Brauche Rat - Hundehaltung möglich oder nicht?

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,


    ich dachte, ich melde mich mal im Hundeforum an, weil hier vermutlich meine Fragen am kompetentesten beantwortet werden können. Ich weiß natürlich, daß eigene Recherchen vonnöten sind wenn es letztendlich darum geht, sich einen Hund anzuschaffen - aber das liegt noch in weiter Zukunft, weil ich zum jetzigen Zeitpunkt tausende Fragen und Unsicherheiten im Kopf habe und der Gedanke "ich möchte einen Hund haben" erstmal nur Spinnerei und eine fixe Idee ist. Vielleicht habt ihr Anregungen, Denkanstöße oder treibt mir diese Idee zum guten Schluß aus, vielleicht könnt ihr mich auch zu dem Schritt ermutigen oder vielleicht denkt ihr "die hat ja einen an der Waffel". ;) Für mich ist alles ok, ich brauche nur etwas Feedback von außen, einen Perspektivwechsel sozusagen. Nun aber zum Punkt.


    Ich bin 25, lebe seit drei Jahren mit meinem Freund (28) zusammen, insgesamt sind wir sechs Jahre ein Paar. Wir haben letztes Jahr zu unserem zweijährigen Kater noch ein Katzenmädchen dazugeholt. Anfangs gab es natürlich Reibereien, und auch heute noch fliegen (spielerisch) die Fetzen, aber im Großen und Ganzen hat die Vergesellschaftung prima geklappt. Jetzt fragt ihr euch - warum schreibt sie das im Hundeforum?? Ganz klar - sollte irgendwann ein Hund bei uns einziehen, so müßte er sich natürlich mit unseren Miezen verstehen. Das wäre auch gleich der erste Knackpunkt, den ich hier zur Diskussion stelle und dabei gleichzeitig um Rat suche.


    Wenn man sich entschließt, einen Hund aufzunehmen, der sich mit bereits im Haushalt befindlichen Katzen verstehen soll, so gehe ich davon aus, daß es besser ist, einen Welpen oder zumindest einen recht jungen Hund zu holen, oder liege ich da völlig falsch? Oder gibt es bestimmte Rassen, die besser mit Katzen auskommen als andere? Ihr seht, ich bin völlig ahnungslos. Zum Thema "Hund und Katze" werde ich in jedem Fall auch noch selbst recherchieren, aber vielleicht könnt ihr mich zumindest in die grobe Richtung schubsen?? Oder eure Erfahrungen schildern?


    Jetzt möchte ich mal die allgemeine Situation beschreiben, denn leider ist es nicht so ganz einfach. Ich bin voll berufstätig und arbeite 70 km von meinem Wohnort entfernt - d. h. in der Mittagspause mal eben zum Gassigehen fahren ist nicht drin. Hund mit ins Büro nehmen scheidet auch aus. Mein Freund macht derzeit eine Schulung, die bis in den Herbst hinein dauert, ist also am frühen Nachmittag schon wieder daheim, und muß ab Herbst dann möglichst eine neue Arbeitsstelle finden. Bis dahin ist das Projekt "ich nehme einen Hund bei mir auf" sowieso erstmal eine Art "ruhender Plan", weil er und seine Arbeitszeiten für die Betreuung eines Hundes eine entscheidende Rolle spielen würden. Bekäme er eine Arbeit in der Nähe (und das kann man ja jetzt noch gezielt steuern, ist ja noch alles offen), könnte natürlich die Mittagspause genutzt werden um sich um das neue Familienmitglied zu kümmern. Würde er Schicht arbeiten müssen, wäre das vielleicht sehr gut in den Alltag mit Hund zu integrieren, da der Hund dann nur stundenweise allein wäre. Aber wir wissen natürlich überhaupt noch nicht, was kommt. Daher sagte ich ja bereits am Anfang, daß das im Moment eher noch Träumereien sind. Also bitte nicht von vornherein verurteilen!! Ich allein könnte mir derzeit keinen Hund halten, das ist mir sehr wohl bewußt. Ich versuche nur, gedanklich alles durchzuspielen und euch die Situation in groben Zügen darzustellen. Ein Pluspunkt ist, daß meine Mutter mit meiner Schwester in der gleichen Straße wohnt und als Dogsitter auch kurzfristig in Notfällen oder im Urlaub einspringen könnte. Täglich möchte ich sie eigentlich nicht einspannen. Mein Vater wohnt im Nachbarort und hat selbst einen Hund, käme also auch als Betreuer in Betracht. Weiterhin wohnen wir auf dem Land, noch dazu in einer verkehrsberuhigten Straße am Ende einer Sackgasse mit Feldern und Wiesen wohin man schaut - also genug Platz zum Toben und Spielen und für ausgedehnte Spaziergänge.


    Nächster Knackpunkt wäre die Größe und Lage der Wohnung - erster Stock, 75 m². Wäre das groß genug? Und wie sieht's mit Treppenlaufen aus, das ist ja nicht so gesund für Hunde, richtig? Der Hund müßte also so "klein" sein, daß ich ihn hoch und runter auch mal tragen könnte.


    Meine Frage an euch ist einfach - wie organisiert ihr als Berufstätige den Alltag mit Hund? Wie seid ihr "auf den Hund gekommen"? Und kann man tatsächlich 15 Jahre oder mehr so gestalten, daß man immer Betreuungsmöglichkeiten und genug Zeit für den Hund hat? Ist es nicht so, daß sich gerade in der heutigen Zeit immer etwas im Leben ändert, auch unvorhergesehen und plötzlich? Wie habt ihr solche Veränderungen gemanagt? Heutzutage ist es ja zudem auch so, daß man mit einem Gehalt kaum noch auskommt, so daß eben zwei Personen arbeiten gehen müssen. Heißt das, nur noch die Wohlhabenderen Leute dürfen einen Hund halten? Mich würde wirklich interessieren, wie ihr erfahrenen Hundehalter das macht und ob es auch für mich Hoffnung gibt, irgendwann einen Hund halten zu können oder ob ich diese Pläne direkt wieder begraben sollte.


    Ich danke euch!! :)

  • Erst einmal herzlich willkommen im Forum.


    Ich finde es echt super, wie viele Gedanken du dir machst und das schon so früh und nur eventuell usw. Hut ab, da kenne ich ganz andere Geschichten...


    Zu deinen vielen Fragen. Also das mit den Katzen sehe ich nicht als das Problem an. Welpen gewöhnen sich normalerweise sehr schnell an eine oder mehrere Katzen, das ist überhaupt kein Problem.
    Aber auch ältere Tiere (z.B. aus dem Tierheim) kennen zum Teil schon Katzen. Diese werden dann als "katzenverträglich" vermittelt. Man wundert sich, wie viele Hunde gut mit Katzen können. Einfach bei der Vermittlung nachfragen.


    Jetzt zum eigentlich Thema: Hund und Beruf.
    Schwieriges Thema. So wie du es schilderst wäre der Hund ja eigentlich (wenn nicht Schichtdienst eintritt) den ganzen Tag allein. Mittags kurz nach hause zu fahren und einmal toben gehen reicht leider nicht. Der Hund ist ein Rudeltier und möchte viel mit seinem Rudel zusammen sein. Mehr als 4-5 Stunden sollte ein Hund am Tag nicht allein sein (Ausnahmefälle gibt es natürlich immer mal). Diese 4-5 Stunden beziehen sich aber nicht auf "ein Stück" sondern insgesamt.
    Ihr müsstet euch einen Dogsitter suchen, der zuverlässig jeden Tag den Hund abholt und auch mitnimmt. Das ist unter Umständen eine sehr hohe finanzielle Belastung. Außerdem "verliert" der Hund dann den engen Kontakt zu Euch, den Ihr ja bestimmt haben wollt.


    Des weiteren müsst Ihr Euch Gedanken über die Erziehung machen, die langwierig und fordernd sein kann. Gerade einen Welpen könnt ihr in den ersten Monaten überhaupt nicht alleine lassen bzw. langsam steigern. In den ersten Wochen nicht länger als 10 Minuten.
    Ein hund will mehrmals am Tag raus, nicht nur für 10 Minuten sondern auch mal zwei Stunden.
    Eure Freizeitaktivitäten am Abend wären stark eingeschränkt, weil Ihr Euch mit dem Racker beschäftigen müsst, der will nämlich körperlich UND geistig ausgelastet werden.


    Mit der Wohnung sehe ich keinerlei Probleme, allerdings nur, wenn der Hund auch wirklich ausgelastet wird. Unsere Wohnung ist ähnlich groß, wir sorgen aber für abwechslungsreiche Beschäftigung und sind viel draußen.
    Allerdings scheiden sich die Geister bei Wohnungshaltung.


    Natürlich ist es eine riesige Verantwortung, sich einen Hund anzuschaffen und ja, es passieren immer wieder Dinge im Leben, die das alles ganz schön durcheinander bringen können. So muss man unter Umständen vielleicht auch mal auf eine Beförderung oder ähnliches verzichten, weil das mit dem Hund unvereinbar ist. Das muss man vorher wissen und sich sehr genau überlegen!
    Außerdem werdet Ihr auch am Wochenende unterwegs sein, Hundeschule besuchen etc.


    Ich denke, dass Ihr Euch vernünftig überlegt dagegen entscheiden werdet, zumindest in dieser Situation. Aber das bleibt natürlich ganz Eure Entscheidung. Aber überlegt auch, was bei einer eventuellen Trennung (keiner wünscht euch das natürlich) mit dem Hund passiert...........


    Vermutlich habe ich euch jetzt nicht besonders viel Mut gemacht, aber so ehrliche Fragen sollen auch ganz ehrlich beantwortet werden.


    Und wer weiß, vielleicht tut sich ja ganz plötzlich was bei Euch was alles über den Haufen schmeißt und plötzlich ist es gar kein Problem. Zu wünschen ist es Euch.


    Lg
    Cassia

  • Hallo Cassia, danke für das herzliche Willkommen! :) Die erste Antwort und gleich so ausführlich, wow!! Damit habe ich gar nicht gerechnet. Vielen Dank!


    Auf meinen endlosen Besuchen diverser Tierheim-Homepages bin ich tatsächlich auf Hunde gestoßen, die katzenverträglich sind. Ich bin mir aber nicht sicher, ob meine Miezen hundeverträglich sind. *lach*


    Stimmt, der Hund wäre tagsüber viel allein, es sei denn mein Freund würde halt einen Job bekommen, wo er sich entweder die Zeit flexibel einteilen oder im Schichtdienst arbeiten könnte (oder im schlimmsten Fall bleibt er arbeitslos *seufz*). Andererseits - zählen denn die Katzen als "Gesellschaft" - dieser Gedanke ist mir gerade gekommen. Wäre ja dann nicht so, daß der arme Kerl völlig isoliert in der Wohnung sitzen würde. Natürlich müßte man dann wirklich hundertpro davon ausgehen können, daß die Tiere sich vertragen. Wir haben unsere Katzen tagsüber nämlich lieber in der Wohnung, abends und am Wochenende haben sie dann Freigang solange sie möchten. D. h. für "tierische" Gesellschaft wäre tagsüber gesorgt. Aber ich nehme an, auch dann würde es nicht reichen, wenn nur in der Mittagspause eine Stunde zum Lösen und Schmusen aufgebraucht werden könnte, auch wenn ich relativ spät das Haus verlassen kann... :( Zu Hause war das immer unkompliziert, meine Mutter hat nur halbtags gearbeitet, mein Vater in Schicht und wir Kinder hatten ja ab mittags frei, es war also rund um die Uhr jemand beim Hund. Ich sehe irgendwie schwarz bei uns zwei Berufstätigen. :(


    Klar, ein Dogsitter kann eigentlich nicht Sinn der Sache sein... Ich wüßte auch niemanden, der sich sonst freiwillig täglich mit dem Hund beschäftigen würde - meine pubertierende Schwester würd mir sicherlich nen Vogel zeigen *lach* wobei sie schon ganz Feuer und Flamme ist, ab und an der großen Schwester den Hund auszuführen. Da mußte ich sie regelrecht bremsen und sagen "HALLOOO... Wir träumen doch erstmal nur..."


    Über die Erziehung eines Welpen habe ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht, hab das ja zu Hause am Rande mitbekommen von meinem Vater (beim ersten Hund natürlich noch nicht *lach*). Ich glaube, konsequent genug wären wir auf jeden Fall und würden auch eine Hundeschule besuchen. Aber da wäre dann wieder das Problem des Alleinlassens und es stellt sich die nächste Zwickmühle - solange mein Freund noch keine neue Arbeit hat, hätte er natürlich die erste Zeit genug Freizeit für einen Welpen. Aber man weiß ja dann eben noch nicht im Voraus, welche Stelle er bekommt und wie die Arbeitszeiten sind! :???: Mensch, mach ICH das so kompliziert oder ist es wirklich so?


    In Sachen Abendgestaltung seh ich eigentlich kein Problem, ich bin froh, wenn ich mich nach einem langen Bürotag endlich BEWEGEN kann, gern auch 1-2 Stunden. Und als Frühaufsteher würde mir selbst am Wochenende die erste "Hunderunde" nichts ausmachen. Das sind halt auch wieder Pluspunkte, die man auf die Pro-Seite schreiben kann. Auch, daß wir halt auf dem Land wohnen und man nicht mit dem Tier um triste Häuserblocks streifen oder erstmal ne halbe Stunde Straßenbahn fahren muß um in einen Park zu kommen, sondern quasi direkt im Grünen ist.


    Klar, Du hast schon recht - JETZT geht es eben noch lange nicht. Aber so hab ich wenigstens schon mal genug Zeit, mich vorzubereiten, Fragen zu klären, Literatur zu wälzen... Hab auch beim Tierheim nachgefragt, ob ich mich als Gassigänger anmelden kann. Andererseits hab ich Angst, daß mich die Beschäftigung mit diesem Thema dann so versessen auf das Thema "Hund haben wollen" macht, daß wir dann eine überstürzte Entscheidung treffen. Oder daß ich mich im Tierheim in meinen Gassihund verliebe... *seufz*


    Ja, es ist alles nicht so einfach!


    Danke Dir auf jeden Fall für Deinen Beitrag, auch wenn er zugegebenermaßen nicht ermunternd FÜR die Hundehaltung war. ;) Aber wie gesagt, damit komme ich klar.


    Wie soll das erst werden, wenn wir mal Kinder haben wollen?? Wahrscheinlich wird das in 10 Jahren noch nix...

  • Hi Zoe,


    also Katzen würde ich wirklich nicht als Gesellschaft ansehen, zumal ältere Tiere selten wirklich Freundschaft miteinander schließen, sie dulden sich gegenseitig. Ich würde wirklich sagen Ihr müsst abwarten.


    Wenn Dein Freund wirklich Schichtdienst bekommen sollte und Ihr einen zuverlässigen Sitter habt für die Tage, an denen er "normal" arbeitet dann könnt Ihr ja noch mal darüber nachdenken. Ich rede da aus Erfahrung, habe nämlich selber Schichtdienst und es kommt trotzdem vor, dass mein Mann und ich parallel arbeiten, daher haben wir auch einen sehr engagierten Hundesitter.


    Ihr solltet Euch außerdem erkundigen, ob Ihr bei Euch Hunde halten dürft. Die Gesetze hierfür sind zwar eigentlich FÜR den Mieter, aber sicher ist sicher. Besonders wenn der Hund zum Bellen neigen sollte hat der Mieter bei Beschwerden jedes Recht, Euch rauszuschmeißen.


    Und bedenkt, dass sich ein Schichtdienst auch wieder ändern kann, was macht Ihr dann? (Bei mir ab nächster Woche der Fall :wuah: )


    Was die Erziehung angeht glaube ich Euch, dass Ihr konsequent sein könnt, das ist aber nicht alles. Denn je mehr Zeit man mit der Erziehung verbringt desto besser. Dabei ist es aber wenig sinnvoll wenn ihr abends 2 Stunden übt, das ist viel zu anstrengend. Daher lieber 10 mal am Tag 2-3 Minuten oder ähnlich. Das wird bei Euch also auch nicht gehen.


    Probleme über Probleme :|


    Ich kann den Wunsch nach einem Hund soooooo gut verstehen. Wir haben unsere jetzt seit September und mir ist schon nach einem zweiten :D
    Aber das kann ich wohl knicken...


    Denkt auf jeden Fall lange und gründlich nach und überlegt, ob Ihr einem Hund gerecht werden könnt.
    Kleiner Tipp: vielleicht habt ihr in der Nachbarschaft Rentner, die verantwortungsvoll genug sind, sich in hohem Alter keinen jungen Hund mehr anzuschaffen, die aber gerne einen hätten. Solche Menschen sind manchmal ware Goldgruben, weil sie sich tagsüber für 4-5 Stunden rührend um einen kleinen Hund kümmern (allerdings Vorsicht, sie neigen zur Verhätschelung und Überfütterung :D )
    Kannst dich ja mal umhören, vielleicht einen Zettel an ein schwarzes Brett? Aber auch hier: alte Menschen sterben, klingt jetzt gemein, ist aber so.


    Und wenn Ihr wirklich einen Welpen wollt könnt Ihr Euch schon mal auf 6-8 Wochen Urlaub einstellen.


    Viel Erfolg
    lg
    Cassia

  • Ja, Du hast recht - die Vernunft spricht eigentlich dagegen... Ich hatte auf noch ein paar Antworten von anderen Forumsmitgliedern gehofft, wie sie ihren Alltag gestalten, Notfälle organisieren, Veränderungen im Leben gemeistert haben etc. :) Vielleicht meldet sich ja noch der ein oder andere, kann ja sein, daß es noch Lösungen gibt, die man so gar nicht vor Augen hat.


    Es muß nicht unbedingt ein Welpe sein, eventuell wäre es sogar besser, wenn es ein älterer katzenverträglicher Hund aus dem Tierheim wäre, dem man noch einen schönen Lebensabend gestalten kann. Mir tut das auch immer so Leid, wenn ich die ganzen armen Tiere sehe, die ein Zuhause suchen... :(

  • Also vorab finde ich es toll, dass du dir soviele Gedanken machst.


    Ich bin im Moment noch voll berufstätig, mein Freund macht eine Fortbildung. Das heißt, mein Hund ist tatsächlich nur Di. bis Do. alleine, Montag und Freitags ist mein Freund zuhause; dann wären da noch die Schulferien an denen mein Freund auch zuhause ist. Es kann natürlich immer ein wenig varieren, an denen Tagen wo mein Hund komplett zu hause ist, bin ich in der Mittagspause heimgefahren und mit ihm gelaufen, freundlicherweise passt meine Mutter jetzt immer Nachmittags auf ihn auf, d. h. ich düse in der Mittagspause nach Hause, pack meinen Schatz ein und bringe ihn zu meiner Mutter. Dort kann er mit ihrem Hund spielen oder sich in den Garten legen, wie er möchte. Außerdem springt sie immer ein, wenn es mal an einem Tag knapp wird.
    Vor der Arbeit bin 1 Std. Gassi mit ihm gegangen, wo wir ein wenig trainiert und gespielt haben, dann bin ich in der Mittagspause heimgefahren und mit ihm gelaufen und nach der Arbeit haben wir dann noch einen großen Spaziergang gemacht. 2 mal die Woche war abends Unterordnung auf dem Hundeplatz und zusätzlich noch einmal Turnierhundesport.
    Übrigens habe ich ihn mit 5 Jahren aus dem Tierheim (leider war er davon 4 Jahre im Tierheim, 1 Jahr vermittelt u. kam wieder zurück, weil seine Vorbesitzer mit ihm Maßlos überfordert waren) und er liebt Kleintiere - speziell auch Katzen.
    Du mußt zwar jeden Tag komplett durchplanen, aber ich würde es immer wieder machen.


    Mein Hund war ursprünglich mein Ausführhund im Tierheim, weil ich eben vollzeit arbeite u. es ansich nicht drin war einen Hund zu haben. Irgendwann habe ich ihn dann immer mit nach Hause genommen u. so hat er sich dann langsam in mein Leben eingeschlichen. Nachdem 1 Jahr rum war und immer wieder Interessenten abgesprungen sind - damals habe ich sogar Besucher abgepasst um ihnen meinen Hund schmackhaft zu machen -, haben wir 3 Monate vom Tierheim Zeit bekommen u. dann habe ich den Alltag mit ihm trainiert, d. h. alleine bleiben usw. Nach den 3 Monaten ist er dann bei mir eingezogen und wir sind ein tolles Team. Ich kann mich auf ihn zu 100% verlassen und er sich auf mich. Er ist ein ganz besonderer Hund, aber das sagt wohl jeder von seinem :D

  • Hallo ihr Hundefreunde,


    hab mich schon seit ein paar Tagen hier durchgelesen und mein Wunsch nach einem Hund wird immer größer.
    Zu diesem Thema hätte ich ähnliche Fragen. Wollte jetzt nicht extra nen neues Thema auf machen (bin ja auch ganz neu hier), aber denk mal, so gehts auch.


    Zu mir:
    ich bin 21 Jahre alt und werde im August (vielleicht früher/ später) meine Ausbildung anfangen. Mein Freund studiert noch (im Sommer sollte er fertig sein) und hat einen Job, bei dem er von zu Hause aus arbeiten kann. So will er auch später arbeiten, also als Freelancer mit freier Zeiteinteilung. Wir wollen auch bald zusammen ziehen, am besten etwas raus aus der Stadt und mehr ins Grüne. Vielleicht lassen wir noch eine oder zwei Katzen bei uns einziehen. Die wichtigste Info ist vielleicht, dass wir beide nicht viel Erfahrung mit Hunden haben.


    Wunschrasse:
    Aussie! Auch wenn es leider gerade so ne Moderasse geworden ist:-(. Und ja, ich weiß was wir uns da vor nehmen(wenn alles so klappt). Hab mich schon über viele Hunderassen informiert, aber irgendwie komm ich immer wieder zum Aussie. Gerade weil dieser Hund viel fordert, finde ich die Rasse toll (vom Aussehen mal abgesehen). Ich möchte meinen Hund beschäftigen und mir immer was neues für ihn ausdenken. An Kreativität, sollte es bei uns nicht scheitern ;-). Das würde uns riesigen Spaß machen.


    Meine Fragen (sind eigentlich viel zu viele):
    meint ihr, man kann so einen Hund auch gut nur zu zweit erziehen und ihm gerecht werden? Hab so oft gelesen, dass ein Aussie ein Familienhund ist und so. Deswegen hat sich meine Frage, ob sich ein Aussie auch bei einem jungen Paar wohl fühlen kann, noch nicht beantwortet.


    Würdet ihr auch unerfahrenden von einem Aussie abraten? Wir möchten uns dann einen Welpen holen. Kann man das ohne Hundeerfahrung hinkriegen?
    Wie lange man sich in der ersten Zeit Urlaub nehmen sollte wurde ja grad geklärt. Aber ich könnte mir nächstes Jahr noch keine 8 Wochen am Stück Urlaub nehmen. Ist es auch ok, wenn ich 3 Wochen mit meinem Freund zu Hause bin und ich danach wieder arbeiten gehe? Mein Freund ist ja dann da und ich bin, wenn ich Schule habe, früher zu Hause (4 uhr schätze ich mal).


    Was haltet ihr davon, einen Hund mit zur Arbeit zu nehmen?
    Die Agentur wo ich arbeiten werde ist nicht groß (ca. 5 Leute). Ich würde ihm da zwischendurch ein paar Denkaufgaben geben und mittags mit ihm ne Stunde raus gehen. Wir würden ihn nur mitnehmen, wenn wir beide in die Agentur müssen (mein Freund arbeitet für die gleiche Agentur wie ich). Und sonst würden wir morgens und nach der Arbeit mit ihm raus gehen, spielen, Aufgaben geben und alles was ihn glücklich macht.


    Nehmt ihr euren Hund auch mal mit in die Stadt?
    Ich meine nicht zum shoppen, sondern allgemein dort hin wo viel los ist.


    Wie oft sollte man in der Woche zur Hundeschule gehen?
    Findet die auch abends statt? Sonst könnten wir das nur am Wochenende machen. Hundesport kommt ja dann erst später.


    Wie teuer wird der ganze Spaß ungefähr?
    Also Anschaffung, Versicherung, Futter und alles was dazu gehört. Was gebt ihr ungefähr in einem Monat aus?


    So ich glaube das reicht erstmal. Ist ja schon ne Menge.


    Ich würde mich riesig über Antworten freuen, auch wenn sie kritisch sind. Deswegen stelle ich ja diese Fragen.


    Macht's gut und habt noch schöne Pfingsten!


    LG, Miriam

  • Hallo Barry Bär, das ist ja eine tolle Geschichte. :) "Ins Leben eingeschlichen" - genau solche Erfahrungsberichte meinte ich. Ich meine, man kann ja viel planen, aber am Ende kommt's ja meistens doch anders als man denkt und dann muß man halt im Alltag umdisponieren, und mich interessiert halt einfach, wie ihr das alle löst und ob sich für mich irgendwann doch mal eine Lösung bietet, die ich so noch nicht in Betracht gezogen habe.


    Was sich bisher bei mir getan hat: Eine Freundin von mir, die ich leider lange nicht gesehen habe, aber schon ewig kenne und mit der ich seit kurzem wieder Kontakt habe, hat ein ganzes Rudel Huskies und hat angeboten, ich kann mit einem von ihren Hunden ab und an Gassi gehen. :) Hab mich total gefreut und werde demnächst mal ausprobieren, ob es klappt, einen der Hunde zum Joggen mitzunehmen. Also ihr seht, ich arbeite in der "richtigen Richtung". ;)


    Ich war auch bereits im Tierheim und habe mich als Gassigänger registrieren lassen, leider (eigentlich ja Gott sei Dank) waren aber alle Hunde schon draußen gewesen als ich ankam und man sagte mir, ich solle doch am besten schon direkt um 16 Uhr kommen. Was aber leider nicht geht, weil ich ja bis 17 Uhr arbeiten muß. *traurigbin* Das andere Tierheim, das noch in Frage käme, hat sich leider auf zwei E-Mails bisher nicht gemeldet. Die machen vorher eine Art Schulung für die Gassigänger und ich habe mich erkundigt, wann diese stattfinden. Tja, aber leider keine Reaktion. Finde ich auch blöd, aber vielleicht kommt ja irgendwann noch was.


    Mimiline, ich hoffe, wir beide bekommen noch ganz viele Antworten. ;)

  • @ZoeNoelle: Geh doch einfach mal am Wochenende beim Tierheim vorbei, evtl. kann man da auch am WE Gassi gehen. Am besten ist es sowiso wenn man da persönlich vorbeigeht. Wo ich damals im Tierheim angefangen habe, bin ich auch nur am WE oder im Urlaub Gassi gegangen.
    Damals bin ich dann einfach mit Sondergenehmigung nach meinem Feierabend mit meinem Hund im Tierheim gelaufen, weil sonst niemand mit ihm Gassi gegangen wäre u. für solche Kandidaten gibt es dann immer wieder Sondergenehmigungn. So Möglichkeiten ergeben sich dann, wenn man schon 1 bis 2 Jahre regelmäßig Gassi geht.
    Ansonsten hört sich doch das mit deiner Freundin super an, da würde ich auf jeden Fall einen Husky zum joggen abstauben :D
    Berufstätig und Hund fordert halt ausnahmslose Disziplin, aber wenn man die hat, warum nicht.

  • Hallo ihr lieben Hundewunsch-Kandidaten,


    Ich kann euren Wunsch nach einem Hund als „Lebenspartner“ sehr gut verstehen, auch ich stand vor ca. 3 Jahren vor dieser Entscheidung, mit sehr ähnlichen Fragen.


    Ich wohne alleine, in der Nähe meiner Eltern, gehe Vollzeit arbeiten und verbringe die Wochenenden mit meinem Freund und Hund. Bei mir hat sich folgende Lösung ergeben:


    Ich nehme meinen Racker mit zur Arbeit. Arbeite in einem Architekturbüro.
    Ich habe das mit meinem Chef abgesprochen, bevor der Hund zu uns kam, da ich vollzeit berufstätig bin und nicht möchte, dass mein Hund den Tag über allein sein muss.


    Der Hund ist an 3 Tagen in der Woche dabei. Dann gehen wir morgens eine grosse Runde und fahren dann ins Büro. Dort gibt es dann Futter für ihn. (Er bekommt 2 x am Tag).
    Dann legt er sich neben meinen Tisch und schläft. Mittags gehen wir dann eine Runde in den Park, so ca. 30 min. Nach Feierabend machen wir dann unsere grosse Runde, so ca. 2 Stunden. Anschliessend wieder Futter. Abends dann nochmal ca. 45 Min.
    Mein Hund ist im Büro sehr entspannt und schläft viel. Fremde werden allerdings schon mal angegrummelt. Das ist verboten und er geht, wenn es schellt, ohne weiteren Befehl auf seine Decke und verhält sich still. Das kann bei anderen Hunden aber auch Probleme geben.


    Wenn ich auswärts Termine habe, haben wir verschiedene Möglichkeiten. Er kann im Büro bleiben, mein Kollege geht evtl. mit ihm raus. Oder er bleibt morgens kurz zuhause und ich hole ihn auf dem Rückweg vom Termin ab. Er bleibt auch allein im Büro, aber das mach ich nicht so gerne. Wenn das Wetter es zulässt und der Termin nur kurz ist, bleibt er auch schon mal im Auto. Das findet er besser, als allein zuhause zu bleiben. Manchmal geht er auch einfach mit auf die Baustelle.


    An den anderen beiden Tagen kümmert sich mein Vater den ganzen Tag um ihn, da beide daran Spass haben. Da kann ich dann reichlich Termine machen und auch länger arbeiten. Ansonsten ist dann ja immer viel Koordination gefragt.


    Wichtig finde ich, dass alle Beteiligten wissen, worauf sie sich einlassen. Der Chef muss wissen, dass man nicht so flexibel ist. Ein Hund macht auch Dreck im Büro. Man selber muss gut organisieren können. Falls der Hund mit Fremden nicht so kann, könnte es auch problematisch werden.


    Und man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Freizeit nach der Arbeit natürlich dann sehr vom Hund bestimmt wird. Der Hund hat dann nämlich ein Anrecht darauf, ordentlich beschäftigt zu werden, wenn er schon den ganzen Tag still war. Da gehen dann noch ein paar Stunden jeden Tag drauf, zusätzliche zur Arbeit, jeden Tag. JEDEN TAG!


    Besonders wichtig finde ich, dass die „Infrastruktur“ stimmt. Für mich ist es sehr wichtig, dass ich eine Person (meinen Vater) habe, der sich kümmert, wenn es mal was dazwischen kommt. (Besonders lange Termine, Fortbildungen, Hund krank...)
    Falls mein Hund krank werden könnte, könnte ich auch ein paar Tage zuhause arbeiten. Mein Chef ist da sehr flexibel.


    Was ich allerdings in der Vergangenheit festgestellt habe: Selbst wenn man momentan davon ausgeht, einer „geregelten“ Zukunft entgegen zu sehen, was bei euch beiden ja bezüglich der Arbeit noch gar nicht vorliegt, dass können sich viele Interessen noch später nicht unwesentlich ändern.
    Wenn man sich nach der Arbeit noch komplett um den Hund kümmern muss, zumal, wenn er den Tag über lange allein war, dann bleibt wirklich kaum Zeit für anderes. Ich verlasse meist so gegen 17 Uhr das Büro, dann fahren wir sofort irgendwo hin, wo wir mind. 1,5 Stunden spazieren gehen, oft länger. Mit Fahrzeiten bin ich dann oft nicht vor 19 Uhr zuhause. Jeden Tag! Dann ist noch nichts gegessen, gewaschen etc. Falls ich dann Freunde treffen möchte, oder einen Termin habe, ist alles sehr knapp. Und es gibt auch Termine, wo Hunde nicht erwünscht sind, und die man trotzdem wahrnehmen möchte. Ich mag mir nicht mehr als einen solchen Termin in der Woche erlauben, damit mein Hund nicht zu oft allein ist. D.h. Vereinsleben, Shoppen, Arzt, Krankenbesuch....


    So schön es ist – und ich würde es wieder tun – es ist manchmal eine nicht zu verachtende Einschränkung, gerade beim Thema Vollzeit + Hund. Es bedarf einer grossen Portion Organisation und Selbstbeschränkung.


    Ach ja: Ob es wirklich ein Aussie sein sollte, falls der Hund länger allein bleiben oder wenigstens ruhig bleiben soll? Gerade, wenn es der erste Hund ist und es in ein paar Richtungen wenige Toleranzen gibt, darf es vielleicht auch besser ein pflegeleichteres Exemplar sein. Auch andere Hunde sind ja lernwillig und haben viel Spass an Beschäftigung.
    Ich sag nur: Die Geister, die ich rief....


    Sorry, ist lang geworden,
    liebe grüsse, Andrea

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