Ignoranz pur

  • Hallo,


    unsere Golden-Retriever-Hündin ist jetzt ca. 3,5 Jahre alt und seit 2,5 Jahren bei uns. Wir haben sie mit 1 Jahr übernommen. Zu Anfang waren wir für ca. 1 Jahr in einer Hundeschule, Sitz, Platz, Bleib funktioniert auch alles prima. Was allerdings so überhaupt nicht funktioniert ist das Abbrufen, hier oder komm, Pfeife, alles haben wir schon versucht. Sie ignoriert uns einfach. Verstecken im Wald etc. machen wir auch immer wieder, das klappt auch. Verlustängste sind also da. Aber bei normalen Spaziergängen keine chance.
    Was aber genauso schlimm ist, sie bleibt bei Spaziergängen oft sitzen, will die richtung vorgeben und wenn das nicht funktioniert, alle Viere in die Erde sitzen bleiben. Da können wir ruhig die Leine gespannt halten, ihr fast den Kopf abreißen und warten (hundeschule hat gesagt, dass sie irgendwann nachgibt.....Jahre später.......). Es ist ihr egal. Heute war es sogar so schlimm, dass mein Mann sie einige Meter tragen musste um überhaupt in Richtung Heimat zu kommen. Sie war fixiert auf ein Hasenbau, den sie vorher auseinandergenommen hat und wollte dorthin zurück. Das geht mir echt auf die Nerven.
    Sie ist sonst ein total liebes Tier, verschmust, verspielt, verträgt sich fast mit jedem und ist auch ziemlich anhänglich.
    Ich glaube ja, dass sie viel zu verwöhnt ist, von uns, meinen Eltern, etc. Aber irgendwas muss man doch tun können....
    Die Hundeschule hat damals nach einem Jahr auch schon gesagt, dass sie nicht weiss was sie mit dem Hund machen soll, sowas ignorantes hätte sie noch nie gesehen. Toll......und nu?
    Ach ja Auto fahren findet sie auch total doof. Da brauchen wir auch diverse "Anläufe" damit sie überhaupt springt. Ob ihr schlecht wird weiß ich nicht, gebrochen hat sie noch nie. sie sitzt nur immer und hat den Kopf geduckt. Tut mir immer voll leid.
    Bitte her mit euren Ideen! :hilfe:

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      sowas ignorantes hätte sie noch nie gesehen. Toll......und nu?


      Ist bei dem Hund mal das Gehör getestet worden?


      Ich hab vor meiner Pebbles auch noch nie sowas ignorantes gesehen. Im Nahbereich gehorchte sie zu 100 % - sobald sie 3-4 m weg war... Bis ich merkte - die HÖRT nix.


      Im Nahbereich hat sie über Lippen und Körpersprache lesen den perfekt hörenden Hund vorgetäuscht.

    • Reagiert sie auf Superleckerlies ??? Z.B. Leberwurst oder so ? Wenn ja, ihr unter die Nase halten und damit in die Richtung laufen wo du hin willst. Erst geben wenn sie wieder mit läuft.

    • Wie sieht denn euer Alltag so aus ??


      Es gibt doch bestimmt noch einiges anderes, was nicht so ideal läuft, oder ??


      Gruß, staffy

    • Erst einmal Danke,


      das Gehör haben wir noch nicht testen lassen, wäre ja mal ein Ansatz.


      Obwohl ich eher befürchte, dass sie echt zu verwöhnt ist. :ops:


      Tagesablauf: Also wir gehen morgens früh gegen 7.15 Uhr ca. 20 - 30 Minuten spazieren, dann ist verdauen und schlafen angesagt, gegen 10 Uhr kommt dann mein Vater und geht ca. 3/4 - 1 Std. mit ihr raus. Um 12.30 Uhr haben wir Mittag und sind 1 Std. zuhause, etwas spielen, schmusen, etc. Dann sind wir wieder weg, kommen aber gegen 17.30 Uhr zurück. Dann fahren wir mit dem Auto entweder in den Wald oder meist an die Ems, dort kann man bei uns die Hunde gut frei laufen lassen und dort verabreden wir uns fast jeden Abend mit ihrer "Freundin" zum Spielen. Der Gang dauert ca. 1 Std., tja und gegen späten Abend 21.30 Uhr oder so gehen wir dann noch mal Pipi, dauert aber auch wieder 20-30 Minuten. Ich glaube Auslauf hat sie genug, aber ich fürchte sie bekommt zu viele Leckerlis, denn mit was soll ich sie da noch locken. Obwohl Goldies immer Hunger haben, zieht das unterwegs eher selten. Aber ich werde mal versuchen Leberwurstschnittchen mitzunehmen, vielleicht klappt es damit. Und zwischendurch nix mehr.
      Gestern Abend war es das gleiche Spielchen, Madame wollte wieder zu ihrem Hasenloch und ging nicht weiter, allerdings konnte ich sie zumindest immer mal ein paar Meter weiterbewegen mit kleinen nach Salami schmeckenden Leckerlis (und sie hat ja morgens nicht gefressen, die hatte bestimmt noch Hunger..) Aber auch echt nur ein paar Meter. Na ja irgendwann war der Kopf 2 m länger und wir gingen in richtung Heimat.


      Wie gesagt, sonst ist es ein ganz ganz lieber Hund, wir würden sie auch nie wieder abgeben. Alles andere klappt auch wirklich gut, aber abrufen lassen sollte sie sich schon, auch wenn was ablenkt....

    • Was verstehst du unter verwöhnt ??


      Wenn du damit die Zeit, die ihr mit ihr verbringt meinst, damit kann man einen Hund nie verwöhnen. Das entscheidende ist, wie man die Zeit mit dem Hund verbringt.


      Gerade die schnuckligen, süßen Blondchen mit dem rührseeligen Blick neigen dazu den Besitzer um die Pfote zu wickeln und heimlich, still und leise jegliche Entscheidung in Frage zu stellen. Ich vermute SO sieht bei euch der Alltag aus.


      Wenn du deinem Hund irgendetwas sagst, z.B. auf ihren Platz schicken, in einem anderen Raum bleiben, bei geöffneter Türe im Auto sitzen, ... macht sie das bedingungslos ?


      Ich vermute, daß bei euch zig kleine Dinge im Alltag derart inkonsequent laufen, daß der Hund euch nicht ernst nimmt. Ich würd generell straffere Haus- und Alltagsregeln einführen, den Hund "hundgerecht" behandeln und nach einer geeigneten Motivation (Hobby) fürs Training suchen.


      Gruß, staffy

    • Ich bin für Erziehungsratschläge zwar nicht super gut geeignet (da bist bei Staffy gut aufgehoben), aber seit wir mit der Schleppleine laufen klappt das viiiiiel besser. Habe meine Hündin auch viel zu früh frei laufen lassen. Aus Mitleid. Der arme Hund, dachte ich, immer an der Leine. Quatsch. Ich gehe ja oft genug und lang genug, der Auslauf reicht schon. Und zu Anfang wo die Hunde ja eh noch nicht so viel laufen sollen, da wäre es IDEAL gewesen. Gut - das habe ich verpasst.
      Jetzt ist sie ein Jahr alt und wir machen seit 3 Wochen Schleppleinentraining. ABER BITTE NUR MIT GESCHIRR! Auf keinen Fall Halsband. Die laufen anfangs so oft in die Leine, das wäre nicht gut für die Wirbelsäule.
      In der Hundeschule haben wir das ganz genau erklärt bekommen. Ich clickere, ich habe deshalb wieder andere Anweisungen bekommen wie meine 'Klassenkameraden'. Jede Woche wird einen Schritt weitergegangen, wenn es bis dahin schon gut klappt. Die Trainerin schaut sich das an und gibt dann weitere Tipps und Anweisungen.
      Heute bin ich das erste Mal seit 3 Wochen mit der kurzen Leine und dem Halsband gelaufen (weil sie das Geschirr ums A***lecken nicht anziehen wollte).
      Das war ein Traum. Ich mußt höchstens 5 mal an der Leine rucken (nicht zerren nur spannen und dann etwas Druck drauf und schon kam sie). Nur einmal richtig wegziehen (Mauseloch) und das obwohl wir eine Stunde unterwegs waren. Ein Traum! Ich war total begeistert!
      Und am Dienstag früh waren wir zu 8 (4 HHs und 4 Hundis) unterwegs, da darf sie natürlich frei laufen, die kam immer so schön zu mir. Manchmal einfach so (toll gelobt und manchmal Leckerlie) und auch auf Abruf (Superleckerlie - nicht immer - nur manchmal). Und das aus dem Spiel raus, was ihr ja wirklich heilig ist auf Erden.
      Durch die lange Leine hast du sie immer an der Hand und sie lernen dadurch einfach auf Dich aufmerksam zu sein. Anfangs MÜSSEN sie mit und immer öfters machen sie es dann von sich aus (gibt ja auch was Leckeres dafür).
      Ich würde das mit Trainerin auf Anweisung machen. Da gibt es kein Pauschalrezept. Das ist bei uns in der HS super. Die schauen sich immer jeden Hund an, und je nach Stand bekommt man die nächste Aufgabe/Anweisung und kann so weitermachen. Das ist so individuell, ich bin total froh, so eine HS gefunden zu haben.

    • Hi,


      mir scheint auch, ihr habt ein generelles "Führungsproblem". Was machst du denn während des Spaziergangs mit ihr? Sitz, Platz, Bleib?
      Das hinter dem Baum verstecken dient ja nicht nur dem Bindungstest, ob der Hund einen sucht, sondern ist z.B. auch ein schönes Spiel. Ich denke, du müsstest dich für deinen Hund interessanter machen. Einfach nur Spazierengehen reicht da nicht.


      In welchen Situationen bekommt sie denn so viele Leckerchen, dass du befürchtest, die wirken schon gar nicht mehr? Muss sie für ein Leckerchen auch was tun?


      Und wie kam es dazu, dass sie "ihren" Hasenbau auseinandernehmen konnte? Eigentlich kein Wunder, dass sie nun immer wieder dort hin will, in eurer Gesamtsituation. Natürlich ist in ihren Augen der Hasenbau viel spannender als ihr.


      Kommt sie denn, wenn ihr sie innerhalb der Wohnung zu euch ruft? Sonst würd ich erstmal da anfangen zu üben. Einfach rufen, wenn sie in einem anderen Raum ist und wenn sie kommt ein Leckerchen geben oder loben, streicheln, spielen. So dass sie merkt, hey, wenn ich komme, passiert was Schönes.


      Rufst du sie denn draußen auch zu dir, wenn gar nix ist? Oder nur, wenn das Spiel mit anderen Hunden oder ihrer Freundin vorbei ist und es dann zurück zum Auto geht?


      Und ja, Hunde sind Meister im Ignorieren. Schließlich ist dies eine ihrer Arten der Kommunikation. Mach doch mal ne Strichliste, wie oft am Tag dein Hund dich/euch ignoriert und wie oft ihr ihn? ;)


      LG,
      SaFla

    • Zitat

      Und ja, Hunde sind Meister im Ignorieren. Schließlich ist dies eine ihrer Arten der Kommunikation. Mach doch mal ne Strichliste, wie oft am Tag dein Hund dich/euch ignoriert und wie oft ihr ihn? ;)


      LG,
      SaFla


      Gute Idee!!!! :gott: Das mach ich auch mal!!

    • :ops:
      Ja ich glaub ihr habt das alle schon ganz gut erkannt. Wir sind total inkonsequent und das müssen wir abstellen. Diese süßen Blicke, ja, da wird man schon schwack und das Leckerli fliegt geradezu in den Mund unseres Hundes.... Ja ich weiß alles falsch. Wir werden das auch alles ändern. Wenn wir sie im Haus rufen, kommt sie eigentlich. Es sei denn sie weiß das wir mit dem Auto irgendwohin wollen. Dann kommt sie nicht sofort, aber sie kommt. Auto fahren findet sie voll doof, warum weiß ich auch nicht.
      Und ja, sie ignoriert uns sicher öfter als wir sie und das ist wahrscheinlich wieder ein großer Fehler. Sie ist wohl nicht richtig Hund bei uns. Wir werden das alles mal versuchen zu ändern, dann wird bestimmt alles ein bißchen besser und der Hund vielleicht auch glücklicher?!
      Vielen herzlichen Dank für eure vielen Tipps!! Werde zu gegebener Zeit mal berichten, ob es besser geworden ist.

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