Thema Erziehung: Wieviel ??/ Wo ist eure Grenze??
-
-
Als erstes wäre zu sagen: jeder Hund ist anders und lebt in einem anderen Umfeld. Darum gibt es nicht DIE Erziehung, denn für jeden sind andere Schwerpunkte wichtig. Ein Wachhund auf einem Bauernhof muss anders erzogen werden, als der Familienhund in der Großstadt.
Ich fasse meine persönliche Hunde-Philosophie so zusammen:
So viel Freiheit wie möglich,
so viel Erziehung wie nötig.Muss dazu aber sagen, dass ich einen Hund habe, der Dressur HASST. Habe einen Herdenschutzhund/Dobermann Mix, ein Hütehundbesitzer wird das alles sicher anders sehen (berechtigerweise, hat ja auch einen anderen Hund).
Dazu muss ich noch sagen, dass ich zwischen Dressur und Erziehung unterscheide. Dressur ist alles, was mit Kommandos zu tun hat, zB sitz, fuß etc
Erziehung ist für mich, dass mein Hund sich auch ohne Kommando benehmen kann, zB bei anderen Rüden, dass er niemals als erster angreift beim Prügeln (darf sich nur verteidigen), dass er mit Rüdengehabe aufhört, wenn ein anderer Hund sich unterwirft, dass er keine Leute anspringt, dass er fremde Leute, die ihn nicht explizit anlocken, in Ruhe lässt usw
das alles halte ich für sehr viel wichtiger als erziehung im sinne von ein kommando nach dem anderen beibringen. Ich sage nur sehr wenig, das meiste kann er (inzwischen) völlig ohne Worte von sich aus befolgen.
Ich gebe meinem Hund also eher einen Rahmen vor, innerhalb dessen er sich frei bewegen kann. Mein Hund muss zB nicht bei jedem Bordstein Sitz machen (HD lässt grüßen), mir reicht es, wenn er den Bordstein nicht ohne mein Kommando überschreitet. Ich bin eh viel langsamer als er ohne leine, während ich noch hinlaufe, kann er derweil irgendetwas anschnüffeln oder dergleichen.
Ich bringe ihm an Dressur nur das nötigste bei, was für das menschliche und hundliche Zusammenleben benötigt wird, um weder ihn noch andere zu gefährden und um ihm - mag paradox klingen - wiederum mehr freiräume zu ermöglichen, siehe zB Bordstein. Wenn der Bordstein unantastbare Barriere für ihn ist, kann er öfters ohne leine laufen.
usw ;-)
lg
Cory -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Zitat
Ja, weil ja meistens auch nur die erzogenen Hunde in diesen Genuss kommen! Solange meine Emmi zum Beispiel immer noch alles anspringt was sich bewegt, lass ich sie nunmal nicht ungesichert frei laufen. Ist doch logisch, oder nicht?
Leider denken nicht alle so . . .ZitatIch bringe ihm an Dressur nur das nötigste bei, was für das menschliche und hundliche Zusammenleben benötigt wird, um weder ihn noch andere zu gefährden und um ihm - mag paradox klingen - wiederum mehr freiräume zu ermöglichen, siehe zB Bordstein. Wenn der Bordstein unantastbare Barriere für ihn ist, kann er öfters ohne leine laufen.
Viele finden das leider nicht logisch: Je besser Hund gehorcht, desto mehr Freiraum für ihn. Stattdessen: "Armer Hund muss gehorchen".
-
Zitat
Leider denken nicht alle so . . .Stimmt. Viele verwechseln "gehorsam" auch gerne mit "lieb sein". Wieviele Hunde kommen mir regelmäßig ohne Leine entgegen, bei denen man zwar überhaupt nichts befürchten muss, aber denen es total wurscht ist, was Herrchen oder Frauchen dahinten gerade brüllen...
-
Zitat
Na ja, es gibt die, die Freiheit genießen dürfen, weil der Gehorsam sehr gut ist und die, die Freiheit genießen, aber nicht für 5 Cent gehorchen. Letztere sind meiner Erfahrung nach leider in der Überzahl.
Wo lebst du?Hier sind fast alle an der Leine; und diese wurden auch nicht erzogen von ihren Besitzern; obwohl kein Leinenzwang besteht.
Zitat
Bei uns gibt es so ne Familie: Schnauzermix (groß) und JRT, beide immer ohne Leine, auf der Straße, hinter anderen her, bellend, fletschend . . .
Dassind für mich "Frei-leben"-Hunde, wegen denen es Verordnungen und immer mehr Hundehasse gibt. Was 10 gut erzogene und bestens sozialisierte Hunde positives bei Nicht-HH leisten, macht einer der o.g. Sorte zunichte.
Ganz genau. Das ist ne ganz andere Aussage, als vorhin.
Die unerzogenen fallen mehr ins Gewicht, weil sie mehr auffallen. Ich würde behaupten, hier in der Gegend sind 80% angeleint, 19% dürfen frei laufen und hören, und 1% sind Freiläufer und fallen unangenehm auf. Weiß jetzt nicht, ob ich die 90% der 80% noch nennen soll, die mit ihrem ewigen Gekläffe und Gefletsche negativ auffallen. -
Zitat
Daß meine Hunde keine anderen Menschen belästigen oder anfallen, sich alltagstauglich benehmen, zuhause nicht die Wohnung zerlegen und nicht "grob fahrlässig" sind, das ist für Grunderziehung !!!!
Zu den wichtigen und für mich einzig sinnvollen Kommandos gehört ein verläßliches "Hier", ein "Bleib" (egal in welcher Position) und ein "Steh" - wobei ich dieses verbale Festtackern am wichtigsten, weil evtl. lebensrettend, finde.
Alles andere ... machen wir, wenn wir mal Langeweile haben
Gruß, staffy
Staffy hat es hier sehr schön zusammengefasst, Sicherheit betreffend ist schon Verlässlichkeit notwendig, und ich gebe zu ,auch zuhause gewisse Regeln zu haben, auch nötig bei 2 Hunden, aber sonst.
Ist das bei Dir auf Deinen Ausgangspost gesehen genauso, dann brauchst Du Deine Erziehung oder das Zusammenleben mit Deinem Hund doch gar nicht in Frage stellen.
Es ist doch gut so wie es ist.
Nur weil andere von ihren Superhunden berichten, brauchst Du doch nichts anders zu machen.
Besser aus dem Bauch raus und richtig
als -so wie man es machen sollte ???- und falsch -
-
Ich erwarte schon Gehorsam von meinen 2 großen Hunden, weil es sehr wichtig ist.
Und ich verstehe Leute nicht, die ihrem Hund ein Kommando geben, er machts nicht und sie lassen ihn.
was soll das? Dann sag lieber nichts.
-
Also ich bin auch ein HF der sehr viel Wert auf Gehorsam/Erziehung legt. Meine erste Hündin konnte überall frei laufen und überall mit hinkommen. Und das nur weil sie in nahezu jeder Situation gehört hat (außer wenns geknallt hat, aber da hatte sie Angst). Ich denke das ist das schönste Leben das wir unseren Hunden in unsere Gesellschaft geben können. Doch dafür müssen sie sich nunmal an uns/unsere Gesellschaft anpassen. Und es gibt soooo viele Leute die irgendwas an Hunden zu meckern haben, da können sie eigentlich gar nicht gut genug erzogen sein, damit man wirklich niemandem auf den Fuss tritt.
Ich denke Erziehung ist für Hunde nicht schlimm ... ein Hund sieht ja zB keinen Unterschied zwischen "Grundgehorsam" und irgendwelchen Tricks ... für ihn ist das eine nicht schlimm oder lästiger als das andere (angenommen man übt richtig). Also für meinen Hund macht die Unterordnung genauso viel Spaß wie die Tricks und die Suchspielchen und solange ich den Gehorsam so trainiere, kann es dem Hund nur gut tun.
Und das es Sachen gibt die man dem Hund verbieten muss finde ich auch total normal. Viele Menschen wollen ihren Hunden immer den Himmel auf Erden bieten und soviel Freiheit wie möglich usw. Doch auch für Hunde sind Regeln, Frustration, Verbote usw ganz normal. Das hätte er in der Natur genauso ... von daher finde ich sollte man seinem Hund mindestens einen guten Grundgehorsam anerziehen ...
Und Vertrauen kommt dann von ganz alleine, weil man sich ja immens mit seinem Hund beschäftigt und das schweisst zusammen.
LG
-
Mal so eine Frage und zwar lese ich in einem anderen Forum auch mit. Dort liest man oft, dass der Hund auch bei falschem Benehmen gemassregelt werden sollte. Also z.b. der Hund schnappt irgendein mist auf und hört nicht auf das hier, wenn die besitzerin zu ihm will, läuft er weg, darauf wird der hund gefangen und seitlich am hals hochgehoben, bis er gefippt hat. Nun frage ich mich, ob das okay ist oder doch schon einen tick weit übertrieben? meiner meinung nach ist es übertrieben.
was haltet ihr denn davon und wie würdet ihr euch in dieser situation verhalten. der hund war so um die 6-7 monate zu der zeit -
@shenja:
Ist definitiv übertrieben ... finde ich ... vor allem lernt der Hund dann nur so schnell wie möglich noch weiter weg zu laufen ... weil er ja diesen Schmerz dann nicht mit dem Ungehorsam verbindet, sondern damit das er zum HF gekommen ist. Dann macht er das so schnell nicht wieder sondern kommt lieber gar nicht mehr wenn Herrchen böse ist.Ich empfehle dann eine Schleppleine ... so kann man seine Kommandos durchsetzen ohne Gewalt ... und wenn die Pubertät vorbei ist dann klappt das auch ohne Schleppi ... man muss nur üben üben üben
-
Hi,
ich möchte einen glücklichen, ausgelasteten Hund der Vertrauen zu mir hat. Es gibt wichtige Komandos die immer zu befolgen sind und daran arbeite ich mich viel Lob und Konsequenz und auch mal mit einem scharfen "nein". Dann gibt es Spiel, Sport und Spaß und da hänge ich die Latte nicht so hoch. Ich glaube, daß Hunde schon in der Lage sind den Ernst eines Komandos allein schon an der Stimmlage zu erkennen. Denn wenn beim Spaß eine Ansage in die Hose geht sage ich nur ein lockeres "schade" und es gibt halt keine Belohnung.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!