Was tuen wenn der Hund vor allem Angst hat???

  • Hallo zusammen,


    hoffe Ihr könnt uns ein paar gute Tips geben.
    Unser Sammy(Labrador) ist jetzt gut vier Monate alt und sehr ängstlich, er erschrickt schnell, hat Angst vor anderen Fußgängern, Radfahrern, Autos dem entsprechend zieht er dann an der Leine wird nervös etc. Er achtet dann wenig oder garnicht mehr auf uns und mag nur noch weg.
    Habt Ihr ne Idee wie wir Ihn seine Agst nehmen können?
    Hab schon über einen Halti nachgedacht aber wenn er nicht gestört wird läuft passabel. Wenn ich aber beispielsweise Abends mit Ihm in die Stadt gehen will auch wenn da keiner mehr ist sträubt er sich dagegen, wie kann ich Ihm diesbezüglich mehr selbstvertrauen und Mut geben.
    Sonst ist er sehr lieb und zutraulich. Hilft mir nur noch ein Hundetrainer oder gibt es Dinge die ich selbst noch tuen kann????



    Danke für eure Hilfe im vorraus



    M.f.G.


    Thomas

  • Also erstmal - Halti ist in diesem Fall eher kontraproduktiv und schadet dem Hund eher, vergiss es also bitte wieder.


    Wo habt ihr den Hund den her? War das Verhalten von Anfang an schon so oder hat es irgendwann angefangen? Wie ist er aufgewachsen, wie waren die Verhältnisse beim Züchter?


    Erzähl bitte noch etwas mehr, dann kann man das besser beurteilen.


    Ansonsten kann man allgemein sagen, dass man bei "Angstpatienten" die Situationen täglich übt, indem man sich kontrolliert dem Angstobjekt nähert. Man geht also kurz an die Straße und wieder weg, um den Hund nicht zu überfordern. Wenn der Hund Angst zeigt, reagiert man nicht darauf und geht einfach weiter, als wäre nichts gewesen, bringt den Hund aber gleichzeitig schnell aus der Situation raus. Wenn der Hund sich an die Situation gewöhnt hat und ruhig bleibt, kann man die Zeit Schritt für Schritt verlängern.
    Hol dir dafür am besten ein stabiles Geschirr, damit du ihn besser im Griff hast.

  • Hallo


    Wo habt ihr ihn her, und war er schon von Anfang an so ängstlich. :???:


    Das ist nur sehr schwer, und mit viel Geduld in den Griff zu bekommen.
    Ein Halti halte ich in diesem Fall für völlig ungeeignet, sowas wird nicht zur Angsbewältigung sondern meistens zur besseren Leinenführigkeit eingesetzt.

  • also ein halti kann ich dir da gar nicht empfehlen, denn das nimmt deinem hund nicht die angst.


    du darfst seine angst auf keinen fall bestärken idem du ihm ruhig zusprichst oder so, einfach ignorieren. und du darfst nicht diese erwartungs haltung haben (zb. ihr geht spazieren da kommt n auto und du denkst oje jetzt hat er gleich wieder angst), denn das merkt dre hund sofort und wird nur bestärkt.


    ich würds mal mit ablenkung probieren, das muss aber passieren bevor er angst bekommt. dh heißt du musst sehr vorrausschauend spazieren gehen.
    am besten super leckerlies mitnehmen (käse oder hühnerherzen oder so). nehmen wir mal das beispiel auto, wenn du hörst das gleich ein auto kommt, dann hock dich mal hin und tu so als ob du was super tolles gefunden hast, wurschtel n bisschen mit dem fingern am boden rum und leg immer wieder leckerlies hin. wenn er trotzdem angst hat nicht beachten und weiter machen.


    noch ein beispiel ich kannte mal eine französische bulldogge, die hatte panische angst vor die tür auf die straße zu gehn man konnte mit ihr nicht spazieren gehn. mit ihr wurde folgendermaßen trainiert.
    sie kam an eine schleppleine und es wurden leckerlies bis zur tür gelegt sie durfte immer soweit gehen wie sie sich traute und auch wieder zurück. wenn sie in richtung tür ging wurde sie gelobt ansonsten nichts gesagt. das wurde immer zweimal die woche geübt. je weiter sie sich traute desto weiter wurden die leckerlies gelegt bis vor die tür und weiter, aber sie dürfte immer wieder zurück wenn sie wollte. mittlerweile geht dieser hund ohne angst spazieren. undf glaub mir das hätte ich nicht für möglich gehalten.

  • Hallo,


    Gina Labrador ist auch ein änstlicher Hund. Ihr Motto "geh du voran, ich folge dir"


    ich muss mit gina an einer stark befahrene Strasse," Laster" entlanggehen. Ich gehe Strasse- ich- Gina so spürt sie den Druck von den Autos nicht. Ausserdem habe ich am Anfang, wenn ich einen Lastwagen sah, gesungen. Irgendwie hat es Gina beruhigt - ein Tip vom Hundetrainer.
    Ansonsten kann ich auch nur sagen üben. Erst vorsichtig, ganz kurz und dann steigern.


    Ich lass Gina immer nach einer "unangenehmen Aufregung" im Park oder sonstigen Grünfläche ihre Anspannung austoben.


    Grüsse Montagshund

  • Danke erstmal für eure schnellen Atworten,


    er kommt von einem Züchter in der Nähe, um euch das kurz zu schildern es hadelt sich dabei um ältere Leute mit einem riesen Grundstück, wir bekamen Ihn mit gut 12 Wochen und er war nicht an Leine oder Halsband gewöhnt, die ersten Tage nach dem ich Ihn bewegen konnte mit mir mit zu laufen waren auch nicht so schlimm aber dann fing das an und gerade wenn wir so Richtug Stadt gehen oder so wiederholt es sich, was haltet Ihr von ner Welpengruppe auf dem Hundeplatz um ganz von vorn mit Ihm zu beginnen?Wie gesagt sonst hört er auf uns macht auch meist sitz und platz aber die angst halt habe immer nur Angst mich falsch zu verhalten und es dann schlimmer zu machen. Denke eben jetzt das er beim Züchter nicht genug sozialisiert wurde, aber wir wollen das hikriegen und Ihn dabei unterstützen.
    Bin für alle Ratschläge dankbar


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    also Welpenstunde würde ich auf jeden Fall mit ihm machen und dann würde ich Schritt für Schritt versuchen ihn zu sozialisieren. Evtl. kann euch da auch der Trainer von der Welpenstunde helfen. Er ist ja noch recht jung und daher sind die Chancen sehr gut alles versäumte nachzuholen.

  • Hallo Thomas,


    Welpen- oder Junghundegruppe würde ich auf jeden Fall machen. Überhaupt finde ich es ungemein wichtig, das ein Hund immer genug Kontakt zu Artgenossen hat - und meist kann man das nur regeln, wenn man in eine Hundeschule oder Verein geht.


    Irgendwie liest sich das jetzt nicht so, als wären das professionelle Züchter gewesen die die Welpen von Beginn an gut sozialisiert haben. Und vermutlich hast Du aus Angst was falsch zu machen auch ehr vorsichtig und zurückhaltend agiert.
    Aber ein Hundekind muss raus in die Welt - soviel wie möglich kennenlernen, und lernen das all diese Dinge ganz normal und überhauptnicht beängstigend sind.
    Bißle spät dran seid Ihr zwar jetzt - aber 5,5 Monate sind ja noch kein Alter, da kann man das Blatt noch komplett wenden.


    Ideal wäre natürlich, Ihr würdet einen Gassi-Partner finden mit einem erfahrenen gelassenen Althund. Daran könnte sich der Jungspund super gut orientieren. Vielleicht ergibt sich ja sowas in der Hundeschule?


    Ansonsten würde ich folgt trainieren:Jeden Tag eine neue Sache lernen, also z.B. Montag Richtung Bahnhof gehen, erstmal von ganz weitem Züge gucken, Dienstag mal an einer Schranke warten, Mittwoch mal bis zum Bahnhof gehen usw.
    Dabei immer so lange in der Situation bleiben bis der Hund sich daran gewöhnt hat und sich wieder beruhigt. Solange er rumzappelt, Ängstlich ist, Stress zeigt, hechelt, nicht hinsehen, nicht sprechen. Erst dann ! wenn der Hund sich selbst beruhigt hat ruhig mit ihm reden, loben, und dann ganz ruhig wieder gehen.
    Natürlich musst Du schauen, das dieses Training nicht zu einer absoluten Überforderung ausartet. Die Übungssituationen sollten so ausgewählt werden, das der Hund es tatsächlich auch verarbeiten kann - also wirklich nach ner Weile ruhiger wird. Was Du Deinem Hund schon zutrauen kannst wirst Du selbst am Besten wissen.


    lg
    susa

  • Meine Hündin war, als sie zu mir kam, auch sehr umweltunsicher. Sie hatte sogar vor Mülltonnen, großen Felsen etc. Angst. Damals war sie bereits erwachsen und sie hat sich trotzdem noch zu einem vollkommen umweltsicheren Hund entwickelt.


    Ich würde dir empfehlen, zunächst die Dinge mit deinem Hund zu trainieren, vor denen er am wenigsten Angst bzw. Stress hat. Dort mit ihm vorbei- bzw. durchlaufen (am Geschirr!) und seine Unsicherheit komplett ignorieren. Anfangs sehr kurze Übungseinheiten und mit viel Abstand/wenig Trubel etc., und die Übung immer positiv beenden. Erst ganz langsam die Anforderungen steigern.


    Parallel dazu Bindungsspiele machen: Z.B. den Hund über einen Baumstamm klettern lassen, einen schmalen Bootssteg ins Wasser laufen etc. Auch hierbei zunächst mit ganz einfachen Übungen beginnen, damit der Hund viele Erfolgserlebnisse hat und merkt, dass er sich immer auf seinen Besitzer verlassen kann und dass ihm in dessen Nähe nichts Schlechtes, sondern nur Gutes passiert.


    Wenn du mit deinem Hund clickern möchtest, kannst du solche Situation, vor denen er Angst hat, auch gezielt clickern. Allerdings muss der Hund zunächst auf den Clicker konditioniert sein und durch einfache Übungen das Prinzip des Clickerns verstanden haben. Daher würde ich zunächst dennoch erst auf "normale Weise" mit dem Hund trainiern, während er eventuell nebenher zu Hause ohne Ablenkung auf den Clicker konditioniert wird. Clickern, finde ich, fordert auch die Bindung zwischen Hund und Halter.


    Zu einer Welpengruppe gehen, finde ich auch gut, damit der Hund auch den Umgang mit Artgenossen lernt.

  • immer mit der ruhe!
    der hund ist doch erst 4 Monate alt! also bei meinen hunden war das überhaupt nicht anders!
    fang bitte nicht mit halti oder anderem schnickschnack an!
    er ist jetzt 4 monate alt und DU musst ihm zeigen dass die meisten sachen gar nicht gefährlich sind!
    für ihn sind diese sachen alle unbekannt!
    mein "jüngster" hatte vor kurzem panische angst vor einem gartenschlauch!
    geh hin, fass das ding an vor dem er angst hat. lock ihn ein wenig mit was tollem! immerhin muss er lernen dir zu vertrauen! zeig ihm so viele sachen wie möglich! wenn fremde mitmachen lass sie vetl. leckerchen zu ihm werfen(hat bei uns ganz gut geklappt).
    ach ja, diese phase wiederholt sich übrigens nochmal im alter von ca.6 monaten wenn die pubertät einsetzt. das nennt man dann "juvenil einsetzende scheu" und ist ganz normal und nicht mehr ganz so schlimm!
    ich hoffe ich konnte dir n bissl helfen!
    lg :roll:

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