• Hallo Foris,

    kann mir dazu mal jemand bitte eine gute Definiton
    geben ?

    Was ist das Urvertrauen,
    wann wird es aufgebaut,
    wie äußert es sich,
    welche Einflüsse können es zerstören
    und kann es, wenn es nie vorhanden war -
    oder zerstört wurde
    WIEDER aufgebaut werden ?

    Danke und schöne Grüße
    von
    Christine

  • mmh..

    ich denke, urvertrauen ist allen babies angeboren... egal welcher art.
    sie lernen erst durch erfahrung. oder durch die eltern.

    das erkennt man z.b. daran, dass man das vertrauen selbst der scheuesten tierarten gewinnen kann, solange sie von geburt an daran gewöhnt werden.

    wenn es einmal zerstört wurde, kann man sicherlich mit viel geduld einiges davon zurückgewinnen. trotzdem wird sich das tier immer an die erfahrungen, die es zuvor einmal gemacht hat, zurückerinnern.

    wahrscheinlich keine gute definition, aber zumindest das, was ich darüber denke ;)

  • Hallo Christine,

    da unterscheiden sich die Säugetiere nicht sonderlich voneinander. Somit kann man das, was bei Wiki zu dem Thema zu finden ist, in weiten Teilen übertragen.

    Ein nicht vorhandenes oder zerstörtes Urvertrauen auf- oder wiederaufzubauen, ist sehr schwer und mindestens langwierig. Meiner Erfahrung nach jedenfalls. Zumal es wichtig wäre zu wissen, auf welche Weise das Urvertrauen zerstört wurde, wenn dies der Fall war.

    Hilft dir das weiter?

    LG
    cazcarra

  • Ich vermute mal:

    Das Urvertrauen wird nicht "aufgebaut", es ist als Naturzustand da. Ich würde es auch Neugier nennen. Der Hund vertraut in dem Maße, daß er neue Dinge, die er nicht kennt, grundsätzlich interessiert und neugierig betrachtet und solange nichts Negatives erwartet, bis das Negative ein oder mehrere Male exemplarisch eingetreten ist.
    Das Urvertrauen ist somit nötig, um auf Umwelteinflüsse und die Situationen gewinnbringend reagieren zu können. Eine rein neutrale Haltung (also kein Interesse, aber auch kein Desinteresse, weder die Erwartung von etwas Positivem noch etwas Negativem) würde nämlich zu absoluter Tatenlosigkeit verdammen, ein Urmißtrauen den natürlich Lernprozeß behindern.
    Ich denke, negative Erfahrungen im Allgemeinen können das Urvertrauen in Bezug auf spezielle Situationen zerstören. Treten viele dieser negativen Erfahrungen auf, wird das Urvertrauen eingeschränkt oder schlimmstenfalls zerstört. In letzterem Falle glaube ich kaum, daß es wiederherstellbar ist.

  • Nach Sigmund Freud lernt das Kind im ersten Lebensjahr das Urvertrauen in der sogenannten "oralen Phase". Es wird gestillt und hat sehr engen Kontakt zu Mutter, Vater und wem halt noch.
    Dadurch entwickelt sich das Urvertrauen zur Mutter. Es fühl sich geborgen, beschützt, geliebt- wenn es diese Gefühle entgegengebracht bekommt.
    Freud ging ebenfalls davon aus, dass in dieser Phase auch schon Grundlagen für die späteren Verbrechen gelegt werden, die das Individuum vielleicht mal begeht: Denn wenn esnicht umsorgt wird, gute ,positive Gefühle ( Fürsorge, liebe Worte, Streicheleinheiten, genügend Nahrung usw) bekommt entwickelt sich das sogenannte "Urmisstrauen".

    Ich denke, dass das bei Hunden ähnlich ist.
    Ist keine Mutter da, zu denen sie eine richte Beziehung aufbauen können entwickeln sie eine Art Urmisstrauen.
    Haben sie jedoch eine Mutter die sie leckt, säugt, wärmt und schützt können sie das Urvertrauen entwickeln.

    Das Urvertrauen ist demnach nicht angeboren, muss also erlernt werden und hat auch nichts mit Neugier oder ähnlichem zu tun.

    In wie weit das zu korrigieren ist, hängt glaube ich von der Stärke des Urvertrauens/-misstrauens und der Persönlichkeit des Individuums ab.
    Doch kann später eben das Urvertrauen nicht mehr entwickelt werden, da sich dieser Begriff eben (von Freud und Erikson aus gesehen) auf den Zeitraum der "oralen Phase" bezieht.

    Lernt ein Individuum das Urvertrauen- wird es schnell Vertrauen fassen.
    Lernt ein Individuum das Urmisstrauen-wird es langsamer Vertrauen fassen können.

    Dabei is noch zu erwähnen : Bei Erikson heißt diese erste Stufe ( ja Stufen, keine Phasen) "Vertrauen-Misstrauen"und ist ebenfalls im Säuglingsalter.
    Da Erik Erikson ja bei Sigmund Freud die Psychoanalyse gelernt hat, hat er einige Dinge übernommen und andere nach seinem Wissen abgeändert.

  • Hallo zusammen,

    das ist ja mal ein suuuuper Thema!!!! :gut:

    Unser Jackson hat in seinem 1.Jahr anscheinend sehr viele unschöne Dinge erlebt!! Er ist sehr sehr ängstlich. Viele Ängste konnten wir schon abbauen in den letzten 6 Wochen, aber Urvertrauen aufbauen, wo noch nie welches war???
    Er ist schon sehr fixiert auf mich und geht mit mir mutig durch viele Situationen, durch welche ich ihn vor ein paar Wochen noch "ziehen" mußte. Aber wenn etwas anders läuft - zu laut, zu hektisch.... guckt der Schwanz an der Schnauze raus... :???:

    Dass ich sein Vertrauen gewinnen kann habe ich gemerkt - aber Urvertrauen wieder aufbauen???

    Da bin ich ja mal auf viele tolle Ideen gespannt!!

  • Wie gesagt, das Urvertrauen kann man nicht aufbauen.
    Das ist nicht nachzuholen.

    Aber wenn Vertrauen zu einem verängstigten Tier aufbauen, bzw. dieses zu dem Halter selbst ist eine wundervolle und bewunderserte Sache! :)

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