sie wollen das nicht mehr und oft hat sich das einfach ergeben dadurch, dass sie auf dem platz einfach uns spannender finden. im allgemeinen hundeschulenbereich verstehe ich das nicht wirklich. natürlich soll ein hund lernen, dass er sich auf den halter konzentriert und das wird er sicher auch. aber so einen jungen pups, den würde ich immer erst mal toben und hallo sagen lassen und dann anfangen mit den übungen.


    konditionierte entspannung ist im übrigen eine tolle sache. wir arbeiten auch damit.

  • Zitat

    Hallo Thera,
    vielen Dank, ich geb es mal in die Suche ein.
    Bei uns dürfen die Hunde vorher 5- 10 Minuten spielen, ist das wohl falsch?
    Was meinst du mit das Ansehen der Hunde wird gemarkert? Steh auf der Leitung. :???:


    Hallo,


    sorry, dass ich erst jetzt antworte.


    Also mit dem 'sofort Spielen' schaffst du eine bestimmte Erwartungshaltung, die je nach Hundetyp eher kontraproduktiv ist. Dein Hund weiß spätestens nach dem dritten, vierten Mal was ihn erwartet. Nämlich viel Aufregung. Ergo geht er aufgeregter als normal in die Situation rein. Außerdem nimmt er, wenn du Pech hast, die Aufregung mit in den Alltag. D.h. er hat die Erwartungshaltung 'Spielen' auch bei Hunden, die ihr im Alltag trefft. Wo er aber doch öfters nicht hindarf. Das schafft Frust. Besonders ungünstig ist das natürlich bei Hunden, die allgemein dazu neigen aufgeregt zu sein.


    Der Hund bekommt Click und Belohnung, wenn er zu den anderen Hunden hinschaut. Also, das was unter 'Click for Blick' geläufig ist.


    LG Theresa

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