Hund aus dem Ausland
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Ich wuensche mir schon seit laengerer Zeit einen Hund. Dennoch sind die Umstaende momentan nicht die besten und ich werde wohl bis im Sommer/ Herbst diesen Jahres warten muessen.
Da ich es aber auch nicht lassen kann, bin ich auf das zergportal gestossen. Seitdem setze ich mich immer mehr mit dem Gedanken auseinander ein Hund aus dem Ausland/Tierheimhund zu holen.
Aber dann sind da auch einige Zweifel. Es waere mein erster Hund und ich wuerde mich bewusst fuer einen aelteren Hund entscheiden, da ein Welpe in meine zukuenftigen Lebensverhaeltnisse nicht reinpasst. Welpen sind doch, denke ich, in den ersten Lebensjahren sehr fordernd. Ich moechte erst einmal ein bisschen Hundeerfahrung sammeln und mich spaeter, wenn die Erfahrung gewachsen ist diesen Wunsch erfuellen und vielleicht auch einem aelteren Hund eine zweite Chance geben.
Zurueck zu meinen Zweifeln. Manchmal denke ich, was ist wenn ich dem Hund nicht gerecht werden kann, im Sinne von etwas in der Erziehung falsch machen. Ob ich mit Problemen, die bei Auslands- oder Tierheimhunden auftreten koennten, gewachsen bin.
Und was ist wenn nicht?
Ich waere absolut bereit dazu einen Hundetrainer zu rate zu ziehen und eine gute Hundeschule ist natuerlich das absolute Muss.
Ich moechte keine absolute Befuerwortung fuer mein Vorhaben, vielleicht koennte mich jemand noch ein bisschen hinterfragen?!
Ich bin irgendwie total unsicher, denn es ist ein grosser Schritt fuer ein Lebewesen die Verantwortung zu uebernehmen. Warscheinlich kommt es am Ende eh anders.
Wollte nur mal meine Gedanken los werden. Ist alles gerade ziemlich wirr in meinem Kopf
:/
LG Lillii
~noch immer hundelos~ -
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Hallo Lillii,
irgendwie erinnert mich das an mich vor 20 Jahren
Ich wollte auch unbedingt einen Hund und als ich mit meinem damaligen Freund zusammen zog (400 km weit weg von zu Hause) erfuhr ich von einer Bekannten, dass sie vor ein paar Monaten Welpen hatten und einer von denen wohl in schlechte Hände geraten war. Die kleine Hündin war dort den ganzen Tag alleine, die Besitzerin hatte auswärts einen Job angenommen und war nur noch am Wochenende zu Hause und eine Nachbarin ging jeden Tag "mal nach dem Hund schauen", gab ihm Futter und Wasser. Das Ende vom Lied war, dass ich der Bekannten sagte, sie solle die Kleine da schleunigst rausholen, zu mir bringen und die Elterntiere kastrieren lassen, damit es nicht noch mehr unerwünschten Nachwuchs gibt.
So kam ich also mit 19 Jahren an meine erste eigene Hündin. Blacky, die Mutter ein Pudel-Schnauzer-Mix, der Vater ein reinrassiger Langhaardackel. Blacky, die in ihren ersten 4 Monaten außer einer Küche nichts kannte und ich, die keine Hundeerfahrung hatte, nur ein großes Herz für dieses arme Geschöpf. Ich habe ihr dann die Welt gezeigt, sie stubenrein bekommen (was lange gedauert hat) und überall mit hin genommen. Nach einem Jahr ging die Beziehung mit meinem Freund zu Ende, ich zog erstmal wieder zu meiner Mutter, natürlich MIT Hund.
Nach einem weiteren Jahr zog ich aus beruflichen Gründen 20 km entfernt in die Stadt. Blacky blieb bei meiner Mutter, da es ihr dort besser ging und sie nicht alleine war. Dennoch war ich nach wie vor für sie zuständig, auch für Futterkosten, Tierarztbesuche, Tierarztkosten (sie war Herzkrank), spazieren gehen etc. Mit der Zeit hatte sich alles prima eingespielt und auch meine Mutter hing sehr an dem Hund.
Als ich schwanger wurde und aus der Innenstadt auszog, wurde im gleichen Haus eine Wohnung frei, in die dann meine Mutter zog. Somit passte sie tagsüber auf Hund und Kind auf. Als mein Sohn vier war, musste ich Blacky wegen des Herzens einschläfern lassen. Sie starb friedlich in meinen Armen und wurde im Garten meiner Schwester beerdigt. Noch heute denke ich ständig an sie. Was ich ohne meine Mutter getan hätte? Ich weiß es nicht. Ich hatte das Glück, die liebste Mutter der Welt zu haben.Aber niemals hätte ich den Hund hergegeben. Denn, wie du schon sagst, man übernimmt für viele Jahre die Verantwortung für dieses Lebewesen. Es gab Zeiten, da fiel ausgehen oder Klamotten kaufen oder was man sonst als junge Frau halt so macht flach, weil die Kosten für die Herztabletten und Zeit mit dem Hund einfach wichtiger waren.
Mittlerweile wohne ich wieder auf dem Land, in einem Haus mit Garten. Nach einer pflegeintensiven Zeit, in der meine Mutter schwer krank war und leider verstarb, wurde dann der Wunsch nach einem Hund wieder groß. Vor 2 1/2 Jahren zog Safran bei uns ein und letzten August Flaffy. Beide Hunde sind von der Tierhilfe Fuerteventura. Beide sind "behindert" und waren "Notfelle". Safran war schon erwachsen, als wir sie bekamen. Wir schätzen sie auf irgendwas zwischen 4 und 6 Jahren. Flaffy war erst 4 Monate alt. Mittlerweile habe ich etliche Hundebücher verschlungen, Seminare besucht und wir gehen in einen sehr guten Hundeverein mit tollen, verständnisvollen, verantwortungsbewussten Trainern.
Da man aber nie weiß, wie das Leben so spielt, sind beide Hunde so erzogen, dass sie alleine bleiben könnten, obwohl ich von zu Hause aus arbeite und dass sie nicht bellen. Weder im Garten, noch wenn es klingelt. Ich habe immer im Hinterkopf: hey, wenn ihr - warum auch immer - mal in einer Mietwohnung leben müsst oder du nicht mehr von zu Hause aus arbeitest, müssen die Hunde damit auch klarkommen ohne dass sie unter der Umstellung leiden.
Sorry, ist jetzt doch ziemlich lang geworden.
Was ich damit eigentlich sagen wollte ist:
- dass ich deinen Wunsch nach einem Hund nur allzu gut verstehen kann
- dass du Probleme nicht vorhersehen kannst
- dass ein "Hund aus zweiter Hand" nicht mehr Probleme machen muss, als ein Welpe vom Züchter (meine Schwester hat eine Goldie-Hündin mit tollen Papieren, sie ist nun 10 Jahre alt, seit langem Herz- und Schilddrüsenkrank, wurde wegen Arthrose operiert und hat nun leider auch noch Krebs bekommen)
- dass man an Herausforderungen wächst
- und dass ich es toll finde, dass du dir im Vorfeld schon so viele Gedanken machst und dir der Verantwortung bewusst bistIch persönlich kenne keinen Hundebesitzer, der nicht auch "Fehler" in der Erziehung macht. Wir selber und alle Hunde sind schließlich individuelle Lebewesen. Schau dich doch hier im Forum um. Auch "erfahrene" Hundehalter haben Hunde, die unerwünschte Verhaltensweisen zeigen. Und man erfährt hier viel Hilfestellung. Neben Hundeschule oder Trainer.
Wenn du jedoch zu deiner Entscheidung stehen kannst, ein ganzes Hundeleben lang, egal was kommt, dann ist die Entscheidung pro Hund richtig.
Vielleicht hast du ja die Möglichkeit, bis es mit einem eigenen Hund so weit ist, ehrenamtlich in einem Tierheim zu arbeiten. Das habe ich als Jugendliche gemacht und es hat mir über meine "hundelose" Zeit hinweg geholfen, trotz des Elends dass ich dort teilweise gesehen habe. Und den Hunden hat es natürlich auch geholfen.
Gegen das "Wirr-sein-im-Kopf" hilft mir auch oft eine ganz nüchterne Pro/Contra Tabelle. Das Ergebnis schau ich mir dann lange an und lasse meinen Bauch entscheiden :irre:
Ich wünsche dir alles Gute, du wirst schon die richtige Entscheidung treffen und halte uns doch auf dem Laufenden...
LG,
SaFla -
Danke, fuer deinen wunderschoenen Roman!
Klar, kann man ein hundeleben nicht vorraus sehen und ich waere absolut bereit immer pro hund zu entscheiden, auch wenn ich auf vieles verzichten muss, wessen ich mir absolut bewusst bin.
Jetzt muss ich nur noch eine geeignete Wohnung finden und natuerlich eine Fellnase, die zu mir passt.
Ich halte euch auf alle Faelle auf dem laufenden.
Danke, noch mal fuer deinen Beitrag! :rose:LG Lillii
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hallo, lillii
was ich gerne noch zum thema "älterer hund aus dem ausland" hinzufügen möchte, als denkanstoß:
ich selber habe einen "auslandshund". allerdings ist er bereits als welpe im alter von 12/13 wochen zu uns gekommen.
es ist mit älteren hunden aus dem ausland nicht anders als bei "inländischen" tierschutzhunden:
sie sind IMMER ein überraschungs-ei.
sehr viele machen keine grösseren probleme, gewöhnen sich gut ein und machen ihren besitzern lange zeit freude.
aber es gibt eben auch die andere seite! du wirst nie wissen, was die fellnase in seinem "1ten leben" alles erlebt hat. wieviele schlechte erfahrungen er mit menschen machen musste. manche probleme lassen sich mit viel geduld beheben, mit manchen macken muss man aber lange zeit oder auch für immer leben können. dessen muss man sich einfach bewusst sein, drum schreib ichs auch immer wieder!
generell finde ich es gut, dass du überlegst dir eine arme fellnase aus dem tierschutz zu holen (egal übrigens, ob in- oder ausländisch).
dass du bereit bist, dir ggf. helfen zu lassen (trainer, huschu) ist ebenfalls klasse.
ich drück dir die daumen dass alles so wird, wie du es dir vorstellst - unsere orga (die wo wir sam herhaben) hat es schön auf ihrer hompage geschrieben: "erwarten sie nichts vollkommenes von ihrem neuen hund, erwarten sie ihn einfach freudig und mit viel liebe".
lg
stella mit dem "auslands"-sam
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Allerdings denke ich, ist jeder Hund ein Ueberraschungspaket, da man nicht vorraussehen kann, wie der Hund sich entwickelt. Egal ob Welpe vom Zuechter oder Auslandshund.
Niemand kann mir garantieren, dass ein Welpe vom Zuechter "vollkommen" ist. Ausserdem wage ich das zu bezweifeln, denn niemand ist "vollkommen". Es ist eben die Frage, was Hund und Mensch, bereit sind fuereinander und fuer das miteinander zu tun.
Ich waere auch bereit mit und fuer die kleine Fellnase zu kaempfen, auch wenn es manchmal frustrierend und niederschmetternd sein kann.
Ich denke, das ist die beste Vorraussetzung, oder nicht?!LG Lillii
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Hallo!
Ich habe auch einen Auslandshund (aus Rumänien). Meine war noch jung als ich sie geholt habe und ich habe sie auch selbst gesehen. Das wäre mir wichtig. Ich könnte es mir nicht vorstellen einen Hund über ein Foto auszusuchen. Rein äußerlich war Mia nämlich gar nicht mein "Typ". Ich hatte nach hellen Hunden in den Zwingern geschaut und plötzlich saß da dieses kleine schwarze Fellknäuel - Liebe auf den ersten Blick.
Aber es gibt viele Hund auf Pflegestellen, da kann man den Hund kennen lernen, ... Ich glaube so würde ich es machen wenn ich den Hund nicht selbst aus dem Ausland holen würde.
Liebe Grüße, von einer Auslandshundebegeisterten!
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Ich würde mir als 2Hund (oder evtl. zukünftigen
) Dritthund immer wieder einen ausm Heim, TS oder Ausland holen.
Ich persönlich würde aber niemandem einen Auslandshund als Ersthund empfehlen. Nicht, weil ich kein Herz für Tiere oder ähnliches habe. Aber sehr oft ist es nun mal so, dass diese Tiere leider schon recht viel mitgemacht haben und ich denke, dafür braucht es ein gewisses Maß an Erfahrung (und leider meist auch ne Stange Geld - für TA-Kosten, Trainer etc pp) . Gibt natürlich aber auch Ausnahmen!Natürlich gibt es keine Garantie für ein problemloses Leben, wenn man sich einen Welpen beim Züchter holt. Aber die Startbedingungen sind allemal besser.
Find es immerwieder traurig, wenn ich sehe, dass Leute ihre Hunde abgeben mussten...weil sie einfach total überfordert waren. :|
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Viele Orgas und sogar manche THs arbeiten mit Pflegestellen. Da kannst erstens du den Hund in "normaler" Umgebung kennenlernen und meist können die Pflegestellen den Hund auch wesentlich besser einschätzen als ein TH-Mitarbeiter ( egal ob In-oder Ausland), der den Hund ja nur im Zwinger, höchstens mal vom Gassi kennt. Die PS lebt mit dem Hund im normalen Alltag und kann daher doch meist wesentlich bessere Infos zum Hund geben!
Ich bin absolut pro Tierschutzhund( übrigens gibts da auch Welpen), allerdings würde ich als Ersthundbesitzer den Hund doch vorher kennenlernen wollen und können!Lg, Tanja
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Hallo,
also ich habe hier 3 Spanier, einer übrigens auch von der Tierhilfe Fuerteventura
und ich habe mit einem alten Hund angefangen, weil ich wie du dachte, es wäre leichter, und unser Opi stand als Anfängerhund auf der HP, das war er in gewisser weise auch, aber die Tierschützen wussten nichts von seinem Schutztrieb, also haben wir durchaus Probleme mit ihm gehabt, er musste vieles lernen, aber er hat es hundertfach gedankt und ich könnte jetzt einen Roman schreiben, was wir alles durch haben, aber am Ende ist er ein supertoller Schmuseopi und jeder liebt ihn und auch er hat gelernt, das Menschen nett sein können, auch wenn sie in sein Haus kommen.
Ich habe nicht eine Sekunde daran gedacht aufzugeben und in den Situationen habe ich im Nachhinein betrachtet echt die Ruhe bewahrt, auch wenn ich manchmal hätte heulen können, aber er musste eben alles erst lernen, wie ein Welpe.
Ich sehe ihn jetzt hier als glücklichen Hund und weiß, dass er seine Vergangenheit langsam los gelassen hat und die letzten Jahre seines Lebens in vollen Zügen genießt.
Dank ihm sind wir beim Tierschutz gelandet, dank ihm und nur weil er sich so toll gemacht hat, waren wir selbstbewusst genug um noch mehr Hunde zu uns zu holen, und er führt sein Rudel souverän.
Er ist und bleibt unser Goldstück und wir haben hier 3 Überaschungspakete sitzen, die mit viel Arbeit und viel Liebe zu den tollsten Familienhunden geworden sind, die man sich wünschen kann und jeder, der sie von Anfang an kannte ist baff, wie toll sie sich entwickelt haben.
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Hey Lillii!
Erstmal finde ich es toll, dass Du einem Tierschutzhund bei Dir aufnehmen willst!
Ich habe auch einen ehemaligen Streuner aus Spanien bei mir aufgenommen und es war auch mein erster eigener Hund. Auch ich wollte keinen Welpen sondern einen etwas älteren Hund, da ich allein wohne und niemand auf ihn aufpassen könnte, wenn ich zur Uni muß. Daher hab ich Paulchen am Anfang der Semesterferien von der Tierschutzorga die ihn nach Deutschland gebracht hat abgeholt, und bis das Semester wieder losging, konnte er problemlos mehrere Stunden allein bleiben.
Aber es stimmt schon, mit einem Auslandshund holt man sich wirklich ein Überraschungsei ins Haus. Wobei ich sagen muß, dass ich mit Paulchen einen absoluten Glückstreffer gelandet hab. Er bleibt problemlos allein, bellt nicht in der Wohnung, versteht sich gut mit allen Hunden und Menschen, er ist einfach ein toller Hund
Ich kenn aber auch ein paar andere Auslandshunde, wo es mehr Probleme gibt/gab, genauso auch bei deutschen Tierheimhunden kann es Probleme geben, muß aber nicht.
Einen Hund von einer Pflegestelle zu übernehmen wäre da echt eine gute Lösung, wie Tanja ja schon schreibt, da kannst Du den Hund in aller ruhe kennenlernen und auch sehr viel über ihn erfahren.
LG von Tinchen
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